Ostpreußisches Vokabularium
um 1920 aufgeschrieben von
Lehrer a.D. Siegfried Korneffel †
Ein ostpreußisch Mädchen ist eine MarjellMarjell oder liebevoller Marjellchen wurden die Mädchen in Ostpreußen genannt[1], die Wirtin im Schlosse eine MamsellEine Mamsell (im 18. Jh. aus französisch Mademoiselle, Fräulein
entlehnt) war eine leitende Hausgehilfin oder Wirtschafterin.[2]! Der PracherBettler, Schnorrer[3] lebt sorglos von andrer Gewinn, der KupschellerAls Kupscheller bezeichnet man im ostpreußischen Dialekt einen windigen oder geschäftstüchtigen Händler, welcher mit minimalem Aufwand gute Gewinne erzielen möchte.[4] hat nur den Handel im Sinn, ein GniefkeGeizhals, Pfennigfuchser[5] ist einer, der die DittchenZehnpfennigstück; zu älter polnisch dudki, Plural von: dudek = eine Silbermünze[6] bekneiftnicht wieder hergibt[7], ein RachullerJemand, der überall versucht etwas zu ergattern, Gewinne zu machen, besonders auf Kosten anderer - ein Abstauber
; rachschullig = gierig verlangend[8] feste den Nächsten einseift, und nie genug dieser kriegen kann; rachschulterig ist so ein Mann!
Dem SchlawinerFrüchtchen, Gauner, Lausebengel, Lausejunge, Lümmel, Pfiffikus, Schlingel, Strolch, Taugenichts. Beispiel: Der Junge ist ein kleiner Schlawiner; man weiß nie, was er gerade im Schilde führt
.[9] es nicht besser geht, auch er in gutem Ruf nicht steht! Ein Paslackjemand, der für andere schwer arbeiten muss; ausgenutzter Helfer, Diener[10] macht alles; er ist sehr begehrt, ein Wenktieneroder Venktiner; Landstreicher, Zigeuner, fahrendes Volk[11] aber gar nichts wert!
Ein DunstkoppBrummschädel nach einer durchzechten Nacht[12] nicht zu brauchen ist; denn dieser macht meistens nur Mist, und den PomuchelskoppSchimpfwort; Pochmuchel nannte man den Dorsch; Pochmuchelskopp = Dorschkopf[13] man meidet, weil er stets an Missmut leidet; man ihm aus dem Wege geht, weil er keinen Spaß versteht!
Den GnatzkoppGnatzkopp - unzufriedener, mürrischer Mensch[14] keiner verknusen kann, weil ewig meckert dieser Mann, und von dem GlumskoppJemand, der nicht gut zu leiden ist, der alles übel nimmt, oder falsch versteht, keinen Spaß versteht[15] ist zu sagen, zum Spott rausfordert sein Betragen, weil er sogar das übel nimmt, was gar nicht ist für ihn bestimmt, so man ihn zärztjemanden necken, ärgern, reizen[16] und fuchtigdurch etwas aufgebracht, zornig[17] macht, bis selbst der DäskoppDööskopp; unaufmerksamer Mensch, der kaum zu etwas zu gebrauchen ist[18] drüber lacht!
Für die, die man die LümmelSiehe auch: Schlawiner
, Früchtchen, Gauner, Lausebengel, Lausejunge, Pfiffikus, Schlingel, Strolch, Taugenichts[19] nennt, der Ostpreuß' eigne Namen kennt: LorbasseLorbass: In Ostpreußen die liebevolle Bezeichnung für einen Lausebengel, einen Jungen mit Flausen im Kopf; weniger liebevoll: Onnosels, Schlusohrs und Lachodders.[20] und Onnosels, Schlusohrs und LachoddersLorbass: In Ostpreußen die liebevolle Bezeichnung für einen Lausebengel, einen Jungen mit Flausen im Kopf; weniger liebevoll: Onnosels, Schlusohrs und Lachodders.[21]! Krakeeler sehr die Ruhe stören, weit in der Runde sie zu hören; Kalfentrerheftig reden, schimpfen[22] auch nicht leise babbeln, sondern sich sehr lautstark kabbeln!
Wenn einer der genannten unrühmlichen Bekannten mitunter es zu arg gar trieb, dem SchandarrGendarm, Dorfpolizist; ein uniformierter und bewaffneter Polizist[23] nichts übrig blieb, als ihn zu packen beim Schlafittchenjemanden am/beim Schlafittchen nehmen, kriegen, packen, fassen, haben o.Ä. (umgangssprachlich: jemanden fassen und [für ein geringes Vergehen] zur Rechenschaft ziehen); aus dem Niederdeutschen, Mitteldeutsch, vielleicht umgedeutet aus: Schlagfittich = Schwungfedern des Gänseflügels[24] und zu stecken ihn ins Kittchen! Es wurde auch Kalus'Gefängnis[25] genannt dies Haus, in dem er Aufnahm fand, um ihn zu lehren, zu bedenken, dass es nicht schön, andre zu kränken! Übte die Jugend solchen Tortunerlaubte Handlung, zivilrechtliches Delikt[26], kam der PenterFriedensrichter[27] oft zu Wort; mit diesem nur drohen, und schon war's geschehn, dann ließen die Kräten die SchlorrenHolzpantoffeln, Holzpantinen[28] meist stehn und pästenlossausen, schnell weglaufen[29] ab wie um die Wette, damit man sich vor Strafe rette!
