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Geschichte(n) rund ums Auto

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Diashow: Die Fotos zum Artikel

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Hansa 1500
Bild 1:
Hansa 1500
Isabella
Bild 2:
Isabella
Hansa 1500
Bild 3:
Hansa 1500
Isabella Lloyd Hansa
Bild 4:
Isabella, Lloyd
Isabella TS
Bild 5:
Isabella TS
Lloyd 400
Bild 6:
Lloyd 400
Isabella Coupe
Bild 7:
Isabella Coupe
Lloyd Lp 300
Bild 8:
Lloyd Lp 300
Goliath GP 700
Bild 9:
Goliath GP 700
Lloyd Lp 300
Bild 10:
ADAC-Plakette
Lloyd 300 - Der Leukoplastbomber
Bild 11:
Lloyd 300
Borgward P 100
Bild 12:
Borgward P 100
Goliath Goli
Bild 13:
Goliath Goli
Borgward B1500F
Bild 14:
B1500F

Bild 1: Der Borgward Hansa 1500 - ein Neubeginn nach dem Krieg. Der auf dem Genfer Autosalon 1949 vorgestellte Borgward Hansa 1500 war die erste deutsche Personenwagen Neukonstruktion nach dem Krieg. Er wurde als zwei- und viertürige Limuousine, als Kombi und als Sport-Cabriolet angeboten. Auf Wunsch wurde er auch mit einem automatischen Strömungsgetriebe (Hansa-Matic) geliefert.

Bild 2: Die Borgward Isabella - Borgwards größter Erfolg. Als Nachfolger des Hansa 1500/1800 ging die ursprünglich Hansa 1500 genannte Isabella 1954 in Produktion. In den folgenden 7 Jahren wurden an ihr einige Veränderungen vorgenommen und sie erhielt mehrere Schwestermodelle. So wurden ab 1955 die Isabella TS mit einem stärkeren Motor und ab 1957 ein sportliches Coupe produziert. Außerdem gab es noch eine Ausführung als Kombi und speziell für den Export eine Pick-up Version. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1961 wurden 202.839 Fahrzeuge des mit dem Namen Isabella produziert.

Bild 3: Der Borgward Hansa 1500 - ein Neubeginn nach dem Krieg. Der auf dem Genfer Autosalon 1949 vorgestellte Borgward Hansa 1500 war die erste deutsche Personenwagen Neukonstruktion nach dem Krieg. Er wurde als zwei- und viertürige Limuousine, als Kombi und als Sport-Cabriolet angeboten. Auf Wunsch wurde er auch mit einem automatischen Strömungsgetriebe (Hansa-Matic) geliefert.

Bild 4: Bild 4: Borgward-Ausstellung: Isabella, Lloyd und Hansa.

Bild 5: Die Borgward Isabella – Borgwards größter Erfolg. Als Nachfolger des Hansa 1500/1800 ging die ursprünglich Hansa 1500 genannte Isabella 1954 in Produktion. In den folgenden 7 Jahren wurden an ihr einige Veränderungen vorgenommen und sie erhielt mehrere Schwestermodelle. So wurden ab 1955 die Isabella TS mit einem stärkeren Motor und ab 1957 ein sportliches Coupe produziert. Außerdem gab es noch eine Ausführung als Kombi und speziell für den Export eine Pick-up Version. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1961 wurden 202.839 Fahrzeuge des mit dem Namen Isabella produziert.

Bild 6: Lloyd 400 - Evolution in drei Schritten. Optisch gefälliger als der Lloyd LP300 kam im Januar 1953 das Nachfolgemodell Lloyd 400 auf den Markt. Zunächst noch wie sein Vorgänger mit Karosserieteilen aus Holz und Kunstleder versehen, folgten schon im März des Jahres mit den Türen und Kotflügeln die ersten Bauteile aus Blech. Ab Ende 1954 dann als Lloyd 400 S in Ganzstahlausführung. Drei Varianten waren erhältlich: Personenwagen (LP), Cabriolimousine (LC), Kombi (LS). 13 PS Leistung aus einem 386 ccm 2 Zylinder-Zweitakt-Motor.

