Der (auch das) Tabernakel (lateinisch tabernaculum Hütte, Zelt
) ist in römisch-katholischen und alt-katholischen Kirchen die Bezeichnung für den Aufbewahrungsort der Reliqua sacramenti, der in der Eucharistiefeier konsekrierten Hostien, die nach katholischer Lehre Leib Christi sind und bleiben. Der Tabernakel ist in der Regel ein künstlerisch gestaltetes Sakramentshaus mit massiven Wänden und verschließbarer Tür; er ist ein Ort stiller Anbetung.
frz. für Tisch des Gastgebers
, heute mit Mittagstisch
oder Business Launch
vergleichbar.michael Malsch, 8/2020
Das Lehnwort aus dem Französischen wurde 1929 aus dem Duden verbannt und durch Tischtennis
ersetzt.
Der lateinische Ausdruck tabula rasa (tabula Tafel
und rasa geschabt
, radere schaben
) bezeichnet ursprünglich eine wachsüberzogene Schreibtafel, die durch Abschaben der Schrift geglättet wurde und wie ein unbeschriebenes Blatt neu beschrieben werden kann.
Im übertragenen Sinne bedeutet tabula rasa so viel wie leer und aufnahmebereit wie ein unbeschriebenes Blatt
. In der Philosophie wurde mit dieser Metapher die Seele (als Ort der Erkenntnis der Menschen) in ihrem ursprünglichen Zustand bezeichnet, bevor sie Eindrücke von der Außenwelt empfängt. Auch in der Psychologie wird die Frage gestellt, ob die Psyche oder das Gehirn des Menschen anfänglich einem unbeschriebenen Blatt gleicht, das im Lauf des Lebens beschrieben wird. Mit der Redewendung Tabula rasa (machen) wird in anderen Zusammenhängen ein radikaler Neubeginn angesprochen.Siehe Wikipedia
Tabulett (lat.) ein Kasten, worin wandernde Krämer (Tabulettkrämer, Reffkrämer) ihre Waren herumtragen.
Ein Tagebuch, auch Diarium (lat. diarium) oder Memoire (frz. mémoire schriftliche Darlegung
, Denkschrift
), ist eine autobiografische Aufzeichnung, also ein Selbstzeugnis in chronologischer Form. Es wird oft nicht mit dem Ziel einer Veröffentlichung geschrieben. Die nach dem Tod der Biographen gefundenen Tagebüchern vermitteln heute einen Einblick in das Zeitgeschehen, sie waren Zeitzeugen. Ein berühmt gewordenes Tagebuch ist das der Anne Franck, die kurz vor dem Kriegsende dem nationalsozialistischen Holocaust zum Opfer fiel. Es gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocaust und die Autorin Anne Frank als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus.
Die heutige, moderne Form ist das Videotagebuch, per Smartphone aufgenommen. Das solche Dokumente aber längere Zeiträume überdauern können ist sehr unwahrscheinlich.
Tagedieb oder Tagdieb ist ein nur noch selten verwendetes deutsches Schimpfwort. Es bezeichnet eine Person, die keiner ernsthaften, nützlichen Beschäftigung nachgeht und dem Müßiggang frönt. Ähnliche Bezeichnungen sind Taugenichts, Faulenzer, Nichtsnutz, Faulpelz, Drückeberger, Tunichtgut oder Hallodri.
Johann Christoph Adelung beschreibt den Tagedieb in Band 4 seines 1801 erschienenen Grammatisch-kritischen Wörterbuchs der Hochdeutschen Mundart wie folgt:
… ein Müßiggänger, eine Person, welche Gott und der Zeit gleichsam die Tage stiehlet, sie mit Müßiggange zubringet.
Ein Flächenmaß, Althochdeutsch tagawërc, mittelhochdeutsch tagewërc; bedeutete Arbeit um einen Tageslohn; Fronarbeit von einem Tage.
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Landwirtschaft und bezeichnet jene Landfläche, die an einem Tag bestellt werden konnte, also von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Dabei legte man im Allgemeinen ein Ochsengespann zu Grunde, denn Pferde hatten in der Epoche der Grundherrschaft (etwa in der Zeit vom Frankenreich bis 1848) nur wenige der Bauern oder Halbbauern zur Verfügung.
Der Taler, ursprünglich Thaler (Niederländisch Daler heute Daalder, portug. Dolera, engl. Dollar, tschech. Tolar, slowenisch: Tolar) war ein größeres Geldstück aus Silber.
Tante-Emma-Laden ist eine in Deutschland und der Schweiz gebräuchliche umgangssprachliche Bezeichnung für ein kleines Einzelhandelsgeschäft, das Lebensmittel und weitere Artikel des täglichen Bedarfs anbietet. Bezeichnend ist, dass der Laden oft so klein ist, dass nur eine Person, häufig die Ladenbesitzerin persönlich – eben die Tante Emma
, dort arbeitet. Synonym ist auch Krämer oder Höker, in Österreich Greißler gebräuchlich.
