Kriegstagebuch des Unterseebootes U-466
2. Feindfahrt vom 12.2. bis 26.7. 1943
Kommandant Oberleutnant z.See Thäter
- Tag
Uhrzeit - Angabe des Ortes, Wind, Wetter, Seegang, Beleuchtung, Sichtigkeit der Luft, Mondschein usw.
- Vorkommnisse
- noch 12.5.
- 0712
- Ft-Eingang 0655/12/735:
"Gruppe "Elbe" zwei in der Nähe stehende Boote sofort zur Hilfeleistung zu "Wächter"Karl-Jürg Wächter ist am 04.05.1945, vier Tage vor Kriegsende im Kleinen Belt bei der Insel Omö, beim Verlust seines Bootes U 2503, ums Leben gekommen. Das Boot (Typ XXI) wurde auf dem Weg nach Norwegen, in der Ostsee von britischen Flugzeugen schwer beschädigt und anschließend selbst gesprengt.(1) gehen und dies durch Standortkurzsignal melden.
- 073o
- Qu CE 1382
WzS 4-5, Seegang 4, Dünung niedrig, bedeckt 10, Schauer, Sicht 0,5-2 sm. - Stehe auf erkoppeltem Treffpunkt mit Geleit. Nichts zu sehen.
- 0835
- zum Horchen. Keine Peilung.
- 09oo
- Mit 180 Grad und Höchstfahrt auf letzten Standort von "Wächter" zur Hilfeleistung marschiert.
FT-Ausgang an Leitung 0832/12/736:
"Stehe Qu CE 1382 auf gekoppeltem Geleitzugtreffpunkt nacht letzter "Förstermeldung." Nicht zu sehen. Keine Peilung. Gehe zu xx "Wächter". Wetter. - 1159
- FT-Eingang 1114/12/745:
"...Operation "Wächter" abbrechen..." - 12o2
- Qu CE 1675
41 Gr. 27 Min. Nord
32 Gr. 36 Min. West
WzW 5, Seegang 4, Dünung mittel, bedeckt 10, Schauer, Sicht 5 sm. - Etmal243 sm,4 sm.
- 12o2
- Mit 30 Grad und Höchstfahrt auf letzte Geleitzugmeldung von "Hesemann" nachgestossen.
FT-Ausgang an Leitung 1202/12/754:
"Stehe Qu CE 1657. 2o cbm. Erbitte Versorgungsbefehl." - 1342
- FT-Eingang 1140/12/754:
"Boote der Gruppe "Elbe", die wegen Brennstoff zurückbleiben, bez. bereits zurück geblieben sind, "Hubertus" schalten und auf dieser Schaltung Standort und Brennstoff melden. Danach erfolgt Versorgungs-befehl."
Operation auf Geleit abgebrochen, da zwecklos. Geleit kann günstigstenfalls mit 11 cbm erreicht werden, dann weder Fühlungshalten noch Vorsetzmanöver mehr möglich. - 1415
- "Hubertus" geschaltet. Halte nochmalige Standort- und Brennstoffmeldung für überflüssig.
Fußnote: (1) U 223Kiellegung des Bootes (Typ 7c) mit der Baunummer 653 war am 15. Juli 1941. Nach dem Stapellauf am 16. April 1942 erfolgte am 6. Juni 1942 die Indienststellung unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Karl-Jürg Wächter. Zunächst unterstand das Boot der 8. U-Flottille in Danzig als Ausbildungsboot. Ab dem 1. Februar 1943 war es der 6. U-Flottille unterstellt, in St. Nazaire stationiert und führte drei Unternehmungen durch. Am 1. November 1943 wechselte das Boot in die 29. U-Flottille in Toulon und führte drei weitere Unternehmungen durch. Am 12. Januar 1944 übergab Karl-Jürg Wächter, der am 1. Juni 1943 zum Kapitänleutnant befördert worden war, das Kommando an Oberleutnant Peter Gerlach., unter Oberleutnant zur See Karl-Jürgen WächterKarl-Jürg Wächter ist am 04.05.1945, vier Tage vor Kriegsende im Kleinen Belt bei der Insel Omö, beim Verlust seines Bootes U 2503, ums Leben gekommen. Das Boot (Typ XXI) wurde auf dem Weg nach Norwegen, in der Ostsee von britischen Flugzeugen schwer beschädigt und anschließend selbst gesprengt., war während seiner 2. Unternehmung 39 Tage, 6 Stunden und 45 Minuten auf See und legte dabei 5.082,2 Seemeilen über und 780 Seemeilen unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik. U 223 gehörte zu den U-Boot-Gruppen Amsel 2, Elbe und Elbe 2. Das Boot konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Der Befehlshaber der U-Boote zur 2. Unternehmung: Der Kommandant hat mit beispielhafter Härte und Zähigkeit die fast hoffnungslose Situation des Bootes am 12.05. gemeistert und mit vorbildlicher Einsatzbereitschaft im Augenblick des Untergangs noch angegriffen. Die Rückführung des Bootes mit den schweren Beschädigungen und Ausfällen ist eine Leistung, die Kommandant und Besatzung zusätzlich auszeichnen.