Doch auch sie gern im Modder wühlten und gerne auf der LuchtLucht ist eine norddeutsche, bedeutungsidentische Bezeichnung für Dachboden.[30] auch spielten, wo's unter der UkelUkel, Okel; das Gebälk, die Dachsparren[31] war schuchrigschaurig, angsteinflößend[32] zumeist!
Wer da keine ScheßAngst, Respekt[33] hatt, der war schon recht dreist, und wer gar kiewigfrech, dreist[34], der hat Mut, doch wer spachheistrigspindeldürrer, sehr abgemagerter Mensch[35], frißt nicht gut!
Wer nicht ganz offen, den nennt man politsch, und wer hinterhältig, der ist gnietsch! Wer nicht klar im Kopf, meschuggeMeschugge ist ein aus dem Hebräischen/Jiddischen entnommenes Lehnwort (Jiddismus) für nicht bei Verstand; verrückt
[36] ist, doch ohne Arg und ohne List! Wer verklebte Augen hat, der pliertdurch nächtliche Augensekrete verklebte Augen haben[37], doch wer nachdenkt, simmeliertNachdenken, Grübeln; Beispiel: Darüber hab ick schon simmeliert und simmeliert. Mir fällt nischt ein.
[38]; wer zur Eile drängt, der purgeltAntreiben, drängeln[39], wer hart streichelt, dieser sturgeltvon stiegeln; mit der harten Pferdebürste streicheln
[40]!
Wer rumpurzelt, der läuft hin und her, doch wer gluchsch ist, hört recht schwer! Wer wurrachtsich abplagen, hart arbeiten[41], schafft schwer, ohne zu ruh'n, doch wer besoffen ist, ist duhn! Wer sabbert, nicht den Speichel hält, wer keine Penunsen, hat kein Geld! Doch wer bujahntgähnen, sich streckend gähnen[42], sich nach dem Bette sehnt, weil es bedeutet, dass er gähnt. Wer plinkert, mit den Augen winkt, er scherbelt, flott das Tanzbein schwingt!
Wem's aber jankertauf etwas Appetit haben[43], gibbrigauf etwas versessen sein[44] ist; dieser greift zu mancher List, um einen Wunsch sich zu erfüllen und seine große Gier zu stillen; ein Gieracherklärt sich selbst; Gier-rachen; kriegt den Hals nicht voll[45] drum ein großer Mund mit einem unergründlich Schlund!
Der Mund wird auch genannt die Quassel, der ganze Kopf, das ist der DasselDassel, Döz, Deez; Synonym für Kopf, Haupt[46], jedoch als DeezDassel, Döz, Deez; Synonym für Kopf, Haupt[47] fungiert er auch mit in unserm Sprachgebrauch, ihn obendrauf die SchuprinDie Frisur, die Haare[48] ziert, die mancher aber bald verliert.
Der BrügenBregen, Gehirn[49] sitzt hinter der Stirn, das ist nämlich das Gehirn, die PlauzDie Lunge ist gemeint[50], das ist die Brust von innen, die KaldaunenDas Gedärm; eigentlich handelt es sich um den Pansen von Wiederkäuern[51] sitzen tiefer drinnen, wenn diese voll, dann ist man satt, und man genug gegessen hat, auch hörte in dem Fall man sagen, man hätt' die Prëchden Bauch, den Magen vollgeschlagen[52] sich vollgeschlagen!
Damit man vorwärts kommen kann, hat unten man die PassenSchuhe, Schuhwerk; Pareeskes=Schnürsandalen; Pasorren=alte Schuhe[53] dran, womit man eilen kann ganz schnell von einer zu der andern Stell'!
Manch einer mochte nicht mehr raus im Diestern, man könnte dabei leicht verbiestern, und Gespenster gäb's dort vielerorts, und wem eins begegnet, beschwiemteBeispiel: Und wie dann der Predjer aus de Dräselkammer kam und de Orjel so scheen spielte, da wurd mich doch so anders, daß ich meist beschwiemte, und Edard mußt mich man halten, daß es keiner nich merkte.
