Die Rabattmarke war im Einzelhandel ein Gutschein, der Rabatte bescheinigte, bis zur Höhe eines bestimmten Betrages in einem Heft gesammelt wurde und dann gegen Bargeld eingetauscht oder mit dem Kaufpreis weiterer Waren verrechnet wurde.
Zwar gibt es dieses System, das vor allem der Kundenbindung dient, noch heute, doch nennt man die Rabattmarken heute Treuepunkte
, Bonuspunkte
oder Payback Punkte
. Die elektronische Speicherung der Daten des Kunden, einschließlich seiner Einkäufe, ermöglicht Marktforschung und gezielte Werbemaßnahmen. Demgegenüber ist das klassische Rabattmarkensystem anonym. Das eingelöste Rabattmarkenheft erlaubte keine Rückschlüsse darauf, welche Produkte ein Kunde gekauft hat.
Lesen Sie dazu den Zeitzeugenbericht Versorgungslage 1950; oder: unsere Speisekammer
von Hartmut Kennhöfer.
Leichte Trennwand mit beiderseitigem Putz auf einem verzinkten Drahtgewebe (Rabitzgewebe), das mit Rundstahl ausgesteift wird. Nach dem Berliner Maurer K. Rabitz, der die Wand 1878 erfand.
Rabulistik (von lateinisch rabere toben
bzw. rabula marktschreierischer Advokat
) ist ein abwertender Begriff in der Bildungssprache für rhetorische Spitzfindigkeiten
oder Wortklauberei
. Als Rabulist wird laut Duden jemand bezeichnet, der in spitzfindiger, kleinlicher, rechthaberischer Weise argumentiert und dabei oft den wahren Sachverhalt verdreht
.
![RAD](img/rad.png)
Der Reichsarbeitsdienst (abgekürzt RAD) war eine Organisation im nationalsozialistischen Deutschen Reich. Ab Juni 1935 musste dort jeder junge Mann eine sechsmonatige, dem Wehrdienst vorgelagerte Arbeitspflicht im Rahmen eines Arbeitsdienstes ableisten. Ab dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der Reichsarbeitsdienst auf die weibliche Jugend ausgedehnt. Der Reichsarbeitsdienst war ein Bestandteil der Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland und ein Teil der Erziehung im Nationalsozialismus. Ab Mitte 1944 übernahm der RAD die 6-wöchige militärische Grundausbildung am Gewehr. (Das Bild zeigt rechts das Symbol für den RAD, links das Symbol das Arbeitsgaues Nr. I, in Königsberg/Preußen) Quelle: Wikipedia.de
Der Begriff Radfahrer
, auch Katzbuckler
wird auch im übertragenen Sinne als kritische Metapher zur Kennzeichnung des typischen, opportunistischen Verhaltens eines autoritären Charakters (Gehorsam gegenüber Autoritäten) verwendet: Nach oben buckeln und nach unten treten. Ursprung dieser Metapher ist möglicherweise Kurt Tucholskys Rezension von Heinrich Manns Roman Der Untertan
: … der untertänig und respektvoll nach oben himmelt und niederträchtig und geschwollen nach unten tritt, der Radfahrer des lieben Gottes …
.
Heute hört man häufiger Enddarmbewohner
, Radfahren
ist wohl zu anstrangend geworden.
Ein Radiorekorder (anglisierende Schreibweise auch Radiorecorder) ist ein tragbares Audiogerät mit Wiedergabe- und Aufnahmefunktionen für Audiokassetten (Kassettenrekorder) und eingebautem Radio zum Empfang von Hörfunksendungen. Das Gerät ist eine Weiterentwicklung der vordem verwendeten tragbaren Transistor- oder Kofferradios, mit denen nichts aufgezeichnet werden konnte. Charakteristisch für die ursprüngliche Bauform ist die im Verhältnis zur geringen Bautiefe große Front. Ihre Blütezeit waren die 1970er und frühen 1980er Jahre.
Veraltet für: Radtour, einen gemütlichen Fahrradausflug.
Royal Air Force (RAF) ist die Bezeichnung für die Luftstreitkräfte des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Die Royal Air Force
war die erste als selbständige Teilstreitkraft organisierte Luftwaffe der Welt.
Ab 1970 war die Rote Armee Fraktion (RAF), eine linksextremistische terroristische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland aktiv. Sie war verantwortlich für 33 oder 34 Morde an Führungskräften aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, deren Fahrern, an Polizisten, Zollbeamten und amerikanischen Soldaten sowie für die Schleyer-Entführung, mehrere Geiselnahmen, Banküberfälle und Sprengstoffattentate mit über 200 Verletzten. Durch Fremdeinwirkung, Suizid oder Hungerstreik kamen 24 Mitglieder und Sympathisanten der RAF ums Leben.
Rain, bzw. Feldrain ist ein alter deutscher Begriff für den Randstreifen eines Feldes (die Flurgrenze
), sowie für den übergang zwischen einer Feldterrasse zur nächsten. Allgemeiner ist ein Rain (althochdeutsch auch reyn
oder rein
) ein meist grasbewachsener (Grenz-)streifen zwischen zwei äckern oder Fluren. Die Feldraine wurden früher per Hand gemäht oder mit Vieh abgehütet. Bildungen mit der Endsilbe -rain sind verbreitete Flurnamen. Heutzutage sind Feldraine oft mit Hecken und Büschen bewachsen. Auf diese Weise sind sie vor Erosion geschützt. Weiterhin sind sie ein Lebensraum für Vögel und Kleinlebewesen. Quelle: Wikipedia.de
Raison (sprich: räsong), frz., Vernunft, Einsicht, Grund; raisonniren, urtheilen, untersuchen; klügeln, tadeln; Raisonnement (—mang), Urtheil, Beurtheilung; raisonnirender Katalog, wo bei den aufgeführten Büchern Bemerkungen verschiedener Art beigefügt sind.Quelle: Herders Conversations-Lexikon (1. Auflage, 1854–1857)
Die Rote Bete, auch Rote Beete (von lateinisch beta, Rübe, im 17. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen übernommen) oder Rote Rübe, in der Schweiz Rande, in einigen Teilen Österreichs, Bayerns und Südbadens auch Rahne (Rauna, Rana, Rohne, Rone, Ronen, Randig, Randich, Rohna) genannt, ist eine Kulturform der Rübe und gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae s. l., inklusive Gänsefußgewächse). Sie wird in Deutschland als ein klassisches Wintergemüse angebaut. Alle Kulturrüben werden heute in der Unterart Beta vulgaris subsp. vulgaris zusammengefasst, die Rote Bete zählt zur Conditiva-Gruppe. Frühere Synonyme sind Beta vulgaris subsp. rapacea und Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva.
Die Rote Bete ist mit der Zuckerrübe und dem Mangold verwandt. Wie diese ist sie eine Kulturform der Gemeinen Rübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris). Sie kam mit den Römern nach Mitteleuropa. Ihren Ursprung hat diese Kulturpflanze im Mittelmeerraum, wahrscheinlich in Nordafrika. Sie stammt von der wilden Rübe oder der Wildbete (Seemangold, Beta vulgaris L. subsp. maritima) ab. Die inzwischen gleichmäßige rote Farbe der Rübe ist ein Resultat der Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert. Quelle: Wikipedia.de
Ranken, der, ist der Name des Maikäfers, Maienkäfers scarabaeus melolantha. In Bayern auch der Name verwandter Arten, des scarabaeus melolantha horticula und des scarabaeus dubius.
Die Maikäfer wurden je nach Färbung von den Kindern dann in drei Gruppen getrennt, die unterschiedlichen Tauschwert hatten: Schornsteinfeger (dunkel mit wenig Behaarung), Müller (mehlig weißlich behaart) und Kaiser (rötlicher Kopf und rötliches Brustschild, selten). Zeugnis von der Häufigkeit und Beliebtheit geben heute noch das Kinderlied Maikäfer, flieg und der fünfte Streich von Max und Moritz.
Ranken
bezeichnet mundartlich weit verbreitet auch ein derbes Stück Brot oder Fleisch:
niederdeutsch rangen und ranken, ein dickes und großes Stück, en ranken brâd, en rangen speck. aus dem deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm.
Veraltet, im Verborgenen wuchernde Feindschaft; Groll, Hass. Ranküne wurde im späten 18. Jahrhundert aus französisch rancune entlehnt, das auf lateinisch rancor zurückgeht. Eigentlich bedeutet das Wort ranziger Geschmack oder Geruch
, steht aber im übertragenen Sinn für Groll, Hass
.
