TimetunnelMachen Sie eine Zeitreise … mit der Zeitleiste zur Machtergreifung 1933
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Camp
Im Camp

Waschtag
Waschtag

Zustieg
Zustieg

Entree
Entree

Seileinbau
Seileinbau

Seilfahrt
Seilfahrt

Unter Tage
Unter Tage

Immer tiefer
Immer tiefer

im Siphon
im Siphon

Immer tiefer
im Schluf

Die große Halle
Die große Halle

am Endpunkt
am Endpunkt

Stalaktit
Stalaktit

Sinterfahnen
Sinterfahnen

Höhlenplan
Höhlenplan

Aufstieg
Aufstieg


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Prolog:
Anfang der 1980er Jahre wurde ich Mitglied des Deutschen Alpenvereins, Sektion Hamburg. Durch meine vielen Eis- und Klettertouren im Gebirge wurde ich aufgrund meiner gesammelten Erfahrung, nach Ausbildung und Prüfung, Fachübungsleiter für Hochtouren. In dieser Funktion war ich einige Jahre für die Sektion tätig. Meine Begeisterung für die Touren nach Untertage, wurde sowohl von meiner Partnerin als auch einigen DAV-Mitgliedern geteilt. Wir beschlossen, innerhalb der Sektion die Speläogruppe Hamburg zu gründen, deren Leiter ich einige Jahre war. Meinen knapp bemessenen Urlaub teilte ich in den folgenden Jahren so auf, dass im Frühjahr Frankreichs Karstgebiete besucht werden konnten, der Sommer wurde in den Schweizer Hochalpen beim Bergsteigen, Fels- und Eisklettern verbracht. Viele schwere Höhlenfahrten gelangen unserer kleinen Gruppe, oft waren wir mehrere Tage kilometerweit im Bauch der Erde. Dank des intensiven Trainings, unserer guten körperlichen Verfassung, der notwendigen Vorsicht und der Kenntnis der Gefahren, wurden alle Fahrten nach Untertage unfallfrei durchgeführt.
Den nachfolgenden Bericht habe ich im Mai 1992 für das Nachrichtenblatt des DAV, Sektion Hamburg verfasst.

Für den Laien vorab eine Einführung in das Speläologendeutsch:
Speläologen (Höhlenforscher), kurz Höfos, schlazen sich vor einer Befahrung mit dem Schlaz, ihrer Schutzkleidung ein. In den Höhlen schlufen (kriechen) sie mit Vorliebe durch Schlufe (enge Spalten), lehmige Passagen, Höhlenbachbette, unterirdische Hallen und weitere unterirdische Naturschönheiten.

Gouffre des Encanaux... eine Höhlenfahrt

Im Mai des Jahres 1992 waren wir, Wolfgang, Andreas, Reinhard, Dörthe und ich wieder einmal im Massif Sainte Baume, in der Provence.

Aus den Jahren vorher hatten wir noch einige Höhlenwünsche offen. Da war zum Beispiel die Gouffre Gouffre bedeutet sowiel wie: Abgrund, Schlund oder Schlucht des Encanaux, die vor drei Jahren zuviel Wasser führte, eine weitere Befahrung war damals nicht möglich.

Unsere beiden Neulinge hatten im Frühjahr im Hohenstein mit der neu erworbenen Ausrüstung die Befahrungstechniken erlernt und sich mit ihrem Gerät vertraut gemacht. Wir wollten schließlich nicht Wanderhöhlen befahren, sondern Vertikalsysteme.

Nach einigen Eingehtouren, die auch längere Schwimmstrecken enthielten, fühlten wir uns fit, eine große Schachthöhle zu machen.

Für den Eingangsschacht wurden ein 100-Meter-Seil und ein 55-Meter-Seil in einem der Schleifsäcke verstaut. Es folgten 10 m, 15 m und ein 25 m Seil, sowie die persönliche Ausrüstung, Gurte, Abseil- und Steiggeräte. Alles in allem ein ansehnliches Gepäck. Auf fünf Schultern verteilt ergab sich immer noch eine Last von mehr als 20 Kilogramm pro Nase. Mit diesem Gepäck ging es hinauf in die Encanaux-Schlucht, schon ohne Traglast ein beschwerlicher Weg, denn im Talgrund hat das Wasser in langen Jahren Strudellöcher mit einem Durchmesser bis zu 10 Meter ausgewaschen. Diese konnten selbst ohne Rucksack nur schwer umgangen werden. Nach 40 Minuten kamen wir an die Source des Encanaux, die Karstquelle, aus der das Karstwasser der Höhle nach einer Durchlaufzeit von 256 Stunden wieder an der Erdoberfläche erscheint.