Überwiegend als Anbieter von Lebensmitteln bzw. Kolonialwaren (woher sich auch der lange Zeit noch verwendete Begriff Kolonialwarenladen herleitete), aber auch anderen Produkten für den täglichen Bedarf (Haushaltswaren, Textilien, Kurzwaren, Schreibwaren usw.) sorgten sie früher häufig für die lokale Warenversorgung der Bevölkerung. Übliche Elemente persönlicher Kundenbindung waren unter anderem Einkauf "auf Anschreiben", Rabattmarken-Hefte, Gratiszugaben und Warenproben, Hauslieferungen, Reservierungen und Sonderbestellungen auf Kundenwunsch, Zusammenstellung von Geschenkkörben, Aufschnittplatten usw. Kinder wurden stets mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedacht. Häufig befand sich auch die Wohnung des Inhabers unmittelbar hinter oder über dem Ladengeschäft, so dass ein verspäteter Kunde nach Ladenschluss auch einfach an der Wohnungstür klingeln und (eigentlich unerlaubt) doch noch etwas kaufen konnte. Mit dem gesetzlichen Verbot der Preisbindung ab 1974 und dem Siegeszug der Discounter war der Niedergang dieser Verkaufskultur endgültig besiegelt.Siehe Wikipedia.org
Bei diesem Ausdruck handelte es sich keineswegs um die Verwandtschaftsbezeichnung innerhalb einer Familie mit weit verbreitetem Namen: In Hamburg bedeutet Ich geh ma ehm nach Tante Meier
nichts anderes als die Absicht, austreten, zur Toilette gehen zu wollen. Die Klarform wurde als zu schenierlich (peinlich) empfunden. Allerdings war die Toilette früher nicht so bequem zu erreichen und zu benutzen wie heute. Es galt schon als Komfort, wenn sie am Treppenabsatz für mehrere Mietparteien untergebracht war, aber häufiger war sie im Häuschen auf dem Hof mit Eimer oder Grube unter dem Sitz zu finden. In freier Natur ging man nicht nach Tante Meier, sondern to Moder Gröön.
Peter Schmachthagen, der allseits bekannte Verfasser der Deutschstunde
im Hamburger Abendblatt hat in seiner Sprachkolumne auch eine Begriffserklärung dazu geschrieben: Das Örtchen, das der französische Besatzungssoldat anno 1812 dringend aufsuchte, schrieb sich frz. tente majeure (Hauptzelt). Seine zurückgelassene Hamburger Deern verstand
Siehe auch den Reisebericht von Inge Hellwege: Tante MeierTantmajör
und verballhornte das plötzliche Verschwinden ihres Kavaliers zur Latrine zu Tante Meier
. Seitdem weiß man in Hamburg, was mit dem Gang zu Tante Meier gemeint ist.
nachmittägliche Tanzveranstaltung, z.B. in Kurbädern.
Tatarenmeldung ist ein Begriff aus dem Pressewesen für eine bewusst gestellte oder erfundene Meldung. Im Krimkrieg (1853 bis 1856), der als erster moderner Krieg gelten kann, fand das Medium der Fotografie nur begrenzt Anwendung, da die Kameras noch schwer und unhandlich waren. Deshalb wurde vor allem das Lagerleben abgebildet. Für die Londoner Times berichtete damals William Howard Russell, der mangels geeigneter Nachrichten die Geschichte vom tatarischen Kurier
erfand. Der Kurier habe die Botschaft von der Erstürmung Sewastopols bei sich getragen und sei abgefangen worden. Aus dieser erfundenen Meldung ging der Begriff der Tatarenmeldung hervor.
Im englischsprachigen Sprachraum (und zunehmend auch im deutschen) ist für eine derartige produzierte Falschmeldung darüber hinaus der Begriff Fake News
(engl. Fälschung, Schwindel) gebräuchlich.
Taugenichts ist ein kaum noch gebräuchliches deutsches Schimpfwort. Es bezeichnet eine Person, die zu nichts taugt oder einen Lebensstil pflegt, der andere über Gebühr belastet und niemandem etwas nützt
Millenarismus, Millennialismus (von lat. millennium Jahrtausend
) oder Chiliasmus (von griechisch χίλια chilia tausend
, adj. chiliastisch
) bezeichnet ursprünglich den Glauben an die Wiederkunft Jesu Christi und das Errichten seines tausend Jahre währenden Reiches (genannt Tausendjähriges Reich oder tausendjähriges Friedensreich), manchmal mit Israel als politisch und religiös dominierender Weltmacht. Der Begriff wird auch allgemein verwendet als Bezeichnung für den Glauben an das nahe Ende der gegenwärtigen Welt, manchmal verbunden mit der Erschaffung eines irdischen Paradieses, oder für einen apokalyptischen Fatalismus im Zusammenhang mit einer Jahrtausendwende.
In Österreich auch Wunderwuzzi
, bezeichnet eine Person, die sich durch zahlreiche Begabungen auszeichnet. Ein Multitalent bzw. Alleskönner.
mlat. taxa (Taxe) und -meter: ein elektronisches Gerät zur Erfassung von Fahrpreisen in Taxis auf Basis von Taxitarifen.
Der Tazzelwurm (auch Stollwurm, Bergstutz), ist ein fabelhaftes, zwei Meter langes, sehr dickes, hinten abgestutztes, graues, giftiges Reptil mit zwei sehr kurzen Vorderbeinen und zwei spitzen Ohren, lebt nach dem Volksglauben in den Bayrischen Alpen, im Berner Oberland und im Schweizer Jura.Siehe: Meyers Großes Konversationslexikon (6. Auflage, 1905–1909)
Unter einem Techtelmechtel ist umgangssprachlich eine mehr oder weniger heimliche Liebschaft zu verstehen. Allgemein wird einem solchen Verhältnis geringe Ernsthaftigkeit unterstellt.
