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1945

Nachkriegszeit 1945 bis 1950

Flucht

Flucht, Vertreibung, Integration …

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Nachkriegszeit 1945 bis 1950

Nachkriegszeit 1945 bis 1950 / Heimat, Flucht, Vertreibung und Intergration
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Mein Leben - ein Blick zurück

Kapitel 3:
Flucht aus der Sowjetunion – Sommer 1946

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  1. Kindheit in Schlesien 1933 bis 1945
  2. Vertreibung aus der Tschechoslowakei, Mai 1945
  3. Flucht aus der Sowjetunion, Sommer 1946
  4. Neue Heimat DDR, 1948 bis 1952
  5. Flucht aus der DDR, 1953
  6. Neuanfang im Westen, 1953
  7. Ich fahre zur See, 1956 - 1961
  8. Heirat und Familie, ab 1969

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Mein Leben - ein Blick zurück
Kapitel 3
Flucht aus der Sowjetunion – Sommer 1946

Im Frühsommer 1946 beschlossen ein 15-jähriger Deutscher und ich zu fliehen. Ich war 13 Jahre alt. Mein Gefährte stammte auch aus Schlesien und war mit einer Viehherde, als Reparationsleistung, nach Russland gekommen. An unserer Kolchose führte eine Bahnstrecke vorbei. Die Züge brachten Reparationsgüter aus Deutschland heraus und Militär nach Deutschland und Polen. Auf dieser Strecke wurden russische Truppen nach Deutschland als Ablösung für die Kampftruppen transportiert.

Wir schlichen uns nachts zur Bahnstation und kletterten auf einen Zug nach Westen. Geografie war in der Schule mein Lieblingsfach und wir hatten einen alten deutschen Schulatlas. Wir fuhren als blinde Passagiere, stahlen und erbettelten uns von den jungen russischen Soldaten das notwendigste zum Leben und mussten oft den Zug wechseln. Die russischen Soldaten, die meist nur fünf bis sechs Jahre älter als wir waren, behandelten uns gut und versteckten uns oft vor den Offizieren.

Nach vielen Wochen, wir hatten kein Zeitgefühl mehr, erreichten wir unsere Heimat Schlesien. Dort trennten sich unsere Wege, jeder wollte seine Familie suchen. Ich habe ihn nicht wiedergesehen. Ich habe später Nachforschungen angestrengt, konnte aber nichts über sein weiteres Schicksal erfahren.

Herbst 1946

Ich erreichte unseren Heimatort Hönigern. Der Ort war inzwischen von Vertriebenen aus Ostpolen bewohnt. Dort lebte auch die Ehefrau meines Onkels mit ihren zwei Kindern, sie war gebürtige Polin. Sie erzählte mir, dass die zurückgekehrten deutschen Einwohner, so auch meine Mutter mit vier Geschwistern, im Herbst 1945 ausgewiesen wurden. Sie durfte bleiben, weil sie Polin war. Ein Jahr später wurde auch sie ausgewiesen. Nach der Rückkehr meines Onkels aus russischer Gefangenschaft hatte sie Schwierigkeiten, alles zu erklären. Eine andere Geschichte …

Mithilfe des polnischen und später des Deutschen Roten Kreuzes erfuhr ich den Aufenthaltsort meiner Rest-Familie: Gnoien in Mecklenburg. Als ich dort ankam, war ich mehr tot als lebendig. Ich war vollkommen unterernährt und voller Geschwüre. So kam ich mit Typhus und Krätze in das Krankenhaus. Dort wurde ich gesund gepflegt und erfuhr, dass meine jüngeren drei Geschwister auf dem Transport gestorben waren. Meine Mutter verstarb im Krankenhaus Gnoien an den Folgen der Strapazen und an Unterernährung. Ich lebte mit meiner Schwester Else, die damals 20 Jahre alt war, in Warbelow und besuchte bis 1948 die Schule in Gnoien. Es hat niemanden interessiert, wo ich in der Zeit vom Mai 1945 bis Herbst 1946 gewesen war und ich konnte es auch nicht erzählen. Die Wahrheit über meinen Aufenthalt in der Sowjetunion und meine Flucht wäre für mich nicht ganz ungefährlich gewesen, denn wir lebten in der sowjetischen Besatzungszone. So erzählte ich meiner Schwester eine Geschichte, die keiner überprüfen konnte. Als meine Schwester als Rentnerin 1988 aus der DDR ausreisen durfte, habe ich ihr aber alles erzählt.


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  • Autor: Adolf Julius Haupt, August 2022
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