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Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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Meine Kriegserinnerungen 1939 bis 1941
Kapitel 14

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  1. Vorwort
  2. Kriegsbeginn in Bad Oldesloe
  3. Die Kleiderkarte
  4. Vorweihnachten 1939
  5. Der Soldatenbrief
  6. Das Wunschkonzert
  7. Kohlenferien
  8. Die Metallspende
  9. Eine ereignisreiche Woche
  10. Fliegeralarm
  11. Bomben auf Oldesloe
  12. Erbsenpflücken
  13. Umzug!
  14. Sammeln
  15. Luftschutzausbildung in der Schule
Eierkarte

Reichseierkarte, gültig vom 11.3. bis 25.8.1940.
Bildmaterial: Renate Rubach
Diese Objekte mit nationalsozialistischen Emblemem sind auschließlich als Zeitzeuge, zur staatsbürgerlichen Aufklärung und Berichterstattung über die Vorgänge des Zeitgeschens veröffentlicht – sie dienen nicht der Verherrlichung der NS-Zeit!

Man beachte den Inhalt des Schreibens und den Briefkopf in Fraktur-Schrift, die in diesem Schreiben als Schwabacher Judenlettern bezeichnet wird.

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Ausdruck nur als Leseprobe zum persönlichen Gebrauch, weitergehende Nutzung oder Weitergabe in jeglicher Form nur mit dem schriftlichem Einverständnis der Urheber!
Die nachfolgenden Seiten wurden in Sütterlin verfaßt; wählen Sie bitte:
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  • Original in Sütterlin - Schrift
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Meine Krieg$serinnerungen
vom 1.9.1939 bi$s 10.2.1941
Luftschutzau$sbildung in der Schule

Am Montag, den 27. Januar 1941 bekommen wir alle Befehl, an einem Luftschutzkursu$s teilzunehmen. Zuerst hatten wir im Zeichensaal bei Herrn Renner. Er ist sehr humorvoll. Wenn wir redeten und lachten, sollten wir nach vorne kommen, aber dazu ist e$s gar nicht gekommen. Wir sprachen von der Entrümpelung, weil sie sehr notwendig ist. E$s war für un$s aber eine Wiederholung$sstunde, da wir da$s schon wussten.

Die nächste Stunde mussten wir in$s Luftschutzhau$s. Wir haben dort den Schifferknoten gelernt, damit wir auch einen Feuerwehrmann bei Gefahr richtig anseilen können. Um 5.40 Uhr durften wir nach Hause gehen.

Am darauffolgenden Mittwoch mußten wir un$s wieder in$s Luftschutzhau$s begeben. Da wir schon wieder um 2.20 Uhr dasein mußten, blieb ich in der Schule, da ich e$s sonst schlecht schaffen kann. Im Luftschutzhau$s hatten wir die praktische Brandbekämpfung. E$s wurde draußen eine kleine Bombe angesteckt, die gelöscht werden sollte. Sieben große Mädel wurden au$sgesucht, die den Brand löschen sollten. Die erste mußte spritzen, die zweite mußte kräftig pumpen, damit die erste auch Wasser hat. Die dritte mußte die Wassereimer vorsichtig heranschleppen.

Später mußten wir alle in den Luftschutzkeller. Mit einem Mal ein Knall! Die mit Anzügen und Ga$smaske mußten in$s Übung$shau$s. E$s war dort ein furchtbarer Rauch, so daß die, die keine Maske auf hatten, e$s nicht au$shalten konnten. Al$s wir alle$s fertig hatten, durften wir weggehen.

Der nächste Montag stieg herauf. Wir hatten den Befehl, in den Zeichensaal zu gehen. Da sprachen wir vom Meldewesen. E$s war ganz interessant, bloß Herr Wiest war so ernst und lachte nicht ein bißchen. Die Stunde lief vorüber.

Am letzten Mittwoch hatten wir die Bekämpfung der chemischen Kampfstoffe und die erste Hilfe bei Blaukreuz, Grünkreuz, Gelbkreuz und Weißkreuz. Herr Diestelow hat un$s die Ga$smaske erklärt.

Später hatten wir wieder Herrn Doktor Kahl. Wir hatten ein Spielhau$s aufgestellt. Feuerwehrleute und Laienhelferinnen und alle$s, wa$s dazu gehört, waren dabei. Nun stellte Herr Doktor Fragen, die wir beantworten mussten. Wir schlossen mit dem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer.

* * *

Nachwort der Redaktion: Der Antiqua-Fraktur-Streit war eine politische Auseinander$setzung im Deutschland des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert$s über den Stellenwert gebrochener Schriften für die ge$schriebene deutsche Sprache. Am 3. Januar 1941 fällte der Führer Adolf Hitler seine Ent$scheidung.
Die gotischen Schriften seien sämtlich (dem Erlas$s fiel damit auch die Sütterlin$schrift zum Opfer) zugunsten der Normal-Schrift aufzugeben. In einem nichtöffentlichen Rundbrief ließ Hitler Martin Bormann, Stab$sleiter seines Stellvertreter$s Rudolf Heß, verbreiten:

Briefkopf der NSDAP

Stabsleiter z.Zt. Obersalzberg, den 3.1.1941

Stempel

Rundschreiben 
(Nicht zur Veröffentlichung)    

 

Zur allgemeinen Beachtung teile ich im Auftrag des Führers mit:

Die sogenannte gotische Schrift als eine deutsche Schrift anzusehen oder zu bezeichnen ist falsch. In Wirklichkeit besteht die sogenannte gotische Schrift aus Schwabacher Judenlettern. Genau wie sie sich später in den Besitz der Zeitungen setzten, setzten sich die in Deutschland ansässigen Juden bei Einführung des Buchdrucks in den Besitz der Buchdruckereien und dadurch kam es in Deutschland zu der starken Einführung der Schwabacher Judenlettern.

Am heutigen Tage hat der Führer in einer Besprechung mit Herrn Reichsleiter Amann und Herrn Buchdruckereibesitzer Adolf Müller entschieden, dass die Antiquaschrift künftig als Normal-Schrift zu bezeichnen sei. Nach und nach sollen sämtliche Druckerzeugnisse auf diese Normal-Schrift umgestellt werden. Sobald dies schulbuchmässig möglich ist, wird in den Dorfschulen und Volksschulen nur mehr die Normal-Schrift gelehrt werden.

Die Verwendung der Schwabacher Judenlettern durch Behörden wird künftig unterbleiben. Ernennungsurkunden für Beamte, Strassenschilder u. dergl. werden künftig nur mehr in Normal-Schrift gefertigt werden.

Im Auftrage des Führers wird Herr Reichsleiter Amann zunächst jene Zeitungen und Zeitschriften, die bereits eine Auslandsverbreitung haben, oder deren Auslandsverbreitung erwünscht ist, auf Normal-Schrift umstellen.

F.d.R.:     Verteiler:

gez. M. Bormann

Unterschrift

Reichsleiter
Gauleiter
Verbändeführer


Hinweis der Redaktion:

Diese$s Schreiben mit nationalsozialistischem Emblem ist auschließlich al$s Zeitzeuge, zur staat$sbürgerlichen Aufklärung und Berichterstattung über die Vorgänge de$s Zeitgeschen$s veröffentlicht - es dient nicht der Verherrlichung der N$s-Zeit!

  • Autorin: Anneliese Hamann, 1939, 27. Januar 1941 / 19. August 2011
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