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Nachkriegskindheit in Ost-Berlin
Das alte Haus in Köpenick

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  1. Das alte Haus in Köpenick
  2. Der Rotweinsonntag
  3. Der Kochlöffel als „Erziehungshilfe“
  4. Milch und Lebertran in den 1950ern
Hinterhofhaus GrünstraßeWir lebten sieben Jahre in diesem Hinterhofhaus Grünstraße, Berlin-Köpenick [Quelle: Ak ca. 1939]

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Nachkriegskindheit in Ost-Berlin
Kapitel 1

Christel Dux

Das alte Haus in Köpenick

Wir lebten von 1950 bis 1957 in einem Hinterhofhaus in der Berliner Grünstraße. Das Klo war eine halbe Treppe höher, wir hatten es für uns allein, es wohnte ja niemand weiter dort. Die untere Etage wurde als Lagerraum für das Kaufhaus benutzt, das im Haupthaus war, und vorne im Vorderhaus wohnten die ehemaligen Eigentümer, Hildchen und Gerhard S., und ein älteres Ehepaar, Herr und Frau N. Die hatten in der Grünen Trift einen Garten, dort lebte der Bernhardiner Teddy, auf den man mich setzte und ich mit ihm „losritt“. Wir waren manchmal am Sonntagnachmittag dort zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ich sollte immer in den Garten gehen und Johannisbeeren essen, die mag ich aber bis heute nicht. Mir schmecken nur schwarze Johannisbeeren, die man nie bekommt.

Um Frau N. Zufriedenzustellen, versteckte ich mich mit Teddy hinter dem Johannisbeerstrauch und wackelte nur mit den Zweigen. Es sollte so aussehen, als wenn ich diese von mir verachteten Beeren abpflückte. So ein Garten hat natürlich noch mehr Obst in diesen Zeiten gehabt. Es gab auch Kirschen und Äpfel, aber am meisten Johannisbeeren. Frau N. gab für uns dann meinem Vater eimerweise Beeren mit. Um das viele Obst zu verarbeiten, kaufte mein Vater vier Weinkrüge, Gärröhrchen und was noch zum Weinmachen gebraucht wird. Die Krüge standen gluckernd bei uns in der Küche. Meine Mutter hatte immer Angst, dass sie in die Luft fliegen, es gluckerte manchmal auch ziemlich gefährlich. In dieser Zeit kam mein Vater öfter mal angetrunken nach Hause. Es war seine Sturm- und Drangzeit, was heißt, er ging nach Feierabend mal gern ein Bier, auch zwei oder drei Bier trinken. Dementsprechend spät kam er nach Hause und legte sich gleich ins Bett. Meine Mutter, die mit dem Essen auf ihn wartete, war dann immer sauer. Zu ihrem Entsetzen explodierte dann eines Tages ein Krug angesetzter Rotwein. Es war Johannisbeerwein und die kleinen Körner flogen durch die Küche, meiner Mutter und mir um die Ohren und der Saft lief von der Küche ins einzige Zimmer, das wir hatten, nämlich ins Schlafzimmer. Auch mein Kinderbett, das an der offenen Tür stand, wurde besprenkelt. Der angesäuselte Papa schlief, und Mutti wischte schimpfend auf und räumte die Scherben des zerbrochenen Weinkrugs weg.

Am nächsten Tag, es war ein Sonntag, wurde Papa mit dieser Sache konfrontiert, erschrocken sah er nach, woran es wohl liegen könnte. Er fand auch den Fehler und es passierte danach nie mehr. Konnte auch nicht, denn Winzern in der Küche war ab sofort verboten. Von nun an nur noch im Keller bei den Kohlen. Wenn die besprenkelt würden, wäre es nicht so schlimm.

Bei Familienfeiern waren dann am späten Abend die Frauen immer allein oben und die Männer waren weg. Man brauchte nicht lange zu suchen, sie saßen auf den Mülltonnen, sangen und schlürften den süßen Wein, der wie Saft schmeckte. Ich kam auch einmal in den Genuss dieses alkoholreichen Saftes.


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  • Autorin: Christel Dux, 11. November 2025
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