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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Schrebergärten, Ursprung und Entwicklung

Die Anlage von Armengärten auf Initiative von wohlmeinenden Landesherren, Fabrikbesitzern, Stadtverwaltungen und Wohlfahrtsorganisationen war eine von vielen Maßnahmen, um Anfang des 19. Jahrhunderts des Armenproblems Herr zu werden. Es hatte seine Ursache im sprunghaften Anwachsen der Bevölkerung. Da das Bruttoinlandsprodukt nicht im gleichen Verhältnis stieg, wurde das Armenproblem als vordringliche Aufgabe erkannt. Als eine der ersten Armengärtenanlagen im heutigen Deutschland gelten die parzellierten Gärten, die auf Anregung des Landgrafen Carl von Hessen um 1797/98 im damals noch dänischen Kappeln an der Schlei angelegt wurden (sog. Carlsgärten). Das Hauptziel war es, dem Hunger und der Verarmung entgegenzuwirken. 1826 existierten solche Gärten bereits in 19 Städten.

Eine andere Entwicklungslinie lässt sich auf den für die späteren Anlagen namensgebenden Leipziger Arzt Moritz Schreber zurückführen. Schreber war jedoch nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, wie landläufig noch immer angenommen wird, sondern nur der Namensgeber. Es war sein Mitstreiter, der Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild, auf dessen Initiative der erste Schreberverein zurückgeht. Eigentlich ein Schulverein, der in Zusammenarbeit mit den Eltern seiner Schüler entstanden ist, wollte man ihn aber weder Schul- noch Erziehungsverein taufen und so benannte man ihn zu Ehren des verstorbenen Schreber. Im Jahre 1865 feierte man die Einweihung des ersten Schreberplatzes am Johannapark in Leipzig, einer Spielwiese, auf der Kinder von Fabrikarbeitern unter Betreuung eines Pädagogen spielen und turnen konnten. Bis hierhin hat der Schreberplatz nichts mit Gärten zu tun.

Erst ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es, der an diesem Platz Gärten anlegte. Zunächst als weitere Beschäftigungsmöglichkeit für die Kinder gedacht, entwickelten sich die Gärten rasch zu Refugien der Eltern bzw. der ganzen Familie. Aus den Kinderbeeten am Rand des Schreberplatzes wurden Familienbeete, die man später parzellierte und umzäunte. Ab jetzt nannte man sie Schrebergärten.

Bald gingen diese Gärtchen in die Obhut der Eltern über und 1869, als die Initiative bereits rund 100 Parzellen umfasste, gab sie sich eine Vereinssatzung. Geräteschuppen, Lauben und Zäune wurden errichtet, und 1891 waren bereits 14 weitere Schrebervereine in Leipzig gegründet worden. Die historische Kleingartenanlage Dr. Schreber steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt seit 1996 das Deutsche Kleingärtnermuseum.

Kleingartengebiete wurden vielerorts in Europa ausgewiesen, um der Bevölkerung vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine bessere Ernährung zu ermöglichen. Aufgrund des Wohnungsmangels in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Kleingartenanlagen die Lauben oft ungenehmigt erweitert und wohnbar gemacht. Diese Schwarzbauten wurden von der Stadtverwaltung meist geduldet und den Bewohnern lebenslanges Wohnrecht zugestanden. So kommt es, dass bis heute in alten Kleingartenanlagen noch kleine Wohnhäuser, sogenannte Behelfsheime, zu finden sind.

Quelle: Wikipedia.de

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Schrebergartenglück 1977

Als ich noch berufstätig war fuhr ich täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu meiner Dienststelle nach Hamburg-Altona. Unter anderem benutzte ich die Linie U1 der Hamburger Hochbahn (U-Bahn). Sie fährt von Garstedt nach Großhandsdorf oder Ohlstedt und wurde später von Garstedt bis Norderstedt-Mitte weiter ausgebaut. Ich stieg in Ochsenzoll ein und fuhr stadteinwärts. Hier kam man an vielen Schrebergärten vorbei. Morgens war dort nicht viel los. Kam man aber nach Feierabend hier vorbei, so war richtig Leben in den Gärten. So dachten meine Frau und ich, wir könnten uns ja auch einen Schrebergarten anschaffen. Unsere Kinder waren noch klein und so ein kleiner Garten wäre doch schön für alle, vor allem am Wochenende, um aus unserer Wohnung heraus zu kommen! Also planten wir die Anschaffung eines Schrebergartens. Ein paar Kröten hatten wir zur Verfügung, sprich D-Mark.

Jetzt wurden die Zeitungsanzeigen durchforstet. Am Samstag wurde die Wochenendzeitung eines großen Hamburger Verlages gekauft. Heute würde man im Internet suchen, aber das gab es ja 1977 noch nicht. So suchten wir unter Immobilien, Freizeit-Objekte, Hamburg einen Garten in der Zeitung. Normalerweise ist es so, dass der Vereinsvorsitzende eines Kleingartens eine Warteliste für freiwerdende Gärten hat. Steht niemand auf der Warteliste, kann er vom Gartenbesitzer frei verkauft werden. So riefen wir bei einem Besitzer an und vereinbarten einen Termin. Wir fragten, wo der Schrebergarten wäre. Er sagte uns am Krohnstieg in Hamburg-Langenhorn. Also fuhren wir zu dem vereinbarten Termin dorthin.

