Wackelpeter, Wackelpudding, Froschsülze, wenn grün gefärbt oder Götterspeise waren in der Nachkriegszeit als Dessert sehr beliebt. Götterspeise ist eine Süßspeise aus Gelatine oder anderen Geliermitteln, Zucker, Aroma- und Farbstoffen. Gegessen wird Götterspeise meist mit Schlagsahne oder Vanillesauce. Es gab Wackelpeter in drei Farben und den Geschmacksrichtungen Himbeer (rot), Kirsche (rot), Zitrone (gelb) und Waldmeister (grün).
Der Name Wackelpeter stammt aus dem 19. Jahrhundert, als man den Namen Peter gerne als Zusatz benutzte, wenn man etwas scherzhaft umschreiben wollte (z.B. Hackepeter). Außerdem vibriert (wackelt) die Gelatinemasse bei Erschütterungen.
Götterspeise kann selbst hergestellt werden, indem gekochter Fruchtsaft mit Gelatinepulver versetzt wird. Handelsübliche Pulvermischungen müssen nur noch in gekochtes Zuckerwasser eingerührt werden. Die Gelatine benötigt zwischen 12 und 24 Stunden zum Abbinden, also wesentlich länger als das Abkühlen der Flüssigkeit. Sofortiges Kaltstellen verkürzt die Zubereitungszeit nicht, spart aber die Zeit zum nachträglichen Kühlen ein.
Das Wörterbuch der Gebrüder Grimm bezeichnet Wackelpeter
als einen in Preuszen bekannten pudding von feinem buchweizenmehl, der bei leichter erschütterung wackelt. Frischbier 2, 451. das volk bezeichnet lieblingsspeisen gern mit üblichen vornamen z. b. kirschenjockel, kirschenmichel.
Ein Waffeleisen ist ein Küchengerät, mit dem man Waffeln, Oblaten, Hippen und ähnliches Gebäck herstellen kann. Weitere Bezeichnungen sind Hörncheneisen, Klemmeisen und (Eiser-)Kucheneisen. Bei Hostieneisen zur Herstellung von Hostien handelt es sich ebenfalls um Waffeleisen. Heute gibt es die elektrisch beheizbare Form zum Backen von Waffeln. Jetzt auch Bezeichnung für künstliche Zähne, Zahnersatz.
Veraltet für kriegerische Auseinandersetzung
, Kampf
, ein Euphemismus (Hüllwort) für Krieg
.
Wagehals Draufgänger, kühner, mutiger, risikofreudiger Mensch
(15. Jh.), in der Art imperativischer Satznamen gebildet nach den Hals (das Leben
) wagen.
Der Nummernschalter dient bei Telefonen zum Wählen einer Rufnummer nach dem Impulswahlverfahren. Sichtbares Bedienelement des Nummernschalters ist die Wählscheibe, eine kreisförmig angeordnete Zahlenskala am Telefonapparat zum Steuern der Wähl- und Vermittlungseinrichten, um eine Fernsprechverbindung aufzubauen. (amtliche Bezeichnung Fingerlochscheibe).
Wählscheibe – ich erinnere mich, dass man, um die Fingernägel zu schonen, einen Bleistift in die Löcher der Wählscheibe steckte und dann die Scheibe drehte. Dann kam das Tastentelefon. Dummerweise war die Anordnung der Tasten anders als auf der vertraueten Additionsmaschine, was zu häufigen Fehlverbindungen führte. Dann kam das Handy. Immer und überall muss ich jetzt mit anhören, welche Probleme andere Leute haben. Ich will das gar nicht wissen. Nun habe ich ein Smartphone, bei dem ich nur auf ein Display drücken muss. Telefonieren ist ohnehin schon unmodern, man kommuniziert überwiegend auf Messenger Apps wie WhatsApp oder Twitter. Ja wer schreibt, der bleibt. Man kann nachher nicht mehr behaupten, das habe man nicht gesagt.Margot Bintig 6/2017
Wahrlich gehoben, zur Bekräftigung einer (häufig negativen) Aussage, ohne Steigerung: in der Tat, wirklich
. Veraltete Bedeutung, ohne Steigerung: der Wahrheit entsprechend
.
Das Adverb wahrlich geht auf das untenstehende Adjektiv zurück. Dessen Adverbformen lauteten wārlīhho (althochdeutsch) und wærlīche (mittelhochdeutsch). In früheren Jahrhunderten wurde das a in wahrlich zumeist kurz ausgesprochen. Vereinzelt war sogar die Schreibung warrlich zu finden, bis ins 18. Jahrhundert allerdings überwiegend warlich. Dass in der Folge die Schreibung mit h üblich wurde, geht auf Johann Christoph Adelung zurück, der zwar an der Aussprache mit kurzem Vokal festhielt, die zu seiner Zeit die allgemeine war, aber aus Gründen der Etymologie die Einfügung des h
für notwendig erachtete.
In der Lutherbibel heist es bei Johannes 5,24: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben ...
Heute hört man zunehmend bei jungen Leuten den Ausdruck in der Tat
, was wahrlich
entspricht. Mein Geschichtslehrer hätte mich dafür gescholten: Du sprichst wie Till Eulenspiegel
. H.K.
Wahrschau am Mittelrhein bezeichnet das Lotsen des Schiffsverkehrs durch das Mittelrheintal mit Hilfe von Lichtsignalanlagen. Dieser Abschnitt des Rheins ist besonders durch seine engen Kurven und Untiefen für Schiffe sehr gefährlich. Wahrschauen bedeutet in der See- und Binnenschifffahrt Achtung
oder Vorsicht
gebieten.
Währungsreform bezeichnet eine änderung von Merkmalen einer Währung. In der Regel ändert sich mit einer Währungsreform der Name der Währung, speziell in Deutschland 1948 von ReichsMark auf DeutscheMark.
Mit Waldeinsamkeit, einem Aspekt des Motivs der Einsamkeit, wird ein religiöses asketisches Ideal umschrieben, das Bestandteil im asiatischen Mönchtum ist und ebenso bis ins mittelalterliche Mönchtum des Abendlands verbreitet war. Der Begriff erfuhr in der Romantik eine eigene Akzentuierung als literarisches Motiv.
Im Volksglauben koboldartiger Wald- oder Naturgeist; teils neckend, teils hilfreich. Ugs. auch für ältlichen Eigenbrödler.
Lesen Sie den Zeitzeugenbericht von Liesel Hünichen: Der Waldschrat im Eichenwipfel
Walenki sind traditionelle russische Winterstiefel aus Filz. Der Name Walenki bedeutet wörtlich übersetzt hergestellt durch Filzen
. Sie bestehen ausschließlich aus Filz und sind deshalb nicht wasserdicht, sie verfügen über keine Sohle oder Profil. Deshalb werden sie oft mit Galoschen getragen.Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Walenki
Lesen Sie dazu die Zeitzeugenberichte von Elena Orkina: über meine Mädchenschule
, Kindheit im Vorkriegs-Moskau
und Auf Kartoschka
.
Der Begriff Wanderjahre (auch Wanderschaft, Walz, Tippelei, Gesellenwanderung) bezeichnet die Zeit der Wanderschaft zünftiger Gesellen nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit (Freisprechung). Sie war seit dem Spätmittelalter bis zur beginnenden Industrialisierung eine der Voraussetzungen der Zulassung zur Meisterprüfung. Die Gesellen sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen sowie Lebenserfahrung sammeln. Ein Handwerker, der sich auf dieser traditionellen Wanderschaft befindet, wird als Fremdgeschriebener oder Fremder bezeichnet.
Die Wamme bezeichnet eine bei manchen Tieren von der Kehle bis zur Brust oder dem Bauch herabhängende Hautfalte mit reichlich Fettgewebe. Je nach Tierart werden unterschiedliche Erscheinungsformen als Wamme bezeichnet.