Bild 7: Die Borgward Isabella - Borgwards größter Erfolg. Als Nachfolger des Hansa 1500/1800 ging die ursprünglich Hansa 1500 genannte Isabella 1954 in Produktion. In den folgenden 7 Jahren wurden an ihr einige Veränderungen vorgenommen und sie erhielt mehrere Schwestermodelle. So wurden ab 1955 die Isabella TS mit einem stärkeren Motor und ab 1957 ein sportliches Coupe produziert. Außerdem gab es noch eine Ausführung als Kombi und speziell für den Export eine Pick-up Version. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1961 wurden 202.839 Fahrzeuge des mit dem Namen Isabella produziert.

Bild 8: Lloyd 300 - Der Leukoplastbomber. Erstes Pkw-Modell der 1949 gegründeten Lloyd Motoren Werke war der Lloyd 300, wegen seiner mit Kunstleder bezogenen Sperrholzkarosserie später auch als Leukoplastbomber verspottet. Drei Varianten: Personenwagen (LP), Coupé (LC) und Kombi (LS). Sein 2 Zylinder-Zweitakt-Motor leistete bei einem Hubraum von 293 ccm 10 PS. Damit war eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h erreichbar. Zunächst noch in einer Halle des Goliath-Werkes am Hastedter Osterdeich montiert, wurde die Produktion ab 1951 am Lloyd-Stammsitz in der Bremer Neustadt durchgeführt. Die ersten Modelle sind von den späteren durch eine kleinere Motorhaube zu unterscheiden.

Bild 9: Der im März 1950 auf den Genfer Autosalon vorgestellte Goliath Personenwagen GP700 wurde ab Juli des gleichen Jahres im Goliath Werk Bremen-Hastedt produziert. Aber auch die moderne Karosserie und die für die damalige Zeit aufwändige technische Ausstattung konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass der Käufer für stolze DM 6400,- nur einen Kleinwagen erhielt, dessen Zweitaktmotor mit 24 PS aus 700 cm³ Hubraum mit dem nahezu eine Tonne schweren Fahrzeug überfordert war. – Bildquellen: mit freundlicher Genehmigung des Fotografen und Eigentümers - (©) Karl-Heinz Glowsky - Goliath-Veteranen-Club.

Bild 10: Die Fotos entstanden währed des Borgward-Goliath-Lloyd-Treffen 1995 im Nordseebad Norden-Norddeich. Unter dem Kennzeichen ist eine historische ADAC-Plakette des Freiwilligen Kameradschaftsdienst zu sehen, ein Vorläufer der Gelben Engel. Bildquellen: mit freundlicher Genehmigung des Fotografen und Eigentümers – (©) Karl-Heinz Glowsky - Goliath-Veteranen-Club.

Bild 11: Lloyd 300 - Der Leukoplastbomber. Erstes Pkw-Modell der 1949 gegründeten Lloyd Motoren Werke war der Lloyd 300, ob seiner mit Kunstleder bezogenen Sperrholzkarosserie als Leukoplastbomber verspottet. Drei Varianten: Personenwagen (LP), Coupé (LC) und Kombi (LS). Sein Zweizylinder Zweitakt- Motor leistete bei einem Hubraum von 293 ccm 10 PS. Damit war eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h erreichbar. Bildquelle: Wikipedia.

Bild 12: Der Borgward 2,3 Liter (P 100)- der letzte Borgward. Der P 100, 6 Zylinder, 100 PS, 160 Km/h, wurde 1959 auf dem Frankfurter Automobilsalon vorgestellt. 1960 erregte auf dem Brüsseler Salon der P 100 mit einer Luftfederung anstelle der üblichen Schraubenfederung großes Aufsehen. Noch im selben Jahr ging der P 100 in Serie, sein Erfolg wurde aber durch den Konkurs der Borgward-Werke im Sommer 1961 gestoppt. Bildquelle: Wikipedia.

Bild 13: Goliath Goli, Nachfolgemodell des GD 750 (1949-1955)- Dreiradlieferwagen. Zweizylinder-Zweitaktmotor, 493 cm³, 16 PS, Vierganggetriebe, Antrieb auf die Hinterachse (im Gegensatz zu den frontgetriebenen „Tempo“-Dreirädern). Wahlweise und gegen Aufpreis war ein 586-cm³-Motor mit 21 PS, 70 km/h, erhältlich. Bildquelle: Wikipedia.