Wasserkessel bes. für die Bereitung von Tee.
Eine Telefonzelle, in der Schweiz Telefonkabine, in Deutschland fachlich als Telefonhäuschen (TelH) bezeichnet, ist eine Kabine oder ein Häuschen mit einer Grundfläche von etwa einem Quadratmeter, an dessen innerer Rückwand ein Telefonapparat angebracht ist. Die Gebühren des Telefonats werden je nach Eingabeausrüstung mit Münzgeld, einer Telefon-, Kredit- oder Geldkarte beglichen. Telefonzellen stehen in der Regel im öffentlichen Raum.
Holzmast für Telegrafen- und Telefonleitungen.
Kurzwort aus engl. teleprinter exchange = Fernschreiber-Austausch.
Ein Tellerlecker ist ein Schmarotzer, der duch niedrige Schmeicheleien von den Tellern eines anderen lebt. Heute würde man ihn als Arschkriecher bezeichnen.
Im Allgemeinen umgangssprachlich für die Geschwindigkeit. Die Vidal & Sohn Tempo-Werk GmbH mit Sitz in Harburg wurde 1928 gegründet, um Lieferwagen zu bauen. Aufgrund eines Gesetzes von 1928 durften Kraftfahrzeuge mit weniger als vier Rädern und einem Hubraum von weniger als 200 Kubikzentimetern ohne Führerschein gefahren werden und waren steuerfrei. Deshalb gab es besonders nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Nachfrage nach entsprechenden Fahrzeugen.
Tempolinsen ist der Markenname vorbehandelter kurzgarender Linsen in der DDR, die nicht eingeweicht werden mußten.
bezeichnet den befestigten Boden einer Scheune, auf dem in früheren Zeiten mit Dreschflegeln gedroschen wurde. Die Tenne besteht häufig aus gestampftem Lehm, aber auch Beton oder Holz werden verwendet.
Ein Gestell mit einer waagerecht befestigte Stange, über die Teppiche zum Klopfen gehängt werden.
Testbilder dienen zur Beurteilung der Bildqualität von Fernsehapparaten und Monitoren sowie zur Unterstützung bei Bildeinstellung und Fehlersuche. In den 1960er Jahren wurde von den Fernsehsndern nach Sendeschluss noch für kurze Zeit ein Testbild ausgestahlt, danach wurde das Signal abgeschaltet und es erschien Schnee
oder Rauschen
auf dem Bildschirm.
aus dem franz. tête - Kopf , für Anfang, Spitze (eines Verbandes).
Tête-à-tête veraltet für zu zweit, unter vier Augen; vertraulich
, auch für ein ein Stelldichein, ein zärtliches Beisammensein.
Bergbaujargon: Die Tiefe eines Schachtes oder einer Sohle. Teufen, bzw. Abteufen: Die Herstellung eines Schachtes von oben nach unten.
Eine Teufelsmütze ist eine Mütze, die einen gezackten Rand hat. Es werden weder Bündchen noch gerader Rand gearbeitet, die Mütze endet mit jeweils einer Zacke über den Ohren und einer Zacke auf der Stirn. Diese Mützenform passt sich perfekt an den kleinen Kinderkopf an.
Der Theologische Studenten-Verein Leipzig war eine nichtschlagende, nichtfarbentragende Studentenverbindung für Theologiestudenten, der Johannes Dittrich 1871 beitrat. [Siehe: Leipzig, 1870 bis 1873, Aufnahme in den theologischen Verein]
Die Tiene, manchmal auch Tine geschrieben, war bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ein spezielles Transportgefäß für Wein und Obst (auch: Obsttiene) in der brandenburgischen Stadt Werder/Havel. Die Holzbottiche wurden in der Regel auf dem Rücken bis in die Kähne getragen und auf der Havel vornehmlich zu den Verkaufsständen in Berlin verschifft. Zur Erinnerung an diese Zeit wird der ehemalige Sammel- und Verladeplatz der Tienen an der Föse (westlicher Havelarm) inzwischen ganz offiziell Tienenplatz genannt. Je nach Obstart betrug der Inhalt einer Tiene 3,5 bis 4 kg beziehungsweise 7 Liter. Aus Eichenholz gefertigte Gefäße wogen 1,8 kg, die aus Fichtenholz 1,6 kg. Die konisch gebauten Tienen wurden zum Versand oben mit einem Leinentuch zugebunden.Siehe Wikipedia.org
Von lat. tinctura = Färbung, zu: tinctum, Tinte; dünnflüssiger, meist alkoholischer Auszug aus pflanzlichen oder tierischen Grundstoffen, der mit äther, Azeton, Wasser oder Weingeist hergestellt wurde.
Kugelschreiber, der anstelle einer Mine mit Farbe ein Röhrchen mit Tinte besitzt.
Tipp-Ex ist ein Markenname für Korrekturfolien und -flüssigkeit zum Überdecken von Tippfehlern beim Schreiben mit der Schreibmaschine.