Wams (franz. gambeson, davon abgeleitet Gambeis, Wambeson, Wambeis), ursprünglich die gepolsterte Joppe, die der Ritter unter der Rüstung trug, dann allgemein seit Anfang des 14. Jahrh. Bezeichnung für ein kurzes, eng anliegendes Oberkleid der Männer.Begriff eingesandt von Michael Malsch, Oktober 2022
Als Wandervogel wird eine 1896 in Steglitz (heute Berlin) entstandene Bewegung hauptsächlich von Schülern und Studenten bürgerlicher Herkunft bezeichnet, die in einer Phase fortschreitender Industrialisierung der Städte und angeregt durch Ideale der Romantik sich von den engen Vorgaben des schulischen und gesellschaftlichen Umfelds lösten, um in freier Natur eine eigene Lebensart zu entwickeln. Damit stellte der Wandervogel den Beginn der Jugendbewegung dar, die auch für Reformpädagogik, Freikörperkultur und Lebensreformbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse setzte.
Der Wanst, die Wamme, Wampe oder der Pansen, bezeichnet das Baucheingeweide, Gekröse, den ersten Magen der Wiederkäuer. Heute die umgangssprachliche Bezeichnung für einen dicken Bauch, fetten Bauch, Schmerbauch.
Der Reichsgau Wartheland (polnisch Okręg Rzeszy Kraj Warty) oder verkürzt Warthegau (polnisch Okręg Warcki) bestand im Verband des Deutschen Reiches von 1939 bis 1945. Grundlage für die Zugehörigkeit des vormals polnischen Territoriums zum Reich war eine völkerrechtswidrige Annexion durch die Reichsregierung. Seinen Namen hatte das Gebiet von der Warthe, die es vom Südosten zum Nordwesten durchfloss. Flächenmäßig umfasste der Reichsgau Wartheland im Wesentlichen die Landschaft Großpolen. Bei einer Einwohnerzahl von 4,5 Millionen (darunter 327.000 Deutsche) betrug die Fläche des Reichsgaus 45.000 km².
Die freiwilligen Aufsichtsbeamten für den Warthegau, die dort von 1939 bis 1945 wie die Maden im Speck lebten, wurden von der Bevölkerung Wartheklauer
genannt.
Lesen Sie den Bericht: Flucht 1945
, Erinnerung an Schwerin/Warthe von Rudolf Werner.
ein Hilfsmittel zum Waschen von Kleidungsstücken bei der Handwäsche. Besonders vor der Erfindung der Waschmaschine war es sehr verbreitet.
zum Wäschewaschen bestimmter, eingerichteter Raum, immer voller Wrasen (nordd.: Dampf, dichter Dunst ), Umschreibung für Nebel.
Der Wasenmeister, des -s, plur. ut nom. sing. im Oberdeutschen eine anständige Benennung des Abdeckers und in weiterm Verstande auch wohl des Scharfrichters. Entweder weil er gemeiniglich außer den Städten auf dem Wasen wohnet, oder doch sein Amt als Abdecker auf dem Wasen oder Rasen verrichtet. Im Oberdeutschen wird daher auch wohl die Abdeckerey oder Scharfrichterey nur schlechthin der Wasen genannt.Siehe Wörterbuch der Gebrüder Grimm
Wasserglas ist eine in Wasser auflösliche Verbindung von Kieselerde und Kali, besonders deshalb wichtig, weil durch Ueberziehen damit Stoffe vor Feuer gesichert werden können. Zu Versuchen im Kleinen kann man es dadurch bereiten, daß man 100 Theile Theile Ouarzpulver und 60 Theile halb raffinirten Weinstein zusammenschmilzt, und das erhaltene Glas pulvert.
Fuchs (in Kastner' s Archiv V., S. 385) lehrt es in flüssiger Form, in der es allein angewandt wird, durch folgendes Verfahren praktisch für Anwendungen im Großen darstellen:
10 Theile von Digestivsalz freie Pottasche und 15 Theile Quarz, welcher keine sehr merkliche Menge von Kalk und Thonerde enthalten darf, weil durch diese ein Theil des Glases unauflöslich gemacht wird, werden mit einem Theile Kohle (bestimmt, die Kohlensäure der Pottasche als Kohlenstoffoxydgas zu entfernen) gut gemengt und dann bei starkem Feuer in einem feuerfesten Tiegel oder Hafen so lange geschmolzen, bis sie sich zu einer homogenen Masse vereinigt haben. Diese wird mit eisernen Löffeln ausgeschöpft, und stellt erkaltet das rohe Wasserglas dar, welches gewöhnlich blasig, so hart wie gemeines Glas, graulichschwarz, nur an den Kanten mehr oder minder durchscheinend ist, und an der Luft sich langsam mit Feuchtigkeit, doch ohne Veränderung seiner Form, durchdringt. Mit diesem Glase wird das flüssige Wasserglas bereitet, indem man es im Wasser auflöst. Dazu muß es vorher gepocht werden, denn sonst würde die Auflösung nur äußerst langsam von Statten gehen.
Auf 1 Theil Glaspulver werden ungefähr 4 bis 5 Theile Wasser genommen. Das Wasser wird zuerst in einem Kessel zum Sieden gebracht, und dann das Glas allmälig eingetragen, wobei man beständig umrühen muß, weil es sich sonst sehr fest an den Boden anlegen würde. Das Sieden muß ununterbrochen 3 bis 4 Stunden lang fortgesetzt werden, bis sich nichts mehr auflöst und die Flüssigkeit den gehörigen Grad von Concentration erreicht hat. Denn wird, während die Auflösung sich noch in verdünntem Zustande befindet, das Sieden unterbrochen und der Luft Zutritt gestattet, so zieht das Kali daraus Kohlensäure an, welche eine sehr nachtheilige Wirkung auf die Glasauflösung ausübt. Aus diesem Grunde ist es auch nicht gut, wenn man zum Auflösen eine zu große Menge Wasser nimmt, weil nämlich bei dem lange fortzusetzenden Sieden die Kohlensäure leicht Gelegenheit bekommen kann, auf die verdünnte Flüssigkeit einzuwirken, wodurch kohlensaures Kali erzeugt und etwas Kieselerde gefällt wird. Wird die Flüssigkeit, bevor noch alles Auflösliche aufgelöst ist, zu dick, so muß ihr heißes Wasser zugesetzt werden. Wenn die Auflösung die Consistenz eines dünnen Syrups und ein spec. Gewicht von 1,24 oder 1,25 erreicht hat, so ist sie gehörig concentrirt und zum Gebrauche fertig.Quelle: Oeconomische Encyclopädie
Als Wasserglas werden aus einer Schmelze erstarrte, glasartige, also amorphe, wasserlösliche Natrium-, Kalium- und Lithiumsilicate oder ihre wässrigen Lösungen bezeichnet. Je nachdem, ob überwiegend Natrium-, Kalium- oder Lithiumsilicate enthalten sind, spricht man von Natronwasserglas, Kaliwasserglas oder Lithiumwasserglas.
Die Trocknung einer wässrigen Lösung von Wasserglas beginnt mit der Verdunstung von Wasser und wird gefolgt von der Ausbildung wasserunlöslicher Kieselsäure (Verkieselung). Die Verkieselung von Wasserglas ist irreversibel, das heißt durch Zugabe von Wasser zur Kieselsäure entsteht nicht wieder Wasserglas.Quelle: Wikipedia.org
Lesen Sie auch folgende Geschichte: Jahreswechsel 1961
von Hartmut Kennhöfer
Die Wasserscheide ist der Grenzverlauf für das abfließende Wasser zwischen zwei benachbarten Einzugsgebieten.
Wasserspeier sind architektonische Elemente – zumeist Rohre oder Rinnen – zur Wasserableitung an den Traufrinnen der Dächer. In ihrer einfachen Form werden sie auch Ablaufrinne, Abtraufe oder Ansetztraufe genannt. Durch Wasserspeier schießt das gesammelte Regenwasser der Traufen in einem Bogen vom Gebäude weg und wird so daran gehindert, in das Mauerwerk und das Fundament einzudringen. Häufig sind sie figürlich gebildet und stellen – meist phantastische – Tierformen dar. Die französische Bezeichnung für Wasserspeier ist gargouille, ins Englische als gargoyle übernommen, verwandt mit dem deutschen gurgeln
.
(abwertend): wässrige Suppe, die kaum Nährwert hat: auch bewusst eingesetzt, um zu Vernichten - Vernichtung durch Arbeit.