Intrige (von lateinisch intricare in Verlegenheit bringen
), veraltet auch Kabale oder Ränke, bezeichnet eine Handlungsstrategie, mit der einzelne oder Gruppen von Menschen versuchen, anderen Schaden zuzufügen oder sie gegeneinander aufzuhetzen. Der Träger dieser Handlungsstrategie wird als Intrigant, veraltet Ränkespieler
oder Ränkeschmied
bezeichnet.
Ein Tragesack zum Umhängen, lederner oder stoffener Behälter zum Tragen auf dem Rücken: Bayr. Tirol: Ranzen, Kärntn. Schweiz. nassauisch Ranze; einst nur ein niedrig mundartliches Wort der Bettler dieser Gegenden (in einem volksmäßigen vierzeiler wird es dem Bettelsack gleichgestellt, vergl. th. 1, 1731) und wandernder Krämer, schriftlich auch in derber Rede solcher Leute gebraucht: derowegen nam ich einen Wecken aus meinem Ranzen
. aus dem deutschem Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm.
Mit Rapier (französisch rapière Degen
, spanisch espada ropera Schwert, das zur Garderobe getragen wird
) bezeichnet man eine seit dem frühen 16. Jahrhundert im europäischen Raum verbreitete Stich- und Hiebwaffe. Im frühen 19. Jahrhundert wird der Begriff Rapier (auch Rappir) für stumpfe Übungswaffen verwendet. Haurapier steht für einen stumpfen Korbschläger und Stoßrapier für einen Pariser Stoßdegen mit abgestumpfter Spitze.
in der Art eines Taschenmessers zusammenklappbares, sehr scharfes Messer zum Rasieren.
![Verschiedene Menschen](img/menschen.jpg)
Überholt und veraltet; der Begriff Rasse
enthielt seit jeher eine wertende Komponente, die bei der Anwendung auf den Menschen in der eurozentrischen Idee einer angeblich höherwertigen weißen Rasse
gipfelte.
Diese Sichtweise ermöglichten der weißen Rasse
die Unterdrückung und Ausbeutung während der Kolonialzeit, die damit verbundene widerrechliche Okkupation fremder Staatsgebiete und die Versklavung von Menschen.
Der daraus entstehende Rassismus ist die Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale – die eine bestimmte Abstammung vermuten lassen – als Rasse
kategorisiert und beurteilt werden. Die zur Abgrenzung herangezogenen Merkmale wie Hautfarbe, Körpergröße oder Sprache – teilweise auch kulturelle Merkmale wie Kleidung oder Bräuche – werden als grundsätzlicher und bestimmender Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften gedeutet und nach Wertigkeit eingeteilt. Dabei betrachten Rassisten alle Menschen, die ihren eigenen Merkmalen möglichst ähnlich sind, grundsätzlich als höherwertig, während alle anderen (oftmals abgestuft) als geringerwertig diskriminiert werden. Mit solchen heute überholten Rassentheorien wurden und werden diverse Handlungen gerechtfertigt, die den heute angewandten allgemeinen Menschenrechten widersprechen.
Die Vorstellung von höherwertigen Herrenmenschen
und Untermenschen
gipfelten 1933 bis 1945 in Deutschland in der Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens in Massenvernichtungslagern, sogen. KZs, in Anschwitz, Dachau, Thesesienstadt, u.a., gegen die auch der Klerus nichts unternahm. Der Vatikan half nach 1945 den Haupttätern bei der Flucht nach Südamerika mittels der sogen. Ratlinies - Rattenlinien
(Siehe dazu Uki Gõrni: ODESSA
).
Die Einteilung der Spezies Mensch in Rassen oder Unterarten ist aus wissenschaftlicher Sicht heute überholt. Die sichtbaren Unterschiede von Menschen aus verschiedenen geographisch getrennten Gebieten führen nicht zu objektiv abgrenzbaren Gruppen, weil optische Unterschiede nicht notwendig auf das Vorhandensein genetischer Unterschiede jenseits des Phänotyps hindeuten, – die genetische Variationsbreite innerhalb der sog. Rassen ist größer als zwischen ihnen: Beim Menschen besteht der mit Abstand größte Teil der genetischen Unterschiede nicht zwischen geographischen Populationen, sondern innerhalb solcher Gruppen. […] Äußere Merkmale wie die Hautfarbe, die für die typologische Klassifikation oder im alltäglichen Rassismus verwendet werden, sind eine höchst oberflächliche und leicht wandelbare biologische Anpassung an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten
.
Die Klapper, wie sie Nachtwächter führen, und womit Kinder spielen, (Kinderrassel); so musste ich mit dem Beine, daran sie (die wilden) mir die Rasseln gebunden hatten, niedertretten auf das es rasselte.Siehe: Wörterbuch der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm
![Rasselbande 1954](img/rasselbande.jpg)
Rasselbande, veraltet für lärmende Bande; mitteldeutsch als Schimpfwort für niedriges, liederliches Volk.gefunden im Wörterbuch der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm
Die Rasselbande war eine Jugendzeitschrift, die ab Juli 1953 im Heinrich Bauer Verlag in Hamburg erschien und 1966 in der kurzlebigen Zeitschrift Wir aufging. Die höchste Auflage betrug 300.000 Exemplare.
Ein Ratzefummel
ist in der Jugendsprache der 1960er Jahre ein Radiergummi, ein besonders formulierter Gummi, mit dem Bleistift- oder Tintenstriche von Papier und anderen Trägermedien entfernt werden können.
Umgangssprachlich emotional; gänzlich leer, kahl; ganz und gar (in Bezug auf ein Nicht-mehr-vorhanden-Sein) etwas ratzekahl aufessen
.
Ratzekahl ist das Produkt eines sprachlichen Kuddelmnuddels. Anfang des 19. Jahrhunderts erscheint es im deutschen Wortschatz als Melange aus den Begriffen Ratze, kahl und radikal. Ratzekahl bedeutet nämlich kahl
wie eine Ratze
, also nackt wie eine Ratte
. Dabei geht kahl auf mittelhochdeutsch kal und althochdeutsch chalo zurück und ist mit russisch golyj (nackt, bloß) verwandt. Ratze ist seit mittelhochdeutsch ratz(e) und althochdeutsch ratza das Wort für Ratte
. Quelle: Duden
sind zugerichtete, d.h. veredelte Pelztierfelle. Die Bezeichnung leitet sich von rauch
(Variante von rauh
) ab, das soviel wie behaart, zottig
bedeutet. (Siehe auch: Fehwerk)
Raufen sind Gestelle für Heu, Stroh oder Gras. Sie werden meistens an der Wand angebracht, sind jedoch auch freistehend in Wildhegegebieten und auf Weiden zu finden. Sie sind aus Holz, Metall oder Kunststoff. Zwischen den senkrechten Gitterstäben der Raufe können die Tiere das Raufutter mit dem Maul herausziehen. Raufen gibt es in Ställen zum Beispiel bei Ziegen, Kühen und Pferden, in Käfigen von Meerschweinchen und Kaninchen, aber auch freistehend für Pferde, Schafe und Rehwild. Christian Gebhard Nordmann erfand 1811 die Schweberaufe, um in seinen Schafställen Platz zu sparen. Der Begriff Raufe kommt von althochdeutsch (ahd.) rouffen, mittelhochdeutsch (mhd.) roufen, gehört mit verwandten Wörtern - got. raupjan, mniederl. roopen, aengl. riepan zu der vielfach erweiterten idg. Wurzel *reu-: reißen, brechen, ausreißen, rupfen
. Im Deutschen wird 'raufen' seit der mhd. Zeit auch im Sinne von sich balgen, handgemein werden
(ursprünglich: an den Haaren reißen
) gebraucht. (Vgl. Rauferei). Bereits im späten Mittelalter wurde das Futtergestell für Tiere roufe genannt.
Die Rauhnächte (auch Raunächte oder Rauchnächte), zwölf Nächte (auch Zwölfte), Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte sind einige Nächte um den Jahreswechsel, denen im europäischen Brauchtum oft besondere Bedeutung zugemessen wird. Meist handelt es sich um die Zwölf Weihnachtstage vom Weihnachtstag bis zum Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar), aber auch andere Zeiträume, beispielsweise zwischen dem Thomastag und Neujahr, kommen in Frage.
Auf Plattdüütsch: rauken oder roken übersetzt man mit rauchen
. Mit Hilfe des Polterns (Rummeln) sollten in den Rauhnächten um die Jahreswende die Wintergeister vertrieben werden. Zu diesem Zweck veranstalteten die Kinder ein Rummelpottlaufen und sangen dabei Verse wie: Rummel, Rummel, Roken, giv mi'n Appelkooken, loot mi nich to lange stohn, denn ik mutt noch wieder gohn.