Lesen Sie den Zeitzeugenbericht von Margot Bintig: Die Schreibmaschine, oder die gute Fee
Eine Tirade ist eine eher abwertende Bezeichnung für einen Wortschwall oder einen geschwätzigen Worterguss. Der Ausdruck bezeichnet eine lange Rede, die nichts Wichtiges enthält, sowie eine Rede oder einen Artikel mit aggressivem Inhalt. So wird langatmiges, schwer unterbrechbares Schimpfen auch als Schimpftirade
oder -kanonade
bezeichnet. Ist der Wortschwall unsachlich und von Hass diktiert, nennt man dies auch Hasstirade.
Tivoli (antiker Name: Tibur) ist eine Stadt in der Metropolitanstadt Rom in der italienischen Region Latium mit 56.750 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019). Sie liegt 32 km östlich von Rom. Der Name der Stadt wurde zum Synonym für Vergnügungsparks.
Toast Hawaii oder Hawaii-Toast ist ein mit Schinken, Ananas und Käse belegter, überbackener Toast, der in Westdeutschland in den 1950er Jahren populär wurde.
Die Erfindung des Toast Hawaii wird allgemein dem Fernsehkoch Clemens Wilmenrod zugeschrieben, der ihn 1955 in Deutschland erstmals vorstellte. Vermutlich übernahm Wilmenrod das Rezept jedoch von seinem Konkurrenten und Lehrer Hans Karl Adam.
bezeichnet einen Wirbel in den Haaren. Dabei kann es sich entweder um eine natürliche Welle handeln oder eine mit Gel geformte Frisur.
Jahrhundertelang waren die Narren
und Tollen
unter menschenunwürdigen Bedingungen im Zuchthaus, Arbeitshaus oder Tollhaus untergebracht und verwahrt worden. In ganz Europa herrschte in der Zeit von 1650 bis 1800 eine Epoche der Ausgrenzung der Unvernunft
, also all jener, die sich den Forderungen des Zeitalters der Vernunft entzogen: Bettler, Vagabunden, Arbeitslose, politisch Auffällige, Dirnen, mit Lustseuchen
Behaftete, Depressive sowie geisteskranke und behinderte Menschen. Sie alle wurden ohne Unterschied zusammen mit Sträflingen in einen gemeinsamen Raum gesperrt. Wer außerhalb der Grenzen der Vernunft, der Arbeit und des Anstandes stand, wurde aus der Gesellschaft verbannt.
Tommy Atkins oder kurz Tommy ist eine Bezeichnung für einen einfachen Soldaten des britischen Heeres, die im 19. Jahrhundert aufkam und im kollektiven Gedächtnis der Briten besonders eng mit dem Ersten Weltkrieg verknüpft ist.
Im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre wurden die englischen Besatzungssoldaten abwertend als Tommys
bezeichnet.
Die gängigste Hypothese zum Ursprung des Spitznamens (der etwa das Oxford English Dictionary (OED) folgt) führt ihn auf den Umstand zurück, dass Thomas Atkins
im 19. Jahrhundert in einigen vom War Office veröffentlichten Musterformularen als Platzhaltername verwendet wurde (vergleichbar dem deutschen Max Mustermann
), insbesondere und nachweislich bereits 1815 in den Soldbüchern für Infanteristen (betitelt Collection of Orders, Regulations, &c.). Die Stelle, an der der Soldat sein Kreuz machen bzw. seine Unterschrift leisten sollte, um den Erhalt seines Solds zu quittieren, war hier über zahlreiche Auflagen und einige Jahrzehnte hinweg mit der Anweisung Received, Thomas Atkins, his x mark
versehen. Ab 1837 taucht Thomas Atkins als fiktiver Mustersoldat auch in mehreren Ausgaben der King's Regulations (bzw. ab 1840 der Queen's Regulations) auf, also in der maßgeblichen Zusammenstellung der Dienstvorschriften für die britischen Streitkräfte.
Als Tonabnehmer wird ein elektroakustischer Wandler (Sensor) bezeichnet, der mechanische Schwingungen in Festkörpern (Körperschall) in eine elektrische Spannung (das Ton- oder Audiosignal) wandelt. Das unterscheidet den Tonabnehmer von Luftschallwandlern (Mikrofon) und Flüssigkeitsschallwandlern (Hydrofon). Das Audiosignal wird tontechnisch verarbeitet und/oder beispielsweise über einen Audioverstärker mit einem Lautsprecher hörbar gemacht. Typische Beispiele sind Tonabnehmer von Plattenspielern, welche die Schwingungen der durch die Schallplattenrille gleitenden Nadel aufnimmt, sowie Tonabnehmer bei Saiteninstrumenten wie z. B. E-Gitarren.
Der Tonarm eines Plattenspielers dient zur Führung der an ihm montierten Tonabnehmernadel in der als Spirale mit Endkreis verlaufenden Rille einer Schallplatte und somit der Verbindung der mechanischen Tonabnehmerauslenkungen zur elektronischen Umsetzung in Schallwellen. Nach Auflegen der Platte auf den – in der Regel – waagrechten Plattenteller wird der Arm von einer Ablagestütze abgehoben und mit der Nadel von oben auf die Platte aufgesetzt.
In der Zeit des Wirtschaftswunders
waren Tonmöbel oder Musiktruhen Kombinationen von Radio und Plattenspieler in einem stilvollen Holzgehäuse, die zu der Zeit als Einrichtungsgegenstand auch ein Statussymbol darstellten. In teureren Exemplaren war zusätzlich ein Tonband- und/oder (Schwarz-Weiß)-Fernsehgerät integriert.
