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Die erste Urlaubsreise mit der Familie - 1969

Die Elbbrücken hatten wir überquert, die Harburger Berge kamen näher, als von der Rückbank des VW-Käfers unsere Töchter fragten: Sind wir gleich da? Wir holten tief Luft und erklärten den beiden: Wir wollen viel höhere Berge sehen in Österreich und das ist noch eine ganz weite Fahrt. Ihr müsst noch viel Geduld haben. Monika und Katja waren acht und vier Jahre jung, woher sollten sie wissen, wie weit es bis Österreich ist. Meine Mutter saß zwischen den beiden Mädchen und schwärmte ihnen nun von den hohen Bergen vor, die sie selbst nur einmal als Kind gesehen hatte. Im Januar dieses Jahres war mein Vater gestorben, im Urlaub mit uns sollte Mutti auf andere Gedanken kommen. Insgeheim hofften wir, dass sie abends ab und zu auf unsere Töchter aufpasste, wenn wir ausgehen wollten. Unser Käfer war bis an den Rand vollgestopft mit Gepäck, auf der Rückbank wurde Schwarzer Peter gespielt, gequengelt, gestritten. Himmlische Ruhe war, wenn eine der Beiden eingeschlafen war.

Der Käfer fuhr so ungefähr 100 km in der Stunde, deshalb mussten wir in Ingolstadt übernachten. Am nächsten Morgen ging es weiter. Die Berge kamen in Sicht. In einem Prospekt hatte ich den Urlaubsort ausgesucht: Ginzling, an einem plätschernden Bach zwischen blühenden Wiesen gelegen, am Ende des Zillertals. Das Zillertal gefiel uns sehr gut, aber dann wurde die Straße schmal und kurvenreich, die Berge wurden immer höher, schienen auf uns einzustürzen. Nie vorher hatte ich so hohe Berge gesehen. Auf der anderen Straßenseite ging es in eine tiefe Schlucht. Bei einer Mittagspause nahm meine Mutter schon die erste Beruhigungstablette. Das Ortsschild Ginzling tauchte vor uns auf.

Die gebuchte Pension fanden wir sofort in dem kleinen Dorf. Sie lag an einem reißenden Wildbach und nicht an einem plätschernden Bächlein. Ich öffnete die Balkontür des spärlich eingerichteten Zimmers und sah in einen gurgelnden, schäumenden Wasserfall. Wir verstanden unser eigenes Wort nicht mehr – so laut rauschte es. Auf dem anderen Ufer sahen wir auf eine bedrohlich hohe Felswand. Mein Herz pochte laut vor Beklemmung. Ich fühlte die Bettdecken an – alles war klamm. Mutti sah mich fragend an: Hast du das ausgesucht? Ich nickte und hielt die Mädchen fest an der Hand. Dann brummten riesige Lastkraftwagen durch den kleinen Ort. Eine Tunnelbaustelle war hinter dem Dorf, das bedeutete: Baustellenverkehr; von Ruhe war hier keine Spur.

Abends gab es ein kleines Fest mit Musik und Schnapsausschank, aber das konnte mich nicht umstimmen. Ich hatte nur Angst, dass Monika oder Katja an den Wildbach gehen und ließ sie nicht aus den Augen. Bedrückt krochen wir in die klammen Betten, nachdem wir alle Fenster fest verschlossen hatten. Das Rauschen drang durch.

Morgens kam kein Sonnenstrahl in das enge Tal. Unsere Kleidung war feucht.
Beim Frühstück fragte Werner. Wollen wir hier wirklich bleiben? Ich schüttelte den Kopf, konnte gar nichts sagen. Auch Mutti seufzte nur laut. Die Wirtin brummte: Drei Nächte müssen sie bezahlen. Das nahmen wir in Kauf, packten schnellstens die Koffer und kehrten dem Dorf den Rücken.

Im weiten Zillertal – in Fügen - fanden wir ein Ferien-Domizil, die Berge stürzten nicht auf uns ein. Es gab ein Schwimmbad im Ort, was für unsere Töchter wichtig war. Von hier aus haben wir herrliche Wanderungen unternommen, haben Sessellifte und Seilbahnen kennen gelernt und sind noch viele kurvenreiche Strecken gefahren – aber nie wieder in ein so enges Tal mit einem rauschenden Wildbach.

Prospekte sind trügerisch.

  • Autorin: Renate Rubach, Dezember 2007
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