[54] meist foortsgleich[55]
Viel besser war es, mit den andern gemütlich drinnen zu plachanderneine Unterhaltung führen, ein Schwätzchen halten[56], wobei man oft kein Ende fand, was auch kadreiernschwatzen, schludern[57]
wurd' genannt und liebevoll auch pranzelnpenedrant bitten[58]
, jabbernreden,sprechen, schwatzen, schnattern, plappern.[59]
, im Ärger aber quasseln
, brasseln
, schlabbern
.
Und dieses muss hier auch noch hin, die letzten beiden Doppelsinn! Das Schlabbern in der andern Art das SchlubberchenSchluckchen, kleiner Schnapps zum aufwärmen[60] uns offenbart, das man sich zu Gemüte führte, selbst wenn man keinen Durst verspürte. E Schlubbersche Kaffee, e Schlubbersche Grog
, wie gemütlich klang das doch!
Das Wort brasseln
scheint eindeutig, doch in Abwandlungen zeigt sich, dass es verschieden kommet vor, Brassel
allein oder mit Ge
davor! Brassel altes Gerümpel ist, Gebrassel aber geschwatzter Mist!
Für letzteres — du liebe Zeit — drei weitre Namen noch bereit: Gequassel, Geschlabber und Gesabbel! Ein zierlich Ding jedoch ein Gnabbel; wenn's an Gewicht noch sehr gering, dann ist es nur ein spiddlig Ding!
Und nun geht's weiter kunterbunt: Die Zagge ist ein weiblich' Hund und in unsrem Ostpreußland als Zuck und Zock auch noch bekannt. Die ZochKarrenpflug mit Eisenschar, Sech und Streichblech[61] aber was andres ist, damit pflügt unter man, den Mist!
Die Trusch ein weibliches Kanin, der Kunter muss den Wagen zieh'n. Im Stalle, da meckert ganz lustig die Kossdie Ziege[62], und was nicht groß ist, das ist nur ein GnossGnom, Zwerg, kleines Kind[63]! Der Kugel ein Schwein ist, die Kragge ein Pferd, wer anders es meinet, ganz falsch ist belehrt.
Die Hühner sperrt man ins KaburrKäfig, winziger Raum, Hütte[64], ein großer Truthahn ist ein Kurr! und wenn die Hühner glucken, still sie auf den Eiern hucken; doch wenn sie zerkratzt das Gemüseland, verdammte Plucke — man sie nannt'!
Auch Klëmpe war solch Kosewort, nur hört man's an andrem Ort; Kühe man so tituliert, die sich respektlos aufgeführt'.
Im Teiche quakten laut die PoggenFrösche in Teich[65], Korn nannten wir nur den Roggen! Die Ameise als Hemsk
man kennt, der Grumpel ist ein Exkrement!
PliezkesWeißfisch mit vielen Gräten[66] sind minderwertige Fische, die man nicht gerne sieht bei Tische, Plieten unbeliebte Bücher, Zoddern ausgefranste Tücher, ein alter Lappen ist ein Kodder, und an der Tuntel(rote) Nase[67] hängt der Schnodderlaufender Nasenschleim[68]!
Ein kräftiger Knüppel ist ein Prassel, ein großes Glück aber ein Massel. Einen Hügel nennt man Hëbbel, und ein Zipfel ist ein Zëbbel, doch wenn man eine ZippelZwiebel[69] schneidet, an Tränenfluß dann mancher leidet!
Der Differt ist ein Täuberich, der SchlunzSchlunz bezeichnet landläufig einen unordentlichen, unsauberen Menschen.[70], der ist recht liederlich, unordentlich und ganz verloddert; wer albern redet, dieser gnoddert! Ein Unzufriedner ewig gnarrt, ein Knubbelknotenähnliche Verdickung auf oder unter der Haut.[71], der ist fest und hart!
Pacheidels nennt man das Gepäck, Farin braucht man zum Süßungszweck, auch Muschkebadweißer streufähiger Zucker[72]
hörte man nennen, was sonsten wir als Zucker kennen. Und spenkern
heißt jagen
, magrietsch
heißt umsonst
, die Köpfe vom Weißkohl, die nannten wir KomstKohl, in Polen Kapusta, im Rheinland Kappes[73], der Kubbel ein Eimer, die Kobbeleine Stute ist gemeint[74] 'ne Sie; denn sie ist die Mutter vom Pferdevieh!
Statt poltern
sagt man bei uns bullern
und statt rollen
sagt man kullern
; ein Kullerdrum ein Reifen ist! Der Kerbsder Kürbis[75], der wächst gut auf viel Mist, die Kruschkenkleine holzige Birnen einer wild wachsenden Sorte[76] hoch am Birnbaum hängen, und päsern
, das heißt brennen
, sengen
!
Plärren, plinsen, gransen, greinen
, mit allen vieren meint man weinen
, und statt sehen, schauen, blicken
sagt der Ostpreuß lieber kicken
; auch Sahne und Rahm ihm wenig bekannt, das Michfett nennt man lieber Schmand. Die Bruj ist nämlich eine Beule, die Ul' dagegen eine Eule.