Die Tonsur (lat. tonsura Scheren
, von tondere scheren
) ist die vollständige oder teilweise Entfernung des Kopfhaares aus religiösen Gründen oder eben die daraus entstandene Frisur. Sie ist aus verschiedenen Religionen wie Christentum, Buddhismus oder Hinduismus bekannt. Auch in der altägyptischen Religion gab es Priester mit Tonsur. Bei katholischen Klerikern war es üblich, eine größere oder kleinere Fläche der Kopfhaut so zu rasieren, dass ein Haarkranz übrigblieb.
Der Tornister ist eine vorwiegend im militärischen Bereich angesiedelte Rucksackform, bei der eine Fell- oder Stoffbespannung über einen rechteckigen Holz- oder Kunststoffrahmen genäht wird. Im militärischen Bereich wird heute der Rahmen weggelassen. Das Innere ist meist mit Stoff ausgeschlagen. Der Tornister wird ausschließlich bei der Infanterie eingesetzt. Bis in die jüngere Vergangenheit wurde der Tornister im Volksmund aufgrund seiner Fellbespannung auch als Affe bezeichnet. Auch der traditionelle Schulranzen wird regional Tornister genannt.
Tort (franz., v. lat. tortum, verdreht
), eine absichtlich zugefügte Beleidigung; Unrecht, Unbill.
(abwertend) jmd., Verbrecher, der einen Totschlag, Totschläge begangen hat: auch Handeisen zum brutalen Zuschlagen.
Ein Traktat (von lateinisch tractatus Abhandlung, Erörterung
, von tractare) ist als Literaturgattung eine schriftliche Abhandlung und dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Kapiteln und vollständigem Text keine weiteren Gliederungsstrukturen vorhanden sind. Oft werden im Traktat religiöse, philosophische, kulturelle, politische, moralische oder (natur-)wissenschaftliche Themen behandelt. Die Publikation in Traktat-Form stammt aus der Antike. Durch die häufige Verwendung zu didaktisch-dogmatischen Zwecken hat das Wort Traktat im Deutschen mitunter einen negativen Beiklang.
Sowohl die männliche Form der Traktat als auch die sächliche Form das Traktat sind gebräuchlich.
Erste Nachweise des Gebrauchs des Wortes Traktat
im deutschen Sprachraum stammen bereits aus dem 8. Jahrhundert (mittelhochdt. tractat m.).
Ein Transistorradio ist ein Rundfunkempfangsgerät, bei dem ausschließlich Transistoren als aktive Bauelemente eingesetzt werden. Im Sprachgebrauch sind damit hauptsächlich tragbare sog. Koffer- oder Taschenradios gemeint. Im Vergleich zum Röhrenradio ermöglichte die Transistorbestückung erstmals eine signifikante Gewichts-, Betriebskosten- und Größenreduktion der Geräte, was in erster Linie zum großen Markterfolg des Transistorradios beigetragen hat.
Als Transitabkommen wird das Abkommen zwischen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland über den Transitverkehr von zivilen Personen und Gütern zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) bezeichnet. Es wurde zwischen den Staatssekretären Egon Bahr (Bundesrepublik) und Michael Kohl (DDR) ausgehandelt und am 17. Dezember 1971 in Bonn unterzeichnet. Am 3. Juni 1972 trat es in Kraft.
Im Rahmen der neuen Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel, die durch einen Wandel durch Annäherung
eine deutliche Verbesserung der innerdeutschen Beziehungen erreichen wollte, war Gegenstand des Abkommens gem. Art. 1 der Transitverkehr von zivilen Personen und Gütern auf Straßen, Schienen- und Wasserwegen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Westsektoren Berlins – Berlin (West) durch das Hoheitsgebiet der Deutschen Demokratischen Republik.
Das Transitabkommen wurde noch vor dem Grundlagenvertrag geschlossen.
Der Transitverkehr ist allgemein der Verkehr durch größere Gebiete, Länder oder Staaten. Mit Transitverkehr durch die DDR wird im Wesentlichen der Verkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin über das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. der Deutschen Demokratischen Republik bezeichnet. Das Besondere an diesem Verkehr bestand darin, dass die beteiligten Partner jeweils unterschiedliche Auffassungen über den rechtlichen Status der betroffenen Gebiete hatten, was zu vielfältigen Konflikten führte, von denen die Berliner Blockade 1948/49 der schwerwiegendste war. In den 1970er und frühen 1980er Jahren errichtete die DDR an den Transitstrecken der Autobahnen von und nach Berlin mehrere Grenzübergänge, von denen die größten in Drewitz und Marienborn mit je rund 1000 Grenzsoldaten, Angehörigen der Passkontrolleinheiten (PKE) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und der Zollverwaltung der DDR besetzt waren.
Lesen Sie dazu den Zeitzeugenbericht Transitstrecke F5 durch die DDR – 1970
von Diter Scholz.
Transvaal hieß eine ehemalige südafrikanische Provinz (1910–1994).
