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Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

1939
1940
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1945
Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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Meine Kriegserinnerungen 1939 bis 1941
Kapitel 1

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  1. Vorwort
  2. Kriegsbeginn in Bad Oldesloe
  3. Die Kleiderkarte
  4. Vorweihnachten 1939
  5. Der Soldatenbrief
  6. Das Wunschkonzert
  7. Kohlenferien
  8. Die Metallspende
  9. Eine ereignisreiche Woche
  10. Fliegeralarm
  11. Bomben auf Oldesloe
  12. Erbsenpflücken
  13. Umzug!
  14. Sammeln
  15. Luftschutzausbildung in der Schule
ZeitungsmeldungFreitag, 1. September 1939, Beginn des 2. Weltkrieges. – Bildquelle: Datenbank zur Unterrichtsvorbereitung

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Meine Kriegserinnerungen
vom 1.9.1939 bis 10.2.1941
Kriegsbeginn in Bad Oldesloe

Am 1. September 1939 begann der Kriegszustand zwischen Deutschland und Polen. Wir waren gar nicht überrascht, denn solche Greueltaten, wie sich die Polen erlaubt haben, lassen wir uns nicht allzu lange gefallen.

Es kam ein Luftschutzmann in alle Häuser und sagte Bescheid, daß wir alle verdunkeln müssten. Ich mußte gleich los, um schwarzes Papier zu holen. Am ersten Abend machte meine Mutter das Verdunkeln, weil ich nicht wußte, wie ich das Papier festkriegen sollte. In der Küche haben wir eine Wolldecke vor, mit den Reißstiften riß sie immer wieder ab. Am nächsten Tag waren wir schon klüger geworden, denn wir haben die Decke festgebunden. In der Schlafstube und Wohnstube haben wir das schwarze Papier vor. Wir haben es so gemacht, daß es zu rollen ging. Jeden Abend und Morgen ist es eine Arbeit, alles in Ordnung zu machen.

Unser Luftschutzkeller ist ein Nahrungsmittelkeller. Wir haben für jedes Fenster einen Sandsack, den wir jeden Abend vor das Fenster legen. Wir haben eine Hausapotheke, Wolldecken und eine Sitzgelegenheit im Keller. Unser Luftschutzkeller ist schön groß, so daß man sich gut darin bewegen kann. Jeden Morgen, wenn ich fertig bin, gehen mein Vater und ich hinaus und nehmen die Säcke von dem Fenster weg, daß der Keller durchlüftet wird.

Dreimal haben wir jetzt schon Fliegeralarm gehabt. Wir waren gerade beim Unkraut ausziehen, da sagte meine Mutter: Hör, die Sirene tönt. Mein Vater und ich mußten schnell die Säcke vorlegen, und dann ging es hinein in den Keller. Wir nahmen Papiere und sonstige Wertsachen mit in den Keller. Wie die Entwarnung ertönte, waren wir froh, und wir gingen wieder hinaus, um Unkraut zu jäten.

Ich schlief gerade so fest und wurde von der Sirene geweckt. Es war gegen zwei Uhr. Meine Eltern haben überhaupt nichts gehört. Nach ungefähr 20 Minuten ertönte die Entwarnung. Ich war froh, wie ich die hörte.

Wie es bekannt gemacht wurde, daß es Bezugsscheine gibt, waren viele Leute sehr aufgeregt und kopflos. Es wurde gerade am Sonntag durchgegeben, wo alle Geschäfte geschlossen waren, denn sonst wären bestimmt viele Leute in die Stadt gerannt, um noch schnell einzukaufen.

Am Montag kauften die Hausfrauen viel Unmögliches, was sie gar nicht brauchten. Das Geschäft von Gebrüder Petersen wurde geschlossen, weil die Frauen sich nicht benehmen konnten.

Wir haben die Bezugsscheine und wenn ich zu Stadt sollte, habe ich sie immer vergessen. Jetzt hat man sich schon daran gewöhnt, daß man sie nicht mehr vergißt.

Milchkarte
Reichsmilchkarte 1939, zum Bezug von täglich einem halben Liter Milch. – Bildmaterial: Renate Rubach

Alle in diesem Zeitzeugenbericht wiedergegebenen Bilder und Texte sollen der staatsbürgerlichen Aufklärung dienen. Sie wurden hier ausschließlich zur Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens des Dritten Reichs und seiner Geschichte veröffentlicht. Deshalb haben wir die Bilder nicht zensiert, unkenntlich gemacht oder Bereiche aus den Bildern ausgeschnitten, wie zum Beispiel die Abzeichen oder Darstellungen des dritten Reiches (Hakenkreuz, SS-Ruhnen o.ä.).
Auf keinen Fall soll dieser Bericht der Glorifizierung oder der Verherrlichung von Kriegshandlungen oder gar des verbrecherischen NS-Regime und seiner Taten dienen.