Gerät und Behälter zum keimfreien Konservieren von Lebensmitteln. Durch das Einkochen lassen sich viele Lebensmittel konservieren, zum Beispiel Obst und Gemüse aus dem Garten, Saucen und Suppen, und sogar Kuchen, Brot und fertige Gerichte. Während des Einkochvorgangs werden Keime durch die Hitze abgetötet. Zusätzlich entweicht Luft aus den Gläsern und lässt beim Abkühlen ein Vakuum entstehen, das das Eindringen neuer Keime verhindert. So bleiben Lebensmittel im Idealfall für mehrere Jahre haltbar.
Deckelglas mit Gummiring zum Einkochen (einwecken) von Obst etc.
Ein Wechsel (englisch bill of exchange, französisch lettre de change, italienisch cambiale) ist ein Wertpapier, das die unbedingte Anweisung des Ausstellers an den Bezogenen enthält, bei Fälligkeit an einem bestimmten Zahlungsort eine bestimmte Geldsumme an den Aussteller oder einen benannten dritten Zahlungsempfänger zu zahlen.
Der Wechsel ist wie der Scheck zunächst ein Zahlungsmittel, aber – anders als der Scheck – zusätzlich auch ein Kreditmittel. Beteiligte beim Wechsel sind der Aussteller als Gläubiger, der Bezogene als Schuldner und gegebenenfalls noch ein weiterer Zahlungsempfänger (Wechselnehmer, Remittent). Das Wort Wechsel
stammt aus dem Althochdeutschen, wo er erstmals im Jahre 790 als wehsal (Tausch
) bezeugt ist. Die Wechselurkunde tauchte als wesselbref
ersichtlich erstmals im Jahre 1393 in Köln auf mit der Formulierung darinne was eyn wesselbref besloten van 25 guldenen
. Es handelte sich um einen Rechtsstreit, der im Oktober 1393 ausgetragen wurde.
Der Begriff Wetterung, auch verkürzt Wettern, Wetter, Weddern oder Wedder, kommt aus dem Niederdeutschen und bezeichnet einen künstlich angelegten, geraden Vorfluter, der dazu dient, das Agrarland oder Marschland zu entwässern. Manchmal wurden auch bereits bestehende Fließgewässer zu Wetterungen ausgebaut, die dann keinen geraden Verlauf ausweisen, so etwa die Brookwetterung in der Vierländer Elbmarsch, die Harschenflether Wettern bei Stade oder die Kampritt Wettern in der Wilstermarsch. Eine Wetterung kann mehrere Kilometer lang sein und eine Breite von über 20 Metern besitzen.
Veraltet, oberdeutsch, schweizerisch für werbend umhergehen
, im übertragenen Sinn für politische Unterstürtzung weibeln (werben). Die Basler Zeitung schrieb am 23. Januar 2020: Das intensive Weibeln der Schweiz um ein Abkommen mit den USA hat nicht gefruchtet.
Weibel bezeichnet alemannisch, schwäbisch, schweizerisch auch den Amtsdiener, Gerichtsdiener, Rangniedere Beamte, oder allgemein eine amtliche Person, siehe auch Büttel
. Aus der ostmd. Mundart, die altes ei monophthongiert (wäbeln: säbeln Sachs 22, 157; weibel sive webel Stieler 2449; webel Adelung 5, 123; wêwel Hertel thür. 255 aus Erfurt) sind ä-Formen auch nach dem Südwesten gedrungen: wäwel Micyll Tacitus 328ᵃ. 414ᵃ, wie Feldwebel in dieser ostmd. Form schriftsprachlich geworden ist. (Wörterbuch der Gebr. Grimm)
Weidlich, -er, -ste, adj. & adv. ein nur im Scherze, oder den vertraulichen Sprecharten übliches Wort.
1. Tapfer, stark, und in weiterer Bedeutung, tüchtig, brav, wohlhabend. Ein weidlicher Mann.
2. Lebhaft, hurtig; am häufigsten als ein Adverbium. Weidlich arbeiten. 3. In einem hohen Grade; auch nur als ein Adverbium. Weidlich zechen. Jemanden weidlich abprügeln. Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801)
Veralteter Ausdruck für anno dazumal
, damalig
, dereinst
, ehedem
, ehemals
, einst
, einstmals
, in (jenen) längst vergangenen Tagen
.
Adv. vorzeiten, ehemals
, ahd. (h)wīlōn, wīlūn (10. Jh.), mhd. wīlen, wīlent, asächs. hwīlon, aengl. hwīlum, mnl. wīlen, nl. wijlen. Als Adverb hervorgegangen aus dem Instrumental der unter Weile genannten westgermanischen Formen. Im Deutschen mit sekundär angetretenem auslautenden Dental seit dem Mittelhochdeutschen. Im 18. Jahrhundert beginnt das Wort zu veralten; es bleibt erhalten als stilistische Besonderheit gehobener Sprache.
Zeitangabe für eine unbestimmte, kürzere Zeitdauer.
Herkunft: mittelhochdeutsch wīl(e)
, althochdeutsch (h)wīla
, germanisch * hwīlō-
Weile, Zeit
. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.
Beispiele: Das wird noch eine Weile dauern
. Eile mit Weile
(man sollte auch Hektisches oder Eiliges ruhig und überlegt angehen). Gut Ding will Weile haben
(es dauert eine bestimmte Zeit bis eine gute Sache entsteht)
Ein Weiler ist eine Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht. Ein Weiler ist kleiner als ein Dorf, aber kompakter als eine Rotte und größer als eine Einzelsiedlung.
Als Weimarer Republik (zeitgenössisch auch Deutsche Republik) wird der Abschnitt der deutschen Geschichte von 1918 bis 1933 bezeichnet, in dem erstmals eine parlamentarische Demokratie in Deutschland bestand. Diese Epoche löste die konstitutionelle Monarchie der Kaiserzeit ab und begann mit der Ausrufung der Republik am 9. November 1918. Sie endete mit der Machtübernahme der NSDAP und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933.
Die Weimarer Republik entstand im Zuge der Novemberrevolution. Diese Bezeichnung der ersten auf nationalstaatlicher Ebene verwirklichten deutschen Republik ist auf den ersten Tagungsort der Verfassunggebenden Nationalversammlung, die Stadt Weimar, zurückzuführen. Der Staatsname Deutsches Reich wurde jedoch beibehalten.Siehe Wikipedia.org
Mit Welle wurde ein Volumenmaß in der Holzwirtschaft bezeichnet. Das Maß war dem Reisigholz vorbehalten. Die Abgabe erfolgte schockweise. Bei dem Bund handelte es um Holzmengen von bestimmten Umfang und Länge. Das Reisigholz war nichtspaltbares Holz und das billigste Brennholz. In den Forsten klassifizierte man dieses Holz nach der Stammstärke in bis zu fünf Gruppen. Das gewählte Maß, auch die maßfreie Abgabe, musste im Forst gleich sein.
1 Welle = 3 Fuß Umfang und variable Länge von 5 ½ bis 6 Fuß.
Das Zündwarenmonopol war ein staatliches Monopol an der Produktion, dem Verkauf und der Preisbildung von Zündwaren (Zündhölzern). Das Monopol an Zündwaren entstand 1930 auf Betreiben des schwedischen Industriellen Ivar Kreuger, der an Deutschland und 16 andere Länder im Austausch hohe Kredite zu günstigen Bedingungen vergab.
Aufgrund des Zündwarenmonopolgesetzes von 1930 durften auch nach dem Zweiten Weltkrieg in der Folge in der Bundesrepublik Deutschland Zündwaren nur von der dafür gegründeten Deutschen Zündwaren-Monopolgesellschaft vertrieben werden; das Zündwarenmonopolgesetz galt weiter. Die Markennamen der Monopolgesellschaft waren auch nach dem Zweiten Weltkrieg Welthölzer und Haushaltsware. Den deutschen Produzenten wurden weiterhin Produktionskontingente zugeteilt; Exporte oder die Neugründung von Unternehmen waren nicht erlaubt. Für die Hersteller und Fabriken von Zündwaren wurden in Deutschland bereits im Jahr 1909 eigene Steuernummern zugeteilt.
Ein Weiher (aus lateinisch vivarium Lebendbehälter für Tiere
) ist ein kleines stehendes oder schwach fließendes Gewässer ohne eine Tiefenschicht, wie sie für Seen typisch wäre.
Im Süden und Westen des deutschen Sprachgebiets bezeichnet es einen kleinen, flachen See, ein stehendes Gewässer, Teich, oder Fischgewässer.
