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1939

Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

Schulzeit

Einschulung, Ausbildung und Tanzstunde

1939

Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

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Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945 / Einschulung, Ausbildung und Tanzstunde
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Schule Ellerhoop in den Kriegs- und Nachkriegsjahren

Erstes Kapitel:
Schule Ellerhoop 1939 bis 1945

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  1. Schulunterricht in Ellerhoop 1939 bis 1945
  2. Schulunterricht in Ellerhoop 1946 bis 1951
SchiefertafelSchulanfänger benutzten eine solche Tafel aus Schiefer SchuhwerkSo erbärmlich waren Schulkinder im Winter 1946/47 gekleidet
Lehrer Lund nahm das Foto anonym auf, um die Persönlichkeit der Kinder zu schützen


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Schulunterricht in den Kriegs- und Nachkriegsjahren

Schule Ellerhoop 1939 bis 1945

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Der Krieg und insbesondere die Nachkriegszeit stellten die Schulen vor große Probleme. Am Beispiel der Volksschule Ellerhoop möchte ich einmal aufzeigen, wie der Unterricht während des Krieges nur mit Mühe aufrechterhalten werden konnte.

In den Kriegsjahren wurde auch die Versorgung mit Brennmaterial immer schwieriger. Aus diesem Grund beschloss die Gemeindevertretung im Januar 1944, in der Greveshörn Brennholz für die Schule zu schlagen. Zusätzlich erfolgte 1944 der Beschluss, im Himmelmoor Torf für die Schule zu graben. Diese Aufgabe wurde Hinrich Böge übertragen, der dabei von Kriegsgefangenen und größeren Schülern unterstützt wurde. Dazu war es allerdings notwendig, für den beim Bauern Koch beschäftigten Hinrich Böge eine Ersatzkraft zu stellen.

Ich selbst wurde am 15. August 1944 zusammen mit neun Mädchen und vier weiteren Jungen bei der Schulhelferin Gerda Pohle eingeschult. Angesichts der damaligen Einwohnerzahl Ellerhoops eine stattliche Zahl von Schulanfängern. Frau Pohle trat zum gleichen Zeitpunkt ihre erste und auch einzige Stelle als Schulhelferin an. Für unsere ersten Schreibversuche benutzten wir eine Schiefertafel, an der ein Schwamm zum Abwischen des Geschriebenen befestigt war. Dieses erste Schuljahr wurde aufgrund der Tieffliegerangriffe jäh unterbrochen. Leider gibt es über den genauen Zeitpunkt dazu keine Aufzeichnungen. Nach meiner Erinnerung könnte dieses aber im März 1945 gewesen sein. Weil Lehrer Lund nicht mehr wehrtauglich war, war er Ende April aus der Wehrmacht entlassen worden.

Nach Kriegsende erfolgte die Besetzung der Schule durch die englische Besatzungsmacht. Die Lehrer Lund und Dreßler wurden von den Engländern aufgefordert, ihre Wohnungen binnen 24 Stunden zu räumen. Ausgenommen hiervon waren lediglich Keller, Boden und Lehrmittelzimmer.

Am 1. Juli 1945 war Lehrer Lund seit 25 Jahren in Ellerhoop tätig. Am Tage seines Jubiläums war er jedoch noch nicht wieder im Dienst, da zu dieser Zeit noch sämtliche Schulen geschlossen waren. Als dann endlich am 18. September zumindest die Grundschule wiedereröffnet wurde, herrschte große Freude und Erleichterung. Mit der Eröffnung des Unterrichts für die Oberstufe in der britischen Besatzungszone am 20. Dezember gab es endlich wieder Unterricht für alle Ellerhooper Schüler. Allerdings gestaltete sich der Unterricht nach dem Ende des Nazi-Regimes überaus schwierig, denn außer Bibel und Gesangbuch waren sämtliche Schulbücher verboten worden. Die Schule in Ellerhoop behalf sich mit Vervielfältigungen und löste auf diese Weise zumindest teilweise dieses bestehende Problem. Da es zudem gelang, eine Menge Hefte zu beschaffen, konnte die Schule einigermaßen arbeiten. Um Hefte für die Schule zu beschaffen, spendeten die Ellerhooper Bauern 60 Zentner Kartoffeln. Diese lagerten zunächst, sehr zur Verwunderung des englischen Unterrichtsoffiziers, im Schulflur. Er zeigte aber Verständnis hierfür, sodass die Kartoffeln gegen Hefte eingetauscht werden konnten.

Die jüngeren Jahrgänge benutzten weiterhin Schiefertafel und Griffel. Erst später wurden zum Schreiben Hefte und Federhalter benutzt. Die Federhalter mussten zum Schreiben in Tinte eingetaucht werden. Die Tintenfässer waren in die Tische eingelassen und wurden bei Bedarf aufgefüllt.

Die Zahl der Schüler stieg durch die nach Ellerhoop verschlagenen Flüchtlinge rapide an, deshalb stellte Lehrer Lund am 11. März 1946 den Antrag auf einen zusätzlichen Klassenraum und zwei weitere Lehrerstellen. Die 1928 als Jugendraum eingerichtete Klasse wurde jetzt dringend wieder als Klassenraum benötigt. Zu diesem Zweck wurden Lehrer Lund 5,5 Kubikmeter Holz bewilligt. Tischler Wiech aus Rellingen fertigte hieraus 34 Tische. Zum Sitzen dienten die langen Stuhlreihen des früheren Jugendraums, die, wie heute noch im Kino oder Theater, heruntergeklappt werden mussten. Wollte ein Schüler am hinteren Ende der Bank seinen Platz aufsuchen oder verlassen, mussten alle davor sitzenden Schüler aufstehen.

Zum 1. Dezember 1945 war Lehrer Dreßler auf eigenen Wunsch nach Hörnerkirchen versetzt worden. Eine Versetzung vorher nach Barmstedt scheiterte daran, dass er hier keine Wohnung fand. Im April 1946 wurden in Ellerhoop 52 Kinder eingeschult. Somit besuchten zu diesem Zeitpunkt insgesamt 233 Kinder die Volksschule Ellerhoop. Der Antrag von Lehrer Lund auf zwei weitere Lehrerstellen war daher mehr als berechtigt. Die Schwierigkeit, Lehrerstellen zu besetzen, bestand aber darin, dass viele Lehrer aufgrund ihrer Nazi-Vergangenheit noch nicht wieder unterrichten durften. Die Schulen waren somit vermehrt auf Schulhelferinnen angewiesen. Anfang Mai 1946 erhielt die Schulhelferin Liselotte Zander den Lehrauftrag für Ellerhoop. Damit unterrichteten in Ellerhoop neben Lehrer Lund die Schulhelferinnen Fräulein Pohle und Fräulein Zander die 233 Schüler. Aufgrund fehlender Klassen und Lehrer war es unvermeidbar, dass auch nachmittags unterrichtet werden musste. Im Jahr 1946 wurde zudem in Schleswig-Holstein die neunjährige Schulpflicht eingeführt. Ab November verbesserte sich die Situation in Ellerhoop leicht dadurch, dass der Vater der Schulhelferin Liselotte Zander, Mittelschullehrer Erich Zander, die zweite Lehrerstelle übernahm. Im Dezember 1946 hat die Schule an zwei Tagen eine Fahrt ins Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg unternommen. Die Märchenaufführung war für alle Kinder ein Lichtblick in dieser dunklen, trostlosen Gegenwart. Zugleich gab es auch für die Schüler, erstmalig nach dem Krieg, auch wieder eine kleine, sehr bescheidene Weihnachtsfeier.


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  • Autor: Peter Münster, 2019
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