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Die 50er bis 70er Jahre, Nierentisch und Tütenlampe
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Straßenbahnim grünen GrundeZ2U und Z2B an der Endhaltestelle Ohlsdorf, Museumsfahrzeuge des VVM – By Norbirt (Own work) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons V6 TriebwagenZwei V6 Triebwagen. Die Serie 3601-3660 (ursprünglich 3001-3060) wurde von Falkenried 1951/52 gebaut und war die erste dieser Bauart V7 3200 Bj 1953/54V7 3200 Baujahr 1953/54 von O&K bei der Fahrt über die Norderelbe via Veddel und Wilhelmsburg. Die Straßenbahn hatte auf der Brücke einen eigenen Gleiskörper und unterquerte die Autobahn im Straßenbahntunnel Veddel – By Voogd075 (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons

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Mit der Linie 14 auf Bananensuche

Anfang der 60er Jahre hatte ich Lust, den Hamburger-Freihafen zu besuchen. Nach Schulschluss sagte ich meiner Mutter, wenn ich Mittag gegessen habe, fahre ich mit der Straßenbahn in den Hafen. Schnell essen und es ging mit einer Plastiktüte oder einem Einkaufsnetz in der Hosentasche zur Straßenbahnhaltestelle. Die Station hieß Winterhuder-Weg, Schenkendorfstraße. Die Straßenbahn Linie 14 Richtung Veddel kam gleich. Sie fuhr über U-Bahn Mundsburg, der Bahnhof hat für mich immer noch eine tolle Architektur. Weitere Stationen waren Lerchenfeld, Wartenau und S-Bahn-Landwehr. Dann bog sie rechts in die Bürgerweide ein, hier hatte die Straßenbahn einen eigenen Gleiskörper in beiden Richtungen. Hinter der Bürgerweide kam noch Berliner Tor zum Umsteigen auf U- und S-Bahn. Dann befuhr sie den Heidenkampsweg, überquerte die Norderelbbrücken und unterquerte die Autobahn (Richtung Raststätte Stillhorn) in einem Straßenbahntunnel Richtung Veddel. Hinter dem Tunnel musste sich die Bahn wieder die Straße mit den Autos teilen.

Heute fahren die Busse des HVV (Hamburger Verkehrsverbund) durch den Straßenbahntunnel. Alle Stationen der Bahn konnte ich nicht aufzählen, da es sonst für den Leser zu langweilig würde. Jetzt ging es zur Endstation der Straßenbahn Veddel und alles aussteigen bitte, kam durch den Lautsprecher. Nun war ich auf der Veddel. Spricht man über Veddel, sagt man immer auf der Veddel. Jetzt ging es unter einem Fußgängertunnel der DB-Bahn Richtung Freihafen hindurch. Die S-3 nach Harburg gab es noch nicht. Hinter dem Tunnel kam man an einem Zollposten vorbei, es war das Zollamt Veddel Jetzt ging es Richtung Veddeler-Damm. Über eine Brücke für Fußgänger, Autofahrer und Schienenverkehr ging es rechts in die Dessauer-Straße. Von dort konnte man mit Vorsicht die Bahngleise der Hafenbahn überqueren.

Es wurden viele Waggons auf den Gleisen rangiert, überwiegend waren es weiße Kühlwaggons. Links sah man den Hansahafen und die 50er Schuppen der Australiastraße. Nun kamen die alten 40er Schuppen. Viele alte Schuppen stehen leider nicht mehr. Heute kommt man nur mit Ausweis auf das Gelände. Das Gelände ist mit einem Zaun versehen wie alle anderen Gelände im Hafengebiet. Viele Schiebetüren waren an den alten Schuppen angebracht.
Möchte man sich alte Schuppen im Hafen ansehen, mein Tipp: Die 50er Schuppen. in der Australiastraße. Hier liegen alte Schiffe, Schuten und alte Kaikrähne der Firma Kampnagel und einer anderen Firma.