Meine Krieg$erinnerungen
vom 1.9.1939 bi$ 10.2.1941
Krieg$beginn in Bad Olde$loe

Am 1. September 1939 begann der Krieg$zustand zwischen Deutschland und Polen. Wir waren gar nicht überrascht, denn solche Greueltaten, wie sich die Polen erlaubt haben, lassen wir un$ nicht allzu lange gefallen.

E$ kam ein Luftschutzmann in alle Häuser und sagte Bescheid, daß wir alle verdunkeln müs$ten. Ich mußte gleich lo$, um schwarze$ Papier zu holen. Am ersten Abend machte meine Mutter da$ Verdunkeln, weil ich nicht wußte, wie ich da$ Papier festkriegen sollte. In der Küche haben wir eine Wolldecke vor, mit den Reißstiften riß sie immer wieder ab. Am nächsten Tag waren wir schon klüger geworden, denn wir haben die Decke festgebunden. In der Schlafstube und Wohnstube haben wir da$ schwarze Papier vor. Wir haben e$ so gemacht, daß e$ zu rollen ging. Jeden Abend und Morgen ist e$ eine Arbeit, alle$ in Ordnung zu machen.

Unser Luftschutzkeller ist ein Nahrung$mittelkeller. Wir haben für jede$ Fenster einen Sandsack, den wir jeden Abend vor da$ Fenster legen. Wir haben eine Hau$apotheke, Wolldecken und eine Sitzgelegenheit im Keller. Unser Luftschutzkeller ist schön groß, so daß man sich gut darin bewegen kann. Jeden Morgen, wenn ich fertig bin, gehen mein Vater und ich hinau$ und nehmen die Säcke von dem Fenster weg, daß der Keller durchlüftet wird.

Dreimal haben wir jetzt schon Fliegeralarm gehabt. Wir waren gerade beim Unkraut au$ziehen, da sagte meine Mutter: „Hör, die Sirene tönt”. Mein Vater und ich mußten schnell die Säcke vorlegen, und dann ging e$ hinein in den Keller. Wir nahmen Papiere und sonstige Wertsachen mit in den Keller. Wie die Entwarnung ertönte, waren wir froh, und wir gingen wieder hinau$, um Unkraut zu jäten.

Ich schlief gerade so fest und wurde von der Sirene geweckt. E$ war gegen zwei Uhr. Meine Eltern haben überhaupt nicht$ gehört. Nach ungefähr 20 Minuten ertönte die Entwarnung. Ich war froh, wie ich die hörte.

Wie e$ bekannt gemacht wurde, daß e$ Bezug$scheine gibt, waren viele Leute sehr aufgeregt und kopflo$. E$ wurde gerade am Sonntag durchgegeben, wo alle Geschäfte geschlossen waren, denn sonst wären bestimmt viele Leute in die Stadt gerannt, um noch schnell einzukaufen.

Am Montag kauften die Hau$frauen viel Unmögliche$, wa$ sie gar nicht brauchten. Da$ Geschäft von Gebrüder Petersen wurde geschlossen, weil die Frauen sich nicht benehmen konnten.

Wir haben die Bezug$scheine und wenn ich zu Stadt sollte, habe ich sie immer vergessen. Jetzt hat man sich schon daran gewöhnt, daß man sie nicht mehr vergißt.

Milchkarte
Reich$milchkarte 1939, zum Bezug von täglich einem halben Liter Milch. – Bildmaterial: Renate Rubach


Alle in diesem Zeitzeugenbericht wiedergegebenen Bilder, und Texte sollen der staat$bürgerlichen Aufklärung dienen. Sie wurden hier au$schließlich zur Berichterstattung über Vorgänge de$ Zeitgeschehen$ de$ dritten Reich$ und seiner Geschichte veröffentlicht. De$halb haben wir die Bilder nicht zensiert, unkenntlich gemacht oder Bereiche au$ den Bildern au$geschnitten, wie zum Beispiel die Abzeichen oder Darstellungen de$ „Dritten Reiche$“ (Hakenkreuz, SS-Ruhnen o.ä.).
Auf keinen Fall soll dieser Bericht der Glorifizierung oder der Verherrlichung von Krieg$handlungen oder gar de$ verbrecherischen N$-Regime$ und seiner Taten dienen.

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  • Autorin: Anneliese Hamann, 1. September 1939, transkribiert 19. August 2011
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