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Lexikon der alten Wörter und Begriffe

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Von A wie Abakus bis Z wie Zylinder(hut)

Unser kleines Lexikon enthält 2.472 Wörter, Begriffe und Bezeichnungen, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. Schlagen Sie die entsprechende Seite auf, indem Sie einfach oben auf den entsprechenden Buchstaben klicken und dann links den gewünschten Begriff wählen.

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Lexikon der alten Wörter und Begriffe (Archaismen)

U: von Ubiquisten bis Utopia

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(von ubique, überall), ein Name, welchen die Reformirten den Lutheranern beilegten, weil diese glauben, daß Christus mit seiner menschlichen Natur allgegenwärtig sey. -- Ubiquisten nannte man auch in Paris vor der Revolution, 1789, die Doktoren der Sorbonne, welche ihre Wohnung nicht in der Sorbonne hatten.Quelle: Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

ein ärmel oder Ermel, der über einen andern ärmel gezogen wird. So z. B. haben viele Beamte in den Büreaux, wo sie arbeiten, überärmel von dunkelgrüner oder grauer Leinwand, die sie erst in der Schreibestube am Pulte überziehen, damit sie die Rockärmel beim Schreiben nicht beschmutzen und auch schonen, so auch auf Handelskomptoiren etc. Es ist ein eigentlicher weiter Halbärmel, der bis über den Ellenbogen geht, und dort mittelst einer Schnur zusammengezogen und befestiget wird, und so auch unten an der Hand oder dem Handgelenke, wenn er unten nicht schon so enge gemacht worden, daß dieses nicht nöthig ist.Quelle: Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Übermensch (lateinisch homo superior) ist ein Begriff aus dem philosophischen Denken. Als Übermensch wird ein Idealmensch bezeichnet, der über das gewöhnliche Leben eines als normal und meist negativ bewerteten Menschen hinausgewachsen ist oder hinausstrebt. Die weitaus bekannteste Übermensch-Konzeption stammt von Friedrich Nietzsche.

Übername ist ein Terminus aus der Sprachwissenschaft, mit dem ein Beiname bezeichnet wird, der einer Person gegeben wird, um sie genauer zu beschreiben. Viele der heutigen Familiennamen haben sich in der Zeit der ausgehenden Einnamigkeit aus Übernamen über Beinamen im strengeren Sinne entwickelt.

Viele Übernamen spiegeln ästhetische oder moralische Normvorstellungen der namengebenden Gemeinschaft wider, indem sie Menschen kennzeichnen, die man als zu groß oder zu klein, zu hochfahrend oder zu geschwätzig empfand. So reflektieren Übernamen eine Art soziale Kontrolle. Daher sind in ihnen negative Bewertungen häufig: Wunderlich für den Sonderbaren oder Launischen, Hahn für den Angeber oder Streitsüchtigen, Wreed oder Wreede für den Zornigen, Grimmigen. Doch werden auch durchaus positive Normabweichungen benannt: Frühauf, Morgenschweiß […] für den Frühaufsteher […]. Siehe Wikipedia.org

Lesen Sie auch Vom Wandel der Anrede von Michael Malsch.

Das Überschlaglaken bezeichnet man auch als Überschlagtuch, Einschlagtuch, Einschlaglaken oder Oberleintücher. Es dient als schützender Überzug für Steppdecken. Dazu wird das Überschlaglaken unter die Bettdecke gelegt oder geknüpft und anschließend in einer Breite von circa 50 cm über die Oberkante der Decke gezogen. Überschlaglaken haben eine Größe von 150x250 cm. Durch den Überschlag von 50 cm auf der Deckenoberseite, decken Überschlaglaken auf der Unterseite die volle Deckenlänge von 200 cm ab.

Heutzutage kommen Überschlaglaken bzw. Einschlagtücher nur noch selten zum Einsatz, da in erster Linie Bettbezüge in Kombination mit Einziehdecken im Bett genutzt werden.Quelle: Bettbezüge & Co. - Betten.de Lexikon

früher: leichter Herren-Halbmantel; heute steht der Begriff auch für Kondom. In den zwanziger Jahren trat Otto Reutter mit seinen Couplets auf, die heute noch bekannt sind, und u.a. von Peter Frankenfeld, Robert Kreis und anderen Interpreten vorgetragen und umgesetzt worden, u.a. mit der Überzieher.

