TimetunnelMachen Sie eine Zeitreise … Erkunden Sie die Zeittafel der Machtergreifung 1933
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Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

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Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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Erinnerungen Kapitel 7

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  1. Wir Mädchen von der 11. Brigade
  2. Schulzeit im Kriegsjahr 1943
  3. Meine LBA-Zeit in Rößel
  4. Die Russen kommen …
  5. Zwangsarbeit in Sibirien
  6. Medizinische Versorgung im Lager 1083
  7. Politunterricht in Potanino
  8. Wenn die Lagermusi spielt
  9. Unvergessliche Weihnachten
  10. Schuldenträume
  11. Rückkehr in ein geteiltes Deutschland
  12. Mein neues Zuhause 1948

ANTIVA - Ursprung

Der Begriff und die Idee der Antifaschistischen Aktion kamen ursprünglich aus Italien, wo Gegner von Mussolini als Antifaschisten bezeichnet wurden. In Deutschland gab es seit 1923 die Antifaschistische Aktion als Teilbereich des Rotfrontkämpferbundes. Ihr Ziel war es, gegen den aufstrebenden Faschismus zu kämpfen.

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Anfänglich kamen die Mitglieder der Antifaschistischen Aktion nur aus der kommunistischen, später aus allen sozialistischen Parteien und Organisationen. Die Antifaschistische Aktion sah ihre Aufgabe weniger darin, den revolutionären Kampf zu führen, sondern sie wollte in erster Linie – trotz aller Kritik an den Strukturen der Weimarer Republik – die bisher erkämpften emanzipatorischen Errungenschaften dieser Republik vor einem Rückfall in die Barbarei durch den Faschismus schützen.

Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers verschwand der Begriff Antifaschistische Aktion ab 1933 zunehmend und wurde nur noch vereinzelt vom kommunistischen Widerstand verwendet. Als historisches Beispiel für den Widerstand der Antifaschistischen Aktion zu Beginn der Diktatur des Nationalsozialismus gilt der Mössinger Generalstreik.

Quelle: Wikipedia.org/ANTIFA

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Erinnerungen an Sibirien
Kapitel 7
Politunterricht im Internierungslager 1083

Wenn daheim sonntags die Kirchenglocken die Menschen zur Andacht in die Kirche riefen, waren wir im Lager 1083 in Gedanken wohl oft dabei, zur Kirche zu gehen. Aber hier gab es keine Glocken, geschweige denn eine Kirche.

Wir saßen in der Baracke auf unseren Pritschen und hatten Politunterricht! Die Nachtschichtbrigaden, die schon schlafen gegangen waren, mussten aufgeweckt werden. Sie durften nicht liegen bleiben. In Sitzhaltung prasselten dann die Worte von unserem Politlehrer Herrn Adam, der ein deutscher Soldat war, auf alle hernieder. Ich weiß nicht, welchen Dienstgrad er innehatte, davon hatte ich sowieso keine Ahnung. Er hatte eine laute Stimme und konnte sich Gehör verschaffen. Was er uns da alles erzählte, ich weiß es heute nicht mehr. Davon hatten wir ja in der Schule nichts gelernt! Wer wusste denn schon, wer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren? Er konnte ganz gut die Lieder vorsingen und so lange mit uns einüben, bis Text und Melodie zu seiner Zufriedenheit klappten. Bis heute kann ich noch von zwei Liedern die erste Strophe, die ich nie vergessen werde.

Nationalhymne der UDSSR: (übersetzt ins Deutsche.)

Von Russland dem großen auf ewig verbündet
steht machtvoll der Volksrepubliken Bastion.
Es lebe vom Willen der Völker gegründet
die einige und mächtige Sowjetunion.
Ruhm sei und Lobgesang, dir teures Vaterland.
Du sollst uns führen von Sieg zu Sieg!

Und dann lernten wir dieses Kampflied der Antifaschistischen Aktion:

Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Zum Kampf sind wir geboren.
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!
Für Freiheit und für Recht.
Den Karl Liebknecht haben wir verloren,
die Rosa Luxemburg fiel durch Mörderhand.

Der Soldat Adam hatte außerdem die Antifaschistische Aktion im Lager gegründet. Keine Ahnung hatten wir, was das war. Nun mussten ja für diese Richtung Mitläufer eingefangen werden. Da hat man sich einfallen lassen, dass deren Mitglieder alsbald heimfahren würden. Sie wären dann eher umerzogen genug durch den Politunterricht im Klub, und könnten mit dieser neuen Ideologie in der Heimat agieren. Na! Und wer wollte damals nichts lieber als heimfahren? Ich habe damals auch unterschrieben auf einem großen Blatt Papier, auf dem schon viele Namen standen. Im Klub wurden wohl Schulungen abgehalten, ich bin dort nie hingegangen. Vielmehr habe ich immer auf die Heimreise gewartet.

Eines Tages war Herr Adam nicht mehr im Lager. Er hatte aber einen Nachfolger ausgebildet, der nun mit seinen 17 oder 18 Jahren auf uns losgelassen wurde. Frau P. aus seinem Heimatdorf fragte ihn, warum er das mache, denn im Heimatort hatte er eine höhere Position bei der HJ, war sozusagen ein Nazi. Er meinte, er brauchte dann nicht in die Ziegelei. Er hatte ja bei seinem jetzigen Status ein Einzelzimmer im Klub, Privilegien in der Küche und in der ChlebereskaDie Brotteilung erfolgte in der Chlebereska. In diese Brotschneiderei als Helfer kommandiert zu werden, war der Traum jedes Plenni, (Kriegsgefangenen) denn hier konnte man sich an Brot sattessen. Er war ein ganz raffiniertes Kerlchen. Aber er wurde auch gehasst! Wenn man ihn durchs Lager gehen sah, dann konnte man meinen, ihm, dem Dieter, gehörte das Lager!


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  • Autorin: Hilde Heimerl, im Oktober 2016
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