TimetunnelMachen Sie eine Zeitreise … mit der Zeitleiste zur Machtergreifung 1933
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Nachkriegszeit 1945 - 1950

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Nachkriegszeit 1945 bis 1950
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Swien drieven

Fröher güng von uns Köök ut een Döör no de Waschköök, de twee Stufen deeper leeg. Von dor ut güng een Döör op een lütten Gang un links dorvon weer de Swienstall mit den Trog ton Futtern. Grod ut weer de Döör no den Höhnerstall un op de rechte Siet de Döör no buten mit een lütte Trepp — ok twee Stufen. Mien Broder Uwe wull unsen Vadder een Arbeit affnemmen un den Swienstall utmisten. He harr de Luk op de anner Siet opmookt un een Schufkoor dor ünner stellt. Dor schull de Mist rin un denn müss he frischet Stroh von Böhn holn.

Uwe weer düchdig dorbi, dor kreeg uns Swien Lust op een Spazeergang dörch unsen Goorn. Dat Deert suus Uwe dörch de Been un ut de Luk över de Schufkoor weg un weer an de frische Luft. Uwe leeg in Stall un keem wedder op de Been. Dörch den Larm weern uns Modder, uns Grootmodder un ik in den Stall lopen un sehn dat Malheur. Wat weer to doon? Dat Swien müss jo wedder in den Stall rin aber wie schull dat gohn? Wie kriegt wi dat Deert wedder rin un wie de Trepp hoch? Eerstmol mook Uwe den Stall kloor, de Luk to un frischet Stroh rin

Wi veer versöchen dat Swien ümt Huus to drieven, aver dat wull nich so as wi dat wulln. Uns Nober Wilhelm Sellhorn kreeg dat klook un keem uns to Hölp. He meen: Dat is nich so slimm, dat kriegt wi ganz licht wedder hin. Hebbt ji 'n Knüppel so lang as een Handstock? Uwe hol unsen Kippelkappelstock. Wilhelm Sellhorn nemm den un güng no dat Swien hin. He snack de ganze Tiet mit dat Deert. Eerst strockel he dat mit den Knüppel över den Rüüch un denn kreeg he denn Kringelsteert mit de een Hand iofoten un mit de anner Hand steek he den Knüppel achter dat Swiensohr. Jümmers snack he op det Swien in un denn güngen de beiden ganz sinnig ümt Huus un wi veer achterran. To schood dar dor nüms weer mit eenen Knipskasten üm dissen Ümtog opt Bild fast to holn.

Ganz suutje güng dat Swien an de Siet von ins Nober ümt Huus rüm un denn de twee Stufen rop un in sienen Stall. De Stalldöör wöör tomookt un Wilhelm Sellhorn sä: So, dat hebbt trecht, weer doch ganz eenfach. Denn güng he wedder över de Stroot no Huus. Wi weern all platt — so eenfach weer dat nich west. Wer weet denn wie man son Swien stüürn kann un ok noch treppop?

Wi weern froh, dat uns Swien wedder in sienen Stall weer. De ole Schrubber mit ganz kotte Borsten wöör herkreegen un denn kreeg dat Swien sien nödige un jeden Dag mookte Rückenmassosch. Dorto quiek dat för Vergnögen.


Schwein treiben

Früher ging von unserer Küche aus eine Tür zur Waschküche, die zwei Stufen tiefer lag. Von dort aus ging eine Tür auf einen kleinen Gang und links davon war der Schweinestall mit dem Futtertrog. Geradeaus war die Tür zum Hühnerstall und auf der rechten Seite die Tür nach draußen mit einer kleinen Treppe — auch zwei Stufen. Mein Bruder Uwe will unserem Vater eine Arbeit abnehmen und den Schweinestall ausmisten. Er hat die Luke auf der anderen Seite aufgemacht und eine Schubkarre darunter gestellt. Da soll der Mist rein, doch erst muss er frisches Stroh vom Boden holen.

Uwe war tüchtig dabei, da kriegt unser Schwein Lust auf einen Spaziergang durch unseren Garten. Das Tier saust Uwe durch die Beine und aus der Luke über die Schubkarre weg an die frische Luft. Uwe liegt im Stall und kommt wieder auf die Füße. Durch den Lärm sind unsere Mutter, unsere Großmutter und ich in den Stall gelaufen und sehen das Malheur. Was ist zu tun? Das Schwein muss ja wieder in den Stall, aber wie soll das gehen? Wie kriegen wir das Tier wieder rein und die Treppe hoch? Erstmal macht Uwe den Stall klar, die Luke zu und frisches Stroh rein.

Wir vier versuchen das Schwein um das Haus zu treiben, aber es will nicht so wie wir das wollen. Unser Nachbar Wilhelm Sellhorn nimmt unser Treiben wahr und kommt uns zu Hilfe. Er meint: Das ist nicht so schlimm, das kriegen wir ganz leicht wieder hin. Habt ihr einen Knüppel so lang wie ein Handstock? Uwe holt unseren Kippelkappelstock. Wilhelm Sellhorn nimmt ihn und geht zu dem Schwein hin. Er spricht die ganze Zeit mit dem Tier. Erst streichelt er es mit dem Knüppel über den Rücken und dann kriegt er den Kringelschwanz mit der einen Hand zu fassen und mit der anderen Hand steckt er den Knüppel hinter das Schweineohr. Immer redet er dabei auf das Schwein ein und dann gehen die beiden ganz sinnig um das Haus herum und wir vier hinterher. Zu Schade, dass da niemand ist mit einem Fotoapparat, um diesen Umzug auf einem Bild festzuhalten.

Ganz langsam geht das Schwein an der Seite unseres Nachbarn um das Haus herum und dann die zwei Stufen rauf in seinen Stall. Die Stalltür wird zugemacht und Wilhelm Sellhorn sagt: So, das haben wir, war doch ganz einfach. Dann geht er wieder über die Straße nach Hause. Wir waren alle platt — so einfach war das nicht gewesen. Wer weiß denn wie man so ein Schwein steuern kann und auch noch treppauf?

Aber wir sind froh, dass unser Schwein wieder in seinem Stall ist. Den alten Schrubber mit den ganz kurzen Borsten haben wir hergekriegt und damit hat das Schwein jeden Tag seine nötige Rückenmassage bekommen. Dazu quiekt es vor Vergnügen.


  • Autorin: Inge Hellwege, 5. Juni 2014
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