Im Hochdeutschen veraltetes Hauptwort, welches man noch im Niederdeutschen antrifft, und die Dämmerung bezeichnet. Man findet eine ähnliche Bezeichnung im Holländischen und Isländischen, im Ersten Uchtend Ochtend, im Letzten Otta, wo es theils die Dämmerung überhaupt, theils die Morgendämmerung insbesondere bedeutet. Daher auch die Benennung Uchtblume, Wiesenzeitlose, in einigen Gegenden herzustammen scheint.Quelle: Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Udel (auch Udl) war ein Spottname für Hamburger Polizisten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Diese Bezeichnung stammt von dem plattdeutschen Wort Uhlen für Eulen bzw. Nachteulen, woraus umgangssprachlich Uhle, Udl oder Udel wurde. Im Volksmund war dies eine gängige Bezeichnung für die Nachtwache, aus der 1876 die Hamburger Polizei hervorging. Eine andere Erklärung für die Herkunft des Wortes ist die Abkürzung von uniformierter Dienstleistender (UDL).Quelle: Wikipedia.org

Udus, in der Botanik, naß, feucht; Locus udus, auch nur udum, ein nasser oder feuchter Ort.Quelle: Ökonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Sodatenjargon, Kurzform für Unteroffiziere.

Eine andere Benennung für Marschland, in den niederdeutschen Provinzen der Nahme eines niedrigen, morastigen, an dem Meere oder großen Flüssen gelegenen Landes, das man auch kurz die Marsch nennt, im Gegensatze des höheren Geestlandes oder der Geest.Quelle: Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Als Ukas wird in mehreren Staaten Ost- und Südosteuropas ein Monarchen-, Regierungs- oder Präsidentenerlass mit Gesetzeskraft bezeichnet. Ein Ukas war im Zarentum Russland und im Russischen Kaiserreich ein Erlass der zaristischen und kaiserlichen Regierung bzw. der orthodoxen Kirchenführung (Patriarch) mit Gesetzeskraft. Vergleichbar sind die Begriffe Edikt und Dekret. Nach der Oktoberrevolution wurden in der UdSSR regierungsamtliche Erlasse Dekret (декрет) genannt, spezielle Erlasse Ukas. Nach der Verfassung der Russischen Föderation von 1993 ist ein Ukas ein Dekret des Präsidenten mit Gesetzeskraft, kann aber bestehende Gesetze nicht außer Kraft setzen, sofern er nicht von der Duma gebilligt wurde.Quelle: Wikipedia.org

Als Ultrakurzwellen (UKW) bezeichnet man elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich von 30 MHz bis 300 MHz, entsprechend Wellenlängen zwischen zehn Meter und einem Meter. Sie liegen somit zwischen den Kurzwellen (die länger sind als Ultrakurzwellen) und den Dezimeterwellen (die kürzer sind). Die Ultrakurzwelle wurde 1948 als Frequenzband von den Westalliierten in Westdeutschland (bzw. ab 1949 in der Bundesrepublik) eingeführt.

ein griechisches Wort, welches im weiteren Sinne jede Kriegsschaar, im engeren einen Trupp Reiter bezeichnet.Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Ulanen
Ulanen Bild: Polnische Ulanen, via Wikimedia.org
Als Ulanen, auch Uhlanen, poln. Ułani, bezeichnet man eine mit Lanzen bewaffnete Gattung der Kavallerie. Das Wort Ulanen ist vom türkischen Wort oğlan, junger Mann, abgeleitet. Eine andere Theorie betrachtet Alanen als Wurzel. In Polen wird das türkische oğlan aus der mongolischen Sprache abgeleitet, hierin etwa mit der Bedeutung tapferer Krieger.

