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80er, 90er Jahre; das 21. Jahrhundert

1980
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Die 80er bis 90er und das 21.Jahrhundert
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Haggis ist eine Spezialität aus der Schottischen Küche und besteht aus dem Magen eines Schafes, paunch genannt, der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl gefüllt wird. Haggis ist mit Pfeffer scharf gewürzt, und das Hafermehl verleiht ihm eine etwas schwerere Konsistenz als Wurst.

Obwohl Haggis als typisch schottisches Gericht gilt, wurden nachweislich bereits in der Antike Tiermägen oder Tierdärme, gefüllt mit Innereien, von den Römern gegessen. Vergleichbare Gerichte gibt es auch heute in anderen Ländern, zum Beispiel in England hog puddings, die ähnlich auch in Wales und in Irland zubereitet werden. In Deutschland gibt es mit dem nordhessischen Weckewerk eine ähnliche, ursprünglich für die bäuerliche Schlacht­reste­ver­wertung gedachte Rezeptur.

Haggis und ähnliche Gerichte wurden erfunden, um nach einer Schlachtung die schnell verderblichen Innereien des Tieres, im Allgemeinen vom Schwein, für einige Zeit haltbar zu machen. Daher wurden sie klein gehackt, gewürzt, gekocht und in einen Magen oder Darm als geeignete Hülle gefüllt.

Traditionell werden zum Haggis Kohlrübe (Swede) und Kartoffeln (neeps and tatties) gegessen. Als Fast food wird das Gericht auch in schottischen Chip-Shops mit Pommes Frites serviert.

Quelle: Wikipedia.de

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Häggis oder Haggis

Wat dat is, froogst du mi - jä - dat wüß ik ok nich, as ik mit de Hamborger Ingenieur-Vereen no Edinborgh flogen bin. Aver de Reeg no: Wi weern söbenunveertig Lüüd - mehr Froons - as Mannslüüd - wie dat op son Reisen so is. In Edinborgh op'n Flughoben stünnen twee Dudelsackspeelers to uns Wellcome. In jüm ehr feinen Kilts sehn se püük ut. Denn weer dor noch Mrs. Morag Marshall, de uns op uns Reis dörch un üm Edinborgh allns verkloorn schull. Un dat kunn se ganz verdeubelt. Mien Ingelsch is nich halv so goot as ehr Düütsch. Se harr ok 'n Barg Humor, dat kunnst glieks marken. Von Flughoben no dat Hotel weer dat nich wiet. Se geev uns foorts ‘n Tipp, wo wi gau wat eeten kunnen, denn een Stünn loter schulln wi all op Stadtrundfohrt.

Edinborgh is een handliche Stadt. Nich so groot - oolt un mit veel Gröön dortwüschen. Wi hebbt dat Slott sehn, wo de Queen acht Doog int Johr resideert un ok dat Castle, wo Maria Stuart leevt hett. Dat geev 'n Barg to Kieken un mit Morags Hölp kreegen wi eenen Begriff von disse schööne Stadt. As wi obends int Hotel keemen, harrn wi all Hunger un weern ok mööd. Morag harr uns wedder eenen Tipp geeven, wo wi eeten schulln - un dat klapp ok allns.

Annern Morgen güng dat wedder los un dor füll ton eersten Mol dat Woort Haggis. Eenige von uns harrn dat eeten, denn Haggis is dat Nationalgericht von de spoorsomen Schotten. Un nu verkloor Morag uns, wat dat genau is. De Schotten hebbt twee Millionen mehr Schoop as Schottland Inwohners hett un dorvon warrt allns bruukt. De Wull, dat is dat Haupt, dat Fleesch un de Inne-reen - dat Ingeweide - kommt achterran. Un grood dat Ingeweide warrt för Haggis bruukt. De Lebber, de Lung un de Niern warrt dörchdreiht un mit Bloot un kookte Hobergrütt vermengeleert un kräftig würzt un affsmeckt. Denn warrt de Mengelmoos in de Schoopsmogen stoppt un kookt. Wi lang , dat weet ik nich. Dorto gifft dat Röven - un Kartüffelmoos. As ik dat höörn dee, müß ik an Swattsuur denken.So anners is dat jo ok nich, bloß in den Mogen kümmt dat jo nich.