![Schulterstücke an der Uniform](img/reupenschlepper.jpg)
Im Zweiten Weltkrieg wurden Stabsoffiziere oder Generäle Raupenschlepper
genannt, wegen der an Raupen erinnernden geflochtenen Schulterstücke ihrer Uniform.
Rayon (reiong), frz., Strahl, Radius, Bezirk, Umgegend.
Der Rayonchef
war der Chef eines Warenhauses.
![Rechenschieber](img/rechenschieber.jpg)
stabförmiges Rechenhilfsmittel mit gegeneinander verschiebbaren, logarithmisch eingeteilten Skalen. Je nach Ausführung können neben den Grundrechenarten auch komplexere Rechenoperationen (unter anderem Wurzel, Quadrat, Logarithmus und trigonometrische Funktionen oder parametrisierte Umrechnungen) ausgeführt werden.
Der Recke ist ein kampferprobter Krieger, ein Held.
Die Recke, Reek, auch Reke, war ein Längenmaß für Leinen in Stettin und der Mark Brandenburg.
1 Recke = 16 Ellen in Pommern
Preußen: 1 Reek = 16 Ellen = 10,671 Meter
1 Recke = 12 Ellen in Brandenburg
1 Stück = 5 Recken = 60 Ellen
Das Maß Recke war die Grundlage für Berechnung von Lohn und Zuschlagsstoffe für die Bleiche.
In der Mark Brandenburg, besonders um Sorau, wurde statt Recke auch der Begriff Bällchen (von kleiner Ballen) für ein Gewebe oder Stück Leinwand verwendet. Die Bezeichnung Recke leitet sich von der Stange ab, über der gefärbte oder gebleichte Gewebe zum Trocknen aufgehängt wurden.
Die Versendung eines Briefs per Einschreiben (französisch Recommandé, in Österreich auch Rekommandation, kurz Reko) ist eine besondere Form des Briefversands. Wesentliches Merkmal ist der Nachweis der Zustellung des Briefs für den Absender.Michael Malsch, 8/2020
Magnifizenz ist Anredeform bzw. Titel für einen Rektor einer Universität oder anderen Hochschule mit Universitätsrang, bei höchster Förmlichkeit: Eure Magnifizenz!
Michael Malsch, 8/2020
Als Redlichkeit bezeichnet man die Tugend und Charaktereigenschaft einer Person, entsprechend den Regeln einer Gemeinschaft gerecht, aufrichtig oder loyal zu sein.
Das Reep (Plural: die Reepe) bezeichnet in der Seefahrt ein Tau oder eine Trosse. Die Herstellung erfolgte früher durch das Handwerk der Reepschläger auf den so genannten Reeperbahnen durch Verdrillen dünnerer Seile oder Reepe. Als Material wurde (und wird teilweise heute noch) vor allem Hanf oder Flachs verwendet, ganz früher auch Gewöhnlicher Strandhafer.
Heute wird das Tauwerk überwiegend maschinell aus Kunstfasern hergestellt.
Reepschläger ist ein traditioneller Handwerksberuf in der Seilherstellung.
Der Reepschläger spannte zuerst eine Anzahl einzelner Reepe über die Länge der Reeperbahn und verdrillte oder verflocht diese Reepe später zu dickeren Trossen. Das Standardreep der britischen Marine, das British Naval Rope, war 1000 Fuß (305 m) lang. Um ein Schiffstau von 20 Zoll Umfang zu fertigen, waren in der britischen Werft Chatham Dockyard bis zur Einführung von Dampfmaschinen 1836 über 200 Mann notwendig.
Heute werden Seile und Ähnliches auf so genannten Seilschlagmaschinen hergestellt.
Eine Reeperbahn (Seilerbahn), ist eine Anlage zur Herstellung von Reepen (Tauen und Seilen hauptsächlich für die Schifffahrt) durch eine Seilerei (Reepschläger).
Reeperbahn
ist auch der Name einer zentralen Straße im Vergnügungs- und Rotlichtviertel des Hamburger Stadtteils St. Pauli. Sie ist etwa 930 Meter lang und verläuft vom Millerntor in Richtung Westen bis hin zum Nobistor (Hamburg-Altona), wo sie in die Königstraße übergeht. Die große Anzahl an Diskotheken, Bars und Nachtclubs hat ihr den Spitznamen die sündigste Meile der Welt
eingebracht.
Die Reeperbahn erhielt ihren Namen von Taumachern und Seilern, den so genannten Reepschlägern, die für die Herstellung von Schiffstauen eine lange, gerade Bahn benötigen. Dementsprechend gibt es auch in anderen Städten Straßen dieses oder ähnlichen Namens, beispielsweise in Kiel, Elmshorn, Schleswig, Stade, Buxtehude, Bremen (Reepschlägerbahn) oder im dänischen Aalborg. Auf einer Hamburg-Karte von 1791[2] ist dies nördlich des Hamburger Bergs
mit dem Namen Reepschläger Bahn
nebst den Reepschläge-Hütten
eingetragen.
Reff ist die veraltete Bezeichnung für einen Tragkorb, eine Kiepe. Im Seewesen ist es die Vorrichtung zur Verkürzung eines Segels durch Aufbinden (Reffen).
Reflektant (lat.), Bewerber, Kaufliebhaber, Pachtlustiger, Bieter.
Als Regalien (lateinisch iura regalia ‚königliche Rechte'; Singular: Regal Königsrecht
) bezeichnete man die Hoheits- und Sonderrechte eines Königs oder eines anderen Souveräns bzw. des Staates im Hoheitsgebiet, heute in der Schweiz das ausschließliche Betätigungs- und Nutzungsrecht durch den Staat (Kanton).
Ein Wasserregal
(Regal
von lateinisch rex, regis König
, im Sinne von königliches Hoheitsrecht
) bezeichnet ein dem Staat oder Staatsoberhaupt zustehendes Hoheitsrecht bezüglich des Wassers und seiner Nutzung.
Ein Regal (v. lat. riga Reihe
) ist ein Möbelstück bzw. ein Ausrüstungsgegenstand, welcher der Lagerung von Gegenständen aller Art dient. Die Lagerungsfläche entsteht durch waagerechte Böden (Borde, Tablare), die in ein vertikales Gestänge eingehängt oder an der Wand befestigt sind. Im Gegensatz zum Schrank ist es nach vorne offen.
Jemanden mit so viel von etwas versorgen, dass er/sie damit zufrieden und glücklich ist, bzw. so viel von etwas genießen, bis man völlig zufrieden ist.
Jemanden reichlich zu bewirten, ihm/ihr satt zu essen zu geben, ihm/ihr eine rechliche Rente zu bewilligen, nannte man veraltet jemanden zu regalieren. Er wurde im übertragenen Sinn mit königlichen Rechten
ausgestattet, königlich bewirtet, königlich versorgt
.
Reich bezeichnet das Territorium eines Herrschers, eines Staates oder allgemeiner einer politisch organisierten Gemeinschaft.
Erstmals bei Grimm wird es als: allgemein das mit einem herscher in zusammenhang stehende, von ihm abhängige
bezeichnet, entspricht also lateinisch regnum. Es findet sich in allen germanischen Sprachen (etwa nl. rijk) und stammt vom keltischen -rig Macht
Das althochdeutsche rîhhi entspricht auch schon dem ursprünglichen Gebiet (zu gebieten), lat. imperium das unter dem Befehl stehende
. Die Bedeutung von rîhhi umfasst Regierung; Herrschaft, Gewalt; reich, mächtig; hoch
, so erhalten etwa in Namen wie Richard (Herrschaft und Strenge
), Ulrich, Heinrich (der sein Vermögen bzw. Heim beherrscht
). Das Wort steckt auch in Ostarrîchi (dem Vorläufer Österreichs, im Sinne (erobertes) Land im Osten
gedeutet, und nicht als Ostmark
im Sinne einer Institution).
Mittelhochdeutsch steht rîche für Herrschaftsordnung und Herrschaftsgebiet. Nie bezeichnet es ursprünglich den Regenten selber, im Heiligen Römischen Reich ist die Bezeichnung Kaiser und Reich Oberhaupt und Glieder des Reiches
formelhaft – später aber findet sich auch diese Übertragung. Der Aspekt des Beherrschten
bleibt dabei primär, löst sich jedoch vom rein Territorialen.