Die Ulanka ist der Waffenrock der Ulanen. Wie ihre Vorgängerin - die Kurtka - hat sie einen Plastron mit zwei Knopfreihen. In der preußischen Armee wurde die Ulanka 1853 eingeführt und bis zum Ende des Ersten Weltkrieges getragen. Bei den bayerischen Chevaulegers und auch bei den britischen Ulanen wurden ähnliche Waffenröcke getragen. Von einigen Musikern der Light Cavalry Band wird er bis heute noch zur Paradeuniform (full dress) getragen.

Als Eulenloch oder niederdeutsch Ulenflucht oder Ulenlock bezeichnet man die bei alten Walmdachgebäuden, aber auch bei Satteldächern, häufig zu findende Öffnung unterhalb des Firstes. Diese diente vor Einführung des Schornsteines sowohl als Rauchabzug und dient als Flugloch für Vögel wie Schleiereulen (daher der Name Eulenloch) und Schwalben, die als Ungeziefer jagende Nutztiere im Haus willkommen waren. Im Plattdeutschen steht Ulenflucht auch für die Dämmerung, also die Zeit, in der die Eulen fliegen.

Ulmisch ist ein Eigenschaftswort in den Niederdeutschen Mundarten, welches soviel bedeutet wie faul, angefault. Man braucht diese Bezeichnung besonders von faulem Holze. Quelle: Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Das Wort Ulk hat mehrere Bedeutungen:
Ulk kann einen scherzhaften Unfug bezeichnen, mit Pointe wird er als Witz, mit listiger Handlung als Streich bezeichnet.
Ulk war auch eine 1872–1933 erschienene Berliner satirische Zeitschrift.
Auf plattdeutsch heißt der Iltis Ulk, auf dänisch wird der Seescorpion so genannt.

Ultimo (italienisch Letzte(r/s)) bezeichnet im Bankwesen den letzten Geschäftstag eines Monats. An diesem Tag führt die Bank ihr erteilte Daueraufträge aus, zudem erfolgt meist der Rechnungsabschluss der Bank sowie die Zinskapitalisierung. Analog wird auch vom Quartals- beziehungsweise Jahresultimo, seltener auch vom Tages- oder Wochenultimo gesprochen.

Ultor, lateinisch, zu Deutsch: der Rächer. In der Mythologie wurde ultor der Beiname des Kriegsgottes Mars, welchem der erste römische Kaiser Augustus auf dem Forum Augusti einen Tempel errichtete, nachdem es ihn gelungen war die Mörder Julius Cäsars, namentlich den Brutus und Cassius zu besiegen. Auch Jupiter führte den Beinamen Ultor

Ultor, lateinisch, zu Deutsch: der Rächer. In der Mythologie wurde ultor der Beiname des Kriegsgottes Mars, welchem der erste römische Kaiser Augustus auf dem Forum Augusti einen Tempel errichtete, nachdem es ihn gelungen war die Mörder Julius Cäsars, namentlich den Brutus und Cassius zu besiegen. Auch Jupiter führte den Beinamen Ultor

Romtreuer politischer Katholizismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.Michael Malsch, 8/2020

Frühnhd. abgeleitet von ule, Egel, Wurm und ülen, im Schmutz herumwühlen. Es ist der alte, heute nicht mehr gebräuchliche Name für den Regenwurm.

Eine Umflut (auch Umfluter, Freiflut(er), Freiarche, Freischleuse oder Umflutkanal genannt) ist im Wasserbau und in der Hydrologie eine künstlich geschaffene Umführung, seltener auch ein natürlich entstandener Nebenarm eines Fließgewässers, der insbesondere bei Hochwasser dazu genutzt wird, Bauwerke oder sonstige Objekte am Hauptlauf vor einer Überflutung zu schützen indem ein Teil der Wassermenge durch die Umflut um das zu schützende Objekt herumgeleitet wird.