Bild 14: Borgward Mannschaftswagen B 1500 F. Baujahr: 1955 - 4 Zylinder, Viertakt-Diesel, 1758 ccm, 42 PS oder 4 Zylinder, 4 Takt-Otto, 1493 ccm, 60 PS, Nutzlast ca. 1800 kg. Bildquelle: Wikipedia.


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Die Borgward - Chronik

– Chronik einer Bremer Automobillegende –

1890 wird Carl Friedrich Wilhelm Borgward am 10. Nov. in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geboren, erlernt das Schlosserhandwerk, studiert Maschinenbau und ist mit 23 Jahren Oberingenieur.

1919 wurde Carl F. W. Borgward Teilhaber und Geschäftsführer der Bremer Reifenindustrie GmbH des Kaufmann Ernst Baerold und machte damit den ersten Schritt zum eigenen Unternehmen.

Borgward stellte die Produktion auf den Bedarf der Hansa-Lloyd-Werke um und produzierte Kühler und Kotflügel. Mit den Hansa-Lloyd-Werken als Großabnehmer war das kleine Unternehmen recht erfolgreich.

1921 verließ Ernst Baerold die Firma, Borgward änderte den Firmennamen in Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. und führte es allein

Sein Traum eigene Autos zu produzieren konnte wegen der beengten Räumlichkeiten und der geringen Finanzkraft noch nicht realisiert werden. Es wurden aber schon zwei Versuchsfahrzeuge gebaut, die nie in Serie gingen.

1922 zog das junge Unternehmen auf ein neues, wesentlich größeres Fabrikgelände um. Jetzt begann die Produktion der ersten Borgward-Fahrzeugmodelle, mit dem dreirädrigen Blitzkarren.

1924 trat der Kaufmann Wilhelm Tecklenborg, als Teilhaber in das Unternehmen ein. Der Blitzkarren wurde ein Erfolg und Borgward entwickelte verbesserte Nachfolgemodelle.

1928 wurde das Fabrikationsgelände zu klein. Borgward und Tecklenborg übernahmen die zum Verkauf stehende Bremer Karosseriefabrik vorm. Louis Gärtner AG. Beide interessierten sich hauptsächlich für die Gebäude, die direkt gegenüber dem Verwaltungsgebäude der Hansa-Lloyd AG standen.

Das Geschäft mit den Transportfahrzeugen lief weiterhin so gut, dass die Produktpalette um den Vierrad-Lastwagen Superior, einen eineinhalb Tonner ergänzt wurde. Das Werk bekam wieder einen neuen Namen und hieß ab März 1928 Goliath-Werke, Borgward & Co.

1929 verkauften die Banken ihre Anteile an der schlecht gehenden Hansa-Lloyd AG. Der Wert betrug mit 150.000 Reichsmark nur noch 6% des Nennwertes und Borgward und Tecklenborg griffen zu. So wurden sie Geschäftsführer der Goliath-Werke und Vorstand der Hansa-Lloyd.

1931 war, bedingt durch den Börsenkrach, der Zusammenbruch der Hansa-Lloyd AG nicht mehr aufzuhalten.

Das Werk wurde mit den gesunden Goliath-Werken zusammengelegt und es entstand ein neues Großunternehmen Hansa-Lloyd-Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg.

Der Hansa 1100 und Hansa 1700 wurden neu konstruiert. Die Holzkarosserien wurden nun aus Stahl gefertigt, dafür wurde eine große Stahlpresse angeschafft und Borgward begann mit dem Motorenbau.

1937 kauften Borgward und Tecklenborg ein 223.000 Quadratmeter großes Grundstück in Sebaldsbrück, auf dem eine der vorbildlichsten Arbeitsstätten der damaligen Zeit entstand. Diese Fabrik war im Gegensatz zu vielen anderen hell und sauber, mit viel Platz und erholsamen Grünanlagen versehen.

Im gleichen Jahr wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt, aus der Tecklenborg dann nach Unstimmigkeiten mit Borgward im September mit einer Abfindung von vier Millionen Reichsmark austrat. 14 Tage später wurde die AG dann wieder in eine Einzelfirma mit dem Name Hansa-Lloyd-Goliath-Werke Carl F.W. Borgward umgewandelt.

