TimetunnelMachen Sie eine Zeitreise … mit der Zeitleiste zur Machtergreifung 1933
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Die 50er - 70er Jahre

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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Burdamoden 1954Burdamoden, Schnittmuster von 1954


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Mode und Bekleidung in den 1950er Jahren

Es ist seit einiger Zeit modern, wenn auch in anderen Formen:

Wir Mädchen trugen Röcke oder Kleider. Die Röcke mussten viel Stoff haben, weit sein, und am schönsten war es mit einem Petticoat darunter. Die Petticoats wurden nach der Wäsche gestärkt und gebügelt. Schlank waren wir nicht darunter, aber die Taille wurde betont.

Anfang der 1950er kamen Hosen für Mädchen auf, zuerst verpönt, dann beliebt. Meine erste lange Hose war ein Erbstück von einer Cousine aus der damaligen DDR, eine Ski-Hose – wofür auch immer, denn an Skilaufen habe ich damals nicht gedacht. Die Hose war weit geschnitten, mit Bündchen am unteren Beinende. Ich musste ein Kleid mit Glockenrock darüber tragen, was meine Mutter mir später nicht glauben wollte.

Im Sommer gab es die ersten dreiviertel-langen Hosen, meine hatte rote Aufschläge unter dem Knie, zum Entsetzen meines Vaters.

Gegen Regenwetter hatte ich einen Anorak, der beidseitig zu tragen war, eine Seite war grün, die andere schwarz. Ich durfte nur die grüne Seite nach außen tragen. Außer Sichtweite meines Elternhauses habe ich ihn auf schwarz gedreht – fand ich viel interessanter, was ich heute nicht verstehe, denn schwarz ist bei mir ein No-Go, außer bei langen Hosen, die passen immer, wenn man ausgehen will.

Zur Konfirmation brauchte ich zwei neue Kleider: Eins für die Konfirmandenprüfung, eins für die Konfirmation.

Das Kleid für die Prüfung war aus grünem Wollstoff mit schwarzen Samtbesätzen. Da man es nicht waschen konnte, wurden unter den Achseln Schweißblätter Achsel-Pads, Schweißblätter oder Armblätter sind Wäscheschutz-Einlagen für die Oberbekleidung, die den frisch gebildeten Achselschweiß aufsaugen und diesen nicht an die Kleidung lassen.Siehe Wikipedia.org eingenäht, die man nach jedem Tragen raustrennen und waschen musste, dann wurden sie wieder eingenäht. Eine lästige Arbeit, die heute glücklicherweise nicht mehr erforderlich ist.

Das Konfirmationskleid musste natürlich schwarz sein und von C&AC&AWir nannten das Geschäft damals: Chic und Anmut, Chic und Adrett, oder auch Modehaus CA (sprich: Za), weil es dort am billigsten war. Dazu musste ich Nylonstrümpfe tragen – mit Naht, die immer schief am hinteren Bein verlief. Ich habe sie nie geliebt. Hakte man mit den Fingern oder sonst wo mal fest, hatten sie Laufmaschen, die man im Kurzwarenladen wieder aufnehmen lassen konnte. Erste Hilfe war auch Nagellack, auf das Ende getupft, dann konnten sie nicht weiterlaufen.

Das schwarze Kleid wollte ich nach der Konfirmation nicht mehr anziehen, da hat meine Mutter den Rock abgetrennt und es gab eine Bluse dazu. So war es tauglich für Theaterbesuche. Da wir durch die Schule im Kulturring der JugendSiehe: Lexikon der alten Wörter und Begriffe: Kulturring waren, gingen wir mehrmals im Jahr ins Theater – das war eine wunderbare Sache, die wir uns sonst wohl kaum hätten leisten können.

Im letzten Schuljahr haben wir eine Reise an Rhein und Mosel gemacht, mit Gepäck für eine oder zwei Wochen, wie lange genau, weiß ich nicht mehr. Viel brauchten wir damals nicht, einen Rock, die dreiviertel lange Hose, eine Jacke und ein bisschen Wäsche. Eine Klassenkameradin hatte die erste Nietenhose, um die wir sie glühend beneidet haben. Es hat Jahre gedauert, bis ich mir eine Jeans leisten konnte.

Bei Bewerbungen um eine Lehrstelle war ich mir sicher: Wenn vor mir schon ein junges Mädchen in Pumps aus dem Büro kam, hatte ich keine Chancen mehr. Ich trug Söckchen und Sandalen und hatte keine lackierten Fingernägel. Irgendwann hat es trotzdem geklappt. Und als ich einmal mit einem grauen Faltenrock, einer weißen Bluse und einem roten Angora-Pullover ins Büro kam, war der Senior-Chef, in meinen Augen 75 Jahre, so begeistert von meinem Outfit – die Bezeichnung gab es aber damals noch nicht – dass meine Vorgesetzte den ganzen Tag giftig zu mir war. Ihr Outfit hatte er wahrscheinlich noch nie gelobt.

Meine Mutter hat mir viele schöne Sommerkleider genäht, sie hatte Schneiderin gelernt. Ich hatte mir wohl einiges bei ihr abgeguckt, einen Volkshochschulkursus gemacht und später selber viel genäht. Meine Tochter, 1961 geboren, verdreht heute noch die Augen, wenn sie daran denkt, dass ich für sie und mich rotkarierte Hosen genäht hatte – Partnerlook fand ich schick und preisgünstig. Jetzt krieg ich kaum den Faden in die Nadel, die letzten Nähmaschinen habe ich längst verschenkt.


  • Autorin: Renate Rubach, im Januar 2021
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