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Weimarer Republik und NS-Diktatur / Einschulung, Ausbildung und Tanzstunde
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Reichspfennig

Fünf Reichspfennig, Münze von 1936

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Der Pfennigdieb

Es war 1938 in Hamburg, wir wohnten in einem Mietshaus in der Altonaer Straße im Schanzenviertel. Unten zur ebenen Straße oder ein paar Stufen abwärts befanden sich zahlreiche Geschäfte: ein Milchgeschäft, eine Bäckerei, ein Bierlokal und eine Eisdiele, die in den Wintermonaten Süßigkeiten verkaufte.

Mit der Tochter der Inhaber des Milchgeschäfts, Monika, war ich befreundet und wir spielten oft zusammen. Wenn ich auf Monika wartete, sie war ein Jahr älter als ich und ging schon zur Schule, durfte ich mich in der Wohnung ihrer Eltern aufhalten und mich wie zu Hause fühlen.

Eines Tages, ich war allein im Wohnzimmer, Monika war noch nicht aus der Schule zurück, schaute ich mich gelangweilt im Zimmer um. Auf dem Wohnzimmerschrank lagen einige Münzen. Gebannt schaute ich auf das Geld. Ob es wohl jemand merken würde, wenn ich mir davon ein Fünfpfennigstück nehme? Ich schaute mich nach allen Seiten um, ob ich auch wirklich allein im Zimmer sei. Schnell griff ich zu, ging durch den Laden zur Tür hinaus auf die Straße. Monikas Mutter rief mir noch hinterher: Warte doch, Monika muss gleich kommen! Ich schaute mich nicht um, sondern ging schnurstracks zur Eisdiele und kaufte mir für die fünf Pfennige einen großen Lolli und packte ihn aus. Er sah aus wie ein Milchtaler und schmeckte köstlich. An dem Lolli schleckend ging ich in der Straße auf und ab und kam auch immer wieder an dem Milchgeschäft vorbei. Es fiel mir nicht auf, dass Monikas Mutter mich schon eine ganze Weile beobachtete, weil ich so vertieft in den Genuss meines Lollis war.

Plötzlich packte sie mich am Arm und zog mich in den Laden. Na fragte sie gedehnt, schmeckt dir der Lolli überhaupt von dem gestohlenen Geld? Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg und mein schlechtes Gewissen wurde offensichtlich. Mein Vater ist Polizeibeamter und ich weiß, dass man nichts wegnehmen darf, was einem nicht gehört. Ich stand da und der Lolli schmeckte nun gar nicht mehr, ich hielt ihn ihr hin und wäre ihn gern los gewesen, Nein sagte sie und setzte sich auf einen Stuhl ich will sehen wie gut dir der Lolli schmeckt. Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und schluchzend bat ich um Verzeihung und versprach, es nie wieder zu tun.

Allein habe ich mich nie wieder an fremdem Gut vergriffen. Moment, wie war das doch mit dem Engel im Kleiderschrank? Auch hatte ich nicht mit den verwegenen Einfällen meines Cousins Heinz in den kommenden Jahren gerechnet.


  • Autorin: Ilse Krause, Dezember 2019
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