Kindheit und Jugend in Weimarer Republik und NS-Diktatur
Kapitel 1
Meine Familie
Mein Stammbaum
Das Erbe der Väter! Ich würde auch gern darauf zurückgreifen können wie meine Frau Elisabeth. Ihr Stammbaum hängt bei uns im Wohnzimmer und reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Mein Stammbaum: Mein Großvater mütterlicherseits hat sich erhängt, mein Onkel war ein Säufer, meine Mutter war lange Zeit schulunfähig, mein Vater ein uneheliches Kind, ängstlich und kleinbürgerlich, meine Großmutter Grüber war aus der Kirche ausgetreten und Mitglied der SPDspäter hat er selbst SPD gewählt vor dem Ersten Weltkrieg. — Ich denke nicht schlecht über meine Vorfahren. Ich habe aus der Not eine Tugend, aus dem Minus ein Plus gemacht. Waren wir auch keine Proleten, so haben wir doch gekämpft: den guten Kampf des Glaubens! Aber nicht nur, sondern auch den harten Kampf der kleinen Leute, die nach oben wollten. Nach oben? Welch eine verrückte Wertung! Schlangen sind unten; sind sie deshalb weniger gut als Tauben? Klug wie die Schlangen!
Meine Eltern
Meines Vaters Leben begann am 1. Mai 1879 in Hamburg als uneheliches Kind im Abseits der Gesellschaft. Seine Mutter war Dienstmädchen und gab den Säugling in Pflege. Mehrere Male wurden die Pflegeeltern gewechselt. Schließlich nahm ihn der Maurer Malsch auf, der zugleich auch Hausmeister war. Bei dem Ehepaar Malsch blieb er. Sie sorgten für die Taufe (vor dem Schulanfang!) und die Konfirmation, und aus einer Konfirmationsurkunde ist zu erfahren, dass sie ihn in einer Privatschule in der ABC-Straße angemeldet hatten.
Der Pflegevater unternahm den Versuch, ihn über die Seminarschule zum Seminaristen ausbilden zu lassen. Aber er bestand die Prüfung nicht. Er war pädagogisch nicht begabt genug. So landete er als Anlernling bei verschiedenen Firmen, zuerst bei einem Kolonialwarenhändler. Dort wurde er wegen Frechheit entlassen. Ich war so frech
, sagte er, ich hatte keine Lust, die Heringe aus dem Keller zu holen.
Dann kam er zu einem Goldschmied. Da war er nicht geschickt genug: Das war mir zu fummelig.
Bei »Ernst Gravenhorst Papierwaarenlager«, Hahntrapp 3, einer Nebenstraße des Großen Burstah, arbeitete er als CommisKommis, auch Commis, (von frz. commis = Gehilfe) ist eine veraltete Bezeichnung für einen Kontoristen, Handlungsgehilfen oder kaufmännischen Angestellten.[1]. Dort arbeitete auch Eugen Becker, sein zukünftiger Schwager. Bei einem Ausflug des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes, in dem beide, Eugen und Carl, organisiert waren, lernte Carl dessen Schwester Martha Becker kennen.
Als er herangewachsen war, sorgte er zielstrebig für Ordnung in seinem Leben. Er ließ sich 1899 noch als 20-jähriger adoptieren, um das verräterische Grüber, genannt Malsch
loszuwerden, das ihn als uneheliches Kind auswies. In diesem Jahr wurde er beim Militär gemustert
Ein Schwächling, 179 cm / 55 kg. Nach der Namensänderung und der Musterung bewarb er sich 1904 erfolgreich um die Hamburger Staatsbürgerschaft, und in demselben Jahr heiratete er die drei Jahre ältere Verkäuferin Martha Becker, meine Mutter. Der Commis, an Kopfschmerzen leidend und oft bedrückt, hatte eine lustige Frau gefunden, mit der er vor dem Ersten Weltkrieg drei Kinder zeugte, Hans (1907), Margarethe (1909) und Heinrich (1911). Ich, Carl junior, wurde 1916 geboren.