Leicht zu behalten, dass betuttern
im Hochdeutschen heißt bemuttern
; 'was Breiig weiches, das ist Schmadder, unnütz' Getue ein Gemadder, und der Regen auf die Straße pladdert, doch das Wasser aus dem Eimer schwaddert!
Auch in der Kropsch, das ist bekannt, verstaute der Fachmann so allerhand! In die LischkeLischke hieß der oft bestickte Tragekorb, der an einem Stricke, nach Art einer Reisetasche, um die Achsel gehängt, getragen wird und aus Bast oder Weidenruten gefertigt wurde.[77] steckt man das Vesperbrot, in die Fuppen am Jäckert auch zur Not; zur Wanderschaft wurde der Tungel geschnürt, die Zich auch als Reisetasch' mit engagiert!
Wenn's Vieh wurd' auf die Weid' gebracht, dann wurd' die Schlipp'enger Durchgang; schmales Gässchen; Weidegatter[78] fest zugemacht, damit's mitnichten konnt' entweichen und frei in Wald' und Feld' rumstreichen.
Verkrängeltes ist keine Zier, es aufzupruddeln kein Pläsier, gejucht wird laut beim Fröhlichsein, BrujenBeulen[79] setzt's bei Rangelein.
Mit dem Kaddick gab's zu Ostern; und das nannten wir schmackosternDieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien ein Ritual des Osterfests.[80]
. Im Aust, da geht's recht hitzig her; denn Erntearbeit, die ist schwer! Wenn einer zu tun die Hände voll in kurzer Zeit viel schaffen soll, dann schimpft los wohl dieser Mann, das er sich nicht zerrebbelnzerteilen, künstlich aufregen, alles gleichzeitig machen[81] kann!
Drugglig' lautet der Befund, wenn man nicht schlank, sondern schön rund; doch heißt es mocke
- oder mickrig
, der Zustand sehr dann ändert sich, denn wer in der Weis' angesprochen, der hat zu wenig auf den Knochen!
Dreibastigkeitfrech, rotzfrech, unverschämt[82] nicht immer vorteilhaft, mitunter sie auch Leiden schafft.
Nachtrag
Als fertig es geschrieben war, woran geschustert ich paar Jahr' und immerfort hineingesteckt, wenn ich was Neues hatt' entdeckt, meint' ich, es wär' jetzt sonnenklar, dass perfekt mein Kabular!
Doch ward die Freude mir verpirrt! Ich hatte mich doch sehr geirrt und fand schon nach geraumer Zeit, dass fehlte die Vollständigkeit und es fiel immer mehr mir ein, was auch hätt' müssen darin sein, und das wird jetzt nachgetragen: Ein Krepschull ist ein Jackenkragen kaduk
bedeutet matt und krank, und statt zwischen
sagt man mank'.
Käpse Haufen sind von Heu und Kaff, ein Abfall, ist die Spreu! Die FlochtenFlunk, Flügel vom Geflügel, vom Flochen- (Flügel-) Mäher, die Flügel der Windmühle[83] sind Flügel, der Pampel ein Brei, Gekraßel, das ist allerlei, das unnütz hier und da rumliegt, so dass man fast das Grauen kriegt.
Der Kundschafter was ausbaldowert, der Pisiun wird ausgepowert; ein gleicher Dummkopf ist der Dojan oder Dussel, ein ruppger Mensch jedoch ein Kujen oder Schussel, auch als Schubjak niederträchtiger Mann; Betrüger. Zusammengesetzt aus schubben=reiben und Jak=Jakob;[84] noch bekannt, im Zorne auch Beeskrät genannt! Auch Luntrus oder Losleder waren Namen, die hier zur Anwendung kamen.
Wer da tut, was unbeliebt, der wird kräftig ausgestiept, und wer grabbelt, etwas sucht, doch wer Pschakrew
sagt, der flucht!
Wenn mit zwei f
Schaff schreibe ich, so ist das gar nicht lächerlich; gemeint nicht Tier mit Wolle lang, sondern es ist im Haus ein Schrank!
Ein Wort musste oft einspringen; wenn es wollte nicht gelingen, dass ein Objekt identifiziert; dann wurd's als DubbasNicht näher bezeichneter großer und schwerer Gegenstand; ein sperriges Ding
wurde Dubbas
genannt.[85] deklariert!
Dem SeegerDie Uhr; was ist der Seeger?[86], der zeigt an die Zeit, und jetzt das Ende nicht mehr weit; nur kommet dies' noch auf die List: Ein Hietscherchen ein Fohlen ist, und wer wartet, lauert mal ein Weilchen, und Klöße nennt man bei uns Keilchen, und Kartoffelpuffer hierzuland sind Flinsen in Ostpreußenland, und hier und da war es so Brauch, dass man sie Plinzen nannte auch, und Plurksch im Ostpreußdialekt bedeutet Kaffee, der nicht schmeckt, der im Zorn wurd' weggegossen wobei der Köchin Tränen flossen!