Propagandistische Bezeichnungen
Bereits vor 1933 war der Begriff Reich zum Kampfbegriff der Rechten und der Monarchisten gegen die demokratische Republik geworden. Das dritte Reich, wie ein 1923 veröffentlichtes Buch von Arthur Moeller van den Bruck hieß, bezog sich auf die Tradition des ersten, des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, und des zweiten, des kleindeutschen Deutschen Kaiserreichs; er meinte damit ein großdeutsches Reich.
Die Idee eines Dritten Reiches
lässt sich dabei bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Der italienische Theologe Joachim von Fiore hatte seinerzeit ein drittes, tausendjähriges Zeitalter des Heiligen Geistes prophezeit, das auf die beiden Zeitalter Gottes und Jesu Christi folgen würde. Die Nationalsozialisten griffen das Schlagwort auf, weil es ihre Bestrebungen zu bündeln schien. Hitler versuchte des Öfteren, den Mythos der tausend Jahre
für seine Herrschaft zu vereinnahmen. Später kamen ihm zum Begriff Drittes Reich
Bedenken. Man konnte über ein weiteres, ein viertes Reich spekulieren und die Kontinuität des Reiches der Deutschen in Frage stellen. Ab 1939 wollte er nicht mehr, dass der Begriff Drittes Reich
verwendet würde. Mit dem Anschluss
Österreichs 1938 wurde deshalb nur noch vom Großdeutschen Reich
gesprochen.
Die Reichsexekution ist ein Mittel, mit dem ein Staatenbund oder Bundesstaat seine Gliedstaaten dazu anhält, ihre Pflichten zu erfüllen. Gemeint ist durchaus (auch) eine militärische Maßnahme. In der deutschen Geschichte haben alle Staatenbünde und Bundesstaaten dieses Mittel vorgesehen. Historisch gibt es dafür unterschiedliche Bezeichnungen:
- Reichsexekution nach der Reichsexekutionsordnung im Heiligen Römischen Reich oder verfassungsgemäß im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik;
- Bundesexekution im Deutschen Bund und im Norddeutschen Bund;
- Bundeszwang in der Bundesrepublik Deutschland.
Der Sache nach sind die Vorschriften zur Reichsexekution und Bundesexekution einander stets sehr ähnlich gewesen.
![Naziufo](img/naziufo.png)
Eine Reichsflugscheibe ist ein fiktives untertassenförmiges Flug- und Raumfahrzeug, das in Mythen, Science-Fiction, Verschwörungstheorien und Comics auftaucht und diesen zufolge im nationalsozialistischen Deutschen Reich gebaut und getestet worden sein soll. Historisch und technisch sind keine Belege bekannt. Dennoch taucht das Thema in der pseudowissenschaftlichen Literatur als Beispiel für Nazi-Technologie
gelegentlich auf, auch unter zahlreichen anderen Bezeichnungen wie Rundflugzeug (RFZ), Projekt Feuerball, Düsendiskus, Haunebu, Hauneburg-Gerät, Andromeda-Gerät, Repulsine (Repulsator/Forellenturbine), Flugkreisel, Kugelwaffe oder Vergeltungswaffe 7 (V 7). Quelle: Wikipedia.org
Die Reichsheimstätte war ein deutsches Rechtsinstitut von 1920, wodurch das Eigentumsrecht an Immobilien eingeschränkt wurde. Dieses Rechtsinstitut wurde aus sozialen Gründen mit dem Reichsheimstättengesetz vom 10. Mai 1920 geschaffen. Das Reichsheimstättengesetz wurde durch das Gesetz zur Aufhebung des Reichsheimstättengesetzes vom 17. Juni 1993 mit Wirkung zum 1. Oktober 1993 aufgehoben.
Der Zweck war der vor möglichen Gläubigern geschützte Besitz von Wohneigentum und die Bindung des Eigentümers an bestimmte bodenpolitische Ziele. Die sogenannten Heimstätten wurden zumeist durch staatliche oder kommunale Einrichtungen ausgegeben. Der sogenannte Heimstätter konnte das Eigentum an einer Heimstätte erwerben. Die Rechte aus dem Eigentum waren jedoch zu Gunsten des Ausgebers eingeschränkt. Diese Einschränkungen dienten auch zum Schutz des Eigentümers einer Heimstätte. Zu Gunsten des Heimstätters war die Zwangsvollstreckung in das Grundstück beschränkt. Dem Ausgeber stand ein gesetzliches Vorkaufsrecht zu.Quelle: Wikipedia.de
![Reifrock](img/krinoline.png)
Ein Reifrock ist ein durch Reifen aus Holz, Fischbein oder Federstahl gespreizter Unterrock. Je nach Form und Epoche unterscheidet man Verdugado, Panier, Krinoline oder Tournüre.
Reisig, Reis oder Reiser oder auch Wied (süddt.) sind dünne Zweige. Forstlich ist Reisig Reisigholz mit unter sieben Zentimeter Durchmesser, sofern es nicht Stangenholz (also dünne, stehende Jungbäume) ist.
Als Reisiger, Reisige, Reißige, Reismann, Reisleute, Reisläufer (mittelhochdt. die reis louffen) oder reisiger Knecht wurden im Spätmittelalter bewaffnete Dienstleute oder berittene Begleitpersonen bezeichnet. Später, seit dem 16. Jahrhundert, unterschied man zwei Begriffe voneinander. Reisiger bezeichnete nun einen (bewaffneten) Reiter im Gegensatz zum Fußvolk, der nicht als Söldner galt. Seit 1495 war der Einsatz von Reisigen gemäß §7 des Ewigen Landfriedens verboten, wurde aber trotzdem weiter praktiziert. Seit 1495 war der Einsatz von Reisigen gemäß §7 des Ewigen Landfriedens verboten, wurde aber trotzdem weiter praktiziert.
Der Bleistift; Grafit wurde früher auch Reißblei oder Wasserblei genannt
Im 16. Jahrhundert entdeckten die Engländer ein großes Vorkommen an reinem Graphit, welches sie jedoch für eine Form des Bleiminerals Bleiglanz hielten und Plumbago nannten. Erst Carl Wilhelm Scheele gelang 1779 der Nachweis, dass es sich bei Graphit um reinen Kohlenstoff handelt. Trotz Scheeles Nachweis hält sich der Begriff Bleistift
bis heute. Da sich Graphit nicht nur als gutes Schreibmaterial, sondern auch als perfektes Material für Gussformen von Kanonenkugeln herausstellte, hatte er auch eine gewisse militärische Bedeutung. So wurde deshalb z. B. während der napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts die Ausfuhr von Bleistiften von Großbritannien nach Frankreich verboten.
Das Reißbrett (eigentlich Zeichenbrett genannt, gelegentlich auch Zeichenplatte oder Zeichenmaschine) dient technischen Zeichnern, Konstrukteuren, Bauzeichnern und Architekten zum Erstellen technischer Zeichnungen und Bauzeichnungen, also zum Anfertigen von Grundrissen, Aufrissen, Schnitten und Perspektivdarstellungen. Ein Merkmal des Reißbrettes ist, dass die richtige Winkligkeit der Linien zueinander über eine Mechanik sichergestellt wird.
![Reißschiene](img/reissschiene.jpg)
Eine Reißschiene oder Zeichenschiene (auch T-Schiene – wegen der Ähnlichkeit mit dem Buchstaben T
) ist ein Zeichengerät, das in Kombination mit Reißbrett und Reißzeug verwendet wird. Die Reißschiene unterstützt beim Zeichnen horizontaler und paralleler Linien. Sie dient als Basis für Zeichendreiecke, Typometer, Maßstäbe, Lineale und Schablonen, die an sie angelegt werden, um nichthorizontale Parallelen und Geraden zu zeichnen sowie Darstellungen mit Schablonen zu positionieren.
![Reißschiene](img/reissfeder.jpg)
Reißzeug ist eine Zusammenstellung von Zeichengeräten für technische Zeichnungen, die auch Risse genannt werden. Um eine hohe Zeichnungsgenauigkeit zu erreichen, sind dünne Linien erforderlich, die mit der Klinge oder der Nadelspitze des Zeichengerät geritzt (gerissen) und erst bei Bedarf mit Tusche ausgezogen werden.
Zum Reißzeug gehören in der Regel verschiedene Zirkel zum Abtragen von Kreisen und Ellipsen und die Reiß- oder Ziehfeder zum Ausziehen der Zeichnung mit feinstem Tuschestrich. Maßstab, Lineal, Dreiecke, ein meißelförmig angeschliffener harter Bleistift und die Kopiernadel zum Übertragen von bemaßten Punkten und Linien auf die Zeichnung ergänzen das Reißzeug.
