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So habe ich das Deutsche Jungvolk erlebt

Kapitel: 6 - Schule und Jungvolk

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  1. Vorwort
  2. Einberufung
  3. Erster Dienst-Tag
  4. Grob- und Feinschliff
  5. Nationalpolitischer Unterricht
  6. Schule und Jungvolk
  7. Machtspiele
  8. Geländespiele
  9. Hordenkeile
  10. Schatten der Vergangenheit

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So habe ich das Deutsche Jungvolk erlebt

Günter Matiba

Kapitel 6 — Schule und Jungvolk

Kühles Verhältnis, Weiber und Rum verpönt

Die Lehrerinnen und Lehrer an meiner Schule, allesamt ältere Menschen, ließen ein kühles Verhältnis zum Jungvolk erkennen. Aufgewachsen waren sie im Kaiserreich mit seinem Gedankengut. Wir mussten sie mit Herr Lehrer anreden, was in unserem Dialekt wie Här Lärra klang. Die weiblichen Lehrkräfte, meist höhere Töchter und nicht verheiratet, hatten den Anspruch auf die Anrede Fräulein, damals noch ein Ehrentitel. Aus unserem Mund klang er wie Frollein. Wenn jemand seine Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hatte, ließen sie in keinem Fall die Entschuldigung gelten, dass am Vortag Dienst gewesen ist.

Im Musikunterricht duldeten sie keine HJ-Lieder oder andere Lieder mit derben oder unanständigen Texten, die wir Jungen allerdings lieber mochten als die - aus unserer damaligen Sicht - langweiligen Volkslieder. Als einmal ein Klassenkamerad, nach seinem Lieblingslied gefragt, den im Jungvolk gehörten Schlager Es zogen zwei Spielleut\' im Lande herum… anstimmte und an die Textstelle kam … der eine liebt die Weiber, der andere den Rum…, da kugelte förmlich unsere füllige Musiklehrerin, Fräulein Zweudrack, mit Spitznamen Zwiebelsack, empört vom Katheder herunter und gebot Einhalt in äußerst barschem Ton, was sonst nicht ihre Art war. Besonders über den Ausdruck Weiber zeigte sie sich beleidigt. Nach ihrem Anstandsgefühl hätte es Frauen heißen müssen.

Selbst unser Rektor, der das Parteiabzeichen auch im Unterricht am Revers trug, war kein Freund von ideologischen Sprüchen. Er war auch unser Klassenlehrer und sprach am Beginn der ersten Unterrichtsstunde mit uns zusammen ein Gebet, das auch die Bitte um den Schutz für den Führer und das Vaterland enthielt. Als sein einziger Sohn an der Front gefallen war, tat er eisern seine Pflicht wie üblich, ohne dass wir es merkten. Erst später sickerte die Nachricht zu uns durch.

Er war allgemein beliebt, weil er klar und verständlich unterrichtete sowie Lob und Tadel gerecht und einfühlsam verteilte. Natürlich schonte er wie damals üblich den Rohrstock nicht, aber wirklich nur als letztes Mittel. Wer jemals von ihm den Hosenboden versohlt bekam, die Mädchen kriegten ein oder zwei eher zarte Schläge auf die Handfläche, hatten die Strafe als vollauf verdient empfunden. Da das relativ selten geschah, wurde es zum Pausengespräch auf dem Schulhof, fast wie ein Ritterschlag, denn der Bestrafte musste schon ordentlich etwas ausgefressen haben und stand somit hoch in unserem kindlichen Ansehen.


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  • Autor: Günter Matiba, 18. April 2009
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