Wi fohrn nu int Hochland. De Heid blöh wunnerschöön un de Regen stöör uns eegentlich nich. Morag vertell uns wat över de Kilts un de Muster. Jede Clan hett sien eegenes. Hüüt dreegt de Mannslüüd jüm ehr Kilts nich mehr jeden Dag - bloß noch an Festdoogen. Un se meen, dat dat schöön utsütt, wenn bi't Danzen de Röcke fleegt. Un denn keem de oole Froog, wat driggt de Schott denn nu würklich ünner den Kilt. Wöllt ji dat würklich weeten? froog Morag uns. Kloor dat wulln wi all. Jo, meen se, ik heff een feine Antwoort funnen: Dorünner driggt he de Tokunft von Schottland. Dat geev een grootes Gelächter. Fein harr se dat seggt, un dat stimm seker ok. As wi uns wedder beruhigt harrn, froog Morag uns, ob wi denn ok de deftige Utsoog höörn wulln. Dat wulln wi ok. Een oolen Dudelsackspeeler heet op de Froog seggt: Two Bombs and one Spitfire, vertell se uns. Na, dat Gelächter harrn ji höörn schullt .De oole Schott harr bestimmt ok recht - he müß dat jo weten.

As wi an neegsten Obend uns Affscheedseeten harrn, geev dat as Twüschengericht Haggis. Mi hett dat smeckt. Dor weern aver ok welk, de wulln dat nich mol probeern. Dat heff ik överhaupt nich begreepen. Aver dat mutt wohl ok son Lüüd geven. Dorno kreegen wi Rumpsteak von de besten freelopen Rinder in't Hochland. Dat hett smeckt - dat kannst bloß anpriesen. As wi loter satt un mööd int Bett fülln, weern wi ganz flink insloopen.

Merden in de Nacht wöör ik woken un kunn nich wedder in'n Sloop komm'n. In Gedanken leepen de schöönen Doog an mi vörbi un ik dach ok an uns Eeten. Un denn keemen mi Twievel. Wat harr Morag seggt, Haggis warrt in Schoopsmogen kookt? Dat is doch een Wiederkäuer, de hett doch veer Mogen? In welkeen warrt den Haggis nu kookt? In Panzen wohl nich un ok nich in den Blättermogen. Hett se sik villicht irrt? Warrt dat villicht in de Bloos kookt? De Huut üm dat Haggis weer recht dünn west, dat weer mi opfulln. Un een Mogen is doch een Muskel - ik glööv dat weer de Bloos. Hin un her güngen mien Gedanken - Bloos, Mogen - Mogen, Bloos - un denn sleep ik wedder in.

Annern Morgen weer ik all wedder dorbi. Morag froogen - dat kunn helpen. As ik ehr an Bus droop, vertell ik ehr von mien Twievel. Se wull ehrn Slachter froogen. Weeten se ok, wat de Bloos is?- Se nickköpp. Ik weer mi nich seker, dat se mi verstohn harr un verkloor ehr: Dat is de Tankstell von den Spitfire. Dor leep se luuthals lachend weg.

Un nu weet ik jümmers noch nich, weer dat de Mogen oder de Tankstell - ik meen de Bloos, wo dat Haggis in kookt warrt.


Haggis oder Häggis

Was das ist, fragst du mich. das wusste ich auch nicht, als ich mit dem Hamburger Ingenieur-Verein nach Edinburgh geflogen bin. Aber der Reihe nach. Wir waren 27 Leute — mehr Frauen als Männer- wie das heute so üblich ist auf solchen Reisen. In Edinburgh auf dem Flughafen standen zwei Dudelsackspieler zu unserem Empfang. In ihren Kilts sahen sie schick aus. Dann erwartete uns dort Morag Marshall, die uns auf unserer Reise durch und um Edinburgh herum alles erklären sollte. Das konnte sie ganz prima, zumal sie ausgezeichnet Deutsch sprechen konnte. Sie hatte auch viel Humor, das merkte man gleich. Vom Flughafen zum Hotel war es nicht weit und sie gab uns einige Tipps, wo wir schnell etwas essen konnten, denn eine Stunde später sollte es schon auf Stadtrundfahrt gehen.

Edinburgh ist eine handliche Stadt. Nicht so groß- mit viel Grün dazwischen. Wir sahen das Schloss, wo die Queen acht Tage im Jahr residiert, und auch das Castle, wo Maria Stuart lebte. Es gab viel zu sehen und mit Morags Hilfe bekamen wir einen Begriff von dieser schönen Stadt. Als wir abends wieder im Hotel waren, hatten wir alle Hunger und waren auch sehr müde. Morag hatte uns wieder gesagt, wo wir essen sollten oder konnten- und alles klappte.