Ziehfeder und Ziehfedereinsätze für Zirkel wurden in den 1970er Jahren durch die Einführung von Tuschestiften verdrängt. Heute werden technische Zeichnungen am Computer erstellt. Das Reißzeug hat damit in diesem Bereich kaum noch eine Bedeutung.
Schonend gegartes, zartes, nicht ganz durchgebratenes Fleisch. der Begriff ist von der Vorstellung abgeleitet, zähes Fleisch unter dem Sattel gar
zu reiten.
Reklame bezeichnet die mit aufdringlichen Mitteln durchgeführte Anpreisung von Waren oder Dienstleistungen mit dem Ziel, eine möglichst große Anzahl von Personen als Interessenten, Kunden zu gewinnen.
Bis in die 1930er Jahre wurden die Wörter Werbung und Reklame synonym benutzt. Der Kommunikationsforscher Hans Domizlaff verglich die Reklame mit dem Marktschreier und die Werbung mit dem würdigen Kaufherren
. Die Reklame sei laut
, der Begriff Werbung
hingegen moderner und weise auf verfeinerte Methodiken hin.
Das Wort Reklame
gilt heute als altbacken und wird kaum noch benutzt, es wurde durch das Wort Werbung
verdrängt.
Im 19. Jahrhundert die schärfste Disziplinarmaßnahme einer Hochschule im Rahmen ihrer akademischen Disziplinargewalt, Verweisung von der Hochschule.Michael Malsch, 8/2020
Abhilfe (veraltet: Remedur) schafft eine natürliche oder juristische Person, wenn sie sich von Belastungen, Mängeln oder Nachteilen befreit oder befreien lässt. Das Wort Abhilfe ist auf das im Jahre 1786 erstmals in Köln aufgetauchte abhülf
mit der gleichen Bedeutung zurückzuführen. Der Rechtsbegriff der Abhilfe kommt in verschiedenen Rechtsgebieten vor. Eine Abhilfe ist dort durch Selbsthilfe des Betroffenen, Abhilfe durch dessen Vertragspartner oder durch Dritte möglich. Michael Malsch
Oberdeutsch für ein unförmliches Stück Holz, besonders mit einem Aste versehenes Stück Brennholz, welches nicht gespalten werden kann.Wörterbuch der Gebrüder Grimm
Die Remise ist ein Wirtschaftsgebäude, das in der Regel an der rückwärtigen Grundstücksgrenze für Fahrzeuge oder Geräte errichtet wurde. Das Wort kommt aus dem Französischen und stammt vom Verb remettre (wieder hinstellen, versorgen) ab. Die lateinische Wurzel ist das Verb remittere (zurückschicken, ablegen).Quelle: Wikipedia.org
Remonte (französisch für Ersatzpferd) ist eine Bezeichnung innerhalb der klassischen Reitkunst und in der Kavallerieausbildung für ein Pferd, das noch in seiner Grundausbildung ist. Es wird nochmals unterschieden in eine junge Remonte im ersten Ausbildungsjahr, das mit Longieren und Gewöhnen an das Gewicht des Reiters beginnt und Geradeausreiten sowie Zirkelreiten in allen drei Grundgangarten umfasst, und eine alte Remonte im zweiten und ggfs. dritten Ausbildungsjahr, wobei der Ausbildung die leichteren Elemente der Campagneschule hinzutreten. Die Anschaffung junger Pferde für militärische Zwecke wurde als Remontierung bezeichnet.
Im militärischen Bereich (Deutschland, vor allem 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts) verstand man unter Remonten drei- und vierjährige Pferde. Sie wurden für die jährlich ausgemusterten Pferde benötigt, z. B. gab es um 1900 bei einem Bestand des kaiserlichen Heeres von 98.000 Pferden 11.000 Remonten. Das preußische Militär kaufte sie vor allem in Ost- und Westpreußen, dem bis um 1945 größten geschlossenen Pferdezuchtgebiet der Welt, in dem z. B. das Hauptgestüt Trakehnen lag; ein kleinerer Teil kam aus Gestüten bei Hannover und im übrigen Norddeutschland, z. B. aus dem Gestüt Hunnesrück. Die bayerische, sächsische und württembergische Armee bezogen ihre Remonten überwiegend aus dem eigenen Land. Die meisten waren Warmblüter wie ostpreußische Trakehner, die anderen kaltblütig. Die Vierjährigen kamen in der Regel gleich in die Truppe. Die Dreijährigen wurden ein Jahr in ein Remonte-Depot eingestallt. Preußen hatte über 20 Depots, Sachsen vier. Hier reiften unter straffer täglicher Bewegung in allen Gangarten Anatomie und Pferdepsyche, wobei noch nicht geritten wurde. Die Tiere gewöhnten sich an Stallkasernen und Militärumgebung wie Schüsse, Pauken und Fahnen. Danach hatten sie als Zugpferde bei der Artillerie und im Transportdienst (Train) neun Jahre, als Reitpferde bei den berittenen Truppen und Stäben zehn Jahre vor sich. Im ersten Truppenjahr mit Ausbildung galten sie noch als Remonten.
Weil Pferde bedeutend für den Transport von Soldaten und Kanonen waren, galt die Pferdeausfuhr als Waffenexport. Quelle: Wikipedia.org
Renaissance (entlehnt aus französisch renaissance Wiedergeburt
) beschreibt die europäische Kulturepoche in der Zeit des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit im 15. und 16. Jahrhundert. Sie war von dem Bemühen um eine Wiederbelebung der kulturellen Leistungen der griechischen und römischen Antike gekennzeichnet.
Ausgehend von den Städten Norditaliens beeinflussten die Künstler und Gelehrten der Renaissance mit ihrer innovativen Malerei, Architektur, Skulptur, Literatur und Philosophie auch die Länder nördlich der Alpen, wenn auch in jeweils unterschiedlicher Ausprägung. Die Bezeichnung Renaissance
entstand selbst erst im 19. Jahrhundert.
Als Renette oder Reinette bezeichnet man eine Gruppe von Apfelsorten, die sich durch dichtes, später markiges Fleisch auszeichnen, mit meistens kennzeichnendem Geschmack. Die Bezeichnung Renette stammt ursprünglich aus dem Französischen, wobei zunächst die Schreibweisen Rainette und Reinette verwendet wurden. Die Bedeutung der Apfel der Königin
bezieht sich auf den Geschmack der Reinetten, die früher als besonders edle Tafelobstsorten galten.gefunden im Wörterbuch der Gebrüder Grimm
Der Begriff Renitenz bedeutet Aufsässigkeit, Widerspenstigkeit, Kompromisslosigkeit, Ungehorsamkeit, Störrischkeit, Bockigkeit. Allgemein beschreibt der Begriff Renitenz ein Sozialverhalten einer Einzelperson bzw. Gruppe.
![Rentenmark 1923](img/rentenmark.jpg)
Die Rentenmark war von 1923 bis 1948 eine grundschuldgestützte übergangswährung in Deutschland, um die Hyperinflation von 1923 zu stoppen.
Als wir während der Kinderlandverschickung tagelang zu unserem nicht bombengefährdeten Zielort mit der Eisenbahn dritter Klasse (Holzklasse) transportiert wurden, erhielten wir an manchen Bahnhöfen von Rote-Kreuz-Schwestern die Standardspeisung: Graupensuppe in Pappbechern.
Diese Suppe war leidlich schmackhaft durch Maggi, aber gar nicht sämig wie zu Hause bei Muttern, sondern so dünnflüssig, dass sie rasend schnell (wie ein Rennfahrer) vom Löffel floss. Hin und wieder schwammen darin Kälberzähne (Graupen), die man leicht abzählen konnte. Fettaugen suchte man vergebens. Kurzum, eine sehr gesunde Suppe. Sie verursachte keine (heute gearteten) Gewichtsprobleme. Auch waren keine gesundheitlichen Schäden oder Gichtanfülle durch Fleischgenuss zu befürchten. Sie war auch gut gegen Durst. Leider hat Brigitte
dieses Rezept nicht in ihre Diätvorschläge aufgenommen. Es könnte heute ein Renner werden.Günter Matiba
Lesen Sie seinen Zeitzeugenbericht von der Kinderlandverschickung: Beinahe wäre ich Imker geworden
von Günter Matiba
Vom DDR-Volk oft scherzhafte Umschreibung für den Trabant
, dem Volkswagen des Ostens
.