Umgarnen, ein transitives Zeitwort, welches bedeutet: mit Garn umziehen. Die Jäger brauchen dieses Wort, wenn sie ein Wild mit Garn umstellen, so daß es aus einem bestimmten Revier nicht herauskommen kann. Man sagt daher im bildlichen Sinne: jemanden umgarnen, ihn mit Netzen umstricken, so daß er der freien Bewegung beraubt ist, z. B. mit List, mit Verführungskünsten, mit Schmeicheleien u. dgl. jemanden umgarnen. Quelle: Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz

Umsiedler aus Litauen
Umsiedler aus Litauen in Ostpreußen (1941) - Quelle: Bundesarchiv, Bild 137-070976 / Hausen, v. / CC-BY-SA 3.0
Umsiedler sind Personen, die Beteiligte einer Umsiedlung sind. Dabei handelt es sich um eine größere Bevölkerungsgruppe, die durch staatlich gelenkte Maßnahmen in einer gemeinsamen Umsiedlungsaktion ihren bisherigen Lebensraum verlässt. Es kann sich um eine freiwillige Migration oder eine Zwangsmigration handeln. Beispiel für Letzteres sind die von der österreichischen Hofkanzlei im 18. Jahrhundert verordneten Transmigrationen. Größere Umsiedlungen fanden im 20. Jahrhundert in Europa vor allem unmittelbar vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg statt.

Nach dem Ersten Weltkrieg: Mit dem Friedensvertrag von Versailles wurden der zweiten polnischen Republik u. a. Teile der Provinzen Westpreußen, Posen und Oberschlesiens des Deutschen Reiches zugeschlagen. Bisher dort lebende Deutsche (Optanten) hatten die Wahl, die polnische Staatsbürgerschaft anzunehmen, oder das Gebiet zu verlassen und umzusiedeln. Unmittelbar danach verließen 200.000 deutsche Umsiedler die der Republik Polen zugesprochenen Gebiete.

1933 bis 1945: Während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges waren von einer Umsiedlung viele Gruppen von Volksdeutschen betroffen. Zwischen 1939 und 1943 wurden sie unter der Losung "Heim ins Reich" aus ihren (oft schon seit vielen Generationen bewohnten) nichtdeutschen Siedlungsgebieten in die eroberten Ostgebiete umgesiedelt. Es handelte sich um Verschiebungen von Menschen aus nationalstaatlichen Ideologien auf Initiative des Deutschen Reichs. Bei befreundeten oder vom Deutschen Reich abhängigen Staaten waren bilaterale Verträge Grundlage der Umsiedlungen, etwa der deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939, bei militärisch besetzten Staaten wurde dies nicht als notwendig erachtet. Umsiedler wurden eingebürgert, womit sie für den Reichsarbeitsdienst dienstpflichtig und wehrpflichtig wurden. Für ältere Umsiedler gab es Ausnahmen von der Wehrpflicht.

Die Umsiedlungsaktionen haben ihren Ursprung in Adolf Hitlers Reichstagsrede vom 6. Oktober 1939 zum Zerfall des polnischen Staates infolge der deutschen Besetzung. Darin äußerte er, das im Zeitalter des Nationalitätenprinzips und des Rassegedankens eine neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse notwendig sei. Das bezog er nicht nur auf den Raum Polen, sondern sprach auch vom weiteren Osten und Südosten Europas, der mit nichthaltbaren Splittern des deutschen Volkstums gefüllt sei. Zum einen versprach er sich davon, dass Minderheitenkonflikte in den Nationalstaaten verhindert werden. Zum anderen sollte das umzusiedelnde Menschenpotenzial das von Deutschland eroberte Polen sowie den polnischen Korridor besiedeln. Das erforderte wiederum, dass die ortsansässige Bevölkerung in den Ansiedlungsgebieten vertrieben oder umgesiedelt wurde. Davon waren allein im Warthegau zwischen 1939 und 1944 rund 630.000 polnische und jüdische Bewohner betroffen.

Größtenteils wurden die deutschstämmigen Umsiedler aus dem nordost- und südosteuropäischen Raum in den vom Deutschen Reich annektierten Teilen Polens angesiedelt, wie im Warthegau und im Generalgouvernement. Sie gerieten daher 1944/45 in den alle in den preußischen Ostprovinzen und Osteuropa lebende Deutsche erfassenden Prozess von Flucht und Vertreibung. In der Bundesrepublik Deutschland blieb der NS-spezifische Umsiedler-Begriff zur Bezeichnung einer Untergruppe der Vertriebenen von Bedeutung.

