Sturmfahrt nach Helgoland
Es war ein wunderschöner Sommertag im Juli 1999 und wie so oft schlenderten mein Mann und ich die Hamburger Landungsbrücken rauf und runter und beobachteten die Schiffe. Ich hatte bis dahin noch keine Kreuzfahrt gemacht, und meine Seefahrterfahrung beschränkte sich auf Tagesfahrten nach Helgoland und Butterfahrten, die zu diesem Zeitpunkt leider eingestellt wurden.
Butterfahrten nannte man Fahrten mit Ausflugsschiffen, die über die Zollgrenze hinausfuhren und dann ihren Laden im Schiffsbauch öffneten. Dort konnte man vor allem Alkohol, Tabak, Parfüm und die preiswerte dänische Butter zollfrei einkaufen. Die Fahrten kosteten nur den symbolischen Fahrpreis von einer D-Mark, denn das Geschäft wurde mit dem Verkauf gemacht. Wir haben diese Fahrten aber nicht wegen der günstigen Einkaufsmöglichkeit gemacht, sondern wegen der Seefahrt, denn ich liebte es schon immer, am und auf dem Wasser zu sein. Wir hatten auch schon Fahrten gemacht, auf denen der sonst übliche Nachmittagskaffee mit Kuchen ausfiel, weil die See zu stürmisch war. Gerade das gefiel mir gut, denn erst jetzt war es unmissverständlich, dass wir auf dem Meer waren und nicht auf einem Binnensee Bötchen fuhren. Besonders freute es mich, dass mein Mann und ich, im Gegensatz zu vielen anderen, nicht seekrank wurden.
Bei unserem Spaziergang gingen wir auch in das Touristenbüro, um zu sehen, was sich Hamburg für seine Urlauber ausgedacht hat. Zu einem gewissen Grad zählten wir uns immer noch dazu. Da lagen Flyer aus, die für ein außergewöhnliches Inklusiv-Angebot warben: Vier Tage Helgoland. Fahrt mit der Vagoy
, dem Schnell-Katamaran, der seit diesem Jahr täglich im Linienverkehr Hamburg – Helgoland eingesetzt wurde, mit Verwöhnfrühstück
in der ersten Klasse. Unterkunft in dem neu erbauten Vier-Sterne-Design-Hotel atoll ocean resort
am Lung Wai (Langer Weg) direkt an der Promenade. Verpflegung mit täglichem Sekt-Frühstück und am Ankunftstag ein Viergangmenü von einem Sterne-Koch zubereitet. Das alles zu einem erschwinglichen Preis.
Wir hatten schon häufig Tagesausflüge mit einem Fährschiff nach Helgoland gemacht. Es gehörte zum Standardprogramm, das wir mit unseren Besuchern aus der alten Heimat absolvierten. Wenn schon einige irrtümlich dachten, dass Hamburg am Meer liegt, sollten sie es auch mal sehen und darauf fahren. Besonders interessant war für die Binnenländer das Ausbooten
. Kurz vor der Insel ankerten die großen Fähren und alle Passagiere wurden einzeln von mehreren kräftigen Seemannsarmen gehalten und auf die kleinen schwankenden Börte-Boote befördert und sicher ans Ufer gebracht.
Helgoland hatte damals mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, denn durch den zollfreien Einkauf auf der Insel wurde vor allem Alkohol gekauft und auch vor Ort konsumiert. Deshalb wurde die Insel auch als Fuselfelsen
geschmäht. Jedes Mal, wenn wir nachmittags von der Insel mit der Fähre wieder wegfuhren, wäre ich gerne geblieben, um die Hochseeinsel auch mal ohne den Touristenrummel zu erleben.
Nun hatten wir die Chance dazu. Ohne viel nachzudenken, buchten wir sofort das Angebot. Die Fahrt sollte aber erst in drei Monaten sein. Irgendwie hatten wir durch das schöne Wetter, die gute Stimmung und die Vorfreude auf ein paar schöne Tage ausgeklammert, dass die Fahrt erst im Oktober stattfinden würde. Es war die Saisonabschlussfahrt für den Hochgeschwindigkeits-Katamaran.