Doch hab' es damit sein Bewenden, voll mit Erfreulichem jetzt enden und servier' als Heimatgruß das beliebte KlunkermusSuppe aus Eiern, Milch, Weizen; Klunkern sind Klöße, Klüten[87]!
Schmisser
jedoch am Platz nicht hier, ein Liebhaber ist's, ein Kavalier! Plästerein großes sperriges Ding, kann alles mögliche sein, wurde so bezeichnet
[88] auch ein Schimpfwort nicht, es zeigt an nur das Gewicht eines Wesens plump und schwer, das nur langsam schleicht daher.
Doch wer sich viel Umständ' macht und hastet sehr, dabei nicht lacht, sondern sich aufregt noch dazu, ist ein Rawasch und nicht in Ruh. Was nicht gedeihen will, das quiemt, wer einen fahren läßt, der gliemt, auch fiesten
nennt man das Geschehen, wenn die Magenwinde wehen!
Doch nicht von demselben Leisten herstammt das Wort feisternJemand von sich treiben, fortweisen, wegjagen.[89]
. Der FeistererRausschmeisser[90] nicht sehr beliebt, weil es mit ihm oft Ärger gibt; denn wer ist schon davon begeistert, wenn er wo wird rausgefeistertrausgeworfen, weggejagt[91]?
Wer sich benujelt, sein Gesicht beschmiert; was dieses durchaus nicht ziert.
Sich befruntscheln kann man nicht allein, es muss ein zweiter dabei sein, um den er auffällig scharwenzelt und freundschaftsuchend fast umtänzelt.
Wer sich bekietert; begießet sich mit Wasser, das sehr fettiglich; denn Kieter Abwaschwasser ist, das nur noch nützlich ist als Mist.
Wer sich perscht, der rühmt sich sehr, doch wer da peertst, arbeitet schwer von morgens früh bis abends spät, und so tagein — tagaus es geht. Wer sich nicht mehr erkubernerholen, sich von einer Krankheit erholen; geschäftlich hochkommen[92] kann, ist ein sterbenskranker Mann, und derjenige ist weit besser dran, der noch fröhlich jachern kann; doch soll's nicht ausarten in Kalbern; denn dann, dann ist er albern!
Wenn die Finger erklamen, ist kalt es sehr; wenn Hölzer verspaken, friert's nicht mehr, im Gegenteil, es ist sehr heiß und trocken, dass man nur möcht' im Kühlen hocken.
Die Spirkelgebratener Bauchspeck[93] in der Pfanne prischelnSpirkel prischeln (braten)
in der heißen Pfanne und geben Fettspritzer ab. Bei weniger Hitze schmurgelten
die Spirkel vor sich hin.[94], die Hühner aber muss man schichernscheuchen, wegscheuchen[95], wenn sie auf angelegten Beeten alles zerkratzen und zertreten. Wer kalbeektheftig und laut reden, schimpfen[96], zu hören weit, wer eine getachtelt kriegt, der schreit!
Wenn im Winter das Eis hält, Kindern das Schnurgeln sehr gefällt, und mit spiegelglatten Schlorren lässt sich's auf festem Schnee auch schorren.
Statt stampfen
sagt der Ostpreuß stuken
die Steckrüben nennt er Wruken; und stochern
er päkern
nennt, und statt vielleicht
sagt er amend
.
Wer einen piesackt, diesen quält; nun noch das Wort fleien
fehlt, von welchem dies ist zu berichten, dass es bedeutet Holz aufschichten
, auch macht man das mit andren Dingen, wenn man will viel unterbringen.
Die Palwe dürres Heideland, der Pjassek auch nur magrer Sand! Der Dreesch ein Acker, der brach liegt, Jüst ist die Kuh, wenn kein Kalb sie kriegt. Eine Parow ist eine Schlucht, KopskikelweinTrank man zu viel von diesem Wein, fiel man hin; ging man kopskegel
[97], der ist 'ne Wucht! Mit der PeedeEine Schultertrage, mit der Körbe oder Eimer getragen werden, das Tragjoch (regional Peede, Dracht oder Schanne genannt)[98], über die Schulter gelegt, man schwere Körbe und Eimer trägt.
Wer podolsch, ist ungeschickt, und wer schlabaksch, dem auch nichts glückt. Wer oft redet vor sich hin ohne Ursach', ohne Sinn, der brisselt, wo er steht und geht; doch brubbelt er, man nichts versteht!
Zum Anziehn hat man die Kleedasch, und wenn diese prächtig, dann ist sie staatsch! Nicht durchgebacknes Brot ist klietsch, und wer heimtückisch, dieser plietsch!