Der Garten war am Krohnstieg vor dem Kronstiegtunnel auf der rechten Seite in Richtung Niendorf Gegenüber war ein freier Platz, wo ein Korbhändler seine Waren anbot. Heute ist dort eine Bushaltestelle. Wir sahen uns den Garten an, aber da war einiges, was uns nicht gefiel. Der starke Autoverkehr, dann kamen noch der Lärm der Flugzeuge hinzu, denn der Garten lag genau in der Einflugschneise des Flughafens. Auf dem Grundstück stand noch eine sehr hohe Birke, ca. sechs Meter hoch. Dann hätte der Besitzer noch am liebsten das Inventar der Gartenlaube mitverkauft. Aber nein, das wollten wir alles nicht. Ich glaube, der Garten sollte so um die bummelige 10.000 DM kosten. Dieser Preis war fast in jeder Anzeige zu lesen, wenn nicht noch mehr. Bei einigen attraktiven Gärten gab es manchmal bis zu zwanzig Interessenten. Am nächsten  Wochenende das gleiche Spiel, Zeitung kaufen und suchen. Wir riefen den Verkäufer des Gartens an, er sagte uns wo der Garten zu finden wäre. Diesmal am U-Bahnhof Langenhorn-Nord in der Anlage Kleingartenverein – Diekmoor - Am Weinberg. Wir sollten am Montag 14 Uhr erscheinen. Als wir um 14 Uhr im Garten erschiene, sagte man uns der Garten sei schon verkauft.

Also Samstag wieder die Zeitung kaufen und durchforsten. Jetzt lasen wir in der Zeitung, ein Schrebergarten sei in Norderstedt zu verkaufen. Es wurde wieder per Telefon-Festnetz die Telefonnummer gewählt, gefragt wo der Garten liegt, wie groß er sei und was er kosten würde. Wir fragten nach, ob wir uns den Garten gleich einmal ansehen könnten. Der Besitzer war einverstanden und wir trafen uns in Friedrichsgabe im Dreibeekenweg vor dem Kleingartenverein. Es war eine ruhige Gegend im Vergleich zum Krohnstieg. Wie auf dem Lande. Der Kleingartenverein hatte 34 Gartenparzellen. Jetzt wurde uns Gartenparzelle 13 gezeigt. Abergläubisch darf man nicht sein wegen der 13. Unser 1.Sohn wurde am Freitag, den 13. geboren und es geht ihm immer noch gut. Der Garten gefiel uns sehr gut. Eine Schaukel für die Kinder war auch schon vorhanden und eine selbstgebaute Laube, wie es in Schleswig-Holstein erlaubt ist. In Hamburg müssen es Typenlauben sein und tragen dann den Namen Bille, Schillingsbek sowie andere Namen. Der Garten war mit Stromanschluss und Wasserpumpe ausgestattet. Unser Verkäufer hatte gemeinsam mit dem Nachbarn von Parzelle 14 eine Brunnenbohrung durchführen lassen. Auf ca. acht Metern hatten sie Wasser, aber nur für die Bewässerung der Pflanzen, nicht als Trinkwasser zugelassen.

Am nächsten Wochenende wurde ein Termin im Vereinshaus Lawitzstraße gemacht. Hier kam dann auch der 1.Vorsitzender des Gartenvereins zum Unterzeichnen des Pachtvertrages dazu. Der Unterpachtvertrag für Dauerkleingartenanlagen wurde unterzeichnet vom 1.Vorsitzenden und mir. Ich bekam auch eine Satzung der Gartenordnung ausgehändigt .Im Kaufvertrag stand der Kaufpreis, sowie: Der Käufer verpflichtet sich, Mitglied im Kleingartenverein Friedrichsgabe zu werden. Der Verkäufer tritt hiermit sämtliche Rechte und Pflichten aus seinem Unterpachtvertrag an den Käufer ab. Die Aufnahme in den Verein kostete 50 DM und 1 DM für die Gartensatzung. An Pacht bezahlte ich im Jahr 26,10 DM für 435 Quadratmeter Garten. Vereinsbeitrag 24 DM im Jahr. Für Strom kamen noch einmal ca. 44 DM hinzu. Das war der Strom für den Rasenmäher, die elektrische Wasserpumpe zum Sprengen des Gartens und für den kleinen Kühlschrank.

Alles im allen, dass wir uns einen Kleingarten gekauft haben, finden meine Frau und ich immer noch richtig.

Lesen Sie auch die Fortsetzung: Kleingarten DreibeekenwegDer Garten war am Krohnstieg vor dem Kronstiegtunnel
  • Autor: Dieter Scholz, 8. Mai 2014
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