Im Ersten Weltkrieg war mein Vater zunächst ArmierungssoldatAls Armierungssoldaten (heute: Pioniere) wurden im Ersten Weltkrieg Soldaten der deutschen Armee bezeichnet, die nicht aktiv an den Kampfhandlungen teilnahmen, sondern mit dem Bau, der Instandhaltung und dem Betrieb der Befestigungsanlagen (Armierungen) beschäftigt waren.[2] und dann als Schreiber nach Kowno (heute: Kaunas, Litauen) versetzt worden. Vermutlich hat er dort das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Hanseatenkreuz erworben — wegen Schönschrift. Beide Auszeichnungen trug er ab 1933; denn er war ein dunkler Typ mit ausgeprägter Nase und war besorgt, dass man ihn für einen Juden halten könne. Außerdem hängte er vorsorglich ein Hitler-Bild in Postkartengröße in unserer Wohnung auf. Belastet fühlte er sich wohl auch, weil er als Buchhalter seit 1920 bei M.M.WarburgDie M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA in Hamburg ist mit einer Bilanzsumme von 3,81 Milliarden Euro einer der großen Privatbankiers Deutschlands.Quelle: Wikipedia.de[3] arbeitete. Er war ängstlich, immer darauf bedacht, sich anzupassen, nicht aufzufallen. Aber bei Warburg (1920 — 1944) hatte er es gut. Durch die schweren Zeiten der Inflation (1923) und der Wirtschaftskrise (1929) hat ihn die Firma behalten. Er und seine Familie blieben vor dem Schicksal vieler bewahrt: Er wurde nicht arbeitslos.
In der Zeit des Mangels hatte er an Warburg einen unterwürfigen Brief geschrieben, um ein zinsloses Darlehen von RM 2000,- zu erhalten, damit wir endlich von der feuchten Zwei-Zimmer-Wohnung in der Mittelallee in die Hasselbrookstraße 160 umziehen konnten. Diesen Brief schickte mir Warburgs Sohn 1982 zu, nachdem ich ihn gebeten hatte festzustellen, ob in seiner Firma noch irgendetwas Schriftliches von Vater vorhanden sei.
Mein Vater war ein vorsichtiger Mann. Mit Politik hatte er nichts im Sinn. Er hatte zu schlechte Erfahrungen gemacht. Und so hielt er sich in den Jahren der Weimarer Republik in der Mitte auf. Er war kein Mitglied irgendeiner Partei. Er war interessiert am öffentlichen Leben, aber immer mit Distanz. Er wählte Stresemann und die Deutsche Demokratische Partei. Und als es mit der Demokratie zu Ende ging, da wählte er die Splitterpartei Christlich-Sozialer Volksdienst
Der Christlich-Soziale Volksdienst (CSVD, 1929-1933) war eine protestantisch-konservative Partei in der Weimarer Republik.[4]. Denn das war ihm von Heitmüller, dem Prediger in der Landeskirchlichen Gemeinschaft
empfohlen worden. Im April 1925 wählte er, wie 50 % der Bevölkerung, Hindenburg zum Reichspräsidenten.
1935 wurde er Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und machte so um die Partei einen Bogen. Mit Erfolg. Zielstrebig hatte er schon 1919 dafür gesorgt, dass die Familie eine bürgerliche Wohnung am Wolfshagen 10 im Stadtteil Hamm beziehen konnte. Allerdings musste die Wohnung 1916 aus Geldmangel aufgegeben werden, und wir zogen in eine TerrasseAls Terrasse, Terrassenhaus oder Wohnterrasse wird in Hamburg die innere Bebauung eines städtischen Häuserblocks genannt.[5], Hinter den Höfen 34, Haus 3, I. Dort verbrachte ich die ersten 10 Jahre meines Lebens.