Nicht nur in großer Hungersnot isst man den KerschtBrotrinde, Hasenbrot[99], die Krust' vom Brot. Wer die Karten mischt, der pascht, doch wer schmängert, dieser nascht!
Die Huck, das ist der Rücken, der oft wehe tut beim Bücken, und wer einen StornickselOstpreuss. Storrnicksel, schtörnöckhsel, Stoß oder Schlag ins Genick[100] kriegt, mit Schwung dann auf die Nase fliegt! Ein Paudel ein Gefäß! und der Dups ist das Gesäß! Wer barbst ist, dieser barfuss geht, und wer bedripstbetrübt, bedrückt[101], um den's schlecht steht.
Ein offener Wagen eine Britschke, die Ebereschenbeere eine Quztschke. Nicht aber alle dies Wort kannten, sondern sie Vogelbeere nannten. Fast hörte man auf jedem Ort für Nadelbaumzapfen ein anderes Wort! Auch sonst vorkam's, dass mehre Namen auf ein und denselben Artikel kamen. Poschke, Schischke, Schuschke, Schucke
fallen im Moment mir ein und Beckche, Bockel, Burre
; doch mögen es auch noch mehr sein!
Eine Fladrusch eine Perücke nicht nur, sondern auch jede verwegne Frisur! Der Primmel der Bauch ist, und Bottges sind Schuh! und wer in der Hotzwer im Bett liegt[102] liegt, der pfleget der Ruh; doch auch Bocht
nennt man solch Ruhelager! Der Spachheister, der ist dürr und mager und hat nichts an den Knochen dran; der Lajak ist ein Lodderjan!
Ein Hälzke, Frucht des wilden Apfelbaums, nichts nützt, ein Hälschen mit Kragen vor Kälte schützt! Wer sich auf den Boden huckt und noch den Kopf einzieht, sich duckt.
Redet man von vergangner Zeit, die zurück schon lieget weit, und weiß man nicht die Jahreszahl, dann sagt man anno dazumal
manchmal jedoch auch anno Kruck
Doch höret man mal das Wort Duck
der Iltis ist's, den man so nennt, doch auch als Ilsk und Schechke kennt.
Der Moldworm in der Erde lebt, der Lönrink oft am Himmel schwebt; hochdeutsch Maulwurf und Lerche genannt, sind beide wohl recht gut bekannt. Die Elster nennt der Ostpreuß' Heexter oder Heister, und wer sich überschlägt, der geht koppeister! Und dieses muss hier auch hinein, dass der Pochel ist ein Schwein! Den Hawke wohl auch viele kennen, weil wir ihn hochdeutsch Habicht nennen.
Der Suromp aber hat kein Fleisch, der gehört ins Pflanzenreich. Der Sauerampfer ist es, recht beliebt, den's hier und da zu pflücken gibt, um zu kochen dann zu Haus eine schöne Suppe draus.
Wenn einer mal nicht ist auf Draht, nicht weiß, wo er's gelassen hat, sei es 'ne Sache oder Geld, sagt man, er hätt's verbumfidelt. Doch überkandidelt
heißt übergeschnappt
, und wer taprig ist, dem selten was klappt. Wer scheiwelt, plump sich fortbewegt, und wer molsch, sich am liebsten gar nicht regt.
Zum Wassertransport über Land ein Kiewen oft Verwendung fand, damit's draußen dem Weidevieh es gebrach an Wasser nie. Dieser war ein großes Fass, das fest auf 'nem Zweiradkarren saß mit 'ner Scherdeichsel vorne dran, darin ein Pferd man spannte an.
Manche Ausdrück' gestorben sind, die man gehöret noch als Kind.
- [1] = Marjell (Margell) oder liebevoller Marjellchen (Margellchen) wurden die Mädchen in Ostpreußen genannt
- [2] = Eine Mamsell (im 18. Jh. aus französisch Mademoiselle,
Fräulein
entlehnt) war eine leitende Hausgehilfin oder Wirtschafterin. - [3] Pracher = Bettler, Schnorrer
- [4] = Als Kupscheller bezeichnet man im ostpreußischen Dialekt einen windigen oder geschäftstüchtigen Händler, welcher mit minimalem Aufwand gute Gewinne erzielen möchte.
- [5] Gniefke = Geizhals, Pfennigfuchser
- [6] Dittchen = Zehnpfennigstück; zu älter polnisch dudki, Plural von: dudek = eine Silbermünze
- [7] bekneifen = nicht wieder hergeben, festhalten; nicht loslassen können
- [8] Rachuller = Jemand, der überall versucht etwas zu ergattern, Gewinne zu machen, besonders auf Kosten anderer - ein
Abstauber
; rachschullig = gierig verlangend - [9] Schlawiner = Früchtchen, Gauner, Lausebengel, Lausejunge, Lümmel, Pfiffikus, Schlingel, Strolch, Taugenichts. Beispiel: Der Junge ist ein kleiner Schlawiner; man weiß nie, was er gerade im Schilde führt.