Im Holocaust diente der Begriff Umsiedlung, ähnlich wie Endlösung und Sonderbehandlung, auch als euphemistische Tarnbezeichnung für den Transport der Juden in die Vernichtungslager.

Siehe Wikipedia - R.M.Douglas: Ordnungsgemäße Überführung

Umvolkung (oder auch Ethnomorphose) ist ein Begriff aus der nationalsozialistischen Volkstumspolitik, der in den eroberten Ostgebieten beim Gewinn von Lebensraum im Osten zum Tragen kam und in engstem Zusammenhang mit dem Generalplan Ost steht. Er meinte einerseits die Re-Germanisierung von Volksdeutschen, die sich in der slawischen Umgebung dem Deutschtum noch nicht ganz entfremdet hatten, und andererseits die Umsiedlung bestimmter Volksgruppen in ihnen neu zuzuweisende Gebiete, um in voneinander klar abgegrenzten Räumen ethnische Einheitlichkeit anzustreben und das staatskolonialistische Siedlungsprojekt (Jürgen Osterhammel, 2009) des Großgermanischen Reichs Deutscher Nation mit Grenzen am Ural zu verwirklichen.
Der Begriff wird heute von rechtsextremen und rechtspopulistischen Gruppierungen in Kontinuität völkischer Denkmuster zur Kritik am Multikulturalismus und dem steigenden Anteil von Nicht-Deutschstämmigen (Ausländern und so genannten Passdeutschen) in der Bevölkerung verwendet.
Geprägt wurde der Begriff 1925 von Karl Christian von Loesch in seinem Beitrag: Eingedeutschte, Entdeutschte und Renegaten. In: Volk unter Völkern. Breslau: Ferdinand Hirt, S. 213–243. Der Begriff steht im Zusammenhang mit der nationalstaatlichen Beunruhigung, dass seit der Reichsgründung 1871, vor allem aber durch die Verkleinerung Deutschlands durch die territorialen Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles die Zahl der außerhalb der Reichsgrenzen lebenden Deutschen, die im Unterschied zu den Reichsdeutschen Volksdeutsche genannt wurden, erheblich angewachsen war. Diese Beunruhigung fand ihren deutlichsten Ausdruck nach den Staatsgründungen Polens und der Tschechoslowakei, auf deren Gebieten erhebliche deutsche Minderheiten lebten, die aufgrund geografischer Gegebenheiten oder machtpolitischer Interessen und der damit verbundenen Trennung vom Reichsgebiet vom Selbstbestimmungsrecht der Völker ausgeschlossen blieben. Quelle: Siehe Wikipedia.org

Ungebühr ist ein veralteter Ausdruck für ein nicht angemessenes Verhalten. Ungebühr ist eine Art Ungehörigkeit.

Vor Gericht sollte man sich gut benehmen, sonst droht ein Ordnungsgeld wegen Ungebühr. Dies hat jetzt der 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Oldenburg erneut bekräftigt. Unter dem Begriff Ungebühr verstehe das Gesetz einen erheblichen Angriff auf die Ordnung in der Sitzung, auf den Gerichtsfrieden und damit auf die Ehre und die Würde des Gerichts.

Ungemach bezeichnet, was mit Beschwerde und starken Reitzungen zu unangenehmen Empfindungen verbunden ist; Beschwerde, Leiden u. s. f. Ungemach leiden, Ebr. 11, 25. Viel Ungemach empfinden, ausstehen. Jemanden tausend Ungemach verursachen. Das Ungemach des Krieges empfinden. Zuweilen auch von dem Zustande, da man Ungemach empfindet. Mit Ungemach umher gehen, Ebr. 11, 37. Zu meinem größten Ungemache kam auch der alberne Stax dazu. Schon bey dem Ottfried ist ungimahu und Ungumaha, Beschwerde, Leiden.Adelung, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801)

Unikum (von lateinisch unicus das Einzigartige, das Vorzügliche) steht für eine einzigartige Person, ein Original bzw. Lebenskünstler.
Das Einzelstück, nennt man Unikat.