Nun wieder zu den 40er Schuppen. An den Schuppen wurden die LKW und Anhänger beladen. Hier sah man viele Holzkisten mit Apfelsinen und anderen Südfrüchten auf der Laderampe stehen. Mitunter war eine Kiste entzwei gegangen und lag herrenlos umher. Waren die Apfelsinen noch gut, so wanderten einige von ihnen in meine Plastiktüte. Mehr als 3 Stück wagte ich nicht mitzunehmen. Das war dann mein erstes Erfolgserlebnis am Nachmittag. Jetzt ging es weiter nach Schuppen 42, er wurde auch Bananenschuppen genannt. Das Gebäude wurde 1961 von der HHLA (Hamburg Hafen und Logistik AG) gebaut. Es dauerte 5 Minuten und ich war am Bananenschuppen angelangt. Hier war reger Verkehr auf den Bahngleisen vor dem Schuppen .Mitunter sah man auch eine Lok im Bananenschuppen, die Kühlwaggons rangierte. Rechts vom Hafenbecken mit Blick zum Michel lagen ein oder zwei weiße Kühlschiffe am Kai. Das Tauwerk der Schiffe war gewaltig, man hätte es auch streicheln können. Hier wurden auch von verschiedenen Schiffsausrüstern Ware für das Schiff angeliefert.

Schiffsausrüster sammeln alle Teile und Waren für das jeweilige Schiff. Ist das Schiff im Hafen, werden alle Teile schnellsten zugeführt. Proviant und technische Teile,eben alles, was für die nächste Seereise gebraucht wird.

Mitunter sah man auch die Festmacher bei der Arbeit, die ein Schiff festmachten. Hafenschlepper konnte man dann auch hautnah erleben. Jetzt ging ich zum Ende des Bananenschuppens Richtung Michel. Grüne Bananen lagen immer umher, nur mehr als 3 Stück habe ich nicht mitgenommen. Erfolgserlebnis Nr. 2 war perfekt. Den Bananenschuppen 42 gibt es nicht mehr. Dafür gibt es heute nebenan auf dem Gelände ein großes Frucht- und Kühlzentrum, mit schnelleren Kai-Kränen zum Entladen der Kühlschiffe im Hansahafen. Nun ging es zum Schiffsanleger der HADAG (Hafendampfschiffahrts-Actiengesellschaft, heute ein Tochterunternehmen der Hamburger Hochbahn AG, die wiederum eine Partnerin des HVV ist), am Ende des Bananenschuppens. Die Fähre kam schon, sie fuhr Richtung Baumwall. Am Ausgang Baumwall des Schiffsanlegers musste man einen Fahrschein lösen. Richtung U-Bahn Baumwall war noch ein Zollamt das man auch als Fußgänger passieren musste. Dort standen die Zöllner, die Autofahrer mussten anhalten. Zollpflichtige Ware? fragten sie. Wenn nicht, durften sie den Zollübergang passieren und weiterfahren. Ich, mit meiner kleinen Plastiktüte in der Hand, hatte immer Glück und durfte, ohne angehalten zu werden, passieren. Dieses Gebäude steht auch nicht mehr. Die Zollgrenze wurde zurückverlegt, in Höhe Sandtorkai Haus Nummer 37. Später war die Zollstelle in der Versmannstraße, Höhe ca. Schuppen 26 Richtung Elbbrücken-Veddel. Diese Verlegung wurde nötig im Zuge der Bebauung der neuen Hafencity.

Jetzt fuhr ich mit der U-Bahn acht Stationen, mit der Straßenbahn zwei Stationen und ich war zu Hause. Meine Mutter war froh, mich wieder zu sehen, ohne Schrammen im Gesicht zu haben.
Ich fand es toll, im Hafen butschern zu gehen. Der Geruch im Hafen war einmalig. Jetzt musste ich aber noch schnell meine Schularbeiten machen, mit der Hafenluft in der Nase. Einfach toll und es ging umso schneller mit den Hausaufgaben. Natürlich habe ich so eine Tour nicht jeden Tag gemacht, das hätte meine Mutter mir nicht erlaubt.

Seit dem 1. Januar 2013 gibt es keinen Freihafen mehr in Hamburg. Ich finde den Hamburger-Hafen immer noch schön, man muss ihn nur gesehen haben, gestern und heute.


  • Autor: Dieter Scholz, 26. April 2013
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