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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Über Mixer, clevere Verkäufer und über Alkohol!

Anfang der fünfziger Jahre hatte der beginnende Fortschritt auch in den Haushalten seinen Einzug angetreten. Neu auf dem Markt war zu der Zeit der Starmix. Ich erinnere mich, dass damals sehr viele Dinge, so auch Haushaltsgeräte und andere Neuheiten zum Kauf an der Haustür angeboten wurden. Wieso hatte meine Mutter, die nie etwas von Vertretern und Hausierern hielt, sich zum Kauf eines solchen Mixers, noch dazu auf diesem Wege, entschließen können?

Es muss am Charme des jungen Mannes gelegen haben, der vor unserer Tür stand, und den sie dann nach langem Hin und Her in die Wohnküche bat! Dort führte er uns das Gerät, begleitet von flotten Sprüchen vor. Alles Essbare, aber vor allem alles Trinkbare hatten wir nach und nach aus den Küchenschränken hervorgeholt. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, was man mit so einem Gerät alles zusammenmixen konnte! Dank seiner und meiner Mutter Schlagfertigkeit wurde es immer lustiger! Nicht zuletzt aber, weil auch sämtliche Alkoholbestände den Weg in diesen Mixer nahmen. Und das Probieren war ja das Wichtigste! Der junge Mann verstand sein Handwerk, denn als ihm aus Versehen, ein ganzes Ei samt Schale in den Mixer flutschte, meinte er, das sei überhaupt kein Malheur, sondern sogar gut bei Kalkmangel! So ganz nebenbei hatte er mir noch das Versprechen abgenommen, mit ihm demnächst ins Kino zu gehen! Es wurde immer gemütlicher. Inzwischen etwas beschwipst und von dem Wundergerät total begeistert, haben wir uns entschieden, dass so eine feine Sache unbedingt in unseren Haushalt gehörte. Aber wer jetzt denken könnte, dass uns nur der Genuss von Alkohol zum Kauf des Gerätes verführt hätte, der irrt sich gewaltig. Den Kauf haben wir nie bereut. Wir waren mit unserem Mixer vollauf zufrieden! Nicht nur für die Zubereitung von Speisen diente er uns, auch bei Familienfeiern wurde er eingesetzt. Da gab es Cocktails, Flips und selbst improvisierte Drinks, aber am nächsten Morgen leider auch Kopfschmerzen!

Natürlich hatte unser junge Mann uns noch mehrere Rezeptbücher - sollte ich sagen, aufgeschwatzt? - nein! - mitverkauft. Schließlich waren wir beim Kauf dieses Mixers im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte!

Inzwischen waren ein paar Tage vergangen, als es eines Abends Sturm an unserer Haustür klingelte. Damals wurden die Türen unten im Haus noch zu einer bestimmten Zeit am Abend abgeschlossen, und wenn noch Besuch kam, musste man, wie in unserem Fall, vier Etagen hinunter, um die Haustür zu öffnen.
Wir - besonders ich - erinnerten uns an den jungen Mann und an den versprochenen Kinobesuch, den ich aber - ich weiß heute nicht mehr warum - nicht mehr einhalten wollte. Meine Mutter und ich waren uns einig, ihn nun nicht noch einmal in die Wohnung zu lassen und haben nicht reagiert. Das Klingeln, das mit der Zeit zu einem Dauerton geworden war, hörte aber einfach nicht auf. Nach einer Weile stellten wir uns hinter die Gardine. Und plötzlich sahen wir ihn über die Straße gehen. Das war ja ganz erstaunlich! Wie konnte ein Mensch die Straße überqueren und gleichzeitig den Klingelknopf unten am Hauseingang betätigen?

Neugierig, wie wir nun beide waren, liefen wir die vier Etagen runter, und siehe da! Da hatte doch unser Freund mit Hilfe eines Streichholzes die Klingel manipuliert und somit diesen nervigen Dauerton in Gang gesetzt. Wir kamen aus dem Lachen nicht heraus und waren uns einig, dass unser junger Mann, ein ganz, ganz cleverer Bursche war, der sicher noch eine tolle Laufbahn vor sich hatte!


  • Autorin: Ingrid von Husen, im März 2008
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