Einige Wochen später, in einem Hamburger Herbst, der nicht golden
war, kam der Abreisetermin. Der Wetterbericht sagte schon starken Wind voraus und wir bangten, die Fahrt könnte nicht stattfinden. Wir hatten keine Angst vor rauer See, sondern freuten uns auf den Ausflug und meinten, dass es nur falsche Kleidung gibt. Morgens um 8.00 Uhr waren wir pünktlich an den Landungsbrücken und der Katamaran war auch schon abfahrbereit.
Beim Einchecken wurde uns gesagt, dass die erste Klasse im Oberdeck witterungsbedingt nicht geöffnet sei. Der Innenraum des Katamarans erinnerte an ein Flugzeug und unsere Fensterplätze waren wie Flugzeugsessel der First-Class. Nachdem ein kleines Frühstück serviert wurde – war wohl nix mit Verwöhnfrühstück
–, fuhr das Schiff los. Die Fahrt auf die Elbe hinaus haben wir noch voll genossen. Es war wie ein Flug über das stark bewegte Wasser. Der Katamaran konnte eine Spitzengeschwindigkeit von 36 Knoten fahren, das sind etwa 65 Kilometer pro Stunde, und wir sollten ohne Zwischenstopp in knapp drei Stunden die Hochseeinsel Helgoland erreicht haben. In der Höhe von Cuxhaven sah ich direkt vor uns eine weiße Wand. Naiv fragte ich, was das sei. Es war die Gischt der Nordsee.
Unsere Tische wurden abgeräumt, der Tresen wurde geschlossen und die Gesichter des Personals verhießen nichts Gutes. Von dem angenehmen Schaukeln auf der Elbe fuhren wir direkt hinein in die Gischt. Jetzt hätte ich mir gewünscht, auf einem großen Fährschiff zu sein. Der kleine Katamaran sprang durch die Wellen, fuhr mal nach links und mal nach rechts, um größeren Wellenbergen auszuweichen. Manchmal fiel er hart in große Wellentäler hinab und wenn ich aus dem Fenster sah, war über mir nicht der Himmel, sondern Wasser. Bei aller Liebe zum Meer, das war des Guten zu viel. Ich war voll damit beschäftigt, die Sessellehnen zu umklammern und hochzuziehen in der abwegigen Annahme, ich könnte das Schiff oben halten. Die Passagiere und die Besatzung waren völlig still und auch die Uhr schien stillzustehen. Als ich dachte, jetzt müssten wir endlich am Ziel sein, war gerade eine halbe Stunde vergangen.
Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich im Hafen von Helgoland ankamen, stiegen alle kreidebleich aus. Männliche Inselbewohner in typischer Seemannskleidung halfen uns beim Aussteigen mit dem Gepäck. Sie schimpften laut über die Verantwortungslosigkeit, bei acht Windstärken mit einem Katamaran rauszufahren. Passagiere gesellten sich dazu und es wurde vom Anzeigen
gesprochen. Tatsächlich waren wir auch das einzige Schiff, das an diesem Tag hier ankam. Die großen Fähren blieben alle zu Hause im Hafen. Das Abendblatt brachte später einen kurzen Bericht über die Fahrt. Wir allerdings wollten so schnell wie möglich in unser Hotel und erst mal wieder richtig durchatmen
.
Das Hotel war ein großes modernes Gebäude mit viel Glas, das eigentlich nicht richtig zu der Insel passte. Wir wurden hier sehr freundlich mit einem Begrüßungscocktail empfangen. Unser Zimmer war groß und die breite Fensterfront mit Balkon bot einen herrlichen Ausblick auf das stürmische Meer, das wir jetzt, mit festem Boden unter den Füßen, wieder mit Freude ansahen.