Leuchtbomben, die von Flugzeugen im Zweiten Weltkrieg über den Städten abgeworfen wurden, um Bombenziele zu markieren.
Die britische Luftwaffe flog ihre Angriffe häufig bei Nacht, da dann die Abschussrate durch Flak und Jäger geringer war, jedoch wurde auch die eigene Treffgenauigkeit eingeschränkt, da in sämtlichen Städten und Ortschaften strikte Verdunkelung vorgeschrieben war. Personen, die ihre Fenster nicht lichtsicher machten, wurden bei der Gestapo als Vaterlandsverräter angezeigt und oft verurteilt, deshalb gab es kaum jemanden, der sich der Verdunklung widersetzte. Um das Ziel dennoch orten zu können, wurden am Anfang des Bombardements Leuchtbomben, sogenannte Weihnachtsbäume
, abgeworfen, um die Ziele für die nachfolgenden Bomber zu markieren.
Durch die Subventionspolitik in den 1950er Jahren stieg die Produktion von Milchprodukten derart stark an, dass von Butterbergen, Milchschwemme, und Milchseen gesprochen wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurde wesentlich mehr produziert als benötigt. Somit sank der Preis der Waren auf dem Markt, und der Staat kaufte immer mehr überschüssige Ware, die dann gelagert wurde – der so genannte Butterberg
. Um die Bestände zu verringern, wurde in der Bundesrepublik Deutschland über mehrere Jahre, zuletzt 1985, im Dezember die so genannte Weihnachtsbutter verkauft. Dies erfolgte auf Anweisung des Bundesernährungsministeriums. Die Butter wurde zunächst (z. B. 1979) um 50 Pfennig, später um 70 Pfennig, pro 250 Gramm günstiger angeboten. Damit sollte der Preis unter der Schwelle von 2 D-Mark bleiben. Die Abgabe war auf vier Pakete je Familie begrenzt. Die 250-Gramm-Pakete trugen die Aufschrift Molkereibutter aus Interventionsbeständen
. Interventionsbestände sind durch staatlich garantierte Abnahme von Agrarprodukten entstandene Lagerbestände. Die Weihnachtsbutterverkäufe trugen geringer als geplant zum Abbau des Butterberges bei.
Um 1535 schafft der Reformator Martin Luther die Kinderbescherung am Nikolausabend durch den hl. Nikolaus ab. Seither werden die Geschenke von Christkind, bzw. Weihnachtsmann gebracht.
Weißwandreifen sind Zweirad- oder Autoreifen, die mit einer weißen Reifenseite oder einem weißen Streifen auf einer oder beiden Reifenseiten ausgestattet sind.
Die ersten Autogummireifen waren nicht schwarz, sondern – da aus natürlichem Kautschuk hergestellt – weiß. Um die Eigenschaften des Gummis zu verbessern, wurden in den nächsten Jahrzehnten andere Zusatzstoffe hinzugefügt, durch die die Autoreifen bei der Herstellung ihre schwarze Farbe erhielten.
Im 21. Jahrhundert produzieren nur wenige spezialisierte Hersteller Weißwandreifen. Dazu verwenden sie bei der Neureifenherstellung besondere Formen, die es ermöglichen, Gummimischungen mit unterschiedlichen Farben und Eigenschaften an die gewünschten Stellen des späteren Reifens zu bringen. Insbesondere für Fahrradbereifungen werden Schlauchreifen mit weißen Reflexstreifen hergestellt.
Welsche oder Walsche ist vermutlich ursprünglich die germanische Bezeichnung für Römer und (romanisierte) Kelten (vgl. englisch Welsh für walisisch). In der deutschen Sprache werden heute unter Welschen als Exonym jeweils die am nächsten wohnenden romanischen Völker bezeichnet, und Varianten dieser Bezeichnung sind in ganz Europa zu finden. Der Ausdruck Welschland wurde früher unter anderem für Italien und Frankreich verwendet, heute hauptsächlich in der Schweiz für die Romandie (auch Welschschweiz); in Tirol und Südtirol bezieht sich die Walschen auch heute noch auf die Italiener. Der entsprechende germanische Gegenbegriff für im Osten siedelnde Nachbarn war Wenden (u. ä.). Daneben ist das Wort als Bestandteil in zahlreichen Orts-, Flur- und Familiennamen enthalten.
Wergeld (althochdeutsch weragelt, wergelt, zu althochdeutsch wer Mann
; vgl. Werwolf) war im germanischen Recht das Sühnegeld. Bei einem Totschlag musste der Totschläger eine Entschädigung leisten, und zwar an diejenigen Angehörigen des Erschlagenen, die sonst die Blutrache bzw. die Fehde hätten ausüben müssen. Indem die Annahme des Wergeldes der geschädigten Sippe das Fehderecht nahm, war es eines der wichtigen frühen Rechtsinstrumente zur gesellschaftlichen Friedenswahrung in Zeiten, in denen es ein staatliches Gewaltmonopol noch nicht gab bzw. dieses nicht durchsetzbar war. Das Wergeld ging an die nächsten männlichen Verwandten des Geschädigten; gab es diese nicht, auch an Frauen. Wergeld wurde nicht nur auf Tötung angewandt, sondern auch auf andere Vergehen, wie z. B. Notzucht oder Verwundung.
Andere Bezeichnungen waren Manngeld, Friedegeld, Wiedergeld oder Mutsühne, im altfriesischen Strafrecht (Lex Frisionum, 8. Jahrhundert) weregildus und compositio.
Gemeiner Wermut, Echt-Wermut oder Wermutkraut (Artemisia absinthium L.), auch Bitterer Beifuß
oder Alsem
, ist eine Pflanzenart in der Gattung Artemisia aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Wermut ist eine ausdauernde, meist krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 40 bis 60, gelegentlich bis 150 Zentimetern. Die Pflanze erscheint oberirdisch gräulich-grün und duftet stark aromatisch. Wermutkraut enthält mit 0,15 bis 0,4 % eine hohe Konzentration an Bitterstoffen aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone, darunter Absinthin mit 0,2 bis 0,28 % als Hauptkomponente. Daneben kommen Artabsin, Matricin, Anabsinthin und andere Stoffe vor.
Wermut wird seit der Antike als Heilpflanze eingesetzt. Ihm wurden zahlreiche Wirkungen zugeschrieben, darunter die Förderung von Appetit, Verdauung und Menstruation sowie Hilfe bei Kopfschmerzen, Gelbsucht und Entzündungen. Auch als Abtreibungsmittel (Abortivum) ist Wermut bekannt. Im alten Griechenland war die Pflanze der jungfräulichen Jagdgöttin Artemis geweiht, in Ägypten, wo sie auch als Liebeszauber eingesetzt wurde, der Fruchtbarkeitsgöttin Bastet. Im Mittelalter wurde der Einsatz als Heilpflanze unter anderem von Hildegard von Bingen ausführlich beschrieben, die vor allem die äußerlichen Anwendungen betonte. Daneben wurde Wermut zur Abwehr von Mäusefraß an Büchern in Schreibtinte verwendet und gegen Motten in Kleiderschränke gehängt. Er galt außerdem als wirksames Abwehrmittel gegen Hexerei und dämonische Einflüsse und wurde bei verschiedenen Ritualen sowie in Kräutermützen gegen Schlaflosigkeit eingesetzt.
Wermut (englisch: Vermouth) ist auch ein mit Gewürzen und Kräutern aromatisierter und aufgespriteter Wein mit einem vorgeschriebenen Alkoholgehalt zwischen 14,5 und 21,9 Volumenprozent Alkohol und unterschiedlich hohem Zuckergehalt. Seinen Namen verdankt der Wermut dem Wermutkraut (Artemisia absinthium), das durch seine bitteren Aromastoffe den Geschmack deutlich prägt. Wermut wird als Aperitif getrunken, ist Bestandteil vieler Cocktails und wird auch zur Verfeinerung von Speisen genutzt.
Wermut bzw. Absinth ist ein Stern bzw. Engel, der in der Offenbarung des Johannes auftaucht. Er ist ein Symbol für die Strafe des Herrn und repräsentiert die immense Bitterkeit von Gottes Gericht. Wermut wird mehrmals im Alten Testament erwähnt, immer in bildlicher Verwendung. Ein dramatisches Beispiel für die Bedeutung Quelle der Bitterkeit
findet man in der Offenbarung im Neuen Testament: Der dritte Engel blies seine Posaune und ein Stern namens Wermut fiel vom Himmel ins Wasser, worauf sich ein Drittel des Wassers in bitteren Absinth wandelte und viele Menschen an dem Bitterwasser starben.
