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1948 - Währungsreform

Währungsreform
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Währungsreform 1948
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Mutters Geburtstag

Ostern 1948. Unser Mutterchen hatte Geburtstag. Vater war im Oktober vorigen Jahres gestorben.

Die Pakete von meiner älteren Schwester aus den USA, die bereits 1925 ausgewandert war, kamen regelmäßig jeden Monat. Wir waren also für Flüchtlinge in der selten glücklichen Lage, Kuchen zu backen und sogar Kaffee zu kochen - echten Bohnenkaffee, nicht nur Blümchen. Die jüngere Schwester mit Familie hatten wir selbstverständlich dazu eingeladen, wie es sich ja gehört! Geschirr, also Kaffeetassen und passende Untertassen hatte mein Bruder von Bekannten aus Thüringen besorgt. So waren wir damals schon recht gut bestückt. Dessertteller waren allerdings nicht dabei, deshalb wurde der Kuchen auf den Untertassen serviert. Jedenfalls hatte ich den Tisch so schön gedeckt, wie ich in der Lage war.

Dann klopfte jemand an der Tür, wir glaubten natürlich, dass es unsere Verwandten seien und ich rief wie üblich: Herrr- rein

Die Tür ging auf und zwei ältere Damen standen auf der Schwelle. Mutter schaut mich an - ich schaue Mütterchen an und da erinnerte ich mich, das sind ja Bekannte aus Ostpreußen, Kunden von meinem ehemaligen Chef! Sie hatten, wie sie uns dann im Laufe des Nachmittags erzählten, in Demmin auf dem Landratsamt einen Eintrag gefunden, dass ich hier wohnen sollte und deshalb machten sie einen etwas längeren Osterspaziergang, um zu erkunden, ob ich das wirklich sei.

Beim Anblick des gedeckten Geburtstagstisches aber fielen beide in maßloses Staunen. Flüchtlinge, hübsch gedeckter Tisch, mit Kuchen drauf, das kann ja doch nicht wahr sein! Außerdem roch es noch nach echtem Bohnenkaffee, sie konnten das kaum fassen!

Wir baten sie natürlich herein und nötigten sie, Platz zu nehmen. Bald darauf kam auch meine Schwester mit Familie. Es wurde ein recht fröhlicher Nachmittag.

Der Weg, den die beiden älteren Damen hinter sich hatten, war recht weit, denn sie liefen über öffentliche Straßen. Als sie nun nach Hause wollten, bot ich Ihnen an, sie ein Stück Wegs zu begleiten. Ich kannte nämlich einen Weg, der nur den Einheimischen bekannt war. Er führte an einem Bauernhof vorbei über mehrere Feld- und Wirtschaftswege bis ins nächste Dorf. Dadurch konnte man ein weiteres Dorf links liegen lassen und ersparte sich einige Kilometer, das war schon ganz angenehm.

Hinter dem Bauernhof stand nun eine große Strohmiete. Als wir kurz davor waren sagte die eine zu der anderen: Geh man nicht so schnell, ich will mal hinter die Miete gehen, um meine Blase zu entleeren. Und da hörte ich, wie die andere ihr im schönsten ostpreußischen Dialekt zurief: Aobber Augustke, behol doch dem scheene Kaffee so lang wie Du kannst. Warscht äm doch nich schon jetz wechdroge!

Wer wusste denn damals schon, wann er mal wieder welchen bekommen würde!

Aber es nutzte alles nichts. Augustche nahm den schönen Kaffee nicht mit nach Hause. Zu schwer war er sicher nicht, aber geschafft hätte sie es sicher auch nicht!

  • Autorin: Ida Slomianka, 27.07.2005
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