Der Bildungshunger war zu der Zeit bei meinem Vater sicherlich größer als bei mir. Er bezog seine Bildung nicht nur aus dem Lexikon und dem Hamburger Fremdenblatt
, eine Lesezeitung, die uns übrigens verboten war, mit Ausnahme des Wortteils. Zu meinem Erstaunen entdeckte ich, dass mein Vater gelegentlich auch eine englische Zeitung hatte. Ich fragte: Woher hast du Englisch gelernt?
. Das lernt man eben.
Und so war es. Er hatte keinen Experten-Unterricht dafür gehabt.
Als meine Eltern sich kennen lernten, arbeitete meine Mutter als Verkäuferin bei Heilbutt, einem Manufakturwarengeschäft. Ihre Kolleginnen beneideten sie, weil sie einen so schönen Teint hatte. Und als man sie fragte, wie sie das macht, einen so schönen Teint zu haben, sagte sie: Grüne Seife
. Das war alles. Das war ihr Geheimnis.
Was bei Vater die Angst war, das war bei Mutter die Schlagfertigkeit. Mutter war intellektuell schwach und behauptete immer, dass sie wegen Krankheit die Schule nicht habe besuchen können. Durch sie habe ich alle Orientierung per Handschlag hinter die Ohren
erhalten. Mutter war offen und intuitiv, Vater verschlossen und überlegend.
Meine Mutter war nicht besonders begabt im Vorstehen eines Hausstandes. Es stellte sich heraus, dass sie mit dem Geld nicht richtig umgehen konnte und eher leichtsinnig war. Wir ließen anschreiben und verbrauchten immer etwas mehr, als wir finanzieren konnten. Aber es gab nie eine wirkliche Notlage. Das verhinderte mein Vater auch dadurch, dass er abends bei Firmen die Buchhaltung übernahm, um zusätzlich Geld zu verdienen.
Aber sie war fleißig im Haushalt, und sie stellte ihre Kinder dort auch an. Sie hat uns vier Kinder mit schneller Hand
erzogen. Wir bezogen Ohrfeigen, und unsere Mithilfe im Haushalt erfolgte ohne Widerrede.
Eines Tages standen wir um die Matschkumme zum Abwaschen, und es klingelte. Onkel Hugo, der Bruder meiner Mutter, besuchte uns. Wat wult du denn schon wedder
, empfing sie ihn. Martha, ich will dich besuchen!
. Na scheun.
Und dann wandte sie sich ab. Kein besonderes Interesse an Onkel Hugo. Mehr Interesse hatte meine Schwester Grete an Onkel Hugo, schon deshalb, weil er einen Samtkragen an seinem Mantel trug. Er war Prokurist und ein ehrenwerter Bürger der Stadt. Als er schon pensioniert war, zog er in die Claudiusstraße 11, dem letzten Aufenthalt auch meiner Eltern und Gretes nach der Ausbombung. Dort wurden sie selbst ausgebombtLesen Sie auch: »1943 — Das Schicksalsjahr meiner Großeltern« — von Michael Malsch[6], und Onkel Hugo, Tante Hanna und ihr Kanarienvogel und Grete starben dort in der Claudiusstraße.
Ihre geistige und geistliche Heimat fanden meine Eltern nach dem Ersten Weltkrieg in der Landeskirchlichen Gemeinschaft
, bei Heitmüller am Holstenwall 21. Mein Vater sang dort im Chor. Das war seine einzige Erholung neben dem Geigenspiel, das er aber nicht sehr oft praktizierte.
Warum sind meine Eltern eigentlich 1919/20 pietistische Christen geworden? Brauchten sie die Nestwärme der Gemeinde
, das überschaubare Feld, in dem Menschlichkeit geübt wurde? Nachträglich täusche ich mich wohl nicht, wenn ich sage, dass das bisschen Geborgenheit dort Ihnen und uns allen wohl tat — bis ich flügge wurde. In der Tat prägte die Gemeinschaft vom Holstenwall uns sehr, besonders Prediger Lewinski in der Nebenstelle in Barmbek, Am Markt 3. Dort fanden gelegentlich Missionsveranstaltungen statt, die ich spannend fand, weil sie weniger von der Mission der Heiden, als vielmehr von wilden Tieren erzählten. Ich beschloss in meinem Herzen, Missionar zu werden, habe aber niemals darüber gesprochen.
