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Die 50er - 70er Jahre

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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Idole

Ich kann mich nicht erinnern, jemals für einen Künstler geschwärmt zu haben, wie man es heute bei jungen Mädchen sieht, wie sie in Ekstase geraten, wenn sie ihre angehimmelten Stars auf der Bühne erleben.

Zu meiner Zeit gab es Schlagersänger, wie z.B. Rudi Schuricke, Rene Carol, Lieselotte Malkowski und Lolita, aber keiner hat mich je zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Verehrt habe ich Ingeborg Hallstein, Erika Köth und andere Interpreten klassischer Musik.

Es gab aber etwas, das mich sehr beeindrucken konnte und das war die Stimme eines Sprechers im Radio. So eine Stimme hatte Hermann Rockmann, dem ich alles glaubte was er berichtete und Jürgen Roland vom Echo des Tages, eine Sendung die bei uns zu Hause nie versäumt wurde. Fernsehen gab es für uns in dieser Zeit noch nicht.

Zu Jürgen Roland fällt mir ein, ich war vielleicht 15 oder 16 Jahre alt und auf dem Weg zum Hamburger Dom. Schminken durfte ich mich noch nicht und so zog ich mir die Augenbrauen und die Lippen, in irgendeinem Treppenhaus auf dem Weg zum Dom, nach. Dort sprach ein junger Mann mich an und lud mich zu einer Tasse Kaffee ein. In meinem Alter ungewöhnlich, aber ich wirkte, durch mein Aussehen, auf ihn wohl älter und fühlte mich auch sehr erwachsen. Er trug eine Aktentasche bei sich, in der er viele Fotografien von Hamburg hatte. Angeblich machte er diese Bilder für seinen Bruder, der sie beruflich brauche . Er stellte sich als Horst Schellack vor und erzählte mir, dass sein Bruder Jürgen Roland sei. Das glaubte ich ihm natürlich nicht und ein weiteres Treffen kam für mich sowieso nicht in Frage. Erst viele Jahre später habe ich mal gelesen, das Jürgen Roland mit Familiennamen tatsächlich Schellack heißt, aber ob er einen Bruder Horst hat, habe ich nie erfahren.

Ich glaube es war 1961, mein Sohn war fünf Jahre alt und spielte auf dem Spielplatz, den ich vom Küchenfenster aus überblicken konnte. Im Radio lief eine Reportage, der Sprecher war Hermann RockmannRockmannHermann Rockmann im Hamburger Hafen. Ich hörte aufmerksam zu, er berichtete: Das Forschungsschiff, die Meteor, wird heute im Hamburger Hafen, nach einer monatelangen Reise, zurückerwartet. Wie wir eben erfahren, hat das Schiff die Schiffsbegrüßungsanlage in Wedel bereits passiert. Die Meteor wird seit Tagen von mehreren Delfinen begleitet, denen die Orientierung verloren ging. Hektik breitet sich unter den Verantwortlichen für den Hamburger Hafen aus, denn für die Tiere wird es gefährlich bei dem vielen Schiffsverkehr. Mit der Familie Hagenbeck wurden bereits Verhandlungen aufgenommen, ob sie die Tiere einfangen und in ihrem Tierpark unterbringen können.

Sobald die Meteor, mit den sie begleitenden Delfinen, an den Landungsbrücken eingetroffen ist, was in Kürze der Fall sein wird, werden wir das im Fernsehen übertragen.

Ich lief zum Fenster und rief: Norbert, raufkommen! Er maulte: Grade jetzt, aber er machte sich auf den Weg. Diese Fernsehübertragung konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Ich schaltete schon mal vorsorglich das Fernsehgerät ein. Norbert und ich saßen erwartungsvoll davor. Ich hatte ihm erzählt, was er gleich zu sehen bekommen wird.

Es klingelte an der Haustür, mein Mann kam von der Arbeit und fragte: Was macht ihr denn um diese Zeit vor dem Fernseher? Ich erzählte ihm kurz von dem Bericht von Hermann Rockmann im Radio. Mein Mann schaute mich ungläubig an und brach dann in schallendes Gelächter aus. Ich sah ihn verständnislos an und er fragte: Hast du mal auf den Kalender gesehen, heute ist der 1. April! Und dafür hatte ich Norbert vom Spielen raufgeholt.

Wir haben noch oft über diese Geschichte gelacht und wenn ich jetzt etwas Unglaubliches höre, werfe ich vorher einen Blick auf den Kalender.

  • Autorin: Ilse Krause, August 2006
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