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Nachkriegszeit 1945 - 1950

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Nachkriegszeit 1945 bis 1950
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Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands

Der Heimkehrerverband (VdH) war eine Interessenvertretung von deutschen und österreichischen ehemaligen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs, den Heimkehrern, Spätheimkehrern sowie deren Angehörigen.

Der VdH machte auf die seinerzeit noch in Gefangenschaft befindlichen Soldaten und Verschleppten aufmerksam und unterstützte die Heimkehrer und Spätheimkehrer bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, trat für Frieden und Freiheit ein.

Der VdH lenkte den Blick auf die unvorstellbare Not, das Elend und die Verzweiflung der teilweise entwurzelten und traumatisierten Heimkehrer. Viele ehemalige Gefangene starben nur wenige Jahre nach der Rückkehr an den erlittenen physischen und psychischen Kriegsfolgen.

Die Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs schuf mit dem Heimkehrergesetz die rechtliche Grundlage für eine Entschädigung der Betroffenen.

Das Heimkehrergesetz vom 19. Juni 1950 sah bei Rückkehr nach dem 8. Mai 1946 Ausbildungsbeihilfen vor. Wer nach dem 31. Dezember 1947 zurückkehrte, hatte Anspruch auf bevorzugte Arbeitsvermittlung oder bevorzugte Einstellung in den öffentlichen Dienst. Für den Anspruch auf Entlassungsgeld und Übergangsbeihilfe galt der 30. Oktober 1951 als Stichtag. Für die über den 31. Dezember 1946 hinaus in Gefangenschaft verbrachte Zeit wurde eine Entschädigung gewährt (Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz in der Fassung vom 4. Februar 1987). Bei Heimkehr nach dem 30. September 1948 wurden besondere Steuerfreibeträge anerkannt.

Während in der Bundesrepublik Deutschland Entschädigungen bis zu 12.000 DM gezahlt wurden, erhielten diese Personen in der DDR keine Entschädigung. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde 2007 das Heimkehrer-Entschädigungsgesetz beschlossen, am 1. Juli 2008 trat es in Kraft. Seinerzeit Lebende erhielten maximal 1500 Euro. Unterstützung fand der Verband im damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Hartmut Büttner und dem Staßfurter Bürgermeister Martin Kriesel. Wikipedia.org


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Geldregen in den Zeiten von Corona

Corona – die Pandemie traf Europa im März 2020 mit voller Wucht. Die Menschen auf der ganzen Welt sind direkt oder indirekt davon betroffen.

Außer dem großen menschlichen Leid gibt es auch enorme finanzielle Probleme. Um diese abzumildern und die Wirtschaft zu stärken, holte der Bundesfinanzminister die Bazooka heraus, wie er sagte, und startete ein Milliarden-Hilfspaket, um Unternehmen und Arbeitsplätze zu erhalten und um Deutschland wirtschaftlich gut durch diese Krise zu bringen. Es handelt sich hierbei um Summen, die ich nicht mehr richtig einordnen kann, weil sie meine Vorstellungskraft übersteigen.

Ich bin fassungslos, wo das viele Geld plötzlich herkommt, hieß es doch immer, es sei kein Geld da. Nicht für die jetzt systemrelevanten Arbeitsplätze und sozialen Berufe, die man noch nie angemessen bezahlen konnte, nicht für ein warmes Mittagessen für alle Schulkinder, dafür müssen ehrenamtliche Organisationen sorgen. Und es ist erbärmlich, wenn es um Altersarmut geht, hier wird jahrelang gestritten, ob wir uns als Gesellschaft eine kleine finanzielle Hilfe leisten können.

Jetzt gibt es große Geldtöpfe, die verteilt werden, und ich denke an die Begehrlichkeiten, die geweckt werden. Das erinnert mich an eine Begebenheit, die ich 1960 am Rande miterlebte.

Die Geschichte ist sechzig Jahre her und die betroffene Organisation hat sich naturgemäß aufgelöst, sodass ich jetzt darüber berichten kann. Meine Mutter hat die Geschichte später häufig erzählt, obwohl sie eigentlich schweigen sollte.

Mein Stiefvater kam als Spätheimkehrer aus russischer Gefangenschaft. Er schloss sich dem Verband der Heimkehrer an, der viele Vorteile für seine Mitglieder bot. So bekam er hierüber einen vergünstigten Kredit für den Hausbau und ich erinnere mich, dass ich als Kind bei den Weihnachtsfeiern des Verbandes vom Nikolaus immer eine Weihnachtstüte mit Süßigkeiten bekam.

Eines Tages las meine Mutter in der Tagespresse einen kleinen Artikel, dass die Bundesregierung dem Heimkehrer-Verband eine größere Summe zukommen ließ, die an bedürftige Mitglieder verteilt werden sollte. Sie wollte Genaueres darüber wissen, suchte aber in der Mitgliederzeitung des Verbandes vergeblich nach dieser Information.

Meine Mutter war sehr couragiert, wenn es um ihre Rechte oder die ihrer Familie ging. Sie schrieb an den Vorsitzenden des Verbandes und fragte, was es mit dieser Nachricht auf sich hätte und wer von diesem zur Verfügung gestellten Geld profitieren würde.

Kurz darauf bekamen wir Besuch von einer Dame und einem Herrn. Ich öffnete die Tür, die beiden stellten sich als Freunde der Familie vor, ich kannte sie aber nicht. Meine Mutter bat die beiden in das Wohnzimmer und mir wurde gesagt, dass ich gehen sollte, denn die Erwachsenen wollten unter sich bleiben.

Wie ich später erfuhr, waren es Mitglieder des Vorstandes vom Verband der Heimkehrer. Sie erzählten eine absurde Geschichte, warum das zur Verfügung gestellte Geld nicht ausgezahlt werden kann. Gleichzeitig boten sie meinen Eltern aber eine kostenlose Urlaubsreise und einen hohen vierstelligen Geldbetrag an. Die Voraussetzung war aber, darüber Stillschweigen zu wahren.

Meine Eltern nahmen gern das Angebot an. Der Geldsegen kam sehr recht, denn wir waren gerade  von einer Zweizimmerwohnung ohne Bad, in unser neugebautes Haus gezogen und es fehlte an Allem. Meine Eltern verbrachten einen kostenlosen Sommerurlaub in Tirol, es war für meine Mutter die erste Urlaubsreise ihres Lebens. Natürlich hielten sich meine Eltern die erste Zeit an das Schweigegebot, denn sie wussten, dass die anderen Mitglieder des Verbandes, denen es oft wirtschaftlich sehr viel schlechter ging als uns, nichts bekamen.

Die Dame, die uns anfangs besuchte, kam noch öfter zu uns, fragte meine Eltern, ob sie auch zufrieden seien oder ob es noch irgendwelche Wünsche gäbe. Dabei erinnerte sie immer wieder an das Schweigegebot.

Ich weiß nicht, ob noch weitere Zuwendungen geflossen sind, aber meine Eltern waren für den Verband wohl die Schwachstelle, die über das vom Staat ausgezahlte Hilfsgeld und dessen Umleitung in andere Kanäle wussten. Deshalb wurden sie zu käuflichen Mitwissern gemacht.

Wenn ich an die großen Summen denke, die jetzt verteilt werden, habe ich große Zweifel, ob diese auch alle dort ankommen, wo sie hingehören.


  • Autorin: Margot Bintig, im September 2020
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