Nicht mehr gebräuchliches Wort für einen Stadtstreicher. Heute spricht man von Obdachlosigkeit.
Obdachlose sind häufig Opfer von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, aber auch von Zerstörungen infolge von Bürgerkriegen oder Kriegen und zumindest für einige Zeit lang ohne Obdach. Aber auch familiäre Zerwürfnisse und Katastrophe können in die Obdachlosigkeit führen. Langzeitobdachlose sind heute in den meisten Großstädten präsent. Abfällige Bezeichnungen wie Penner
, Sandler
oder die Gleichsetzung mit Bettlern sind im städtischen Alltag weit verbreitet. Eine romantisch-verklärende Sicht findet sich im französischen Begriff Clochard
.
Die Bezeichnung Wermutbruder
unterstellt einem Obdachlosen zusätzlich noch Alkoholismus und führt zu völliger Ausgrenzung.
Ein Werwolf (von germanisch wer Mann
; vgl. auch lateinisch vir, niederländisch weerwolf, altenglisch wer[e]wulf, in den skandinavischen Sprachen varulv) ist in Mythologie, Sage und Dichtung ein Mensch, der sich in einen Wolf verwandeln kann. Im westlichen Rheinland ist die Bezeichnung für einen Werwolf Stüpp
Die Organisation Werwolf war eine nationalsozialistische Organisation zum Aufbau einer Untergrundbewegung am Ende des Zweiten Weltkrieges, die im September 1944 von Heinrich Himmler als Minister und Reichsführer SS gegründet wurde. Aufrufe zur Bildung der Werwolf-Gruppen fanden in der Bevölkerung und unter Angehörigen der Wehrmacht nur ein geringes Echo. Nach Hitlers Tod untersagte Karl Dönitz am 5. Mai 1945 weitere Werwolf-Aktionen als illegale Kampftätigkeit.
Bis Ende 1944 war es in Berlin gelungen, etwa 5.000 Freiwillige zu rekrutieren, bei denen es sich um SS-Leute, Hitlerjungen, SA-Männer und Parteifunktionäre handelte. Da diese Zahl zu gering war, gab auch die Wehrmacht Anweisungen zur Abstellung von Partisanenkämpfern. Eine Anweisung an eine Volksgrenadier-Division fiel in die Hände der Alliierten:
Zum beschleunigten Aufbau der Werwolf-Organisation veranlassen die Div. die Auswahl von besonders bewährten, tapferen, als Führer von W-Truppen geeigneten Soldaten aller Dienstgrade, die in feindbesetzten Gebieten beheimatet sind. Es kommen Soldaten der besetzten Ost- und Westgaue in Frage.
Trotz des Befehls blieb die Anzahl überschaubar, denn jede Division hatte nur ein oder zwei Soldaten abzustellen. Die nationalsozialistischen Partisanen wurden in den Lagern der SS-Jagdverbände von Otto Skorzeny trainiert, Ausrüstung, Bewaffnung und Verpflegung stellte die Wehrmacht. Angehörige der Wehrmacht hingegen wurden in der Heeresschule II für Sonderaufgaben bei Jablonové ausgebildet. Nach Himmlers Vorstellung waren die Werwölfe
eine geheime Widerstandsbewegung. Sie sollte keinen allgemeinen Volkskrieg
auslösen, sondern im Untergrund kämpfen. Ihre Aufgaben sollten bestehen in:
- Attentaten und terroristischen Anschlägen gegen die Besatzungsmächte, deren führende Köpfe, sowie gegen deutsche Kollaborateure,
- Sabotage im Rücken der alliierten Verbände,
- Stören des feindlichen Aufmarsches durch Militärische Aufklärung,
- Decken der Rückzugbewegungen der Wehrmacht durch Angriffe auf die Flanken der verfolgenden Angriffsspitzen,
- Stoppen der
Welle des Verrats
durch Volksgenossen mittels Terrors gegen Deutsche
Als Symbol des Werwolfs
wurde eine stilisierte Wolfsangel mit Querstrebe verwendet. Ein Werwolf ist in der germanischen Mythologie ein Mensch, der sich in einen Wolf verwandelt. Es gibt auch Quellen, die die Namensgebung in Verbindung mit dem Roman Der Wehrwolf (1910) von Hermann Löns bringen. Adolf Hitlers Vorname bedeutet übersetzt edler Wolf
; er selbst wählte für sich den Decknamen Wolf
, wovon sich auch die Bezeichnungen seiner Hauptquartiere – Wolfsschanze, Wolfsschlucht und Werwolf – ableiteten.Quelle: de.Wikipedia.org
Westantenne – umgangssprachlich für eine zum Empfang westdeutscher Rundfunksender geeignete Antenne, erkennbar an der Baugröße und Ausrichtung, in den 1950er Jahren bestand in der DDR die Gefahr der Entfernung durch FDJ-Brigaden.
Westgeld ist ein umgangssprachlicher Begriff aus der DDR (DDR-Sprache). Im engeren und meist gebrauchten Sinne wurde damit die D-Mark bezeichnet.
Der Westwall (bei den Alliierten auch unter dem Namen Siegfried-Linie bekannt) ist ein über ca. 630 km verteiltes Verteidigungssystem.
auf Dächern od. Türmen befindlicher metallener Gegenstand in Form einer Fahne oder einer Blechfigur (oft ein Hahn) zum Anzeigen der Windrichtung.
Grubenlampe, deren Flamme durch einen Drahtkorb geschützt wird. Methangas (schlagende Wetter) konnte sich innerhalb des feinmaschigen Drahtkorbes nicht mehr entzünden, weil die gute Wärmeleitung des Metalls die Temperatur des brennenden Gases schnell unter die Zündtemperatur senkte.
Dieses Prinzip hatte einen wichtigen Nebeneffekt: Das mit der Luft eindringende Methangas wird innerhalb des Geflechts durch die höhere Temperatur entzündet. Dadurch kommt es zu einer charakteristischen bläulichen Aureole, einem blauen Hütchen
auf der Flamme, anhand dessen Höhe der Bergmann den Methangehalt der Wetter abschätzen kann. Bei Sonderausführungen der Lampe trägt der Glaszylinder Markierungsringe mit %-Methan-Angabe. Die Aureolenbildung stellt für den Bergmann eine eindrückliche Warnung vor dem brennbaren und hochexplosiven Gas dar.
auch Schleifstein, feingranulierte Steine - meist Lava- oder Basaltgestein- wurden zum Schleifen von Rasiermessern genutzt.
Mit Wickeln, auch Fatschen (oder Faschen, von lat. fascis ,Bündel') bezeichnet man eine jahrtausendealte Praxis der Säuglingspflege. Dabei wird das Baby fest mit Stoffbinden umwickelt, so dass es sich nicht mehr bewegen kann. Es wird dann als Wickelkind
bezeichnet. Dieses stramme Einbinden nennt man im Englischen tight swaddling – also strammes Wickeln – oder swathing. Im Deutschen bürgert sich derzeit die Bezeichnung Pucken für diese Praxis ein, wobei meistens stark modifizierte Versionen der ursprünglichen Methode gemeint sind.
Traditionell wurde das Kind mehrere Monate lang eingewickelt, auch eine Dauer von etwa einem Jahr kam vor. Die heutigen Einstellungen und Bewertungen dieser Pflegepraxis sind äußerst unterschiedlich, insbesondere bezogen auf die Anwendung des Wickelns bei normalentwickelten Babys. In der Ratgeberliteratur wird Wickeln verschiedentlich zur Beruhigung des Babys empfohlen, während der Kindheitshistoriker Lloyd deMause es als extrem schädlich für die emotionale Entwicklung des Kindes einschätzt. Ein Standardwerk zur Diagnostik und Therapie von Regulationsstörungen bei Säuglingen erwähnt die Maßnahme Wickeln nicht.