Um 1835 wanderten Buren im sogenannten Großen Treck in das Gebiet ein und gründeten die unabhängige Südafrikanische Republik. In der Sand River Convention wurde 1852 die Unabhängigkeit der Südafrikanischen Republik von den Briten anerkannt, jedoch musste vertragsgemäß die Sklaverei abgeschafft werden. Nach einer ersten Annexion 1877 sah sich das Vereinigte Königreich mit einem Aufstand der Buren konfrontiert, der nach der Schlacht von Majuba Hill dazu führte, dass Transvaal im Abkommen von Pretoria 1881 weitgehende Selbstverwaltung zugestanden wurde, wenn auch unter britischer Suzeränität. 1884 wurde die Republik vom Vereinigten Königreich schließlich als selbständiger Staat anerkannt. Nach dem Zweiten Burenkrieg wurde Transvaal 1900 von den Briten neuerlich annektiert und 1910 als Provinz in die Südafrikanische Union aufgenommen. An der Spitze der Verwaltung der Provinz stand ein Administrator (Verwalter).
In den 1960er Jahren wurden als eine Maßnahme der südafrikanischen Apartheidspolitik Stammesgebiete der schwarzen Bevölkerung vom Provinzterritorium abgetrennt. Es entstanden die Homelands Bophuthatswana (auch auf dem Gebiet der Kapprovinz und der Provinz Oranje-Freistaat), Lebowa, KwaNdebele, Venda, Gazankulu und KaNgwane.
Im Zuge der Provinzreform nach den ersten freien und gleichen Wahlen im Jahr 1994 wurde die Provinz Transvaal aufgelöst und in die heutigen Provinzen Nordwest, Limpopo, Mpumalanga und Gauteng aufgeteilt. In diese wurden auch die Gebiete der Homelands integriert. Die Provinz Nordwest erhielt auch einen Teil der ehemaligen Kapprovinz. Siehe Wikipedia.org
Eine Eisenbahnfährverbindung oder Trajekt ist eine Verbindung von Eisenbahnstrecken mittels Fähren für den Transport von Schienenfahrzeugen.
Traktorist war in der UdSSR und der Deutschen Demokratischen Republik eine Bezeichnung für Kraftfahrer in Kolchosen bzw. Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), die ihre Erntearbeiten mit Landmaschinen verrichteten, meist mit Traktoren der Marken Fortschritt Landmaschinen oder Belarus. Diese Bezeichnung fand auch für Mähdrescherfahrer Verwendung.
Zwei Teams stehen sich gegenüber. Eine Mannschaft wirft nun der gegnerischen Mannschaft den Ball zu. Dabei darf der Ball nur von dort aus zurückgespielt werden, wo er auf dem Boden gelandet ist.
engl. trench coat, eigtl. = Schützengrabenmantel, aus: trench = (Schützen)graben u. coat, … bezeichnet einen Regenmantel.
(ugs. scherzh.): jmd., der berufsmäßig häufig Treppen steigen muss: z.B. Hausierer.
Ein Treppenwitz ist – im ursprünglichen Sinne von Witz – ein geistreicher Gedanke, der jemandem einen Moment zu spät (beim Hinausgehen auf der Treppe
) einfällt und der in der aktuellen Runde oder Diskussion nicht mehr vorgebracht werden kann.
Triage (von französisch triage ‚Auswahl, Sortieren, Sichten' zum Verb trier ‚sortieren, aussuchen, ‚auslesen'), deutsche Bezeichnung auch Sichtung oder Einteilung, ist ein nicht gesetzlich kodifiziertes oder methodisch spezifiziertes Verfahren zur Priorisierung medizinischer Hilfeleistung, insbesondere bei unerwartet hohem Aufkommen an Patienten und objektiv unzureichenden Ressourcen. Die aufgeschobene beziehungsweise abwartende medizinische Hilfe ist in diesem Fall unvermeidlich. Ohne eine strukturierte Triage (Einstufung) besteht die Gefahr einer politisch oder ideologisch motivierten unethischen Selektion.
Triage ist ein aus der Militärmedizin herrührender Begriff für die – ethisch schwierige – Aufgabe, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderweitig Erkrankten darüber zu entscheiden, wie die knappen personellen und materiellen Ressourcen aufzuteilen sind. Es handelt sich dabei um ein Stratifikationsverfahren vor der vollständigen Diagnose. Theoretische Modelle, die die Verteilung knapper Ressourcen thematisieren, werden auch unter dem Begriff der Allokation gefasst.
Strukturierte Triage-Instrumente werden auch in Notaufnahmen und auf Intensivstationen eingesetzt und dort auch als Ersteinschätzung bezeichnet.Quelle: Wikipedia.org
Altes Aufnahmemikrofon, das den Schall durch einen Trichter leitete z.B. bei alten Telefonapparaten (siehe Bild).
Dritte bis fünfte Klasse der theologischen Ausbildung.Michael Malsch, 8/2020
Trippen sind Unterschuhe aus Holz, die unter den normalen Schuhen getragen wurden. Patten sind das Äquivalent aus Metall. Auch bei Pferden wurden Holzscheiben als Trippen unter die Hufe geschnallt.