Sonst war das Zimmer für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Jetzt war uns klar, was Designer-Hotel
bedeutet. Es war von einer kanadischen Top-Architektin konzipiert worden und mit einzigartiger Innengestaltung
ausgestattet. Neben dem Doppelbett stand mitten im Zimmer eine große rote Tonne, die von der Decke bis zum Boden reichte. Das war der Nassbereich. Man ging wie in eine Spirale hinein, vorbei am Waschbecken, der Dusche, bis man am hinteren Ende zu der Toilette gelangte. Alles ohne Türen. Es war das erste Mal, dass ich in einem Hotel ein offenes Bad gesehen habe. Heute ist es überall in der Welt, besonders in großen Hotelketten chic, dass man dem Liebsten oder wem auch immer, bei allen Hygieneverrichtungen zusehen kann. Ich werde mich in diesem Leben nicht mehr daran gewöhnen.
Die restlichen Designermöbel
bestanden aus einem offenen Kleiderschrank, einem Bett, dessen Rückwand die dimmbare Zimmerbeleuchtung war, und bunten Ablagen oder Schreibunterlagen an der Wand, die nach zirka 30 cm schräg abfielen, ergänzt von einer Liege, die nicht zur Anatomie des menschlichen Körpers passte. Wie wir herausfanden, glich kein Zimmer dem anderen. – Bei unseren späteren Reisen machten wir um Designer-Hotels
einen großen Bogen.
Das Restaurant war groß, hier dominierten Chrom und Glas, und es hatte eine lange durchgehende Fensterfront mit direktem Blick zum Meer. Es war zu unserer Überraschung gut besucht, aber ausschließlich von Urlaubern, denn die Einheimischen mieden das Hotel, wie wir später herausfanden. Unser Menü vom Sterne-Koch war ein Erlebnis, wohl weniger vom Geschmack her, denn ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was es gab, sondern durch die Präsentation. Die Weinbestellung beim Sommelier dauerte einige Zeit, da nur Flaschenweine zur Verfügung standen und jede Sorte mit einer langen Ansprache vorgestellt wurde, sie waren nicht im Inklusivpreis enthalten. Der Kellner im eleganten Dresscode mit langer Schürze brachte uns nach der Weinbestellung zuerst den Gruß aus der Küche
. Dazu kam eine lange Erläuterung, was genau der Koch hier auf die Tellerchen gezaubert hatte. Dann kam der erste Gang auf einem großen Teller mit einer silbernen Tellerhaube. Danach folgte wieder eine lange Rede über die Herkunft und die exquisite Zubereitung der Speisen, bis er – voilà – den Deckel lüftete und unser Essen auf den silbernen Platzteller stellte. Das Gleiche wiederholte sich bis zum Dessert. Auf diese Weise zog sich das Essen in die Länge und ich hatte Zeit, die Gäste zu beobachten. Ich stellte fest, dass es überwiegend Männer waren. Einer saß ganz allein an einem Tisch am Fenster. Bei jedem Gang, der aufgetragen wurde, gab es das gleiche Brimborium wie bei uns. Nur, dass hier nicht nur der Kellner erschien, sondern auch der Sterne-Koch höchstpersönlich und noch ein weiterer wichtiger Mensch. Alle standen um den Gast herum. Zum Abschluss wurden noch ein Humidor für die Zigarrenauswahl – damals durfte man noch in Gaststätten rauchen – und ein Servierwagen mit einer großen Auswahl von Digestifs gebracht. Wir beobachteten den ganzen Zinnober und spekulierten, ob der Gast vielleicht ein Restauranttester war? Aber nein, die kommen immer nur inkognito, um eine objektive Bewertung abgeben zu können. Oder doch nicht?