Am anderen Morgen ging es wieder auf Tour und da fiel das erste Mal das Wort Häggis. Einige hatten es gegessen, denn Häggis ist das Nationalgericht der sparsamen Schotten. Morag erklärte uns, dass es in Schottland zwei Millionen mehr Schafe als Einwohner gibt und davon wird alles genutzt. Die Wolle, das ist die Hauptsache, das Fleisch und die Innereien kommen danach. Und gerade die Eingeweide werden für Häggis benötigt. Leber, Lunge und Nieren werden durch den Wolf gedreht und mit Blut und gekochter Hafergrütze vermengt und kräftig abgeschmeckt. Dann kommt alles in den Schafsmagen und wird gekocht im Wasserbad. Wie lange weiß ich nicht. Dazu gibt es Kartoffel- und Rübenmus. Als ich das hörte, musste ich an Schwarzsauer denken. So viel anders ist das ja nicht, allerdings wird es nicht im Schafsmagen gekocht.

Wir fuhren ins Hochland. Die Heide blühte wunderschön und der Regen störte uns eigentlich nicht. Morag erzählte uns etwas über die Kilts und die verschiedenen Muster. Jeder Clan hat dort sein eigenes. Heute tragen die Männer ihre Kilts nicht mehr täglich nur noch an Festtagen oder bei besonderen Ereignissen. Und sie meinte, dass es sehr schön aussehe, wenn beim Tanzen die Röcke fliegen. Und dann kam die alte Frage, was trägt der Schotte denn nun unter dem Kilt? Wollt ihr das wirklich wissen? fragte Morag. Klar- das wollten wir alle. Sie antwortete darauf: Ich habe eine feine Antwort gefunden. Unterm Kilt trägt der Schotte die Zukunft Schottlands. Das gab ein großes Gelächter. Fein hatte sie das gesagt und ehrlich, das stimmt sicher auch. Als wir uns wieder beruhigt hatten, fragte Morag uns, ob wir denn auch die deftige Aussage hören wollten. Ja, das wollten wir auch. Ein alter Dudelsackspieler hat auf die Frage geantwortet: zwei Bomben und ein Spitfire. erzählte sie uns. Na, das Gelächter hättet ihr hören sollen. Aber der alte Schotte hatte bestimmt Recht, er muss es ja wissen.

Als wir am nächsten Abend Abschiedsessen hatten, gab es als Zwischengericht Häggis. Mir hat es geschmeckt. Aber es gab einige Mitreisende, die es ablehnten, es zu probieren. Das habe ich überhaupt nicht begriffen. Es muss wohl auch solche Menschen geben. Danach bekamen wir ein Rumpsteak von den besten freilaufenden Rindern. Das schmeckte — so eins hatte ich noch nie gegessen. Als wir später satt und müde ins Bett fielen, waren wir schnell eingeschlafen.
Mitten in der Nacht wurde ich wach und konnte nicht wieder einschlafen. In Gedanken liefen die schönen Tage an mir vorbei und ich dachte auch an unser Essen. Und dann kamen mir Zweifel. Was hatte Morag gesagt, das Häggis wird im Schafsmagen gekocht? Das Schaf ist doch ein Wiederkäuer, das hat aber vier Mägen. In welchem wird das Häggis denn nun gekocht? Im Pansen wohl nicht und auch nicht im Blättermagen. Hat sie sich vielleicht geirrt? Wird es vielleicht in der Blase gekocht? Die Haut um das Häggis herum war sehr dünn gewesen, das hatte ich gesehen. Und ein Magen ist doch ein Muskel — ich glaube es war die Blase. Hin und her gingen meine Gedanken. Blase — Magen — Magen — Blase - und dann schlief ich wieder ein.

Am anderen Morgen waren meine Gedanken immer noch bei diesen Gedanken. Morag fragen — das könnte helfen. Als ich ihr am Bus von meinen Zweifeln erzählte, versprach sie mir, ihren Schlachter zu fragen. Wissen sie auch, was eine Blase ist? fragte ich. Sie nickte. Ich war mir nicht sicher, ob sie mich verstanden hatte und erklärte ihr: Die Blase ist die Tankstelle des Spitfires. Da lief sie laut lachend weg.

Und nun weiß ich immer noch nicht, war das der Magen oder die Tankstelle — ich meine die Blase, worin das Häggis gekocht wird.


  • Autorin: Inge Hellwege, 5. Januar 2012 / 10.1988
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