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Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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schräge Kreuze

Die geheimnisvollen schrägen Kreuze auf Martin García
Foto: Ernesto J.G. Potthoff

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Die Insel mit den schrägen Kreuzen

Die Insel Martin García liegt im Rio de la Plata, in der Nähe vom Paraná Delta und direkt hinter der Mündung des Rio Uruguay. Sie ist kaum 1,84 Quadratkilometer groß und hat nur 200 Einwohner. Ihre strategische Bedeutung ist dagegen groß, und sie hat schon immer in der argentinischen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt.

Am 15. April 1814 besetzte das Geschwader von Admiral Guillermo Brown die Insel und befestigte sie gegen die Angriffe der Spanischen Flotte, die von Montevideo aus operierte. Die Insel bekam ihren Namen im Jahre 1516, weil ein Besatzungsmitglied namens Martin García des spanischen Seefahrers Solís bei der Erforschung des Rio de la Plata verstarb und auf der Insel beigesetzt wurde.

Später wurde sie als Stützpunkt der argentinischen Marine benutzt. Da von der Insel aus kaum eine Fluchtmöglichkeit bestand, nutzte man sie auch als Gefängnis und Verbannungsort. Berühmte argentinische Politiker, wie Juan D. Perón (1947) und Arturo Frondizi (1962) bekamen dies zu spüren.

Auf Grund ihrer maritimen Lage diente die Insel auch als Quarantänelager für Schiffe, die wegen Seuchengefahr den Hafen von Buenos Aires nicht anlaufen durften. Das Gelbe Fieber und andere Epidemien vermehrten die Todesfälle auf der Insel, so dass mehrere Friedhöfe angelegt werden mussten. Heutzutage besteht nur noch ein größerer Friedhof, auf den jedoch viele der alten Gräber umgebettet wurden. Die Insel verfügt auch über ein modernes Krematorium zur fachmännischen Verbrennung der Verstorbenen.

Ich habe die Insel zum ersten Mal im Jahr 1941 gesehen, als ich mit meinem Vater einen unserer Graf Spee- Freunde besuchte. (Siehe meine Geschichte Internierung in Argentinien). Wir durften auf einem Aviso (Meldeboot) der Armada Argentina mitfahren, das die reguläre Verbindung zwischen Buenos Aires und der Insel herstellte. Hein Knöfel befand sich unter den Insassen, die kurz nach der Internierung in Argentinien in das Lager von Martin García verlegt wurden. In Heins Begleitung haben wir uns die Anlagen der Insel angesehen, einschließlich der noch bestehenden Grabstellen. Es ist uns sofort aufgefallen, dass an einigen der Kreuze, die auf den Gräbern stehen, die Querbalken nach rechts oder links abgeschrägt liegen. Dafür gibt es keine Erklärung. Einige sagen, dass die Kreuze ursprünglich normal gebaut wurden und die Balken sich später geneigt haben. Aber wie erklärt sich das bei einer Beton oder Eisenkonstruktion?

Da kommen die Theorien der satanischen Sekten oder der Freimaurer zum Tragen. Es wurde behauptet, dass diese den Katholiken Ärger bereiten wollten, indem sie schiefe Kreuze bauten. Man kann spekulieren so viel man will. Tatsache ist, die Angelegenheit mit den schrägen Kreuzen bleibt ein ungelöstes Geheimnis.

Beim Verlassen der Insel konnten wir noch die Anlagen beobachten, die zum Verschiffen der Millionen von Pflastersteinen dienten, die von den Häftlingen auf der Insel für die Stadt Buenos Aires hergestellt wurden.

Ich kam später noch mehrmals auf die Insel, sei es aus professionellen Gründen oder als einfacher Tourist. Viel hat sich nicht geändert. Die Insel ist aber kein Militärstützpunkt mehr, sondern wird als Ausflugsort benutzt. Verwaltet wird der Ort von der Provinz Buenos Aires aus. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen der Militärfestungen, das Gefängnis, ein altes Chinesisches Viertel und der immer noch geheimnisvolle Friedhof mit den schrägen Kreuzen…

  • Autor: Ernesto Potthoff, 5. Mai 2014
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