Wickrode (in Niedersachsen von wicken, wahrsagen), oder die Wünschelrute, ist eine unter gewissen abergläubigen Umständen verfertigte Rute aus Holz, oder Messingdraht, deren Neigung den Ort verborgener Schätze in der Erde anzeigen soll, und welche ehedem häufig im Bergbaue gebraucht wurde, Erzgänge damit zu entdecken. Vermutlich, weil sie dasjenige entdeckt, dessen Ort man zu wissen wünschet. Wünschel scheint hier das Diminutivum von Wunsch zu sein, so wie in dem noch im gemeinen Leben nicht ganz veralteten Wünschelhütlein, ein Zauberhut, vermittelst dessen man alles erlangen kann, was man wünscht.Adelung, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801)
Heute wird der Begrifff Recycling
verwendet. Der Begriff Recycling ist etwa definiert als jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden
. Gesetzlich wird erst von Recycling
gesprochen, wenn der Rohstoff zuvor als Abfall
einzustufen war; andernfalls handelt es sich um Wiederverwendung
.
Lesen Sie auch: Wiederverwertung
, oder Die Geschichte einer Truhe
.
Der Ausdruck wienern
entstammt ursprünglich der Soldatensprache Ende des 19. Jahrhunderts. Er bedeutet weißes Lederzeug mit Wiener Kalk (Schlämmkreide: gebrannter, sandfreier, tonhaltiger Kalk) einzufärben und zu reinigen. In die Umgangssprache übernommen, hat der Begriff eine Bedeutungserweiterung erfahren – es bedeutet heute blank putzen
oder gut sauber machen
. Auch können wir heute jemandem eine wienern, was umgangssprachlich für eine Ohrfeige geben
steht.
(veraltet Wildbrät, regional auch Wildbrett oder Wildpret) ist das Fleisch von freilebenden Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen.
Der Begriff Wilhelminismus bezieht sich auf die Wilhelminische Zeit beziehungsweise die Wilhelminische Epoche (1890–1914) und bezeichnet die dreißigjährige Regierungszeit Kaiser Wilhelms II. zwischen 1888 und 1918 im Deutschen Kaiserreich. Die Epoche ist von typischen Merkmalen und Erscheinungen in Politik, Gesellschaft, Kultur und Kunst gekennzeichnet. Als Beginn dieser Periode gilt die Entlassung Otto von Bismarcks als Reichskanzler 1890, zwei Jahre nachdem Wilhelm II. Deutscher Kaiser geworden war. Das Ende des Wilhelminismus ging mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Abdankung des Kaisers einher.
Eine Art Vorläufer der heutigen Wäschespinne.
In der Landwirtschaft früherer Zeiten war der Windelbaum
auch ein, der Länge nach, über das Stroh gelegter Balken, an dem Seile befestigt wurden, die wiederum am Leiterwagen festgemacht wurden. So wurde das hoch aufgetürmte Getreide gesichert und zum Dreschen in die Scheune gefahren.
Siehe Der Höckerloden
von Inge Hellwege.
Hinter dem Eingang kann ein Windfang unerwünschten Durchzug verhindern. Oft führt diese Lösung aber zu beengten Raumverhältnissen im Flur.
die Darstellung erinnert entfernt an eine Rosenblüte]: (bes. auf einem Kompass).
Anfang der 1960er Jahre sendete die ARD Die Reporter der Windrose
Das war ein wöchentliches Reportagemagazin von und mit Peter von Zahn, das als Vorläufer des Weltspiegels
erstmals im deutschen Fernsehen regelmäßige Berichte von Auslandskorrespondenten zeigte, die in fernen Ländern den Alltag fremder Kulturen ergründeten sowie politische und gesellschaftliche Entwicklungen dokumentierten.
Peter von Zahn berichtete aus Nordamerika. Unterstützung erhielt er von weiteren Reportern der Windrose
: Michael Vermehren (Südamerika), Hans Germani (Afrika), Hans-Adolf Seeberg (Indien), Dieter Franck (Vorderer Orient) und Peter Schmid (Ostasien).
Lesen Sie dazu auch diese Berichte:Diese Stimme kannte jeder: Peter von Zahn
und
Der Dokumentarfilm im Fernsehen: Peter von Zahn
von Jürgen Voigt
(Rechtskonsulent) ist ursprünglich eine Bezeichung für solche Personen, die sich, ohne Rechtsanwälte zu sein, berufsmäßig damit befassen, die Rechtsangelegenheiten gegen Entgelt für andere zu erledigen.
Winker, oder auch Armwinker, in der Schweiz Zeiger, sind mechanische oder elektromagnetisch betriebene und beleuchtete hochklappbare oder sich auf und ab bewegende Fahrtrichtungsanzeiger an Kraftfahrzeugen oder Straßenbahnen. Sie sind die Vorläufer des heute üblichen Blinkers. Sie waren zum Beispiel in der Bundesrepublik Deutschland bis 1963 an Neuwagen zugelassen.
Robert Bosch baute 1925 den ersten elektrisch betriebenen und zusätzlich beleuchteten Fahrtrichtungsanzeiger. Auch dieser Winker, der sogenannte Autowink
, schwang bei der Signalgebung auf und ab.
Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes (kurz Winterhilfswerk oder WHW) war in der Zeit des Nationalsozialismus eine Stiftung öffentlichen Rechts, die Sach- und Geldspenden sammelte und damit bedürftige Volksgenossen
entweder unmittelbar oder über Nebenorganisationen der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt
(NSV) unterstützte.
Durch das Winterhilfswerk konnte das NS-Regime die materielle Not von Teilen der Bevölkerung lindern und zur inneren Stabilisierung beitragen. Zugleich zielte die Spendensammlung auf das Zusammengehörigkeitsgefühl der Volksgemeinschaft
ab. Das Spendenaufkommen übertraf ab dem Rechnungsjahr 1939/1940 die Summe, die aus Steuermitteln für öffentliche Fürsorgeverbände aufgebracht wurde. Der Staatshaushalt wurde somit von Sozialausgaben entlastet.
Im Sommer 1933 begann Joseph Goebbels mit den organisatorischen Vorbereitungen für die Sammelaktion einer nationalsozialistischen Winterhilfe. Am 13. September 1933 eröffnete Adolf Hitler die Erste Winterhilfsaktion gegen Hunger und Kälte
. In seiner Rede stellte er der stets bekämpften internationalen marxistischen Solidarität
die lebendige nationale Solidarität des deutschen Volkes
gegenüber, die blutmäßig ewig begründet
sei. Der Hamburger Gauleiter Karl Kaufmann nannte das Winterhilfswerk wenige Tage später eine große staatspolitische Aufgabe
mit dem Ziel, die Arbeitnehmer innerlich zu gewinnen
.
Mir ist vom Gehalt eine
schrieb Victor Klemperer bereits 1933 und nannte dies einen Freiwillige Winterhilfe
abgezogen worden; niemand hat mich deswegen vorher gefragt,kaum verhüllten Zwang
. In Bertolt Brechts in der Emigration verfassten Furcht und Elend des Dritten Reiches behandelt eine kurze, 1937 spielende Szene die Winterhilfe. Darin beschenken zwei SA-Männer zunächst eine alte Frau und deren Tochter. Nachdem die alte Frau sich beim Bedanken mit dem Hinweis, dass es ja doch nicht so schlimm sei, wie der Mann der Tochter sagt, verplappert, wird die Tochter, trotz verzweifelter Beteuerungen und Flehen der alten Frau, von den SA-Männern verhaftet. Siehe Wikipedia.org
Wirtschaftswunder ist ein Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch in Österreich wird der rasante wirtschaftliche Aufschwung ab den 1950er Jahren als Wirtschaftswunder bezeichnet. Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein. Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom). Die Volkswirtschaftslehre nennt dafür mehrere, teilweise umstrittene Gründe. Beispielsweise wäre das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gar kein Wunder im eigentlichen Sinne, sondern ein natürlicher Anpassungsprozess, der durch das Solow-Modell vorhergesagt wird.
Den Begriff deutsches Wirtschaftswunder
gab es jedoch schon vor den 1950er Jahren, auch außerhalb Deutschlands. Er wurde in Zusammenhang mit der Senkung der Arbeitslosigkeit in den 1930ern gebraucht, die damals auf Grund einer massiven Erhöhung der Staatsschulden erreicht wurde.
Veraltete Bezeichnung für Witwer, bzw. Witwe, also der zurückbleibende Teil einer ehelichen Beziehung nach dem Tode des Partner, der Partnerin.
