Nun genug der Theorie, kommen wir zum Praktischen:
Obwohl unser Märztreffen an einem der höchsten Tage der Karnevalszeit, nämlich Rosendienstag, stattfand, verzichteten die Teilnehmer/innen auf Pappnasen oder andere Faschingsattribute, jedoch nicht — wie immer — auf gute Laute. Wie es sich für Norddeutschland gehört, waren der Karneval und seine Folgeerscheinungen nicht dominant und auch nicht Gegenstand der Tagesordnung, aber ein fröhlicher Stimmungsbegleiter.

Anstatt mit Alaaf oder Helau begrüßte uns der Gesprächsleiter - dieses Mal Herr Kennhöfer - ganz im Bewusstsein der Würde seines Amtes korrekt mit dem handelsüblichen Guten Morgen, meine Damen und Herren. Er hätte auch Moin sagen können, weil dieses bei den Friesen übliche Grußwort inzwischen auch bei ihren Nachbarvölkern und den Norderstedtern flächendeckend verstanden und oft benutzt wird. Der Vollständigkeit halber muss ich noch sagen, dass Moin und Guten Morgen nicht identisch sind. Moin gilt für die vollen 24 Stunden des Tages, auch in der Nacht. Wer Moin, Moin sagt, gilt als redselig.

Die Sprachwissenschaftler und andere streiten sich noch mit Ernst und Inbrunst über die Herkunft dieses schönen Wortes. Meine Meinung ist folgende: Mit ihrem ausgeprägten Sinn für das Praktische und Nützliche haben die Friesen und die meisten Niederdeutschen es deshalb eingeführt, damit niemand beim Grußvorgang überlegen muss, welche Tages- oder Nachtzeit gerade herrscht. Somit können sich auch etwas vergessliche Zeitgenossen nicht zum Narren machen.

Unser Webmaster hat die ohnehin sehr klare und gefällige Homepage durch kleine optische Zutaten noch mehr aufgehübscht. Schauen sie sich mal die Navigationsleisten der Seiten an.

Der Dauerbrenner wie lang darf eine Geschichte sein wurde wieder angeheizt. Er wird wohl weiter glühen. Auf den Punkt gebracht wurde diese Angelegenheit am 8.2. 2011, lesen Sie bitte das dazu entsprechende Abgelauscht.

In puncto Qualität und Quantität unserer Geschichten gilt das klare Motto: Wir schreiben Geschichte von unten.

Der absolute Höhepunkt unserer Treffen ist immer dann gekommen, wenn die neuen Geschichten vorgelesen werden. So auch dieses Mal. Sechs Geschichten mit ganz viel historischem Hintergrund aus unterschiedlichsten Lebensbereichen wurden vorgestellt.

Aus Zeitgründen wurde eine siebte Geschichte wurde für das nächste Treffen zurückgestellt. Der Akku ist noch lange nicht leer und einige berichteten, dass sie den Kopf dermaßen voll von Geschichten haben, dass sie die Fülle kaum zu Papier bringen können.

Besonders lebhaft geht es während der Rezension derjenigen Geschichten zu, in denen Erlebnisse im Hinblick auf die ehemalige deutsche Teilung geschildert werden. Jeder Teilnehmer kann dann spontan mindestens über ein eigenes Erlebnis mit den schikanösen Grenzkontrollen, die unglaublich bürokratischen und menschenunwürdigen Bestimmungen sowie den maroden Zustand der Bausubstanz in der DDR berichten. Den Menschen dort war die private Initiative aberzogen worden und der trügerische Schein für die in- und ausländische Öffentlichkeit wurde durch potemkinsche Dörfer aufrechterhalten.

Etwas mehr dazu und was sich sonst noch außerhalb der Tagesordnung abspielte, können Sie im O-Ton in der rechten Spalte unter Abgelauscht empfangen. Die neusten Geschichten finden Sie wie immer auf der Startseite.

Günter Matiba, 12. März 2011

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