In der Gemeinschaft gab es eine Anzahl verschiedener sehr einfacher Leute, die sich untereinander friedlich und freundlich besuchten. Meine Mutter besuchte Mutter Jennings und Frau Feust bei solchen Besuchen. Das war dann eher ein Kaffeeklatsch. Man besuchte sich umschichtig.
Mutter Jennings hatte eine einfache, schlichte Frömmigkeit. Sie hatte zwar Arthrose, aber sie sagte: Der liebe Gott weiß, warum.
Und das reichte ihr! Sie hat nie richtig geklagt, jedenfalls nicht in meiner Gegenwart. Dieses Beispiel kommt mir jetzt in den Sinn, und ich muss sagen, es ist überzeugend. Denn was dort an menschlicher Wärme unter den Gemeindegliedern geschah, das suchte sein Beispiel. Die Parteien und anderen Organisationen boten so etwas nicht. Auch nicht die Landeskirche mit ihren unübersichtlichen Gemeinden und den überforderten Pastoren.
Überschaubar musste das sein, was an meinen Eltern und mit ihnen geschah. Von allem anderen zogen sie sich zurück. Dieser Rückzug in die Frömmigkeit hat in meiner Entwicklung eine negative Rolle gespielt. Lange habe ich daran gelitten, dass wir doch sehr getrennt lebten von den drei Onkeln und ihren Familien, in denen getrunken
wurde. Sich von der Welt trennen
wurde eben auf diese Weise praktiziert. So wurden wir wohl lange Jahre als engherzig angesehen. Und eines ist wahr: Die Erziehung war eng, sehr eng. Sexfeindlich, genussfeindlich, war diese Erziehung Schutz, und war asketisches Leben das Ideal des Christen. Jedenfalls war das Leben angepasst, — an die engen Verhältnisse der Herkunft in geistiger und wirtschaftlicher Beziehung. Anpassung als Lebenshilfe, ja, als Notwendigkeit.
Ich hatte einen großen Nachholbedarf an Weltlichkeit. Wenn ich noch als Zehnjähriger sagte: Ich habe mich bekehrt zum lieben Heiland
, so sagte ich als Vierzigjähriger: Ich habe mich bekehrt zur Welt
. Und dieser andere Trend meines Lebens hat mich dann auch weiter gefördert und gefordert.
Ich hatte drei Spielfelder, um meinen Platz in der Gesellschaft zu finden und zu behaupten: die Straße, die Schule und die Jugendgruppe.
Meine Geschwister
Mein Vater hat uns eine unterschiedliche Schulausbildung zukommen lassen. Meine Schwester Grete (* 1909) besuchte die Volksschule, mehr hielt er für Mädchen nicht nötig! Die drei Söhne wurden je nach Steigerung seines Einkommens ausgebildet: Mein ältester Bruder Hans (* 1907) absolvierte die SelektaDie Selekta war eine speziell hamburgische Schuleinrichtung um 1900 bis in die 1920er Jahre. Sie war quasi ein neuntes schulgeldfreies freiwilliges Schuljahr; sie wurde durch den sogenannten Oberbau abgelöst, der mit der mittleren Reife abschloss.[7], Heinrich (* 1911) konnte die Mittlere Reife, das Einjährige
, und ich (* 1916) als Jüngster durfte Abitur machen. Durch einen guten Klassenplatz
wurde ich vom Schulgeld befreit. Als Schulform wählte mein Vater für uns die Seminar-Schule, in der die Seminaristen praxisbezogen ihre Ausbildung als Lehrer erhielten.