Am nächsten Tag erkundeten wir nach einem ausgezeichneten Frühstück die Insel zu Fuß. Helgoland, das zum Kreis Pinneberg gehört, ist auto- und sogar fahrradfrei. Nur Dienstleistungsfahrzeuge dürfen mit Elektromotor fahren. Die Insel besteht aus dem Unter- und dem Oberland. Die Verbindung zwischen beiden geht über Treppen oder mit einem Fahrstuhl durch den Felsen. Unser erster Weg führte uns allerdings zum Hafen. Wir wollten sehen, wie sich das Wetter entwickelte. ar. Das Internet war noch nicht für jedermann zugänglich. Das Wetter war etwas besser geworden, sogar die Sonne schien durch die Wolken, aber die See war immer noch rau. An diesem und auch am folgenden Tag machte kein einziges Schiff in Helgoland fest. Unser Wunsch, die Insel einmal ohne den Touristenrummel zu erleben, wurde voll und ganz erfüllt.
Wir machten uns dann auf den Weg zu der Langen Anna
, dem 47 Meter hohen Brandungsfelsen aus Rotsandstein im Norden, dem Wahrzeichen der Insel. Auf dem Weg dahin besuchen wir auch die Kirche. Direkt am Eingang lag ein Gästebuch aus, in dem ich blätterte. Vom Vortag, dem Tag unserer Ankunft war ein Eintrag, dass jemand noch nie so große Angst gehabt habe wie bei dieser Überfahrt, und er bat um eine gute Rückreise
. Ich hinterließ ein ähnliches Statement. Am Felsen waren Unmengen von Seevögeln, die um den schmalen Brandungspfeiler kreisten oder an den roten Klippen rasteten. Das Gleiche konnten wir auch am Lummenfelsen beobachten. Zu jeder Jahreszeit sind hier unzählige Vögel zu sehen, denn die Insel ist der einzige Rast- und Nistplatz inmitten der Nordsee. Hier trafen wir unter vielen anderen auch die einsamen
Herren vom Vorabend aus dem Restaurant wieder. Es waren Vogelbeobachter, vollbepackt mit Kameraausrüstungen, die nach meiner Schätzung manchmal den Gegenwert eines Mittelklassewagens hatten. Ähnliches habe ich nur während des Kranichflugs auf dem Darß gesehen, auch hier waren es wieder ausschließlich Männer, die mit extrem langen Teleobjektiven die Vögel fotografierten. Während die Kraniche nur kurze Zeit im Herbst zu sehen sind, ist Helgoland das ganze Jahr über ein Eldorado für Ornithologen aus der ganzen Welt.
Auf dem Rückweg kehrten wir zum Aufwärmen mit einem s…steifen Grog
in einem der urigen Lokale ein. Hier waren nur ein paar alte einheimische Männer am Tresen, die sich lautstark unterhielten und deren Sprache wir erst nicht verstanden. Da ich zu dieser Zeit schon recht gut Plattdeutsch verstehen konnte, versuchte ich mich reinzuhören, doch ich konnte nur Wortfetzen heraushören, denen ich entnahm, dass sie sich über das neu gebaute Designer-Hotel
aufregten, das nicht zur Insel passte, und über den Katamaran, der die Börte-Boote überflüssig mache. Oje, wenn sie wüssten, woher wir kamen! Später habe ich erfahren, dass die alte Helgoländer Sprache Halunder heißt. Nach dieser ist der Halunder-Jet
benannt, der Katamaran, der jetzt Hamburg mit Helgoland verbindet.
Wir besuchten auch das Helgoland-Museum, was hauptsächlich aus der Besichtigung der Bunkeranlage bestand, zu dem wir tief in den Felsen hinabsteigen mussten. Am 18. und 19. April 1945 wurde Helgoland, von den Nationalsozialisten zur Festung und Marinebasis ausgebaute Hochseeinsel, von den Briten bombardiert. Über 2.000 Menschen überlebten in diesen, in den Felsen geschlagenen Bunkeranlagen, ihre Häuser wurden alle zerstört. Am Tag darauf siedelten alle Helgoländer auf das Festland um. Im April 1947, Helgoland war jetzt britisches Sperrgebiet, versuchten die Briten mit der Operation Big Bang
, der größten nichtnuklearen Detonation der Weltgeschichte, die gesamte Insel von der Landkarte verschwinden zu lassen, sie regelrecht auszuradieren, damit sie nie wieder als militärischer Stützpunkt gegen England missbraucht werden konnte. Erst 1952 konnten die Helgoländer auf ihre Insel zurückkehren, sie fanden nur noch ein Trümmerfeld vor. Ein Teil der alten Bunkeranlagen ist noch erhalten geblieben und es war erschütternd zu sehen, auf welch engem Raum die Menschen hier zusammengepfercht auf ihr Überleben hofften. Die Bombenkrater prägen heute noch das Landschaftsbild von Helgoland.
