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HVV BusZeichnung des Thesaurus-Konzepts: „heiße Hose“. Shorts, die in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren beliebt waren. Oft aus luxuriösen Stoffen wie Leder oder Wildleder und manchmal mit Riemen oder einem Lätzchen hergestellt. [MoMu - Fashion Museum Antwerp, CC0, via Wikimedia Commons]

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Hotpants-Pioniere in Ewersbach

Hotpants nannte man in den 1970er Jahren die kurzen Hosen für Mädchen und Damen. Manchmal sind sie auch extra kurz. In Hamburg waren Hotpants nicht mehr auffällig. Selbst am Stadtrand, wo ich wohnte, drehte sich niemand mehr um nach Personen, die Hotpants trugen.

Wir fuhren aber zu der Zeit in ein kleines Dorf in Hessen, nach Steinbrücken bei Dillenburg und besuchten meine Schwiegereltern, die sich dort einen Bungalow gebaut hatten. Am nächsten Morgen marschierten meine Schwägerin und ich ins Nachbardorf nach Ewersbach zum Einkaufen. Wir beide in Hotpants, ich hatte ihr nämlich eine aus Hamburg mitgebracht, wofür ich eine extra Umarmung von ihr bekam.

Da das Haus auf einem Berg stand, gingen wir nicht durch das Dorf, sondern den Berg auf der hinteren Seite hinunter. Als erstes kamen wir an einer Werkstatt vorbei, wo Türen und Fenster herstellt wurden. Wir hörten Gemurmel und dann kamen anerkennende Pfiffe hinterher. Einige Männer traten vor die Tür und manche machten anzügliche Bemerkungen. Verabredungen wollte man mit uns treffen oder mal ins Kino gehen. Mit einem fröhlichen „Vielleicht ein andermal“ gingen wir vorbei.

Wir erreichten die Dorfmitte von Ewersbach und betraten einen Tabakladen, um Zigaretten zu kaufen. Die Frau hinter dem Tresen setzte ein säuerliches Gesicht auf, doch ihr Mann schob sie beiseite und strahlte uns an. Er bediente uns sehr zuvorkommend und wünschte uns einen schönen Tag als wir gingen.

Weiter ging es zum Bäcker, denn wir sollten auch Kuchen mitbringen. Zwei Frauen standen zum Tratsch vor der Tür. Sie machten entsetzte Gesichter über unsere Aufmachung und eine der beiden Frauen sagte extra laut: „So dürfte meine Tochter nicht rumlaufen!“ Ihre Miene sprach Empörung aus. Meine Schwägerin konterte: „Wie gut, dass ich nicht ihre Tochter bin.“ Danach hörten wir auch Sprüche wie „War das Geld knapp?“ oder „Hat der Stoff nicht gereicht?“.

Mit so viel Kritik hatte ich nicht gerechnet, und wir machten uns gegenseitig Mut mit Äußerungen wie „Man sieht doch nur mehr Beine, in der Badeanstalt laufen wir sogar im Bikini herum.“ Aber wir waren eben nicht in der Badeanstalt, sondern auf der Straße.

An den Minirock hatte man sich gewöhnt, es gab ihn schon fast zehn Jahre. Die Hotpants hatten gerade erst Anfang der 1970er Jahre die Modewelt erobert. Wir lachen noch heute über unsere Dummheit, so overdressed in einem kleinen hessischen Dorf herumgelaufen zu sein, und fühlen uns heute als Pioniere der Hotpants in Ewersbach.


  • Autorin: Petra Herzog, 11. August 2025
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