Auch das Wort Witwe
, Witwer
ist sehr alt, und kommt in fast allen Europäischen Sprachen vor. Es lautet bei Ulphilas Widuwo
, bei Ottfried
und andern alten Oberdeutschen Schriftstellern Witua
, Witeua
, Wituwa
, im Angelsächsischen Wuduwa
, im Englischen Widow
, im Niedersächsischen Wedewe
, im Friesischen Weeda
, Wida
, in den Slavonischen Mundarten Wdowa
, im Lateinischen Vidua
, Viduus
, und davon im Italienischen Vedova
, und im Französischen Veuve
.Siehe Adelung, Leipzig 1793–1801
Wittum, historische Bezeichnung für die, aus dem germanischen Recht hervorgegangene, Brautgabe
, danach auch Witwenvermögen
, später Gewidmetes Gut
. In Tirol und Südtirol heute noch gebraucht als Bezeichnung für einen Pfarrhof. Im deutschen, mittelalterlichen Recht wurde damit auch die Witwenversorgung aus dem Nachlass genannt, da auch diese gewidmete Güter
waren; die Verknüpfung des Wortes Widum mit Witwe ist eine Volksetymologie.Michael Malsch, 8/2020
Als Wochenbett oder Kindbett bezeichnet man beim Menschen die Nachgeburtsphase (lateinisch Puerperium, auch Postpartalphase), das heißt die Zeitspanne vom Ende der Entbindung (Geburt) bis zur Rückbildung der schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen, was typischerweise sechs bis acht Wochen dauert. Während dieser Zeit erholt sich die Mutter von Schwangerschaft und Geburt.Eventuelle Geburtsverletzungen können in der Zeit des Wochenbettes heilen. Eine Mutter in den ersten Wochen nach der Geburt wird als Wöchnerin, früher auch als Kindbetterin bezeichnet. Die Bezeichnung Wöchnerin leitet sich vom älteren Sechswöchnerin ab.
Weil Frauen im Wochenbett viel Ruhe brauchen und gelegentlich seelisch labil sind, wird diese Zeit auch Babyblues genannt. Es ist die Zeit, sich auf die neue Situation und das Baby einzustellen.Quelle: Wikipedia.org
Wöchner, auch Hebdomadar, oder Septimanar ist im Katholizismus, Klosterwesen, die von einem Abt oder einer Äbtissin bestimmte Person, die für die aktuelle Woche als Vorbeter im Chorgebet fungiert.
Wodanstag (althochd. Wuotanes tac), soviel wie Mittwoch, bezeichnet den mittleren, d. h. den vierten, Wochentag, hieß bei den Germanen ursprünglich Wuotanes tac, entsprechend dem lateinischen Mercurii dies, daher noch jetzt im Englischen Wednesday, in Holland Woensdag, in Westfalen Gauns- oder Godensdag, während aus dem lateinischen Namen das französische Mercredi geworden ist.
Die aus Eisen geschmiedeten Wolfsangeln wurden über Jahrhunderte zum Fang von Wölfen verwendet. Die mit Widerhaken versehenen Enden wurden mit Ködern (zum Beispiel mit den Eingeweiden erlegter Jagdtiere) bestückt und an einem Baum so hoch aufgehängt, dass der Wolf danach springen musste, um zuschnappen zu können. Der Wolf blieb mit der Schnauze hängen und verendete unter Qualen, falls er nicht bei Kontrolle der Tierfalle früher gefunden und getötet wurde. 1617 wurde die Funktion der Wolfsangel so beschrieben: Ein Wolffs Angel, die man hengt und ein Aas daran thuet, wenn das Thier danach springt, so bleibt es mit dem Maul davon hängen.
Die Wolfsangel als Symbol hat im Forstbereich eine weit zurückreichende Geschichte. Bereits in einem 1616 geschlossenen Grenzvertrag zwischen Braunschweig-Lüneburg und Hessen wurde die braunschweigische Grenzmarkierung als ein Wulffsangel
bezeichnet. Sie wurde nicht nur auf Grenzsteinen eingesetzt, sondern es gibt auch Nachweise über den Gebrauch im Schriftverkehr der Forstämter aus dem Jahre 1674.
Die Wolfsangel wird teilweise von Rechtsextremisten und Neonazis in aller Welt benutzt, beispielsweise als Symbol der Wehrhaftigkeit. So trug zum Beispiel schon in den 1930er Jahren die von Hermann Bickler gegründete elsässisch-autonomistische Jungmannschaft zu brauner Uniform eine Armbinde mit der Wolfsangel.
Auch die 1982 als verfassungsfeindlich verbotene Junge Front (Jugendorganisation der Volkssozialistischen Bewegung Deutschlands / Partei der Arbeit) benutzte die Wolfsangel als Erkennungszeichen. Die Wolfsangel steht somit wegen ihrer Geschichte auf der Liste verbotener Zeichen und darf nach § 86a StGB in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr als Kennzeichen dieser Organisation oder in einer damit zu verwechselnden Form öffentlich gezeigt werden.
Veraltend für auf geht's, nun gut, nun denn
. Wohlan, schreiten wir zur Tat!
beliebt; gern gesehen - Beispiel: In Frankreich war Foerster wohlgelitten und man ernannte ihn zum französischen Staatsbürger.
[Nach griech. nephelokokkygía] = von Vögeln in der Luft gebaute Stadt in der Komödie … bezeichnet ein Hirngespinst, ein Luftschloss.
ist ein (ur)bayerisches Fabelwesen. Er wurde schon mehrfach gesichtet, unter anderem von Gaius Julius Caesar, der ihn im VI. Buch (Kriegsjahr 53) des De Bello Gallico erwähnt.
Beim Worfeln werden die gedroschenen Ähren mit flachen Korbschalen in die Luft geworfen. Das Verhältnis von Luftwiderstand zu Schwerkraft ist für die Getreidekörner erheblich kleiner als für die Spelzen und die Spreu. Seitlich wehender Wind trägt daher Spreu und Spelzen davon und nur das Korn fällt zurück auf den Korb. Das Verfahren ist so alt wie der Getreideanbau. Bei der neolithischen Praxis wurden Worfelschaufeln und -siebe eingesetzt.
Im Buch Jesus Sirach 5,9 heißt es: Worfle nicht bei jedem Wind …
, denn bei zu schwachem Wind findet keine Trennung statt und bei zu starkem Wind werden auch die Körner verblasen.
Im übertragenen Sinn findet sich das auch in dem Sprichwort die Spreu von dem Weizen trennen
.
Wörterbuch (Lexikon), ein in rein alphabetischer oder alphabetisch-etymologischer Ordnung verfaßtes Verzeichnis von Wörtern und Eigennamen (welch letztere aber bisweilen fehlen oder ein besonderes W. bilden) mit oder ohne beigefügte Erklärung in der nämlichen oder in einer andern Sprache. Die gewöhnlichste Art des Wörterbuches ist diejenige (lat. Thesaurus, »Wortschatz«, genannt), die den gesamten Wortschatz einer Sprache, besonders einer oder auch mehrerer fremder Sprachen zu erschöpfen strebt; ein kurzes W. dieser Art mit beigefügten Worterklärungen heißt Handwörterbuch. Das Diktionarium gibt nicht bloß die Wörter, sondern auch die gebräuchlichsten Redewendungen einer Sprache an, in den romanischen Sprachen und im Englischen wird mit diesem Ausdruck (franz. Dictionnaire, engl. Dictionary) jedes W. bezeichnet; das Glossarium oder Vokabularium verzeichnet und erklärt eine beschränkte Anzahl von Wörtern, die in einem einzelnen Werk vorkommen oder veraltet oder sonst merkwürdig sind; das Idiotikon verzeichnet und erklärt mundartliche Wörter und Redensarten; das Onomastikon registriert nur die Substantiva, besonders die Eigennamen. Ferner sondern sich nach ihren eigentümlichen Zwecken ab: das etymologische W., das vorzugsweise die Abstammung und die Verwandtschaft der Wörter nachweist; das Synonymenwörterbuch, das die Unterschiede der Bedeutungen aufweist und erklärt; das Fremdwörterbuch (s. Meyers Fremdwörter); das Spezialwörterbuch, das den Sprachschatz z. B. eines einzelnen Schriftstellers darlegt; das Stellenwörterbuch, das zugleich alle oder die wichtigsten Stellen nachweist, an denen ein Wort vorkommt; das Reimlexikon, das die auseinander reimenden Wörter einer Sprache verzeichnet, und endlich die verschiedenen Realwörterbücher, die nicht auf Sammlung und Erklärung des Sprachlichen, sondern des Sachlichen hinstreben. Hierher gehören die alphabetisch geordneten Enzyklopädien (s. Meyers Enzyklopädie), die Wörterbücher der Künste und einzelnen Wissenschaften etc. Vgl. Trübners »Catalogue of Dictionaries« (2. Aufl., Lond. 1882); Weiteres bei den betreffenden Sprachen und Wissenschaften.Gefunden in Meyers Großes Konversationslexikon (6. Auflage, 1905–1909)
Gesamtheit der Wörter einer Sprache, die jemand kennt und verwendet. Lese ich heute Kommentare und Antworten in den sogenannten sozialen Medien
, habe ich den Eindruck, dass die Schreiber keinen, oder nur einen sehr geringen Wortschatz besitzen. Dieser ist dann noch mit Angelizismen und Zahlen (4you
anstelle für für dich
) versetzt, was den Text nicht verständlicher macht, siehe Kauderwelsch.