- [10] Paslack = jemand, der für andere schwer arbeiten muss; ein ausgenutzter Helfer, Diener
- [11] Wenktiener = oder Venktiner; Landstreicher, Zigeuner, fahrendes Volk
- [12] Dunstkopp = Brummschädel nach einer durchzechten Nacht
- [13] Pomuchelskopp = Schimpfwort; Pochmuchel nannte man den Dorsch; Pochmuchelskopp = Dorschkopf, Fischkopf
- [14] Gnatzkopp = ein unzufriedener, mürrischer Mensch; gnatzig = mürrisch, unzufrieden
- [15] Glumskopp = Jemand, der nicht gut zu leiden ist, der alles übel nimmt, keinen Spaß, oder alles falsch versteht
- [16] zärzen = jemanden necken, ärgern, reizen
- [17] fuchtig = durch etwas aufgebracht, zornig
- [18] Däskopp = Dööskopp; unaufmerksamer Mensch, der kaum zu etwas zu gebrauchen ist
- [19] Lümmel = Schlawiner, Früchtchen, Gauner, Lausebengel, Lausejunge, Pfiffikus, Schlingel, Strolch, Taugenichts
- [20] Lorbass = In Ostpreußen die liebevolle Bezeichnung für einen Lausebengel, einen Jungen mit Flausen im Kopf
- [21] Onnosels = weniger liebevoll: Onnosels, Schlusohrs und Lachodders.
- [22] Kalfentrer = jemand der heftig redet, schimpft
- [23] Schandarr = Gendarm, Dorfpolizist; ein uniformierter und bewaffneter Polizist
- [24] Schlafittchen = jemanden am/beim Schlafittchen nehmen, kriegen, packen, fassen, haben o.Ä. (umgangssprachlich: jemanden fassen und [für ein geringes Vergehen] zur Rechenschaft ziehen); aus dem Niederdeutschen, Mitteldeutsch, vielleicht umgedeutet aus: Schlagfittich = Schwungfedern des Gänseflügels
- [25] Kalus' = Gefängnis
- [26] Tort = unerlaubte Handlung, zivilrechtliches Delikt
- [27] Penter = Friedensrichter
- [28] Schlorren = Holzpantoffeln, Holzpantinen
- [29] pästen, päsen = losgesaust, lossausen, schnell weglaufen
- [30] Lucht ist eine norddeutsche, bedeutungsidentische Bezeichnung für Dachboden.
- [31] Ukel, Okel = das Gebälk, die Dachsparren
- [32] schuchrig = schaurig, angsteinflößend
- [33] Scheß = Schiss, Angst, Respekt
- [34] kiewig = frech, dreist, kiebig
- [35] spachheistrig = spindeldürrer, sehr abgemagerter Mensch
- [36] meschugge = Meschugge ist ein aus dem Hebräischen/Jiddischen entnommenes Lehnwort (Jiddismus) für nicht bei Verstand; verrückt.
- [37] plieren = durch nächtliche Augensekrete verklebte Augen haben
- [38] simmilieren = Nachdenken, Grübeln; Beispiel:
Darüber hab ick schon simmeliert und simmeliert. Mir fällt nischt ein.
- [39] purgeln = Antreiben, drängeln
- [40] sturgeln = von stiegeln; mit der harten Pferdebürste
streicheln
- [41] wurrachen = sich abplagen, hart und schwer arbeiten; Wurrach = Schwerarbeiter
- [42] bujahnen = gähnen, sich streckend gähnen
- [43] jankern = auf etwas Appetit haben
- [44] gibbrig sein = auf etwas versessen sein[
- [45] Gierach = erklärt sich selbst; Gier-rachen; der kriegt den Hals nicht voll!
- [46] Dassel = Dassel, Döz, Deez; Synonym für Kopf, Haupt
- [47] Deez = Döz, Deez; Synonym für Kopf, Haupt
- [48] Schuprin = die Frisur, die Kopfhaare
- [49] Brügen = Bregen, Gehirn
- [50] Plauz = die Lunge ist gemeint
- [51] Kaldaunen = Das Gedärm; eigentlich handelt es sich um den Pansen von Wiederkäuern
- [52] Prëch = der Bauch, sich den Magen vollschlagen, sich vollfressen
- [53] Passen = Schuhe, Schuhwerk; Pareeskes = Schnürsandalen; Pasorren = alte Schuhe
- [54] beschwiemt, beschwiemt sein = ohnmächtig sein, der Ohnmacht nah; Beispiel: Und wie dann der Predjer aus de Dräselkammer kam und de Orjel so scheen spielte, da wurd mich doch so anders, daß ich meist beschwiemte, und Edard mußt mich man halten, daß es keiner nich merkte.