1938 ernennt Hitler Carl F.W. Borgward zum Wehrwirtschaftsführer, der sich nun um wehrwirtschaftliche Aufgaben zu kümmern hatte. Es wurden der Borgward 2300 als einziger Personenwagen, drei unterschiedliche Lkw, Elektrofahrzeuge und Omnibusse produziert. Borgward hatte auf das Unternehmen mit rund 8.000 Arbeitern nur noch geringen Einfluss.

Bei den schweren Luftangriffen auf Bremen wurden schließlich auch die Borgward-Werke zum großen Teil zerstört. Borgward selber wurde nach dem Krieg von den Siegermächten wegen seines Amtes als Wehrwirtschaftsführer interniert und durfte erst im Juli 1948 sein Werk wieder betreten.

Nach dem Krieg

1948 standen nur noch 400 Arbeiter zu Verfügung, das Betriebsgelände war zerstört. Der von der Stadt Bremen eingesetzte und von den Alliierten bestätigte Treuhänder, Verkaufsdirektor Schindelhauer, ließ die Trümmer beseitigen, Notdächer bauen und das brauchbare Material bergen.

Sein Geschick im Umgang mit den Besatzungstruppen und seine unbelastete Vergangenheit ermöglichten es Schindelhauer, die Produktion von Lastwagen wieder aufzunehmen.

Als Borgward sein Unternehmen wieder führen durfte, ließ er weitere Werke in Sebaldsbrück und Hastedt aufbauen. Er wandelte seine Firmen in drei GmbH um, die Goliath GmbH, die Lloyd-Maschinenfabrik GmbH und die Automobil- und Motorenwerke Carl F.W. Borgward GmbH. Auf diese Weise erhielten seine Unternehmen die dreifache Rohstoffmenge.

Im Borgward-Werk Sebaldsbrück wurden nun Lastkraftwagen, im Goliath-Werk ein erfolgreicher dreirädriger Lieferwagen und in der Lloyd-Maschinenfabrik Spinnereimaschinen, Webstühle und Elektrokarren gebaut.

1949 stellt Borgward mit dem Hansa 1500 die erste deutsche Nachkriegskonstruktion eines Personenwagens auf dem Genfer Autosalon vor. Dieser besaß eine völlig neue Pontonform und die gerade von der Firma Bosch entwickelten Blinkleuchten, die den vorher üblichen Winker ablösten. Trotz der ungewöhnlichen Form fand der Wagen sowohl im Inland, als auch im Ausland zahlreiche Abnehmer. Borward hatte den Anschluss an die internationale Konkurrenz gefunden. Um dies noch zu unterstreichen wurde auf der Basis des Hansa 1500 sogar ein Rennsportwagen gebaut.

Für die Käuferschicht mit geringerem Einkommen wurde der Leukoplastbomber Lloyd LP 300 gebaut, ein Fahrzeug mit Holzkarosserie und 10 PS leistenden 300 cm³ Motor, das bei abendlicher Windstille auf gerader Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h entwickelte.

1950 wurde die Lloyd-Maschinenfabrik GmbH auf ein neu gekauftes 20.000 Quadratmeter großes Grundstück in Bremen-Neustadt umgesiedelt und die Produktion der Textilmaschinen aufgegeben. Das Werk wurde in Lloyd-Motoren-Werke GmbH umbenannt.

1954 gründete Borgward die Borgward Argentinia S.A. Industrial in Argentinien. Das Grundkapital wurde je zur Hälfte von Borgward und argentinischen Wirtschaftskreisen eingebracht. Für die Ausrüstung des Unternehmens sorgte Borgward, während Argentinien 14.000 Quadratmeter Land und Gebäude zur Verfügung stellte. Dort wurde dann der Kleinlaster Rastrojero gebaut.

In den folgende Jahren expandierte die Borgward-Gruppe immer weiter, wobei auch eine möglichst große Unabhängigkeit von Zulieferern angestrebt wurde.

1955 gründete Borgward die Carl F.W. Borgward-Leichtmetallwerke. Eine schwache Wintersaison auf dem Inlandsmarkt führten dazu, dass 2000 gerade neu eingestelle Arbeiter wieder entlassen werden mussten. Dennoch entschloss sich Borgward mit Mitteln aus dem Lastenausgleich eine Produktionsstätte für Spezialkarosserien aufzubauen. In dieser Zeit begann auch die Entwicklung eines eigenen Hubschraubers zusammen mit dem deutschen Flugzeugkonstrukteur Prof. Focke.