Als wir wieder im Freien waren, schien die Sonne und wir machten einen langen Spaziergang, um das Gesehene zu verarbeiten. Hier kamen wir mit einer älteren einheimischen Frau ins Gespräch. Ich fragte sie, wie viele Einwohner Helgoland hat, denn das Internet konnte ich noch nicht befragen. Sie antwortete: Das weiß ich nicht, es stirbt immer mal jemand, und es wird auch immer mal wieder einer geboren.
Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen. Google sagt mir heute, dass am 31. Dezember 2020 exakt 1.307 (!) Einwohner gezählt wurden.
Zum Abendessen gingen wir jetzt jedes Mal in ein anderes der alten Lokale. Überall gab es fangfrischen Fisch und natürlich die Spezialität von Helgoland, Knieper
, das sind die Scheren von Taschenkrebsen. Wir bekamen sie bereits aufgebrochen auf einer großen Platte serviert, dazu gab es verschiedene Saucen und Baguettebrot – köstlich!
Es hätten herrliche Tage auf Helgoland sein können, wenn ich nicht ständig an die Rückreise hätte denken müssen. An unserem dritten Aufenthaltstag hatte die See sich immer noch nicht beruhigt, aber es legten wieder Fähren an. Wir überlegten schon, mit dem großen Schiff zurückzufahren, aber die Fahrt dauerte viel länger als mit dem Katamaran und es ging nur nach Cuxhaven. Die Weiterfahrt wäre mit der Bahn gewesen.
Es gab aber noch eine Möglichkeit, nach Hause zu kommen, denn Helgoland hat auch einen Flugplatz. Er liegt auf der Düne
, der gegenüberliegenden kleinen Insel. Sie ist in einer fünfminütigen Überfahrt mit einer kleinen Börte-Bootfähre zu erreichen. Bisher hatten wir diese kleine Reise aufgrund des hohen Wellengangs noch nicht gemacht, doch inzwischen hatte es sich etwas beruhigt. Wir kamen trotzdem nass auf der Düne an. Die Insel ist eine einzige Dünenlandschaft, die auch der Insel ihren Namen gibt, umrundet von einem herrlichen Sandstrand. Die einzigen Einwohner der Insel sind Kegelrobben, von denen eine ganze Kolonie am Südstrand lag. Wir konnten ganz nah an sie herangehen und uns gegenseitig neugierig beobachten.
Der Flugplatz war allerdings eine Enttäuschung für uns. Er ist sehr klein und die Landebahnen sind kurz. Zu der Zeit durften hier nur einmotorige kleine Flugzeuge starten und landen. Als ich sah, wie die kleinen Flieger beim Abheben im starken Wind taumelten, war der Gedanke an einen Rückflug abgehakt. Später habe ich scherzhaft gesagt, dass ich erst wieder nach Helgoland komme, wenn ein Airbus dort landen kann.
Wir verbrachten noch einige Zeit im Außenbereich des Dünenrestaurants, genossen den Ausblick und beobachteten die vielen Seevögel. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Katamaran wieder zurück nach Hamburg. Das Schiff war zwar immer noch unruhig auf dem Wasser, aber es war kein Vergleich mit der Hinfahrt.
Einige Jahre später machten wir mit einem großen Passagierschiff eine Kreuzfahrt von Hamburg nach Norwegen. Hier fuhren wir in den frühen Morgenstunden ganz langsam an Helgoland vorbei. Es war beeindruckend zu sehen, wie sich mitten aus dem Meer der von der Morgensonne angestrahlte, große rote Felsen erhob. Die Nordsee war spiegelglatt.