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Braune Kuchen

Es weihnachtet und ich will Plätzchen backen. Da kommt mir die Erinnerung an eine Backnacht für braune Kuchen.

Frisch verheiratet, hatten wir nur ein möbliertes Zimmer und eine Küchennische mit 2 Kochplatten. Gerne hätte ich Plätzchen gebacken, aber ein Backofen passte nicht in die Kochecke. Mutti erlaubte mir, in ihrer neuen Küche zu backen. Ich freute mich und dachte: Da nehm’ ich gleich von allen Zutaten die doppelte Menge, dann bekommen alle etwas davon ab.

Ich knetete Mehl, Zucker, Eier, Butter usw. zusammen, der dicke Kloß klebte mächtig vom Sirup, der die Kekse braun färben sollte. Irgendwann war es geschafft und ich wollte den Teig ausrollen. Halt rief Mutti, nicht auf der neuen Arbeitsplatte – die Küche war erst ein paar Wochen alt – du musst ein Brett unterlegen, sonst zerkratzt du beim Ausstechen der Kekse die neue Platte. Oh je, das Brett war ungefähr so groß wie eine Din A 3-Seite, also ca. ein aufgeklappter Aktendeckel. Da passte nicht viel Teig drauf und eh ein Blech mit Keksen belegt war, musste ich mindestens 4 kleine Teigklöße ausrollen und ausstechen. Die Reste knetete ich wieder zusammen und immer kam ein bisschen Mehl vom Brett und vom Nudelholz dazu. Der Teig wurde immer trockener und krümeliger und zerfiel beim Ausrollen. Und die Kekse im Ofen durften nicht verbrennen, bevor ich das nächste Blech belegt hatte. Es passte auch immer nur ein Blech in den Ofen – Umluftherde gab es noch nicht.

So knetete ich, stach Glocken, Tannenbäume, Herzen und Sterne aus – die Weihnachtsmänner verloren immer gleich den Kopf – probierte fertige Kekse und werkelte bis in die Nacht hinein. Rundum klebte die Arbeitsplatte vom Sirup, Teig, Eiweiß und Mehlresten. Der Duft der fertigen Kekse lockte Mutti in die Küche und mit einem Teller voll warmer Kekse verschwand sie im Wohnzimmer, damit mein Vater und mein Mann auch probieren konnten. Und mach mir ja die Küche wieder sauber, rief sie im Hinausgehen. Ja, ja grummelte ich verschwitzt und erschöpft das letzte Blech ist noch im Ofen, dann putze ich, und Schrammen habe ich nicht gemacht.

Mein Vater lieh uns sein Auto, damit wir nicht mitten in der Nacht stundenlang auf einen Bus warten mussten. Von Wandsbek nach Rahlstedt-Ende war eine kleine Weltreise.

Die braunen Kuchen haben der ganzen Familie sehr gut geschmeckt – aber ich hab' seit dieser Backnacht nie wieder welche gebacken. Es gibt nur weiße Plätzchen – ohne Sirupteig – und niemals nehme ich das doppelte Rezept.

  • Autorin: Renate Rubach, Erinnerungswerkstatt Norderstedt / November 2011
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