Es ging nach der Einführung der TS und de Luxe Modelle der Isabella weiter bergauf.

1959 waren ca. 20.000 Menschen bei Borgward beschäftigt und produzierten 104.410 Fahrzeuge, die einen Umsatz von 632 Millionen D-Mark brachten. Das Angebot des amerikanischen Chrysler-Konzerns, die Werke als Ganzes zu erwerben lehnte Borgward ab.

Während die Marke Borgward selber nach der Einführung des P100, einem, luxuriösen, großen, PS-starken Wagen, weiterhin Gewinne erzielte, begannen Goliath und Lloyd mit Verlust zu arbeiten. Anfangsschwierigkeiten bei der Einführung der Lloyd Arabella kosteten Millionen und schädigten den Ruf des Unternehmens. Obwohl die Borgward-Gruppe ein lückenloses Programm an Fahrzeugen anbot, deren technische Qualitäten sich nicht vor der Konkurrenz zu scheuen brauchten, gingen die Verkaufszahlen immer weiter zurück, besonders stark in den USA.

1960 konnte die Produktion durch Kredite der Stadt Bremen nur noch bis Jahresende aufrecht erhalten werden. Dann wurden die Finanzprobleme der Borgwardgruppe öffentlich, was zu einer Verunsicherung der Händler, Lieferanten und Kunden führte. Selbst Straffung der Geschäftsführung, Entlassungen und weitere Kredite konnten die Borgward-Gruppe nicht mehr retten.

Nach einem Bericht des durch die Stadt Bremen eingesetzten Wirtschaftsprüfers Dr. Semler wurde jeder weitere Kredit verweigert. Statt dessen forderte die Stadt die komplette Übergabe des Unternehmens und erklärte sich dafür im Gegenzug bereit den Betrieb weiterzuführen. Borgwards Verkaufsversuche waren alle gescheitert, deshalb nahm Borgward das Angebot an und sicherte so vorerst die Arbeitsplätze.

1961 wurde durch das am 11. September eingeleitete Konkursverfahren das Ende der Traditionsmarke Borgward besiegelt. Dr. Semler persönlich versuchte in aller Welt die Borgward-Gruppe zu verkaufen, anstatt das Unternehmen auch durch unpopuläre Maßnahmen wie Entlassungen zu sanieren.

Nachdem auch die letzten Verhandlungen mit Chrysler gescheitert waren, wurde am 28. Juli 1961 das vorläufige Vergleichsverfahren eingeleitet und 12.600 Arbeiter entlassen.

Eine Borgward Interessengemeinschaft, bestehend aus Händlern, Lieferanten, großen Banken und Kunden, versuchte das Werk Sebalsbrück für 90 Millionen D-Mark aufzukaufen, das Angebot wurde jedoch vom Bremer Senat abgelehnt. Der Konkurs wird von den Borgward-Anhängern auch heute noch nicht anerkannt, da einige Jahre später alle finanziellen Ansprüche der Gläubiger befriedigt wurden.

1963 Carl F. W. Borgward überlebte seine Firma nur um zwei Jahre, er erlag 1963 einem Herzinfarkt. Eine Gruppe von Investoren kaufte 1964 die Maschinen und die Rechte, und baute in den Jahren 1967 bis 1970 den Borgward P100 in Mexiko nach.

Das Werk in Sebaldsbrück wurde von der hannoverschen Hanomag übernommen, die dort in den Folgejahren Kleintransporter, leichte Lkw und Baumaschinen produzierte. Nach der Übernahme der Hanomag-Henschel durch Daimler-Benz bekam das Werk 1971 wieder einen neuen Eigentümer und gehört heute zu DaimlerChrysler.

Das Werk in Osterholz-Scharmbeck übernahm 1962 Büssing aus Braunschweig, um dort bis 1969 den Kübelwagen für den Bundesgrenzschutz weiter zu fertigen. Büssing verkaufte das Werk schließlich an Faun.


  • Recherche: Hartmut Kennhöfer, 2005
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