Hans war als Bahnbeamter und Vater von vier Kindern für sein berufliches Fortkommen den Nationalsozialisten dankbar. Seine Zustimmung zu Hitlers Politik findet ihren Niederschlag in Rundbriefen, die wir Brüder von 1938 bis 1941 schrieben. Er war ein begeisterungsfähiger Idealist. Aber gravierend für ihn war die Tatsache, dass er endlich die Möglichkeit hatte, Bahnbeamter zu werden. Im Juni 1938 wurde er Parteigenosse, und im April 1939 wurde er als Beamter vereidigt. In den Rundbriefen nahm er immer wieder für Hitler Stellung, selbst bei Ausbruch des Krieges und erst recht, als Polen und Frankreich besiegt wurden.
Grete war völlig desinteressiert am politischen Leben. Hingebungsvoll sorgte sie für die Eltern, bis sie 1943 im Feuersturm umkam. Zweimal hatte sie den Versuch gemacht, in der Küche des Krankenhauses Elim den Diakonissen etwas näher zu kommen, um unter Umständen Diakonisse zu werden. Sie war immer sehr treu und hatte ihre Brüder zum Vorbild. Deswegen sind wohl auch zwei Verlobungen in die Brüche gegangen, weil die beiden Männer vor ihren Augen nicht standhielten. Der eine war zu schüchtern, der andere zu tyrannisch.
Heinrich war sehr viel maßvoller als sein älterer Bruder. Er wurde nicht Partei-Genosse, aber wohl um seines Engagements willen im Beruf konstatierte er begeistert die Erfolge der deutschen Bomber. Sein Beruf nahm ihn voll in Anspruch. Die Politik hat er auch später anderen überlassen.
Nach seiner Schulzeit ging Heinrich zu einer Metallfirma am Berliner Tor in der Amsinckstraße. Die Arbeit war schwer und sein Lohn war gering. Fünf Jahre Lehrzeit. Im ersten Lehrjahr bekam er eine Mark in der Woche, im zweiten Jahr zwei Mark usw. Fünf Mark die Woche nach fünf Jahren Lehre, wo er doch schon einen tüchtigen Gesellen ersetzte. So blieb er dort nicht, sondern er ging zum Technikum. Dafür hatte er gespart. Im Technikum machte er eine zweieinhalbjährige Ausbildung und ich erlebe es noch nachträglich, wie er nachts in unserem Zimmer auf seinem großen Reißbrett seine Zeichnungen verfertigte und außerdem eine Statistik über die Zeugnisse der ganzen Klasse anfertigte. Er selbst hatte hervorragende Zeugnisse. Im Ganzen hat er mit sehr gut
, beinahe mit Auszeichnung bestanden. Ein einziger Lehrer hatte es ihm mit einer Zwei
verdorben. 1934 wurde er dann zum Reichsarbeitsdienst geholt, aber sofort wieder entlassen, um eine Stellung als Statiker im Flugzeugbau bei Heinkel in Rostock anzutreten, wo er an der Berechnung des Leitwerks der He 111 mitarbeitete. Dort hat er es im Krieg zum Chef der Statik-Abteilung von Heinkel in Paris und dann in Wien gebracht. Von dort ist er mit Führer-Ausweis in den letzten Kriegstagen nach Rostock zurückgekehrt. In DDR-Zeiten hat er dort zusammen mit einem anderen Mann eine Tiefbau-Firma gegründet und bis 1953 behalten. Dann ging es nicht mehr aus steuerlichen Gründen. Er haute ab und wir nahmen ihn in Hamburg auf. Innerhalb kürzester Zeit hatte er bereits eine Wohnung in der Sievekingsallee und einen Auftrag nach dem anderen. Er war ein exakter und schneller Arbeiter.
Beide Brüder waren sehr gute Schachspieler. Sie spielten oft miteinander. Ich kiebitzte und lernte so Schach. Bei Hans und Heinrich habe ich auch Schwimmen gelernt. Allerdings nur die Anfangsstunde. Die 100 m Freischwimmen habe ich erst als 10-jähriger geschafft, und zwar im Schullandheim in GrönwohldDort wird die N3-Serie Neues aus Büttenwarder
gedreht.[8].
