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Bild: Kinder beim PfingstausflugPapa spielte Das Wandern ist des Müllers Lust und andere Wanderlieder und wir sangen dazu.


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Der Pfingstausflug

To Pingst'n, ach wie scheun, wenn de Natur so greun … wenn ich dieses Lied von Hein Köllisch höre, fällt mir sofort ein Pfingstausflug aus meiner Kindheit ein.

Mutti hatte mir ein neues Kleid genäht, hellgrün mit kleinen dunkelgrünen Tupfen. Dazu bekam ich weiße Leinenschuhe und Kniestrümpfe. Meine Brüder waren stolz auf die neuen weißen Hosen. Piekfein sahen wir aus.

Eine große Tasche wurde gepackt mit Butterbroten und hart gekochten Eiern, dazu ein paar Bonbons gegen den Durst. Wasserflaschen zum Überleben schleppte man damals noch nicht mit.

Unser Vater hängte sich die prall gefüllte Tasche über die Schulter, nahm seine Mundharmonika und so ging es auf Pfingsttour. Papa spielte Das Wandern ist des Müllers Lust und andere Wanderlieder und wir sangen dazu.

Von den Stacheldrahtzäunen am Wegrand zupften wir Schafwollreste und stopften sie in eine Tüte. Papa lobte uns, denn zusammen mit der Schurwolle unserer Angora-Kaninchen konnte er sie einschicken und bekam gesponnene Wolle dafür. Tante Fietsch strickte uns mollig weiche Pullover davon, die leider schrecklich in der Nase kitzelten.

Der Wanderweg führte über eine Kuhkoppel und wir mussten über den Zaun klettern. Oh, Schreck: ein Windstoß wehte mein neues Kleid hoch, es blieb am Zaun hängen. Ich zog und schon hatte das Kleid ein Loch. Muttis Schimpfen höre ich heute noch. Ich heulte und landete mit den weißen Schuhen in einem Kuhfladen. Mit Blättern und Gras versuchte sie meine Leinenschuhe vom Kuhmist zu befreien – nun hatten sie eine braun-grüne Farbe und stanken fürchterlich.

Harro rutschte vorsichtig unter dem Zaun unter durch. So blieb die Hose heil, aber die Rückseite färbte sich grasgrün. Mutti schlug die Hände über dem Kopf zusammen Wie seht ihr bloß aus, ich hatte euch so sauber angezogen!

So lädiert kamen wir bei der Klinkener Mühle, dem Ausflugslokal, an. Hier herrschte Hochbetrieb. Wir suchten uns einen Platz etwas abseits, die stinkenden Schuhe versteckte ich unter dem Tisch. Mutti packte die Butterbrote aus, Papa bestellte Kaffee und für uns Brause.

Gestärkt ging es weiter über die Wiesen an der Beste entlang. Ein Frosch, rief Günther, sprang hinterher und rutschte von der Böschung ab in den morastigen Graben - der Frosch war entwischt. Mit euch kann man sich wirklich nirgends mehr sehen lassen, schimpfte Mutti ihr seht alle aus wie die Ferkel.

Mit einem Strauß Himmelsschlüssel stimmten wir Mutti um, sie schluckte den letzten Fluch runter und lachte als Papa anfing zu singen To Pingst'n, ach wie scheun, wenn de Natur so greun …

Zu Hause holte Mutti die große Waschschüssel in die Küche und wir wurden erneut geschrubbt.

Die weißen Leinenschuhe waren wohl nicht mehr zu retten, denn zum Vogelschießen, dem Schulfest, bekam ich schwarze Lackschuhe.


  • Autorin: Renate Rubach, 6. Mai 2007
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