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Klettersport im Weserbergland
– erster Teil

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  1. Klettersport im Weserbergland
  2. Höhlenfahrt im Weserbergland

Klettern im Weserbergland

PlattenklettereiPlattenkletterei an der Pötzener Wand Pötzener WandPötzener Wand, fast alpin; der Autor im Vorstieg NachstiegEine Seillänge geklettert und den Standplatz eingerichtet, die Nachsteiger können kommen, alles Trainig fürs Hochgebirge AnstiegKlettern im Hochgebirge; Anstieg über den Westgrat zum Gipfel des Rimfischhorn (4199 m.ü.M.) NachstiegTrainiertes anwenden beim Klettern im Hochgebirge; der Autor (Mitte) mit Kletterpartnerin Rosa am Gipfel des Rinpfischhorn (4199 m.ü.d.M), Anstieg über Westgrat, Rimpfischwäng

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I' geh' kraxeln – Klettersport im Weserbergland

Pötzener Wand wird gesperrt … Als ich diese Meldung der IG Klettern (Abkürzung von I' geh' kraxeln – nein – Interessengemeinschaft Klettern ist richtig) 2014 las, kehrten einige Erinnerungen an schöne und interessante Erlebnisse zurück. Als Mitglied des Deutschen Alpenvereins – Sektion Hamburg, durfte ich, wie alle anderen Mitglieder des DAV, den Stützpunkt im Süntel bei Hessisch Oldendorf nutzen. In den 1990er Jahren gab es dort für einen geringen Obolus einen Schlafplatz im Gemeinschaftslager, auch durfte man sich im großen Gemeinschaftsraum aufhalten, der, mit einem Kachelofen ausgestattet, im Winter sogar beheizt werden konnte.

Es gab sogar eine Küche, aber leider keine Toilette und auch keinen Wasseranschluss. Es durften aber nebenan, im Ausflugslokal, Toiletten und Waschraum benutzt werden. Als Ausgleich konnten die Lokalbetreiber ein Kontingent Betten bei Bedarf nutzen. Für uns hieß das meistens: morgendliches Waschen mit Kaltwasser im Blutbach, wenn man früh in den Tag starten und nicht bis zur Öffnung der Toiletten warten wollte.

Zur Vorbereitung auf alpine Klettertouren im Kalkgestein der Ostalpen herrschten hier fast ideale Trainingsmöglichkeiten, um seine körperlichen und mentalen Kräfte zu stärken und natürlich die Klettertechnik im Fels zu perfektionieren. Kletterrouten bis zum sechsten Schwierigkeitsgrad (UIAA-Skala) durchzogen die senkrechten, teils überhängenden und bis zu sechzig Meter hohen Klippen an diesem Teil des Süntels.

Es gab auch mehrere Steinbrüche in der Umgebung, aber die waren meistens nicht sehr attraktiv, weil das Gestein, durch die Sprengungen gelockert, nicht sehr standfest und dadurch wenig vertrauenswürdig war. Viel zu brüchig war das Gestein, auch ließen sich Sicherungsmittel nur schwer anbringen. Aber es gab eine Ausnahme, die Pötzener Wand. Durch eine Laune der Natur war hier eine geologische Besonderheit entstanden, ein sogenannter Harnisch. Ein gigantischer Riss durch den ehemaligen Meeresboden, der zwei fast senkrecht aufgeschobene Kalkplatten voneinander trennte. Der Steinbruch hatte eine der Platten gefressen. Die Andere aber hatte er stehengelassen, und weil die Kräfte der Sprengladungen wegen der Kluft nicht auf die zweite Platte übertragen wurden, war der Fels fest und stabil geblieben. Eine ganze Seillänge konnte man hier auf den herrlichen senkrechten Platten klettern, der reine Genuss! Vorsicht musste man aber an den Bändern walten lassen, hier lag, wie im Gebirge, viel loses Geröll. Ein gutes Training für die Alpen. Die Wände und Kamine am Süntel lagen oft schon im Schatten, dann lohnte es sich, diese sonnenbeschienenen Klippen am Nachmittag zu besuchen.