- [55] foorts = gleich
- [56] plachandern = eine Unterhaltung führen, ein Schwätzchen halten
- [57] kadreiern = schwatzen, schludern
- [58] pranzeln = penedrant bitten
- [59] jabbern = reden, sprechen, schwatzen, schnattern, plappern
- [60] Schlubberchen = ein Schlückchen, kleiner Schnapps zum Aufwärmen
- [61] die Zoch = ein Karrenpflug mit Eisenschar, Sech und Streichblech
- [62] Koss', Kosse = die Ziege, der Kossebock ist der Ziegenbock
- [63] Gnoss = Gnom, Zwerg, kleines Kind
- [64] Kaburr = Käfig, winziger Raum, Hütte
- [65] der Pog, die Poggen = der Frosch, die Frösche in Teich
- [66] Pliezkes = Weißfisch mit vielen Gräten,z.B. Karausche, Ukelei, Brasse, Zährte, Mairenke, Döbel, Rotfeder, u.v.m.
- [67] Tuntel = (rote) (trief)- Nase
- [68] Schnodder = laufender Nasenschleim; schnodd'ige Reden = respektlos über (jemand, etwas) reden
- [69] Zippel = Die Zwiebel (Allium cepa), auch Zwiebellauch, Bolle, Zipolle, Speisezwiebel, Küchenzwiebel, Gartenzwiebel, Sommerzwiebel, Hauszwiebel oder Gemeine Zwiebel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium).
- [70] Schlunz = bezeichnet landläufig einen unordentlichen, unsauberen Menschen; schlunzig = nachlässig, unordendlich
- [71] Knubbel = knotenähnliche Verdickung auf oder unter der Haut
- [72] Muschkebad, Muschkebod = streufähiger weißer Zucker
- [73] Komst = Kohl, in Polen Kapusta, im Rheinland Kappes
- [74] Kobbel = eine Stute ist gemeint
- [75] Kerbs = Kürbis
- [76] Kruschken = kleine holzige Birnen einer wild wachsenden Sorte
- [77] Lischke = hieß der oft bestickte Tragekorb, der an einem Stricke, nach Art einer Reisetasche um die Achsel gehängt, getragen wird und aus Bast oder Weidenruten gefertigt wurde.
- [78] Schlippe = enger Durchgang; schmales Gässchen; Weidegatter
- [79] Brujen = Beulen, Frostbeulen, Beulen von Rangeleien
- [80] schmackostern = Dieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien und Ostpreußen ein Ritual des Osterfests.
- [81] zerrebbeln = zerteilen, künstlich aufregen, alles gleichzeitig machen;
ich kann mich doch nich zerrebbeln
- [82] Dreibastigkeit = frech, rotzfrech, unverschämt
- [83] Flochten = Flunk, Flügel vom Geflügel, vom Flochen- (Flügel-) Mäher, die Flügel der Windmühle
- [84] Schubjak = niederträchtiger Mann; Betrüger. Kofferwort aus schubben = reiben und Jak = Jakob;
- [85] Dubbas = Nicht näher bezeichneter großer und schwerer Gegenstand; Verlegenheitsausdruck für größere Dinge, die man nicht auf der Zunge hat.
- [86] Dem Seeger = Die Uhr;
was ist der Seeger?
- [87] Klunkermus = Suppe aus Eiern, Milch, Weizen; Klunkern sind Klöße, Klüten, Klumpen
- [88] Pläster = ein großes sperriges Ding, kann alles mögliche sein, wurde so bezeichnet
- [89] feistern = jemand von sich treiben, fortweisen, wegjagen
- [90] Feisterer = Rausschmeisser, Türsteher
- [91] rausgefeistert = rausgeworfen, weggejagt
- [92] erkubern = erholen, sich von einer Krankheit erholen; geschäftlich hochkommen
- [93] Spirkel = gebratener Bauchspeck
- [94] prischeln = Spirkel prischeln (braten) in der heißen Pfanne und geben Fettspritzer ab; bei weniger Hitze
schmurgelten
die Spirkel vor sich hin. - [95] schichern = scheuchen, wegscheuchen, wegjagen
- [96] kalbeeken = heftig und laut reden, schimpfen
- [97] Kopskikelwein = Trank man zu viel von diesem Wein, fiel man hin; ging man
kopskegel
, koppeister - [98] Peede = Eine Schultertrage, mit der Körbe oder Eimer getragen werden, das Tragjoch (regional Peede, Dracht oder Schanne genannt)
- [99] Kerscht = Brotrinde, Hasenbrot
- [100] Stornicksel = ostpreuss. Storrnicksel, schtörnöckhsel, Stoß oder Schlag ins Genick
- [101] bedripst = betrübt, bedrückt;
wat kieckste so bedripst?
- [102] Hotz = das Bett; in der Hotz liegen = im Bett liegen