Als Renommee (französisch la renommée, guter Ruf
, Ansehen
) wird in der öffentlichen Meinung das Ansehen einer Institution oder einer Persönlichkeit in breiteren Kreisen bezeichnet.
Das (veraltende) Verb renommieren hat abfällige Bedeutung (prahlen
, protzen
). Veraltet ist das davon abgeleitete Substantiv Renommist mit der Bedeutung Angeber
. Renommage ist also Protzerei, Angeberei und Hochstapelei.
Renunzieren (lat.), Verzicht leisten, entsagen. Renunziation, die Verzichtleistung. Eine Renunziationsakte ist die Urkunde, die über die Verzichtleistung, namentlich über die eines Monarchen oder der Mitglieder eines Fürstenhauses auf die Krone, aufgenommen wird.
Unter Reparatur (von lateinisch reparare wiederherstellen
) wird ein Vorgang verstanden, bei dem eine defekte Sache, ein Gerät, auch Kleidung wieder in einen gebrauchsfähigen Zustand verstetzt wird. So lassen sich oft aus zwei defekten Maschinen durch reparieren wieder eine brachbare herstellen. Das Wort scheint in Zeiten des Überflusses in der westlichen Welt aus dem Sprachgebrauch zu verschwinden. Wir leben zunehmend in einer Wegwerf-Gesellschaft
und klagen gleichzeitig über die enorm wachsenden Müllberge, den Klimawandel und die zunehmende Umweltverschutzung. Allerdings gibt es seit Kurzem auch wieder positive Ansätze, wie z.B. die Repair-Cafés
, Selbsthilfewerkstätten zur Reparatur defekter Alltags- und Gebrauchsgegenstände und einem kleinen Verpflegungsanbebot. Schade, dass für die Benennung dieser positiven Ansätze gerne Anglizismen verwendet werden, statt Reparatur-Café, Elektroniksprechstunde, Reparatur-Treff, Elektronikhospital oder Café Kaputt
.
Repatrianten sind Menschen, in der Regel Kriegsflüchtlinge, Vertriebene und Kriegsgefangene, die in ihre Heimat zurückgeführt (repatriiert
) werden.
Der Begriff Repatrianten fand vor allem im Zusammenhang mit den Bevölkerungsverschiebungen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Verwendung. Der Begriff wird dementsprechend auch als Euphemismus (Beschönigung) kritisiert. Eine ehrlichere Bezeichnung sei Vertriebene
oder Verjagte
.
Im 20. Jahrhundert wurden nach den Kriegen in Europa mehrere Rückführungskommissionen geschaffen, die die Rückkehr der Repatrianten in deren Herkunftsland überwachten. In einigen Ländern wurden Repatriierungskrankenhäuser gegründet, um für die laufende medizinische und gesundheitliche Betreuung von Militärpersonen zu sorgen. In der Sowjetunion wurden die Repatrianten teilweise als Verräter angesehen und getötet oder in Straf- beziehungsweise Arbeitslagern des Gulag gefangen gehalten.
Repatriierung steht für die Rückholung Kriegsgefangener ins Herkunftsland.
Speziell im Kontext des Zweiten Weltkriegs für die Rückführung von Displaced Persons
(Der Begriff Displaced Person (DP) ist englisch für eine Person, die nicht an diesem Ort beheimatet ist
und nicht aus eigener Kraft in die Heimat zurückkehren konnte) nach Kriegsende, siehe Repatrianten.
Bezeichnung für einen Graduierten, der als Seminardozent tätig ist. Im Bereich des Protestantismus sind theologische Repetenten in der Regel jüngere ordinierte Geistliche. (lat. repetere = wiederholen).Michael Malsch, 8/2020
Der ungesetzliche Grenzübertritt war in der DDR mit Inkrafttreten des Strafgesetzbuches der DDR am 1. Juli 1968 nach § 213 des Strafgesetzbuches der DDR eine strafbare Handlung, für die in "leichten Fällen" Strafen von Geldstrafe bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug und in "schweren Fällen" Strafen von ein bis acht Jahren Freiheitsentzug vorgesehen waren. In der Behörden- und Propagandasprache trat der ungesetzliche Grenzübertritt
nach Erlass des Gesetzes an die Stelle der Republikflucht
als Bezeichnung für eine Flucht aus der DDR, war aber vergleichsweise ungebräuchlich.
Bis dahin hatte sich nach § 8 des Pass-Gesetzes der DDR vom 15. September 1954 wegen Republikflucht strafbar gemacht, wer ohne Genehmigung das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik nach dem Ausland verlassen hatte, oder dies vorbereitet oder versucht hatte.
![Reservistenkrug](img/reservistenkrug.jpg)
Reservistenkrüge sind in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert von wehrpflichtigen Soldaten am Ende der Dienstzeit gekaufte Trinkgefäße, die als Andenken dienten.
Sie waren reich verziert mit Bildern aus dem Soldatenalltag, ergänzt mit Aufschriften und Sprüchen über Pflichten und Sehnsüchte. Neben dem mit klangvollen Namen bezeichneten ehemaligen Regiment oder Bataillon des Reservisten und dessen Standorts war der Name des Besitzers eingefügt sowie seine Dienstzeit verzeichnet, häufig umrahmt von nationalen Symbolen. Manchmal wurden außer dem Namen des Krugbesitzers auch die Namen seiner Kameraden aus der gleichen Einheit aufgeführt.
Anfänglich wurden Reservistenkrüge von Malern freihändig ausgestaltet. Mit zunehmender Nachfrage gingen den Herstellern die Maler aus und man brachte mittels eines Stahlstiches über den Umweg eines damit befeuchteten Papieres, welches um die Krugwandung gelegt wurde, die Konturen auf den Krug auf und ließ die Umrisse dann in Massenproduktion ausmalen. Später folgte dann noch eine Produktion über aufgetragene Abziehbilder und nur noch die individuellen Namen wurden von Hand aufgemalt. Dadurch wurden die Krüge preiswerter und waren auch für weniger wohlhabende Soldaten erschwinglich.
Die Krüge haben in der Regel einen Zinndeckel, manchmal besitzt dieser eine kleine Öffnung durch die ein Bild, etwa eine Ansicht der Garnisonsstadt sichtbar wird. Der Krugboden ist manchmal als Lithophanie gestaltet. Siehe Wikipedia.org
Lesen Sie auch: Stiefeltrinken
von Günter Matiba.
Resopal (Kofferwort aus Res[ina], dem griechisch-lateinischen Wort für Harz, und Opal) ist der Name für eine Schichtstoffplatte im Bauwesen, die im Innenausbau Verwendung findet. Ein Patent existiert seit 1930.
Retirade lat.-ital.-franz. Ort des Rückzugs
, veralteter Begriff für das stille Örtchen
, die Toilette, Latrine, Lokus, Abort, Donnerbalken.
In der Sprache der Militärs; sich eilig zurückziehen; fliehen
, das Feld (Schlachtfeld) räumen.
Bildungssprachlich, veraltet; aus einem Amt ausscheiden
, von einem Amt zurücktreten
, in Rente, Pension gehen
; sich zurückziehen
; sich aus dem Kreis anwesender Personen entfernen
; verschwinden
.
Eine Reuse (in Ostfriesland auch: Fuke) ist eine seit der Mittelsteinzeit (Mesolithikum, etwa von 10.000 v. Chr. bis ca. 6.000 v. Chr.) bekannte Vorrichtung, die überwiegend für den Fischfang genutzt wird.
Als Antwort auf den amerikanischen Marshall-Plan gründeten die UdSSR, Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und die Tschechoslowakei am 25. Januar 1949 den Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). Ihm traten weitere Staaten bei. Die DDR wurde im September 1950 Mitglied. Ziel des Zusammenschlusses war es, einen unabhängigen sozialistischen Weltmarkt
zu schaffen. Durch eine Abstimmung der Wirtschaftspläne der Mitgliedsstaaten sollte die nationale Produktion nach überregionalen Schwerpunkten ausgerichtet werden. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde eine arbeitsteilige wirtschaftliche Produktion verabredet. Quelle: (ag, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland - Text: CC BY NC SA 4.0
RGW-Auto, ein nie realisierter PKW der unteren Mittelklasse, der als Gemeinschaftsprojekt der RGW-Staaten unter Federführung der DDR und der ČSSR geplant war.
Abkürzung für Radio im amerikanischen Sektor, ehem. Berliner Rundfunksender (unter USA-Hoheit).