Gehobenen, veraltend: Ekelhafter Schmutz, Ekel erweckende Unreinigkeit, wo es in der harten Schreibart auch wohl für Schmutz überhaupt gebraucht wird.

Beispiel: Alle Tische sind voll Unflaths, Es. 28, 8. Denn wird der Herr den Unflath der Töchter Zion waschen, Kap. 4, 4. Ihr werdet sie wegwerfen, wie einen Unflath, Kap. 30, 22. Das Abthun des Unflaths am Fleisch, 1 Petr. 3, 21. 2. Eine im hohen Grade unreinliche und schmutzige, oder auch eine im höchsten Grade lasterhafte Person.

Etimologie: Mit mehrerer Wahrscheinlichkeit lässt es sich in diesem Falle als den Gegensatz von dem veralteten Niederdeutschen Flate, Angels. Whliete, Putz, Zierde, Reinlichkeit, ableiten, welches zunächst wieder von dem noch Niederdeutschen fleijen, in Ordnung legen, putzen, zieren, abstammet, und mit unserm flechten und pflegen verwandt sein kann. Allein, alsdann bleibt der harte Nebenbegriff, welcher diesem Worte anklebt, und der doch auch in der Abstammung seinen Grund haben muss, unerklärbar. Ungeputzt ist noch lange nicht unfläthig.
Es scheinet daher fast wahrscheinlicher, dass un hier eine verstärkende Bedeutung hat, und dass das längst veraltete Flath, Koth, Schmutz, bedeutet haben müsse. Im Wendischen ist Blodo, Ploto, Koth, im Nieders. flätsk, unfläthig, und Flätz, ein grober ungesitteter Mensch. Übrigens wird für flätsk, unfläthig, im Niedersächsischen auch unnask gebraucht, wo un eine ähnliche Intension zu bezeichnen scheinet, von dem Engl. nasty, garstig, schmutzig.

Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Leipzig 1793–1801)

Das Ungeld (auch Umgeld, Ohmgeld) war eine seit dem 13. Jahrhundert erhobene Verbrauchssteuer. Etymologisch kommt der Begriff von mhd. ungelt aus gelt Zahlung, Abgabe und un-, das auch verstärkend gebraucht wurde (vgl. Unmenge).

Unholde werden als literarische Figur vor allem in den herkömmlichen Märchen und Sagen sowie in der Fantasyliteratur der Gegenwart aufgenommen und entwickelt. Sie stellen alle Arten von bösen, dämonischen Kreaturen, Geistern oder Ungeheuern dar. Der Unhold und die Unholdin als Begriffe sind in der Wortbildung durch die Präposition Un- die Umkehrung alles dessen, was hold ist oder unter dem Begriff zusammengefasst wird.

Das Element -hold erscheint ebenfalls im typologisch verwandten Begriff des Kobolds.[1] Als Adjektiv hold ist es in der deutschen Sprache seit dem 8. Jahrhundert im Althochdeutschen und Altsächsischen belegt, es leitet sich von der germanischen Stammform *hulþa- für (zu)geneigt, zugetan ab (so auch in gotisch hulþs = gnädig). Ein Unhold ist also eine feindliche, einem Individuum abgeneigte Person. Beispielsweise hat in den Paralleltexten der Evangelien der gotischen Bibelübertragung (Wulfilabibel) ein unhulþa die Bedeutung von Dämon, Teufel: die Antithese eines holdo, eines Freundes, Verwandten, Jüngers.

Uno ore, mit einem Munde, einstimmig.

Veraltend jemandem unpass (ungelegen) kommen, sich unpass (unwohl) fühlen.

Uno tenore, in einem Zusammenhange, in Einem fort.

Die Unruh ist ein Bauteil eines Uhrwerkes. Sie ist ein präzise gefertigtes Rädchen, das an einer Spiralfeder aufgehängt ist und dient zur Erzeugung einer zeitlich definierten Bewegung.

Als Unständige bezeichnete man Tagelöhner. Unter unständig Beschäftigten versteht man Arbeitnehmer, die nicht ständig bei demselben Arbeitgeber beschäftigt sind und in keinem festen Arbeitsverhältnis stehen. Allerdings kann die Ausübung einer unständigen Beschäftigung auch bei einem einzigen Arbeitgeber erfolgen.

