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1948 - Währungsreform

Währungsreform
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Währungsreform 1948
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Die Kirche Garstedts


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Gorstedt von boben

Mien Vadder stünn vör uns oole Kirch un keek no den Toorn rop. Dor harrn se een Gerüst opstellt un repareern dat Schindeldack. Jüst keem uns Paster Schaper ut de Pastoratsdöör un seh em dor stohn. Na, Dall, seggt he , wat gifft dat dor denn to kieken? - Och, anter mien Vadder, ik müch dor mol rop un Gorstedt von boben bekieken. De Paster versöch em dat ut to reden, doch hett he dormit genau dat Gegendeel bewirkt, nu wull he eerst recht dorop. Wenn Se dat doon, sä de Paster, denn geev ik eenen ut, un Se vertelln mi , wie dat dor boben weer.

Dormit weer mien Vadder int Woort un he mook mit den Dackdecker Dag un Stünn ut, wann dat losgohn schull. De Dackdecker harr bannig Bedenken un sä, dat he de Verantwortung nich övernemmen kunn. Allns kloor!

As mien Vadder ankeem, stünn de Dackdecker all an de Ledder. De Opstieg kunn losgohn. Bit no de Dackrünn weer dat eenfach. Denn leeg een Ledder op dat Kirchendack un von dor güng dat op dat Gerüst an'n Toorn. Dit Twischenstück weer an swoorsten to överwinnen, denn man müß de Fööt sietwärts stellen. As he dat schafft harr un op dat Gerüst klattert weer, kunn he oprecht gohn. Dor weer een richdigen Ümloop un mien Vadder keem bi dat schööne Wetter op sien Kosten. He kunn sik allns fein ankieken. Dat Dörp leeg in Sünnschien un de Blomen op'n Kirchhoff lüchen önnig. Bi Ellerbrock in de Kirchenstroot seh he, wie de Paster sik gau achter de Huuswand versteeken dee. De harr also tokeeken. Mien Vadder bleev noch een poor Minuten boben stohn un snack mit den Dackdecker un denn güng de Affstieg los. As he wedder ünnen weer, dor hett he seggt: Wenn ik wüß harr, wie Swoor mi dat Stück op dat Kirchendack falln wöör, weer ik ünnen bleeven.

De Paster hett denn mit mienen Vadder bi Tante Frieda (ehemalige Gaststuuv von Sellhorn-Timm) op de erfolgreiche Exkursion anstött.

Een Johr loter hett mien Vadder Paster Schaper een Koort schreeven un em inloodt ton Klöönsnack bi Tante Frieda. Dat dat een Mondag weer un de Gaststuuv sloten, harr he översehn. As he vör de affsloten Döör stünn, kreeg he eenen Schreck. He güng achter rüm un in de Köökendöör. Dor weern se ant Wustmooken. Kommen Se bloß rin, sä Tante Frieda, de Paster is all dor. He weet gor nich, worüm he inloodt is un hett uns all mit Froogen löckert. Wat is denn bloß los? Na, mien Vadder hett dat denn glieks kloor mookt, un de Beiden hebbt fein mit'nanner klöönt. Opletzt kreegen se noch Swattbroot un frische Lebberwust to, wo an se sik önnig pleegt hebbt.


Garstedt von oben

Mein Vater stand vor unserer alten Kirche und guckte zum Turm hinauf. Da hatten sie ein Gerüst aufgebaut und waren dabei, das Schindeldach zu reparieren. In dem Moment kam unser alter Pastor Schaper aus dem Pastorat und sah meinen Vater dort stehen. Na, Dall, was gibt es denn dort zusehen? — Ach, antwortete mein Vater, ich möchte da mal rauf, um mir Garstedt von oben anzusehen. Der Pastor versuchte, ihm das auszureden, doch damit hatte er genau das Gegenteil bewirkt, nun wollte er erst recht da hinauf. Wenn Sie das tun, dann gebe ich einen aus und Sie erzählen mir genau, wie das war, sagte der Pastor.

Na, nun war mein Vater im Wort, und er machte mit dem Dachdecker Tag und Stunde aus, wann es denn losgehen sollte. Der Dachdecker hatte starke Bedenken und sagte, dass er die Verantwortung nicht übernehmen könnte, falls etwas passieren sollte. Alles klar!

Als mein Vater ankam, stand der Dachdecker schon an der Leiter. Der Aufstieg konnte losgehen. Bis zur Dachrinne war es einfach. Dann lag eine Leiter auf dem Kirchendach, und von dort ging es auf das Gerüst am Turm. Dieses Zwischenstück war am schwersten, denn man musste sich seitlich auf die Sprossen stellen, um sich festzuhalten. Als sie das geschafft hatten und auf dem Gerüst waren, konnten sie aufrecht gehen, dort war ein richtiger Umlauf.  So kam mein Vater bei dem schönen Wetter auf seine Kosten.

Er konnte sich alles genau ansehen. Das Dorf lag im Sonnenschein, die Blumen auf dem Kirchhof leuchteten - es war einfach schön anzusehen. Bei Gärtner Ellerbrock in der Kirchenstraße sah er, wie der Pastor sich schnell hinter der Hauswand versteckte. Er hatte also zugesehen. Mein Vater blieb noch einige Minuten und unterhielt sich noch mit dem Dachdecker über die schöne Aussicht. Dann kam der Abstieg. Als er wieder unten war, hat er gesagt: Wenn ich gewusst hätte, wie schwer mir das Stück auf dem Kirchendach fallen würde, wäre ich unten geblieben. Aber nun habe ich es geschafft und bin sehr glücklich darüber.

Der Pastor hat dann mit meinem Vater bei Tante Frida (die ehemalige Gaststätte von Sellhorn-Timm) auf die Kirchturm-Exkursion angestoßen und der musste genau erzählen, wie schön Garstedt von oben ist.

Ein Jahr später - auf den Tag genau - lud mein Vater Pastor Schaper per Postkarte zu einem Klönschnack bei Tante Frida ein. Dass das ein Montag war und die Gaststätte an diesem Tag geschlossen hatte, hatte er übersehen. Als er vor der verschlossenen Tür stand, bekam er einen Schreck. Er ging hinten rum zur Küchentür, die offen stand. In der Küche waren sie beim Wurstmachen.

Kommen Sie man rein, sagte Tante Frida, der Pastor ist schon da. Er weiß gar nicht, warum er eingeladen ist und hat uns schon mit Fragen gelöchert. Was ist denn bloß los? Na, mein Vater hat sofort alles erklärt. Mit dem Pastor hat er dann geklönt und Tante Frida schickte ihnen noch Schwarzbrot und ganz frische Leberwurst, wovon sie eine ordentliche Portion gegessen haben.


  • Autorin: Inge Hellwege, 1986
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