Nichtkletterer kamen hier aber auch auf ihre Kosten. Der ehemalige Meeresboden barg eine große Zahl an Fossilien. Im Schutt der Kalkwände fand man, ein gutes Auge vorausgesetzt, Schnecken, Muscheln, Brachiopoden und sogar das Meer selber in Form von Wellenrippen, die im Laufe der Jahrmillionen zu Stein geworden waren. Auch hörten wir, dass es in der Nähe eine Höhle geben sollte. Kalkgestein ist verkarstungsfähig, also in kohlensaurem Wasser löslich, was die Voraussetzung für die Bildung von Klüften und Höhlen ist. Am Ende der Eiszeit ist hier so viel Wasser in den Rissen und Klüften des Gesteins versickert, was das Vorhandensein von Höhlen sehr wahrscheinlich macht.

Auf einer abendlichen Querfeldeinwanderung mitten durch den weglosen Wald haben wir sie dann auch entdeckt, die Höhle. Erst nur ein enges Loch im Waldboden, vor lauter Blättern kaum zu sehen, dann im Licht der Taschenlampen ein tiefer Schacht. Peer, auf dieser Wanderung mit Krücken dabei, weil er eine Meniskus-Operation ausheilte, war sofort Feuer und Flamme, dieses Loch zu erkunden. Die Krücken dienten, quer über die Öffnung gelegt, als Sicherung, um das Seil darüberzuführen. Der Schacht führte uns knapp zehn Meter in die Tiefe. Von hier sahen wir im Licht unserer Taschenlampen eine kleine Klufthöhle ohne Zu- oder Abgang, zwei kleine verwinkelte Räume und Spuren der letzten Vermessung. Durch wen? Welcher Späläoverein betreut die Gegend?

In Hamburg hatten die Höhlenvirusinfizierten die Späläogruppe des DAV, Sektion Hamburg gegründet und mich zu ihrem Oberhöhli erkoren. In Frankreich hatten wir bei etlichen spektakulären Höhlenbefahrungen (man spricht die Sprache der Bergleute) Erfahrungen gesammelt beim Durchtauchen von Siphons, und beim Befahren von Schächten, oft viele zig-Meter tief. Das hier konnte nicht die Höhle sein, von der wir gehört hatten. Aber es lag nahe, dass wir sehr nah dran waren, sie zu finden.

Einen trüben nassen Tag im Süntel nutzten wir zum Wandern, weil Klettern wegen des nassen, rutschigen Gesteins zu gefährlich war. Ein zweiter Steinbruch weckte Aufmerksamkeit, weil ein Muschelfossil gefunden wurde. Auch hier wieder fossile Brachiopoden, Wellhornschnecken und Muscheln in guter Erhaltung. Peter mühte sich mit einer recht großen Platte, auf der sich deutliche Wellenrippen abbildeten. Die kommt in meinen Garten, erklärte er. Wenig später machte ich noch eine aufschlussreiche Entdeckung. In den Fels eingemauert befand sich ein blauer Stahldeckel von mehreren Millimetern Stärke mit Scharnier und gerade so groß, dass ein Mann sich hindurch quetschen konnte, schwer gesichert mit Schlössern und starken Schrauben. Das musste sie sein, die Höhle, von der wir gehört hatten.

Zurück in Hamburg, mit den gefundenen fossilen Schätzen, machte ich mich an die Arbeit herauszufinden, an wen ich mich wenden müsste, um diese Höhle befahren zu dürfen. Aber das ist eine andere GeschichteLesen Sie auch den zweiten Teil:
Höhlenfahrt im Weserbergland
…

Traurig nur diese Meldung 2014, ein Kletterverbot wurde ausgesprochen, weil der Besitzer, die Forstgenossenschaft Bensen, befürchten muss, dass sie bei einem Kletterunfall für die Folgen haften muss. Anders als bei Naturfelsen, wo brüchiges oder loses Gestein als naturtypische Gefahr angesehen wird, für die niemand haftet, hat der Steinbruchbetreiber durch den Abbau die potenzielle Gefahr verursacht und muss für entstehende Schäden aufkommen, so die Rechtslage. Wir bekommen auf lange Sicht amerikanische Verhältnisse, wer sich am heißen Kaffee das Maul versengt, verklagt den Kaffeekocher auf Millionen, weil er nicht über die Gefahren eines heißen Kaffees aufgeklärt hat. Wo bleibt die Eigenverantwortlichkeit? Wieso ist zunehmend niemand mehr bereit, die Folgen der übernommenen Risiken zu tragen? Verantwortung, vor allem für das eigene Tun, wird zunehmend zum Fremdwort, ich möchte es aber nicht in unser Lexikon der aussterbenden Wörter aufnehmen.


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  • Autor: Hartmut Kennhöfer, 10. Januar 2025
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