Unschlitt = Talg wurde seit dem Mittelalter von den Bergleuten als Brennstoff für ihre Grubenlampen benutzt. Auch das in den Weltkriegen in Schützengräben und in Bombennächten eingesetzte Hindenburglicht war eine Talg- oder Unschlittlampe.

Untermensch ist ein Begriff aus dem Sprachgebrauch der Nationalsozialisten und der Eugeniker. In der Ideologie des Nationalsozialismus galten die Arier, damit waren besonders die germanischen Völker gemeint, den übrigen als überlegen. Auch Vertreter anderer Gesinnungen verwendeten diesen Begriff, wenn auch nicht in strengen rassistischen Zusammenhängen. So nannte 1932 der SPD-Abgeordnete im Reichstag Kurt Schumacher zwei Mitglieder der NSDAP Untermenschen, die ihn beleidigt hatten und gerichtlich verurteilt worden waren.

Insbesondere die Juden galten für die Nationalsozialisten als schlimmste Feinde. Schon in Adolf Hitlers Buch Mein Kampf wurden sie als Volksverderber oder Reichsfeinde gebrandmarkt und bereits kurz nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren drangsaliert und verfolgt. Die Nürnberger Rassengesetze von 1935 legten fest, wer als Jude oder Mischling galt und wer Arier war. Aber auch andere Fremdrassige, Schwarze oder Zigeuner, ferner als minderwertig geltende Minderheiten der deutschen Mehrheitsbevölkerung wie Asoziale wurden als Untermenschen angesehen, verfolgt und waren von Ausmerzung bedroht.

Die Nationalsozialisten konnten sich dabei zum Teil auf volkstümliche Einstellungskomplexe wie Antisemitismus und Antiziganismus stützen.Siehe Wikipedia

Unterpfand; fiduciarius auf Treu und Glauben anvertraut) bezeichnet treuhänderisches Eigentum an einer Sache sowie die treuhänderische Inhaberschaft einer Forderung oder eines anderen Rechts. Dies bedeutet, dass ein treuhänderisch übertragener Gegenstand später an einen anderen herausgegeben werden muss. Einigkeit und Recht und Freiheit sind danach auch Unterpfänder. Vorschlag von Michael Malsch, im August 2022


Im Grammatisch-Kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801) heißt es:
Das Unterpfand, des -es, plur. die -pfänder, ein Pfand, so fern es einem andern zur Sicherheit einer ihm schuldigen Verbindlichkeit gegeben wird. Jemanden einen Ring zum Unterpfande geben. Ich setze meine Ehre zum Unterpfande.
Ein Gut zum Unterpfande verschreiben. Ehedem war es gewöhnlich, Personen zum Unterpfande der Treue zu geben.
Anm. Im Schwed. Underpant, im Angels. Undervedde, im mittlern Lat. Subterwadium und Subpignus, alle nach dem Griech. ὑποθηκη, Hypothek. Da das einfache Pfand bereits ein zur Sicherheit einer eingegangenen Verbindlichkeit gegebenes Gut bedeutet, so könnte das verlängerte Unterpfand unnöthig und überflüssig scheinen. Allein, es findet doch zwischen beyden noch ein Unterschied Statt. Wolf, Haltaus und andere nennen ein zur Sicherheit übergebenes bewegliches Gut ein Pfand, ein unbewegliches aber, welches nur verschrieben oder mündlich eingesetzt wird, ein Unterpfand; allein dieser Unterschied ist in dem Sprachgebrauche nicht gegründet. Unterpfand ist vielmehr in weiterm Umfange der Bedeutung üblich, als Pfand, indem es auch von Personen und unbeweglichen Dingen gebraucht wird, von welchen Pfand nicht gewöhnlich ist. Überdieß ist es edler als Pfand in den meisten Fällen, vermuthlich nur, weil es durch den gemeinen Gebrauch noch nicht so sehr herab gewürdigt worden, als dieses. Im 15ten Jahrhunderte kommt dafür im Oberdeutschen auch Fürphant vor.