[1] Kommis, auch Commis, (von frz. commis = Gehilfe) ist eine veraltete Bezeichnung für einen Kontoristen, Handlungsgehilfen oder kaufmännischen Angestellten. Die in den Büroräumen der Kontorhäuser arbeitenden Kommis hatten nach ihrer Lehre einen Zwölf-Stunden-Tag und mussten mit der Hand schreiben, da die bereits 1873/1874 fabrikmäßig hergestellten Schreibmaschinen erst 1894 in die Kontorhäuser einzogen
[2] Als Armierungssoldaten wurden im Ersten Weltkrieg Soldaten der deutschen Armee bezeichnet, die nicht aktiv an den Kampfhandlungen im Feld
teilnahmen, sondern mit dem Bau, der Instandhaltung und dem Betrieb der Befestigungsanlagen (Armierungen) im rückwärtigen Raum (Etappe) beschäftigt waren. Oft wurden hierfür Männer eingesetzt, die nicht oder nicht mehr voll feldverwendungsfähig waren.
Der Begriff ist im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr üblich, findet sich aber in etlichen Biographien bekannter Persönlichkeiten, die im Ersten Weltkrieg als Armierungssoldaten eingesetzt waren, unter ihnen Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Karl Liebknecht, Rudolf Breitscheid und Arnold Zweig.
Die Aufgaben der Armierungssoldaten sind heute ein Teil des Fähigkeitenspektrums der Pioniertruppe.
[3] Die M.M.Warburg & CO (AG & Co.) KGaA in Hamburg ist mit einer Bilanzsumme von 3,81 Milliarden Euro einer der großen Privatbankiers Deutschlands. Die Unternehmen der Warburg Gruppe sind mit 24 Standorten in 13 deutschen Städten sowie in der Schweiz (Zürich) und in Luxemburg vertreten.
[4] Der Christlich-Soziale Volksdienst (CSVD, 1929—1933) war eine protestantisch-konservative Partei in der Weimarer Republik.
[5] Als Terrasse, Terrassenhaus oder Wohnterrasse wird in Hamburg die innere Bebauung eines städtischen Häuserblocks genannt. Es handelt sich dabei in der Regel um zeilenförmig angeordnete, mehrgeschossige Mietshäuser, die hinter einem Vorderhaus rechtwinklig zur Straßenachse stehen und über einen Durchgang und meist nicht befahrbaren Wohnweg erschlossen werden. Durchzieht die Häuserzeile einen ganzen Block und hat an der gegenüberliegenden Straße einen weiteren Zugang, wird sie in der Regel Passage genannt.
[6] Lesen Sie auch in der Erinnerungswerkstatt: »1943 — Das Schicksalsjahr meiner Großeltern« Es gab Zeiten, in denen man alles dafür gegeben hätte, kein Zeitzeuge gewesen zu sein.
http://www.ewnor/mm/804_mm.php
[7] Die Selekta war eine speziell hamburgische Schuleinrichtung um 1900 bis in die 1920er Jahre. Sie war quasi ein neuntes schulgeldfreies freiwilliges Schuljahr; sie wurde durch den sogenannten Oberbau abgelöst, der mit der mittleren Reife abschloss. In die Selekta wurden solche Schüler und Schülerinnen übernommen, die mit überdurchschnittlichen Leistungen ihre achtjährige Schulpflicht (Volksschule) beendet hatten und deren Förderung seitens der Schule für notwendig erachtet wurde. Es handelte sich dabei fast ausschließlich um Schüler aus solchen Bevölkerungsschichten, deren Eltern nicht in der Lage waren, das für Gymnasien und Oberschulen erforderliche Schulgeld aufzubringen oder die im Hinblick auf den in Aussicht genommenen Beruf (zumeist Handwerksberufe) eine höhere Schulbildung als nicht notwendig erachteten.
Quelle: Wikipedia.de
[8] Dort wird die N3-Serie Neues aus Büttenwarder
gedreht.