Im Mittelalter waren Absatzschuhe noch nicht bekannt. So dienten Trippen als hölzerne Unterschuhe, die von den damaligen Stadtbewohnern unter die empfindlichen wendegenähten (Schnabel-)Schuhe und andere Lederschuhe geschnallt wurden. Die Trippe stammt ebenso wie der Ausdruck trippeln von frühnhd. trippen „gehen, laufen“. Zweck des Tragens von Trippen war in erster Linie der Schutz vor Kälte und vor Abnutzung des Schuhwerks. Auch im Haus wurden Trippen manchmal getragen, um sich im Winter gegen Fußkälte etwa von den kalten Steinböden zu schützen. Später ab dem 15. Jahrhundert und bis ins 19. Jahrhundert kamen zum Schutz von Lederschuhen vor Straßenschmutz auch eiserne Unterschuhe (Patten) in Gebrauch.Siehe Wikipedia.org
Ein Trittbrett ist ein Automobilanbauteil, das als schmale – nicht ausklappbare – Stufe unter den Seitentüren eines Fahrzeugs angebracht ist. Es erleichtert den Einstieg, insbesondere bei hohen Fahrzeugen wie Geländefahrzeugen und Pickup-Trucks. Es ist typisch für Oldtimer, die sehr viel mehr Bodenfreiheit hatten als heutige Fahrzeuge, und wird heute auch als modisches Zierteil an Fahrzeugen eingesetzt, die es eigentlich gar nicht benötigen.
Trittbrettfahrer steht für:
in der Kunst und in der (Geistes-)Wissenschaft geistige Nachfolger von Autoren, die als unbedeutende Nachahmer auftreten,
eine Person, die sich außen an Massenverkehrsmitteln illegal kostenlos befördern lässt,
in der Kriminalistik Personen oder Gruppierungen, die sich entweder zu nicht von ihnen begangenen Straftaten bekennen oder notorisch Straftaten nachahmen
Trittbrettfahrerproblem, in den Sozialwissenschaften Wirtschaftssubjekte, die den Nutzen eines Gutes erlangen, ohne dafür zu zahlen
im Finanzwesen der Insiderhandel.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung des westlichen Teils Deutschlands einigten sich im März 1948 die drei siegreichen Westmächte in London darauf, die amerikanische und die britische Besatzungszone, die bereits zuvor zur Bizone vereinigt worden waren, mit der französischen Besatzungszone zur so genannten Trizone zusammenzuschließen. Das Saarland, Teil der französischen Zone, wurde nicht einbezogen. Trizone ist die inoffizielle Bezeichnung des dadurch vergrößerten Vereinigten Wirtschaftsgebietes.
Man sprach jedoch auch von Westzone, spaßhaft von Trizonesien
und später von Westdeutschland.
1948 schrieb Karl Berbuer den Karnevalsschlager Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien
, der zeitweise auch als Ersatz für die deutsche Nationalhymne herhalten musste, so zum Beispiel bei einem Steher-Rennen in der Müngersdorfer Radrennbahn nach einem Sieg des Kölner Radrennfahrers Jean Schorn.Siehe Wikipedia.org
Lesen Sie auch die Zeitzeugenberichte von Günter Matiba:
Der Kohlenpott, wo er am schwärzesten war,
Konrad Adenauer aus nächster Nähe
und von Jürgen Voigt:
Meine Fünfziger Jahre.
Personen, die in Neubauten lebten, deren Wände noch nicht ausgetrocknet waren. Ein neu gebautes Haus benötigte typischerweise drei Monate bis es bewohnbar war.
Lesen Sie auch den Bericht: Das Haus ist zu klein
, von Hartmut Kennhöfer.
Trostfrauen
ist ein euphemistischer Begriff für Mädchen und Frauen, die für die japanischen Kriegsbordelle des Zweiten Weltkriegs zwangsprostituiert wurden. Die meisten Opfer – etwa 40 Prozent der Trostfrauen – stammten aus Japan, ferner aus Korea und Taiwan sowie den besetzten Gebieten wie Indonesien, Malaysia, Philippinen und China. Die südkoreanische Regierung hat offiziell 240 Opfer registriert, aber eine genaue Zahl ist weiterhin umstritten mit Angaben zwischen 20.000 bis 200.000. Laut Schätzungen überlebten nur 30 Prozent den Krieg. Haupttodesursachen waren Krankheiten und Hunger, aber auch Folter und Gewaltdelikte. Der Erinnerungsprozess an die Trostfrauen
kam erst Ende der 1980er Jahre in Gang. Die Thematik ist in Japan nach wie vor umstritten. Siehe Wikipedia.org
Der Bürgersteig, Gehsteig, Trottoir, der in der Regel mit einem Bordstein oder durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn abgetrennt, parallel zu ihr verläuft und nur für den Fußgängerverkehr zugelassen ist.
Waren von geringem Wert, die oft auf Flohmärkten, oder Trödelmärkten angeboten werden. Im ursprünglichen Sinne ein Markt, auf dem gebrauchte Gegenstände von Privatleuten für Privatleute angeboten werden.
Veraltet: Das absichtliche Erwecken eines falschen Eindrucks, absichtliches in die Irre Führen. Ein Trugbild, eine getäuschte Sinneswahrnehmung; Wahrnehmung von etwas, das nicht vorhanden ist.
Abwertende Bezeichnung für eine unordentliche, seltsame oder besonders ungeschickte Frau. Seit dem 16. Jahrhundert belegt und in der Form Trulla
noch heute geläufig. Der Begriff ist vermutlich eine Ableitung von Troll.
Jargon der 1950er Jahre. Als trübe Tasse
wird ein denkfauler, oder begriffsstutziger Mensch bezeichnet, einer, der mit dem Hintern nicht hoch kommt, der sich nicht bewegt. Eben ein Vollhorst
. Die Norddeutsche Bezeichnung (Raum Schleswig-Holsteinisch) für Vollhorst ist übrigens Hoschkopp.