Die anni discretionis, die sog. Diskretionsjahre oder Unterscheidungsjahre, sind die Jahre der Verstandesreife oder Mündigkeit, des selbstständigen Urteils, die Jahre zwischen Kindheit und Jugend, in denen das Kind zu verantwortlichem Denken, zum vollen Gebrauch seiner Vernunft, zu eigenen bewussten Entscheidungen fähig zu werden beginnt. Kirchlicher Aspekt: Diese Jahre werden als die Jahre der Kommunionsfähigkeit angesehen.Michael Malsch, 8/2020

(Auch Unterschlauf); Im süddeutschen Raum veraltete Bezeichnung für das Beherbergen, auch für eine Herberge.

Eine Herberge (aus dem ahd. heri für Heer und berga, einer Ableitung des Verbes bergen, also Bergung, Unterkunft für das Heer, veraltet auch Unterschleif, ist eine bauliche Unterkunft für Reisende, die bewirtschaftet wird und für den Gast in der Regel kostenpflichtig ist.

Als Untertan, Untersass oder Subjekt (lateinisch subicere unterwerfen, unterordnen) wurde vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert eine Person bezeichnet, die der Herrschaft eines anderen unterworfen ist.
Untertanen waren nicht in vollem Umfang persönlich frei. Das Verhältnis zwischen dem Untertanen und seiner Obrigkeit war rechtlich geregelt und konnte sich sehr unterschiedlich gestalten: von eher symbolischer Unterordnung über Knechtschaft bis hin zur Leibeigenschaft. Der Philosoph Hegel bestimmt das soziale Verhältnis des Untertans als die mittlere zivilisatorische Stufe von Maßnahmen zum Ausgleich unvereinbarer Interessensunterschiede, welche zwischen dem aggressiven Zweikampf und dem Schluss eines bindenden Vertrages anzusiedeln ist.Siehe Wikipedia

Veraltet für unwert, ungeachtet, unbeliebt; im heutigen Sprachgebrauch für mürrisch, unfreundlich, derb, flegelhaft, forsch, grob, grobklotzig, grobschlächtig und kurz angebunden.

Aus dem Mittelhochdeutschen unwirdisch; frühneuhochdeutsche Formen sind unter anderem unwursz, unwursch, unwurst, unwürst, unwirrisch, unwurisch, anwerisch; seit dem 16. Jahrhundert gewannen die Formen unwirsch, unwürsch, unwirs, unwürs die Oberhand; seit dem 18. Jhd. hat sich die Form unwirsch durchgesetzt, gilt aber als veraltet, landschaftlich, studentisch; erst im 19. Jhd. gemeinsprachlich akzeptiert: die Formen unwirrsch, unwirrisch entstehen in Anlehnung an wirren, wirrig, wirrisch; trotzdem hielten bzw. halten sich immer noch regional die ansonsten veralteten Formen unwirs und unwirdsch, unwirtsch, unwürtsch, unwürsch.

Unzucht bezeichnet abwertend ein menschliches Sexualverhalten, das gegen das in einem speziellen kulturellen oder religiösen Kontext empfundene, angenommene oder vorgegebene allgemeine Sittlichkeits- und Schamgefühl verstößt. Die hierbei vorliegende Kontextabhängigkeit kann sowohl von einem säkularen als auch von einem religiösen Umfeld geprägt werden und ist durch die Sittengeschichte hindurch nicht einheitlich definiert. Historisch gesehen steht Unzucht allgemein für eine aktive Handlung, die den Menschen vom Status der Reinheit in den Status der Unreinheit führt. In der Regel geht das Urteil über ein als Unzucht angesehenes Verhalten mit sozialer Ächtung oder Bestrafung einher.

Usance (franz., spr. üsāngß', Usanz), Herkommen, Gewohnheit; namentlich eine unter Kaufleuten allgemein beobachtete tatsächliche Übung, Brauch, Gepflogenheit, besonders Handelsbrauch.

Ein fiktiver Ort oder ein fiktives Land mit einer idealen Gesellschaft. Ein nicht realisierbarer Wunschtraum wird als Utopie bezeichnet.


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