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Leben in der DDR — 40 Jahre Diktatur
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Mauerbau

Der Plan zum Bau der Mauer in Berlin war ein Staatsgeheimnis der DDR-Regierung.

Die Mauer wurde auf Geheiß der SED-Führung unter Schutz und Überwachung durch Volkspolizisten und Soldaten der Nationalen Volksarmee von Bauarbeitern errichtet – entgegen den Beteuerungen des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961. Die Journalistin Annamarie Doherr von der Frankfurter Rundschau hatte damals die Frage gestellt:

Ich möchte eine Zusatzfrage stellen. Doherr, Frankfurter Rundschau. Herr Vorsitzender, bedeutet die Bildung einer freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?

Walter Ulbricht antwortete:

Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Ääh, mir ist nicht bekannt, dass [eine] solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.

Ulbricht war damit der erste, der den Begriff Mauer in diesem Bezug verwendete – zwei Monate, bevor sie überhaupt stand.


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Der Bau der Berliner Mauer 1961

Es war im August 1960, als ich meinen zukünftigen Schwiegereltern vorgestellt wurde. Sie wohnten in Gera in der DDR – in der Ostzone, wie man damals sagte. Ihr Sohn Werner war Anfang 1957 aus der DDR geflohen. Eine Fahrt mit dem Auto durch die Zone war für ihn riskant, möglicherweise wäre er von der Volkspolizei festgenommen worden. Werner wohnte jetzt in Detmold, ich in Lemgo und wir hatten uns im Juni 1960 verlobt. Nun sollte ich meine Schwiegereltern und meine Schwägerin kennen lernen.
Wir flogen nach Berlin, um Grenzkontrollen zu vermeiden. In West-Berlin wohnten wir bei Verwandten – in Neukölln in der Sonnenallee.
Tante Hilde, Schwester meiner Schwiegermutter, hatte einen Schrebergarten in Grünau – im Ostteil von Berlin. Dorthin konnten wir ungehindert mit der S-Bahn fahren. Für die Berliner war dieser Garten eine Oase mit vielen Obstbäumen. Wir verbrachten hier einen wunderschönen Tag. Es gab Gulasch, was meiner Schwiegermutter vor Aufregung angebrannt war – man bekommt ja nicht oft eine Schwiegertochter. Wir verstanden uns alle gleich sehr gut, bisher hatte ich nur an Fremde schreiben können.

Keiner von uns ahnte, was genau ein Jahr später geschehen sollte:
Am 13. August 1961 wurde über Nacht die ganze Grenze zwischen West- und Ost-Berlin zugemauert.

Wir konnten es nicht glauben, um West-Berlin wurde eine Mauer gezogen.

West-Berliner durften nicht mehr nach Ost-Berlin – Ost-Berliner nicht nach West-Berlin.

Wir dachten zurück: Was wäre wohl passiert, wenn diese Mauer ein Jahr vorher gebaut worden wäre? Was, wenn wir im Gartenhaus in Grünau übernachtet hätten? Der Garten war für unsere Verwandten nicht mehr erreichbar, all das schöne Obst konnten sie nicht mehr ernten – alle Arbeit war umsonst.

Reisen in die DDR wurden unmöglich, es musste ein besonderer Grund vorliegen, um eine Genehmigung zu bekommen. Meine Schwiegereltern konnten uns auch nicht besuchen. Nur Rentner durften in den Westen reisen.

Erst 1963 – zur Verlobung meiner Schwägerin – durfte ich mit unserer kleinen Tochter nach Gera reisen – für meinen Mann war diese Reise nicht möglich, er war ja Republikflüchtiger.

Über Reisen in die Ostzone habe ich in einer anderen Geschichte berichtet.

Mein Schwiegervater und mein Mann Werner haben den Fall der Mauer 1989 leider nicht mehr erlebt.

  • Autorin: Renate Rubach, im März 2009
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