Passen wir gut auf unseren Wortschatz auf, damit wir auch in Zukunft noch verständlich miteinander sprechen können!
5.000 Wörter umfassen das aktiv genutzte Vokabular eines Muttersprachlers mit einfacher Bildung. 10.000 Wörter umfasst das Repertoire eines Muttersprachlers mit höherer Bildung.
Wrasen ist im Allgemeinen der Fachbegriff für in der Luft zu Nebel auskondensierenden und damit sichtbar werdenden Wasserdampf. Auch das Wort Schwaden oder Brüden wird in diesem Sinne verwendet. Im Speziellen wird er auch für Koch- oder Backdunst verwendet, der neben Wasserdampf auch Fette enthält. Quelle: Wikipedia.org
Wreed, adj. aus dem nd., Ostfriesisch für zornig, grimmig; herbe, sauer. Davon leitet sich der Übernahme (heute sagt man Nachnahme) nach geistigen Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften, Wrede, Wreede (= grimmig) ab.Quelle: Wörterbuch der Gebrüder Grimm
Im Volksmund auch Bruken
- Steckrüben. Ostpreußische Redensart: Bruken sind gut schlucken, wenn sie im Fett hucken.
- Ausruf der Marktfrauen: Madam'che, wenn Se Bruke bruke, bruke Se von miene Bruke!
(Wenn Sie Wruken brauchen, brauchen Sie von meinen Wruken.) - Wruken nennen wir die verpönten Steckrüben der Kriegszeit. Man muß sie nur zu kochen verstehen - mit den nötigen Zutaten, versteht sich, dann leckt man die Finger danach.
Fünfzigerjahre-Jargon: Eine durch ihre Dimensionen und ihr selbstbewusstes Auftreten beeindruckende Frau wurde als Wuchbrumme bezeichnet.
in den Konfitürenläden, gab es kleine Tütchen aus Pergament, in denen Sammelbilder und kleine Süßigkeiten verpackt waren, sie kosteten nur wenig Geld, aber man wusste nicht, was drin war, das war eben das Spannende.
Das heutige Pendant ist das Überraschungsei
Als Wunderwaffe
wird im allgemeinen Sprachgebrauch jegliche Art sogenannter Allheilmittel bezeichnet, die eine angeblich schnelle und wundersame Lösung eines komplexen Problems versprechen. In Heldensagen und Gedichten wird der Begriff Wunderwaffe für mythologische Schwerter wie Durendal, Excalibur, Gram, Nagelring und ähnliche Gegenstände verwendet.
Bereits im Ersten Weltkrieg betitelten deutsche Medien die Dicke Bertha (M-Gerät) als Wunderwaffe. Vergleichbar war das Paris-Geschütz.
Der Begriff Wunderwaffe wurde von der nationalsozialistischen Propaganda während des Zweiten Weltkrieges verwendet. Er bezeichnet eine Waffe, die einen unerwarteten, überraschenden Vorteil verschaffen sollte. Ebenso wichtig wie der waffentechnische Fortschritt ist dabei die Propagandawirkung. Im engeren Sinn sind die Erfindungen von Forschern des Deutschen Reichs während des Zweiten Weltkriegs gemeint, die die sich abzeichnende Niederlage Deutschlands verhindern sollten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde oft auch der Begriff Geheimwaffe oder Vergeltungswaffe verwendet. Die mit den Wunderwaffen verbundene übertriebene Propaganda wirkt sich bis in die Gegenwart aus. Diese Auffassungen gehören in den Bereich der modernen Sagen und der Verschwörungstheorien; sie finden als Deutung (tatsächlich und vermeintlich) unerklärlicher Phänomene und in rechtsextremistischen Überlegenheitsdiskursen Anwendung.
Ein gutes Beispiel ist die, angeblich in den 1940er Jahren entwickelte Reichsflugscheibe
Haunebu, die weder historisch noch technisch belegbar ist.
Gegen das Einfrieren eines Schiffes werden so genannte Wuhnen geschlagen, das sind spezielle Rinnen, die ins Eis geschlagen werden, damit das Schiff nicht vom Eis zerdrückt wird.
Die Wünschelrute ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von Erzen und Metallen, Wasseradern, geologischen Verwerfungen oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im Spätmittelalter dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt Radiästhesie.
Das Wort Wünschelrute leitet sich her von ahd. wunsciligerta, das in den althochdeutschen Glossen als Übersetzung für lat. caduceus, den geflügelten Stab des Hermes, erscheint. Das Kompositum mit der Verkleinerungsform von ahd. wunsc Wunsch
wird mit der Bedeutungsmöglichkeit Glück, Heil
erklärt und wunsciligerta von Jacob Grimm als gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird
gedeutet.
Im Alt- und Mittelhochdeutschen (mhd. wünschelruote, auch wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte) bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im Nibelungenlied erklärt (der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man: der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen
). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des Penis (Konrad von Megenberg: schwantz oder wuntzelruht) verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der Wurzel Jesse als ein Bildmotiv des Marienlobs (Gottfried von Straßburg: der genade ein wünschelruote
) oder allgemeiner des Frauenlobes (im Jüngeren Titurel über Sigune: du wünschelruot des grales).
Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit frühneuhochdeutscher Zeit belegt.
Siehe Agricola, Begründer der modernen Geologie und Bergbaukunde:Mit Schlegel und Eisen
Wurfsendungen wurden am 1. März 1925 wurde unter der Bezeichnung Wurfsendung für Massendrucksachen
von der Deutschen Post versuchsweise zugelassen. Es mussten mindestens 1.000 Stück auf einmal eingeliefert werden. Die Empfängergattung war anzugeben. Es folgten, im Laufe der Zeit, unterschiedliche Mindesteinlieferungen, Höchstgewichte, Gebühren usw. 1927 erhielten Wurfsendungen die Bezeichnung Postwurfsendung
, nun konnten auch Mischsendungen (Drucksachen und Warenproben) als Postwurfsendung aufgegeben werden (bis 1954). Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Dienst eingestellt, nach dem Krieg wieder zugelassen. Nach dem 1. Juli 1954 wurde die Unterscheidung zwischen Drucksachen und Mischsendungen bei der Deutschen Bundespost aufgehoben. Am 31. Dezember 2015 wurde der Dienst eingestellt.
Ausdruck aus Ostpreußen für hart arbeiten
. Das Wort ist in verschiedenen Formen im norddeutschen Raum weit verbreitet. Das Rheinische Wörterbuch gibt die Formen wulachen, wullacken
für die Region von Neuss, Moers bis Essen an. In der Form wurachen, wuracken
findet sich das Verb in Mecklenburg und die Form wurachen
ist auch für Hamburg belegt. Das Rheinische Wörterbuch bringt die rheinischen Formen mit wühlen
in Verbindung.
von Würmern befallen, madig, schadhaft, verwurmt, wurmig, wurmzerfressen; z.B. ein von Holzwürmern perforiertes, zerfressenes altes Möbelstück. Zitat: mit den alten wurmzerfressenen tischen und bänken (1854) Hebbel tageb. 4, 41