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Die neuen Sandalen

Ich war ungefähr 14 Jahre alt, als Mutti mir neue Sandalen kaufen wollte. Es gab nicht oft neue Schuhe und sie sollten lange halten. Mutti ging natürlich mit, es sollten ja vernünftige Sandalen sein.

Ich hatte schon ein Paar im Kopf: Sandalen in Bast-Optik, aber aus Plastik, mit 2 breiten Riemen über dem Fuß. Unmöglich meinte Mutti mit ernster Miene. Sie sind viel zu hart und scheuern bestimmt. Außerdem sehen sie nicht so aus, als ob sie lange halten. Ich maulte: Sie sind aber schick und passen genau. Nein, die kaufe ich dir nicht. Wir suchen erst mal weiter.

Wir zogen von Laden zu Laden. Mir passte kein Schuh – ich fand sie auch alle doof. Mutti war verzweifelt. Immer wieder zog sie neue Sandalen aus den Regalen und ich probierte und probierte. Der drückt, der schluppt, in dem kann ich nicht laufen, der ist doof so waren meine Argumente. Einige waren einfach zu teuer. Mutti taten schon der Kopf und die Füße weh.

Im Café Kaul in der Mönckebergstraße erholten wir uns bei Kaffee und Kuchen.

Was machen wir denn nun? Es muss doch ein Paar Sandalen für dich geben! Mutti wusste nicht mehr weiter. Ich schon: Am besten ist es, wenn wir die Bast-Sandalen nehmen. Die passten und waren auch nicht so teuer. Mutti verdrehte die Augen. Na gut, probier sie noch einmal. Mein Herz hüpfte vor Freude. Natürlich passten sie. Ich hatte es geschafft.

Mutti kaufte die Sandalen.

Stolz zog ich sie am ersten warmen Sommertag an. Endlich konnte ich in Sandalen und ohne Strümpfe gehen. In der Schule wurden sie von allen Freundinnen bewundert.

Humpelnd kam ich aus der Schule nach Hause. Ich hatte fast eine Stunde gebraucht für den Weg, den ich sonst in 20 Minuten schaffte.

Die Blasen an den Hacken und auf meinen Füßen waren schon aufgeplatzt und bluteten. Mir war zum Heulen und ich durfte es mir nicht anmerken lassen.

Als ich dann im Garten barfuss lief, wunderte Mutti sich. Dann sah sie die Bescherung und verpflasterte wortlos meine Füße.

Die Sandalen habe ich nie wieder angezogen, sie sind im Keller verschimmelt.


  • Autorin: Renate Rubach, Februar 2006
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