Nach mühseligen Stunden des Aufstiegs, die Hitze setzte uns sehr zu und Wasser gab es seit der Quelle nicht mehr, erreichten wir den Höhleneingang. In der Mittagshitze die leichte luftige Kleidung gegen den warmen Unterziehkombi und Schlaz zu tauschen, kostet schon Überwindung, aber in der Höhle werden wir nichts mehr von der Wärme merken, die draußen herrscht.

Das erste Seil befestige ich an einem Baum, der mein Gewicht wohl halten wird und steige ab zum Eingangsschacht, der mit seinen 50 Metern Tiefe recht beeindruckend wirkt. Ein Handlaufseil ist schnell gespannt und ich baue diesmal zwei parallele Seile in den großen Schacht ein, damit immer zwei Leute gleichzeitig ein- und ausfahren können.

Die erste Abseilfahrt steht dann dem zu, der das Seil eingebaut hat, er ist Tester. Aber diese 50 Meter sind für mich Wiedersehen und ein reiner Genuss. Die Gouffre führt ständig Wasser, das von unten hoch gedrückt in der Höhle erscheint und nach kurzem Durchfluss wieder in einem Siphon verschwindet. Das restliche lange Gangsystem wirkt wie ein Ausgleichsbehälter, der nur bei extremen Hochwässern aktiv wird. Das kann aber bereits nach einem heftigen Gewitterguss der Fall sein, also besteht auch in der Encanaux die Gefahr des Eingeschlossenwerdens. Wir statten als erstes dem unterirdischen Fluss, der sich zwischen den erwähnten Siphons befindet, einen Besuch ab und befinden die Durchflussmenge als äußerst gering. Das lässt hoffen…

Das schön erodierte Gangsystem entlockt uns einige aah's und ooh's, gestaltet sich aber hin und wieder klettertechnisch schwierig. Endlich sind wir an dem Punkt angekommen, der vor drei Jahren wegen zu viel Wasser unüberwindbar war.

Wir haben Glück, das Feuchte Gewölbe hat nicht zuviel Wasser. Reinhard ist nicht für vorsichtiges Sondieren und legt sich rücklings in das lehmige Wasser, er hat zehn Zentimeter Luft zwischen Wasseroberfläche und Fels zum Atmen. Geschickt windet er sich durch die Erosionsformen und ruft uns nach wenigen Minuten.

Andreas und Wolfgang schauen mich an und ihr nein danke steht ihnen in den Augen, sie gehen zurück und steigen aus. Dörthe und mich zieht es allerdings, den weiteren Teil der Gouffre zu sehen. Als ich mich in das kalte Wasser lege und die Brühe mir in den Kragen schwappt, kann ich gar nicht so schnell pusten, es kostet jedes Mal einige Überwindung.

An den Siphon schließt sich ein zweites abgesoffenes Gangstück an, dann folgt eine sandige aufwärts führende Schlufstrecke, die in eine geräumige Halle mündet. Dann folgen schöne erodierte Hallen mit stillen Seen. Nach einiger Zeit stehen wir am letzten Siphon auf Minus 98 Metern und müssen umkehren, denn dieser See trocknet niemals aus und Tauchgeräte haben wir nicht dabei.

Aus einer großen Kluft führt der Weiterweg nach oben, sehr lehmig und schwierig bis an den Rand eines 27-Meter-Schachtes. Ein Seil haben wir noch und befestigen es um einen großen Block herum. Der Schleifsack wird als Scheuerschutz darunter gelegt und wir steigen sehr vorsichtig ab. Abseilen ist wegen der vielen scharfen Kanten nicht ratsam, das Seil könnte zu schnell beschädigt werden und der Weg zurück wäre versperrt. Ein weiteres Gangsystem mündet in einer Tiefe von 102 Metern in einen Siphon, hier ist nun endgültig Schluss.

Zum Trost hängt von der Decke ein einzelner Stalaktit, schön mit kleinen Aragonitrosen garniert.


  • Autor: Hartmut Kennhöfer, im Mai 1992
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