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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Frühling

Nun kommt das Frühjahr. Die Krokusse blühen schon, die Märzbecher und die Schneeglöckchen bimmeln leise im Wind. Die Narzissen stecken ihre Köpfe aus dem Grün. Die rote Haselnussblüte wartet, dass der Wind die Kätzchen stauben lässt.

Nun werden die Leute unruhig. Sie müssen in den Garten. Das Land muss durchgerissen werden, gegraben wurde meist im Herbst. Alles muss glatt und ordentlich sein. Das alte Laub und die abgewehten Äste werden zusammengeharkt und kommen auf den Kompost. Das gibt so viel zu tun. Geht man in dieser Zeit mal übers Land, dann sieht man Hinterteile in den Himmel ragen. Spricht man sie an - dann kommt ein Kopf hoch, der dir gleich zu verstehen gibt: Ich habe keine Zeit - ist Frühling. Da werden Stiefmütterchen ausgepflanzt, das erste Unkraut ausgerissen, alles muss sauber und geharkt sein - bald ist Ostern.

Und das Kreuz wird lahm und tut weh. Den ganzen Winter hat das Kreuz im Sessel vor der Glotze seine Ruhe gehabt und soll nun wieder so beweglich sein, als es im Herbst noch war. Das hat es nicht gern und wehrt sich mit Schmerzen. Halte es nun schön warm, dann kannst du es vielleicht noch beruhigen. Du musst ja wieder raus. Wurzeln, Petersilie, Salat muss gesät werden, Erbsen und Kartoffeln gelegt, Zwiebeln und Schalotten gesteckt werden. Du hast einfach zu wenig Zeit.

Hast du zuletzt alles in der Erde, gibt es ein wenig Zeit zum Luftholen. Jetzt guckst du nach warmen Regen und Sonnenschein aus - nach Wachswetter! Jeden Tag guckst du nach, ob da etwas aufgelaufen ist. In der Zwischenzeit wird der Rasen gestachelt und abgeharkt. Das Moos muss raus. Die Rosen müssen abgehackt und noch mal nachgeschnitten werden. Du hast im Garten immer etwas zu tun und zu pusseln.

Die Dahlien im Keller schlagen auch schon aus, die Knollenbegonien werden geil, wenn sie nicht raus kommen. Sollte es noch einmal Frost geben in der Nacht, holst du den ganzen Kram wieder rein - du bist immer in Bewegung - faul im Liegestuhl liegen, das kannst du dir nicht leisten. Vielleicht hinterm Haus, da sieht es ja keiner!

Ostern haben wir nun gehabt und nun kommt Pfingsten. Dann wird wieder alles schön und ordentlich gemacht. Die Straße muss auch gemacht werden, das heißt, wir müssen es machen, anderswo kommt der motorisierte Straßenfeger. Wir harken den Fußsteig, weil das unsere Pflicht ist. Und doch ist da etwas, was wir nicht mehr machen. Wir streuen keinen gelben Sand mehr.

Jedes Jahr zu Pfingsten bekamen wir früher eine Fuhre gelben Sand oder besser Grand. Wenn die Steige und Wege im Garten sauber von Unkraut waren, wurde gelber Sand gestreut, sogar vorm Gitter auf dem Fußsteig. Haus bei Haus war das so. Wer etwas auf sich hielt, streute gelben Sand. Das sah richtig gut aus. So wie die Menschen zu Pfingsten sich neue Kleider anzogen und sich als Pfingstochsen vorstellten, so bekam der Garten seinen gelben Sand.

Beinahe vermisse ich die gelben Steige - die Pfingstochsen aber nicht!!


  • Autorin: Inge Hellwege, im März 2009
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