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Fotografieren oder speichern?

Den Fotoapparat – nein: die Digital-Kamera – hoch über die Köpfe halten, auf kleinem Bildschirm – nein: Display – das Objekt anpeilen und klick. Schon ist das Bild auf der Speicherkarte. Noch einmal zurück geklickt, ob das Bild gelungen ist. So einfach war es früher nicht.

Der Fotoapparat behielt sein Geheimnis für sich bis der Film voll war. Dann musste er zum Fotogeschäft gebracht werden, und es dauerte mindestens eine Woche, bis wir das Ergebnis in den Händen hielten. Manchmal hatten wir schon vergessen, was wir fotografiert hatten.

Landschaften haben wir selten im Bild festgehalten. Wozu auch? Unsere Umgebung kannten wir und verreist sind wir damals noch nicht.

Wichtig waren Familienfotos:

Mein Vater baute uns auf, schraubte den Fotoapparat auf ein Stativ. Wir bekamen Anweisung: Bitte lächeln und nicht mehr bewegen. Dann drückte er auf das untere Ende der Schnur die am Fotoapparat hing, es begann zu surren. Vater spurtete zu uns und schon hörten wir es klicken. Entstanden sind wunderbare Fotos, auf denen auch der Fotograf nicht fehlte.

Mit 14 Jahren wünschte ich mir einen Fotoapparat. Viele Päckchen in Packpapier lagen unter dem Weihnachtsbaum. Ein paarmal habe ich mich vergriffen. Ich war schon den Tränen nahe, als ich endlich die ersehnte Agfa-Clack auswickelte. Meine ersten Opfer waren unser Hund Dina und meine Brüder auf dem Schlitten, immer in eine Ecke gequetscht. Ich wurde zu einem Fotokursus bei Gehlsen & Pickenpack in der Spitaler Straße (in Hamburg) geschickt, um die Grundbegriffe zu erlernen und fotografierte munter drauf los.

Sehr zu meinem Kummer entwickelte mein Vater die Bilder in der zum Labor umgebauten Räucherkammer. Zum Trocknen hingen sie dann in der Waschküche auf der Leine und glichen nie den Glanzfotos meiner Schulfreundinnen. Sie waren immer etwas gewölbt, aber ich konnte schon Vergrößerungen vorweisen. So erntete ich doch Beifall.

Als es endlich Farbfilme gab, überlegte man schon sehr, ob es nicht billiger ist, beim Schwarz-Weiß-Film zu bleiben.

Dann kam der Dia-Film. Auf Dia-Abenden im Freundeskreis konnte man neidisch werden auf deren schöne Reiseziele oder sich furchtbar langweilen, weil die Schau kein Ende nahm. Viele kleine Kästen mit Dias stehen noch im Schrank, etwas verblasst und ungeliebt. Wer baut noch die Leinwand auf? Und der Projektor geht mehr rückwärts als vorwärts, wobei die Dias natürlich rausfallen. Ach, und man muss sich ab und zu auf den Kopf stellen, um das Foto zu erkennen: Falsch rum tönt es dann von den Zuschauern.

Freunde hatten eine Super-8-Kamera: Bewegte Bilder, das war was? Aber wie gehst du denn? Als ob dich jemand beobachtet. Und so steif – ja, wir waren keine Schauspieler und so blieb das Filme vorführen nach.

Als die Video-Kameras aufkamen, waren wir schon etwas geübter in der Bewegung. Die Filme konnten wir jetzt im Fernsehen betrachten ohne die große Leinwand aufzubauen. Viele Filme stehen im Regal – ob wir sie mal ansehen? Oder landen sie irgendwann nur auf dem Müll, weil der Fernseher schon Programm genug ist?

Ich liebe immer noch das Fotoalbum. Ich kann es mitnehmen zu Verwandten, die keinen Computer und keinen DVD-Player haben. Dann tauchen wir ein in vergangene Zeiten, blättern vor und zurück, lächeln über die Mode von damals: Guck dir den Hut von Oma an! - Und hier dein Minirock! Kürzer ging es aber auch nicht!

Die große Kiste, in denen Mutti ihre Fotos aufbewahrte, war eine Fundgrube aus mehr als 80 Jahren Familiengeschichte. Es war viel Arbeit, sie zu sortieren und den Gesichtern Namen zu geben. Einige bleiben im Dunkeln.

Dabei fällt mir ein: ich muss unbedingt die Bilder des letzten Sommers einkleben, denn ich fotografiere noch ganz altmodisch und nicht digital.


  • Autorin: Renate Rubach, 08.12.2004
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