TimetunnelMachen Sie eine Zeitreise … mit der Zeitleiste zur Machtergreifung 1933
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Beim letzten Ton des Zeitzeichens ist es…

Tüt - tüt - tüt - tüüt… Immer zur vollen Stunde piepte es aus dem Lautsprecher des Radios. Dann sagte der Sprecher die Zeit an und die Station. Das klang in Berlin etwa so: Hier ist RIAS Berlin, eine freie Stimme der freien Welt! Sie hören die Nachrichten! Vor dem Zeitzeichen hörte man manchmal ein bis zwei Minuten lang das Sendezeichen, wusste also auch ohne Ansage, dass man den richtigen Sender eingestellt hatte. Das war bei allen Sendern so. Ich kannte viele Sendezeichen. Markant waren die 4 Beckenschläge des Londoner Rundfunks, dong-dong-dong - dong, wobei der letzte Schlag höher klang. Das kannten viele Deutsche noch aus der Kriegszeit, obwohl es damals bei Strafe verboten war, ausländische Sender abzuhören. Radio Moskau hatte ein melodisches Sendezeichen, das erkannte man ebenfalls sofort. Als Junge bin ich gern auf Kurzwellenjagd gegangen, wenn mal keiner in der Nähe war, denn für zufällige Mithörer war das schon nervig. Machen jetzt wohl nur noch Funkamateure. Es gibt heute dermaßen viele Sender, dass man dazu keine Lust mehr hat. Aber in den 50er Jahren, als es in den meisten Regionen nur einen ortsnahen Sender gab, war das schon interessant! Übrigens, nach dem Zeitzeichen stellten wir damals unsere Uhren. Funkuhren für den Privatgebrauch gab es noch nicht.

Die meisten Sender brachten kurz vor drei Uhr auch die Wasserstandsmeldungen und die Windvorhersage. Der Sprecher sprach ganz langsam und betonte vor allem Wörter, in denen Ost vorkam. Das klang dann so: Wind aus Nord-Nord-Ooost… oder Ooost-Süd-Ooost. Die Wasserstandsmeldungen von den Pegelständen des Rhein habe ich zuletzt noch in den 70er Jahren gehört, als ich in Mainz wohnte. Wenn man sie deuten konnte, wusste man, wie das Wetter wird! Diesen Dreh hatte ich natürlich nicht drauf!

Auch schon lange Vergangenheit ist das Testbild im Fernsehen. In einem Kreis auf einen Netzuntergrund  konnte man die verschiedenen Graustufen sehen. Auf dem schwarzen Mittelbalken stand die Stationsbezeichnung. Dazu war ein nerviger Piepton zu hören, den man schnell abstellte. Gesendet wurde dies allerdings auch zur kurz nach Sendeschluss bzw. kurz vor Beginn der regulären Sendungen. Sinn machte das vor allem für die Fernsehtechniker, die danach Farben und sonstiges justieren konnten.

Das Farbfernsehen wurde in der Bundesrepublik erst 1967 testweise eingeführt. Anfangs waren beileibe nicht alle Sendungen in Farbe. Die großen Abendshows wie Einer wird gewinnen mit Kuli, Rudi Carrells Am laufenden Band oder Der Goldene Schuss mit Vico Torriani gab es dann schon farbig, aber wer konnte das schon sehen? Dennoch wusste man, diese Sendung läuft in Farbe, auch wenn man das nicht sehen konnte. Im Vorspann solcher Sendungen lief nämlich ein wunderschönes Logo in allen Regenbogenfarben aus stilisierten Blüten (mussten sich die s/w-Seher einbilden), die in den Raum zu springen schienen, bis dann die Worte In Farbe immer größer wurden. Dazu lief ein einprägsames Orchester-Intro. Sah man auch nur so lange, bis der Sendebetrieb völlig in Farbe ablief. Noch etwas, was es im Fernsehen früher gab: zum Sendeschluss wurde das Deutschlandlied gespielt und man sah die Flagge, das Brandenburger Tor und verschiedene symbolische Bilder - heute wird rund um die Uhr gesendet, Sendepause gibt's nicht mehr!

Vieles, was mal zu unserem Alltag gehörte, ist verschwunden. Wurst kauft man abgepackt. In den Klarsichthüllen sollen exakt 80 g oder gar 100 g drin sein. Kann man nicht nachprüfen - jedenfalls nicht direkt im Laden, das muss man glauben. Früher beim Fleischer an der Theke sah man die Waage, und wenn die Verkäuferin zuviel von der Wurst abgeschnitten hatte, hörte man die Frage: Darf's ein bisschen mehr sein? Eigentlich war das keine Frage, denn niemand sagte nein. Heute nimmt die Verkäuferin mit ihrem Piekser von der bereits geschnittenen Wurst die Scheiben herunter und kann die gewünschte Menge fast genau auswiegen. Darf's ein bisschen mehr sein? hör ich nicht mehr. Schade eigentlich, denn dieser Schnack machte das Einkaufen irgendwie menschlicher -  finde ich, aber wer fragt mich schon.

  • Autor: Fritz Schukat, 28.01.2008
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