Lesen Sie den Bericht von Fritz Schukat: Die ARD wird 60 Jahre, Eine kleine Rundfunkgeschichte, wie ich sie erlebte.
Veraltend: lächerlich; zum Lachen, komisch; von französisch ridicule lächerlich
.
Ein Rinnstein ist ein Pflasterstein mit eingelassener Mulde und wird als Bauteil im Straßen- und Wegebau verwendet
Riestü(ü)ten
, wörtlich: Reistüten, im übertragenen Sinne: steifer Kragen, Zylinder. Een an de Riestüten kriegen
bedeutete in Hamburg schlichtweg: einen in den Nacken bekommen, eine Ohrfeige einfangen.
Rochus ist ein männlicher Vorname und ein Synonym für Wut
, Ärger
in Redewendungen. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig geklärt. Überwiegend wird er abgeleitet als latinisierte Form des althochdeutschen Namens Roho
, einer Kurzform älterer Namen mit der Anfangssilbe Roch- (z. B. Rochold, Rochwald, Rochbert) von Althochdeutsch Rochon
= schreien, rufen, den Kriegsschrei ausstoßen
, bzw. von diesen Namen selbst. Es findet sich aber auch die Ableitung von frz. roche
, span. roca
= Felsen
(eventuell in Analogie zu Petrus) und die Ableitung vom persischen ruch
= mit Bogenschützen besetzter Elefant
.
Das Substantiv Rochus
aus Redewendungen wie einen Rochus auf jemanden haben
(wütend auf jemand sein), etwas aus Rochus tun
(etwas aus Wut, Ärger, Groll tun) kommt über das Rotwelsche vom jiddischen Wort rauches
und bedeutet Ärger
, Zorn
.
Im Nürnberger Raum gibt es die Redewendung … sonst holt dich der Rochus
, die auf die Entstehung des St.-Rochus-Friedhofs während der Pestepidemie 1518 zurückgeht.
Robath (bayrisch und österreichisch auch Robot oder Robote, von tschechisch/slowakisch robota - [Fron-]Arbeit und russisch rabota - Arbeit, vgl. das Kunstwort Roboter) ist Fronarbeit, die dem Lehnsherren oder dem Fürsten von dessen Leibeigenen geleistet werden musste.
Die Rohrpost ist eine Form des schnellen und personalarmen Transports von Gegenständen in kleinen, zylindrischen Behältern mittels Druckluft in Röhren konstanten Kalibers von typisch 5 bis 20 cm.
Ein Rohrstock oder auch Bakel (lat. baculum = Stock, Stab) ist ein Schlagstock aus einer pseudo-verholzenden Pflanze, der im Vergleich zu einem Stock aus normalem Holz ein geringeres Gewicht aufweist und teilweise außerdem wesentlich elastischer ist. Das Material kann zum Beispiel Schilf, Bambus oder Rattan sein.
An europäischen Schulen verdrängte der Rohrstock sehr schnell die bis dahin übliche Birkenrute als Züchtigungsinstrument. In Schulen und Internaten erfolgten Strafen mit dem Rohrstock auf die ausgestreckten Hände oder, insbesondere bei Jungen – in meist gebückter Haltung oder über einem Pult liegend –, auf das Gesäß.
Die beschönigende Bezeichnung ist Erziehungshelfer
, Popotröster
oder Bravmacher
.Siehe Wikipedia.org
![Rollfilm 120](img/rollfilm120.jpg)
Als Rollfilm bezeichnet man fotografischen Film, der offen auf eine Spule konfektioniert wird. Die Bezeichnung entstand im Unterschied zum Planfilm. Der Film wird von einer Vorrats- auf eine Leerspule gewickelt. Der belichtete Film wird zusammen mit der Speicherspule zur Entwicklung gegeben. Beim Einlegen eines unbelichteten Rollfilms in das Rollfilmmagazin wird die letzte Vorratsspule als Leerspule verwendet. Ursprünglich wurden die Spulen aus Holz und Metall gefertigt, später aus Plastik. Rollfilm ist im Gegensatz zu Kinefilm (nicht zu verwechseln mit Kinofilm) und 35-mm-Film (Kleinbildfilm) nicht perforiert.
Eine Romanze (von span. el romance = das in der romanischen Sprache Geschriebene
) ist eine lyrisch-epische Verserzählung, die aus der spanischen Literatur stammt.
In der Romantik wurde die Romanze im deutschsprachigen Raum wegen ihrer vermuteten Ursprünglichkeit
als Volksdichtung populär. Der Bezug zu den spanischen Ursprüngen ging dabei jedoch mit der Zeit verloren, was dazu führte, dass der Begriff der Romanze ab dem 19. Jahrhundert nur noch schwer zu definieren ist, da eine eindeutige Unterscheidung etwa von der Ballade kaum mehr möglich ist.Siehe auch Wikipedia.org
![Rommelspargel](img/rommelspargel.jpg)
Rommelspargel war der Begriff für ein von Generalfeldmarschall Erwin Rommel oder seinem Stab entworfenes Luftlandehindernis im Zweiten Weltkrieg.
Bei den verwendeten Holzpfählen handelte sich um vier bis fünf Meter lange Baumstämme, die im Hinterland des Atlantikwalls auf Feldern und Wiesen sowie an Stränden aufgestellt wurden, um größere Freiflächen für Luftlandungen mit Lastenseglern und von Fallschirmjägern ungeeignet zu machen.
![Sequenz](img/rosalia_mia_cara.png)
Rosalie, Vetter Michel oder Schusterfleck sind abfällige Bezeichnungen für die ein- oder mehrmalige tonale oder reale (aufsteigende) Sequenzierung eines mehrtaktigen Melodieabschnitts (in der Regel inklusive der Begleitstimmen) um jeweils einen Ton. Die Bezeichnungen kamen um 1750 auf und zeugen davon, wie sehr schon damals die noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts so beliebten stufenweise steigenden Sequenzen als abgedroschen empfunden wurden. Der Name Rosalie geht zurück auf das italienische Volkslied Rosalia mia cara, in dem die fragliche Sequenzierung musterhaft vorkommt.
![Rosinenbomber in Anflug](img/rosinenbomber.jpg)
Rosinenbomber (in den USA bekannt als Candy bomber oder Raisin bomber) ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Flugzeuge der Alliierten zur Zeit der Berliner Luftbrücke, die West-Berlin mit Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsmitteln versorgten. Dazu gehörte ganz wesentlich auch Brennmaterial wie Briketts.
Der Name nimmt Bezug auf die freiwilligen Hilfspakete, die die US-amerikanischen Flugzeugbesatzungen vor der Landung und vor der eigentlichen Verteilung an kleinen selbstgebastelten Fallschirmen aus den Flugzeugen warfen, um den wartenden Kindern eine Freude zu machen. Die abgeworfenen Päckchen enthielten meistens Schokolade und Kaugummi und vermutlich auch Rosinen.
Diese Idee wird heute dem Piloten Gail Halvorsen zugeschrieben. Dieser fing an, Schokoladentafeln, die er von seinen Verwandten aus den USA zugeschickt bekam, an Taschentücher zu binden und sie vor der Landung über Berlin abzuwerfen. Nachdem die Medien von den heimlichen Abwürfen erfuhren, zog die Aktion bald weite Kreise und es sammelten die gesamten Air-Force-Flieger und sehr viele US-Amerikaner Süßigkeiten und Kaugummis, um damit die Operation Little Vittles (kleiner Proviant) zu unterstützen.
In der heutigen Erinnerung wird der Beiname auf alle Flugzeuge der Berliner Luftbrücke bezogen, auch wenn historisch nicht alle Flugzeuge am Abwurf von Süßigkeiten beteiligt waren. Am verbreitetsten war allerdings die viermotorige Douglas C-54 Skymaster der US-Amerikaner.
An der Luftbrücke nahmen Piloten und Flugzeuge mehrerer Nationen teil, die mit allen möglichen Flugzeugtypen verschiedene Ziele in Berlin anflogen, einschließlich Landungen auf der Havel bei Kladow mit britischen Flugbooten. Die Anflugstrecken zum damaligen Flughafen Tempelhof und dem während der Blockade erbauten Flughafen Tegel führten allerdings über dicht besiedeltes Stadtgebiet, wo sich viele Kinder nach der Schule versammelten, um auf die Rosinenbomber zu warten.Siehe Wikipedia.org
Rossschlächter, der (landsch.): Pferdeschlächter, Verkaufladen von Pferdefleisch, das früher nicht zusammen mit anderen Fleischsorten verkauft werden durfte.
