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Das gehört sich nicht

Meine allein erziehende Mutter war immer voll berufstätig und so wuchs ich hauptsächlich in der Obhut meines Großvaters auf. Zum Zeitpunkt dieses Erlebnisses ging ich noch nicht zur Schule. An einem für mich wundervollen Tag nahm Opa mich mit in seine ehemalige Stammkneipe. Ich muss dazu sagen, dass man sich über meinen Großvater erzählte, er habe in seinen jüngeren Jahren liebend gern und oft diese Kneipe besucht, um sie dann erst gegen morgen und ziemlich schwankend verlassen zu haben. Das musste vor meiner Zeit gewesen sein. Ich jedenfalls, habe meinen Opa nie dun wie man damals sagte, erlebt.

Ich war stolz darauf, dass Opi, mir kleinem und sehr neugierigem Mädchen einen Einblick in die Welt der Erwachsenen gab. Gleich hinter der Eingangstür befand sich eine riesige, schwere, dunkelrote Portiere, die das Ganze für mich sehr geheimnisvoll machte. Die Gaststube war sehr schummerig. Ich weiß noch heute, dass ich alles sehr, sehr aufregend fand. Ich bekam einen Platz an der Theke, auf einem der hohen Barhocker, von dem aus ich nun alles überblicken konnte. Selbstverständlich wollte ich meine Brause in genau so einem Glas eingeschenkt haben, aus dem auch Opa sein Bier trank.

Die Gäste in dem Lokal, die Opa alle gut zu kennen schien, waren sehr nett zu mir. Aber am besten gefiel mir die Wirtin Tante Kahn (das war auch der Name der Wirtschaft). Sie schenkte mir eine Tafel Schokolade und ich war fasziniert, wie geschickt sie den Zapfhahn bedienen konnte und mit den Gläsern herum hantierte. Dabei unterhielt sie sich mit Opa und nannte ihn einige Male Herzi

Als Kind hatte ich die Angewohnheit, alles was ich so erlebte und was neu für mich war, zu Hause nachzuspielen. Da war ich dann die Schuhverkäuferin, die Schaffnerin, oder die Ärztin. Nach diesem Erlebnis in Opas Wirtschaft wurde ich nun auch zur Wirtin. Ich holte mir Gläser aus dem Schrank und stellte sie in den Handstein (heute Spüle). Der Wasserhahn war mein Zapfhahn. Ich muss mich wohl laut mit meinen imaginären Gästen unterhalten haben und der Name Herzi muss auch gefallen sein. Jedenfalls fragte meine Mutter mich, wer denn Herzi sei? Das sagt doch Tante Kahn immer zu Opa! meinte ich.

Zack! Da hatte ich mich selbst ins Abseits manövriert. Vorbei die ganze Herrlichkeit. Es gab ein etwas lauteres Gespräch zwischen meiner Mutter und meinem Großvater. Mir wurde gesagt, dass es sich nicht gehörte, am helllichten Tage in eine Wirtschaft zu gehen - und mit einem Kind schon gar nicht!


  • Autorin: Ingrid von Husen, 17.06.2006
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