Als Trümmerfrauen werden die Frauen bezeichnet, die nach dem Zweiten Weltkrieg die zerbombten deutschen Innenstädte aufräumten.
Der Tschako ist ein hoher Helm mit flachem, rundem Oberteil. Der Begriff stammt aus dem Ungarischen.
Als preußische Tugenden werden die von der protestantisch-calvinistischen Moral und der Aufklärung geprägten Tugenden bezeichnet, die seit Friedrich Wilhelm I. vom preußischen Staat propagiert und gefördert wurden. Von den preußischen Tugenden leiten sich auch die deutschen Tugenden ab, zu denen unter anderem Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß gehören.
Noch heute gelten Höflichkeit, Pünktlichkeit, Fleiß und Ordnung als Tugenden, und Toleranz und Gerechtigkeit als Werte der Deutschen.
Auf jeden Fall, nach Möglichkeit. Das ist tunlichst zu unterlassen!
. Synonym: möglichst, gefälligst, freundlicherweise, lieber, gütigst, liebenswürdigerweise, freundlichst.
Türkenmilch ist ein pommersches Heißgetränk: Heiße Milch mit Rum, Ingwer und geschlagenen Eiern. Werde ich bei der nächsten Erkältung einmal ausprobieren. Vorschlag von Bernd Herzog, Jan. 2023
Ein Türstockausbau ist eine Ausbauform im Bergbau, es handelt sich hierbei um eine besondere Ausführung des Rechteckausbaus. Den Namen Türstock hat dieser Rechteckausbau von seiner Form, die sehr dem Türstock (Zarge) einer Haustür ähnelt. Er kann aus unterschiedlichen Ausbaumaterialien bestehen.
Der Tusch (von französisch touche, Anschlag
) ist ein musikalisches Signal, das meist chorisch von mehreren Instrumenten gespielt wird, ursprünglich von einem Trompeten-Ensemble. Das Wort ist seit 1745 im süddeutschen Sprachgebiet belegt. Der Tusch zeigt zum Beispiel das Ende eines gelungenen Tricks im Zirkus oder die Pointe eines Witzes in Varieté oder Karnevalssitzung an.
Tusnelda, (* ca. 10 v. Chr. in Deutschland; ♰ 17 in Rom?) war eine germanische Fürstentochter. Heute Kurzform Tussi für (ugs. salopp, oft abwertend): weibliche Person.
Veraltete Bezeichnung für einen ruhigen, behaglichen Wohnsitz, Landsitz oder Lieblingsaufenthalt. Tusculum war im Altertum und Mittelalter eine Stadt in Latium, südöstlich von Rom in den Albaner Bergen, in deren Umgebung in der Antike reiche Römer wohnten. Die Ausgrabungen der antiken Stadt befinden sich oberhalb des heutigen Frascati, im Gemeindegebiet von Grottaferrata.
Tüünkram (Angeberei, Spinnerrei, dummes Zeug) oder Tüdelkram, Tühnkram, Tüdelüt oder Tüdelei sind sämtlich Dinge, die im Gespräch als überflüssig erachtet werden. Zum Teil sinnverwandt ist das nicht mehr verwandte plattdeutsche Wort dönen
, das sich im Wort Gedöns
(für unsinniges Gerede oder auch für überflüssige Dinge) wiederfindet und als dröhnen weiterbesteht. Wem gesagt wird: Das ist doch Tühnkram, was du da erzählst
oder Du tühnst ja
, dem wird der Inhalt seiner Reden nicht geglaubt, weil er übertreibt, flunkert oder einfach aufschneidet (lssoch Tüdelüt, wassu da sachs!
oder Hör auf mit dein Tüdelei
).
War eine Bezeichnung für den Krämer und besonders Kolonialwarenhändler. Mit zwei oder drei flinken Handgriffen entstand auf seinem Tresen eine spitzkegelige Tüte, auch in kleinsten Formaten, z.B. für Gewürze. Daher gilt die Bezeichnung Tütendreher
im engsten Sinne für einen Gewürzkrämer.
Die Tütenlampe ist eine für die 1950er Jahre typische elektrische Steh-, Tisch- oder Wandlampe mit tütenförmigen buntem Lampenschirmem. Die typische
Tütenlampe hatte drei Schirme, es gab aber auch Varianten mit nur zwei Schirmen. Fast immer ruhte der Lampenständer aus Messing oder messingfarben, auf einem runden oder nierenförmigen Fuß.
[spätmhd. tüttel, tit(t)el, eigtl. = Brust(spitze)] (veraltet, noch landsch.): Pünktchen
(ugs.): winzige Kleinigkeit: kein T. preisgeben; jedes T. berechnen.
plattdeutsche Bezeichnung für eine kleine Gasse oder einen schmalen Gang. Häufig verbindet sie zwei größere Straßen.
Der Twist (Englisch twist = Drehung, Verdrehung) war ein Modetanz im 4/4-Takt, der in den frühen 1960er Jahren populär wurde und zu Rock 'n' Roll, Rhythm and Blues oder spezieller Twist-Musik getanzt wird.
Ein starkes Nähgarn, ein zweifach gedrehter Faden. Entlehnung aus engl. [twist 'zwiefach gedrehter faden, doppelfaden'engl. twist, zu: to twist] = (zusammen)drehen; winden; verrenken.