Papst Gregor III. erließ im Jahre 732 ein Verbot, Pferdefleisch zu essen. Experten sind sich uneins darüber, welcher Beweggrund dem Verbot zu Grunde lag: Für die einen richtete es sich vor allem gegen die Kultpraktiken der heidnischen Germanen, deren Christianisierung gerade im Gange war. Andere behaupten, es habe einen Engpass an Streitrössern gegeben und der Papst habe schlicht nicht gewollt, dass das wertvolle Kriegsmaterial im Kochtopf landete.Quelle: Wikipedia.de
![Roter Punkt](../mm/images/roterpunkt.jpg)
Roter-Punkt-Aktion oder Aktion Roter Punkt, auch Rote-Punkt-Aktion, nannten sich eine Reihe von Protestaktionen in vielen Städten der Bundesrepublik, vorwiegend in den Jahren 1968–1971, bei denen gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr demonstriert wurde. Die wohl bekanntesten und folgenreichsten Aktionen fanden im Juni 1969 in Hannover und im März 1971 in Dortmund statt. Mitinitiator war der deutsche Satiriker Dietrich Kittner.
Lesen Sie auch den Artikel: Mein erstes Auto, ein R4
von Michael Malsch.
Als Heißer Draht (engl. hotline) oder Rotes Telefon wurde eine ständige Fernschreiberverbindung zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten während der Zeit des Kalten Krieges bezeichnet.Die Verbindung wurde aufgrund der Erfahrungen aus der Kubakrise (14. bis 28. Oktober 1962) eingerichtet.
Sie läuft über London, Kopenhagen, Stockholm, Helsinki und wurde am 30. August 1963 eröffnet. Parallel dazu kam es zu einer Funkverbindung über Tanger. 1966 folgte eine Verbindung der USA mit Frankreich, 1967 mit Großbritannien. Die Verbindungen sollen die Möglichkeit schaffen, eine Friedensgefährdung durch Irrtümer, Missverständnisse oder Verzögerungen im Kommunikationsweg zu verhindern.
Veraltete Bezeichnung Rotlauf, heute Erysipel oder Wundrose, ist eine akute bakterielle Infektion (meist duch Streptokokken) der oberen Hautschichten (Dermis) unter Einbeziehung des lymphatischen Gewebes. Die am häufigsten betroffenen Stellen sind der Unterschenkel und das Gesicht, wobei auch jede andere Körperregion betroffen sein kann.
Als Rotte bezeichnet man in Österreich eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden in lockerer Anordnung besteht, größer als eine Einöde, weniger strukturiert als ein Weiler, aber kompakter als Streulagen.
Der Begriff Rotte war in der frühen Neuzeit bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts ebenfalls in Teilen des Rheinlands geläufig, insbesondere im Bergischen Land, und bezeichnete zusammenfassend mehrere verstreut liegende Ortschaften, Höfe und Wohnplätze. Die meist im 17. Jahrhundert entstandenen Rotten waren im 19. Jahrhundert Gemeinden, deren Verwaltung ein Rottmeister vorstand. Rotten im Rheinland sind in den Städten und Kirchspielen Elberfeld, Barmen, Ronsdorf, Werden bei Essen, Remscheid, Kronenberg und Kapellen bei Geldern belegt.
Rotte steht zu mittellateinisch rupta versprengte Schar
(zu lat. rumpere reißen
). Dieselbe Etymologie gilt für die militärische Rotte sowie für Rotte in der Jägersprache (Wildschweinrudel) und bei der Bedeutung Gruppe von Nadelbäumen im Schutzwald
.Siehe Wikipedia
Rotwelsch ist ein Sammelbegriff für sondersprachliche Soziolekte gesellschaftlicher Randgruppen auf der Basis des Deutschen, wie sie seit dem späten Mittelalter besonders bei Bettlern, fahrendem Volk (Vaganten), Vertretern sogenannter unehrlicher Berufe und in kriminellen Subkulturen in Gebrauch kamen.Quelle:Wikipedia.de
(salopp scherzh.) ein Oberlippenbart / Schnurrbart. Umgangssprachliche Bezeichnungen sind Bürste, Schnauzer, Schnorres, Schnorrati, Sör, Rotzbremse, Popelfänger oder auch Pornobalken, regionale Ausdrücke sind Schnäuzer und Schnurres und in der Schweiz heißt der Schnurrbart Schnauz.
Rummelpott, auch bekammt als Brummtopf
, der ein polterndes Geräusch (niederdeutsch: rummeln — poltern) erzeugt. Mit Hilfe des Polterns sollten in früheren Zeiten in den sogenannten Rauhnächten um die Jahreswende wahrscheinlich Wintergeister vertrieben werden.
Rummelpottlaufen (niederdeutsch Rummelpottlopen) ist ein in Norddeutschland und in Nordschleswig (Süd-Dänemark) verbreiteter Heischebrauch, bei dem am frühen Silvesterabend Kinder geschminkt und verkleidet in Gruppen mit einem Rummelpott (auch Brummtopf, dänisch rummelpot oder rumlepot) von Haustür zu Haustür gehen und charakteristische Rummelpottlieder singen oder Reime aufsagen. Z.B. Rummel, Rummel, Roken, giv mi'n Appelkooken, loot mi nich to lange stohn, denn ik mutt noch wieder gohn.
Lesen Sie dazu: Rummel Rummel Rauken
Die Rumpel, auch Ruffel, Waschbrett diente vor Entwicklung der Waschmaschine zum Wäschewaschen.
Knabenfrisur, Landserfrisur, auch als (scherzhft.) Topfschnitt bezeichnet (man setzte sich einen Topf auf und schneide überstehendes Haar ab).
Brötchen oder Semmel sind Bezeichnungen für Kleingebäcke verschiedener Art. In den verschiedenen deutschsprachigen Gebieten gibt es eine Vielzahl anderer Wörter dafür, die aber im Wesentlichen alle dasselbe bedeuten. Brötchen ist ein Sammelbegriff für meist ungesüßte kleine Gebäcke aus hellem oder dunklem Weizen- oder Roggenmehl, bzw. Mischungen von beide n Mehlsorten.
In Schleswig-Holstein, Hamburg und Teilen des nordwestlichen Niedersachsens werden sie als Rundstücke
bezeichnet. In Berlin, Brandenburg, auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern nennt man sie Schippen
(von schripfen
, mit einem Messer einritzen
). In Bayern und Österreich heißen sie Semmeln
(von lateinisch: simila Weizenmehl
).
Siehe auch den Bericht: Ragout fin und Rundstück warm von Hartmut Kennhöfer.
Runge (mhd, mnd), für Bolzen, Pfosten, Stange, Knüppel. In allgemeinerer Anwendung, von starken Bolzen, großen Holz- oder Eisennägeln.
Besonders zur Bezeichnung der vier Stangen oder Pfosten, welche in das Gestell eines Arbeitswagens (Leiterwagen), zwei auf jeder Seite, schräge eingesteckt werden, und die Leitern oder Bretter halten, (oberd. kipf, kipfe). Bisweilen bezeichnet Runge auch den Rungschemel am Wagen.Siehe Wörterbuch der Gebrüder Grimm
ein Aufbau, der vorzugsweise Kindern zum Vergnügen dient (Kinderrutsche) und in erster Linie auf Spielplätzen aufgestellt wird. Landschaftl. auch für Fußbank, Weihnachtsbaumfuß.
Lat. Ulmus Linn, Rüster. Eine Bezeichnung für eine Baumgattung, die allgemeine als Ulme
bekannt ist.
Ruthenia, Russia sind die alten lateinischen Namen Russlands. Dort lebte das Volk der Rus, welches vermutlich normannischer Abstammung war und in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends nach Christus die Flüsse dieser Region (altnordisch Gardarike) befuhr. Der Name wird heute überwiegend vom nordischen roðr für Rudern, Rudermannschaft
hergeleitet. Der erste Staat auf diesem Gebiet war die Kiewer Rus, die nach der byzantinisch-orthodoxen Christianisierung der Rus im Jahre 988 eine Blütezeit im 11. Jahrhundert erlebte.
Vom lateinischen Namen Ruthenia
abgeleitet ist auch Ruthenium
, der Name eines silberweißen, harten und spröden Platinmetall, das in Sibirien gefungen wurde.
Ruthenen war vom 18. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts in der Habsburgermonarchie die gebräuchliche Bezeichnung für die Ostslawen des Reiches, die Ukrainer und – deren Untergruppen oder eng verwandte Völker – Russinen und ihre Teilgruppen Lemken, Bojken, Huzulen.