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Weimarer Republik und NS-Diktatur

Weimarer Republik
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Meine Kindheit, ein Leidensweg
1949 bis 1995
Prolog

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  1. Prolog – Meine Kindheit, ein Leidensweg
  2. Fahrt nach Helgoland 1953
  3. Erziehung bei Tisch
  4. Ein parkendes Auto
  5. Ein norddeutsches „Moin“
  6. Klassenspiegel und blauer Brief
  7. Entnazifizierung der „Nazi-Kinder“
  8. Krankheit als Versagen
  9. Meine innere Flucht
  10. Ausbruch und Flucht vor der Familie
  11. Mein selbstbestimmtes Leben
  12. Sehnsucht – Bitte melde dich
Erstausgabe Die deutsche Mutter und ihr erstes KindErstausgabe schwarzer Pädagogik Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind, Johanna Haarer 1934

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Prolog – Meine Kindheit, ein Leidensweg

Mit der nationalsozialistischen Ideologie wurde ab der 1930er Jahre auch die menschliche Reproduktion vom NS-Regime vereinnahmt und mit politischen Vorgaben befrachtet. Im Ausland sehr bekannt, in Deutschland meist Nischeninteresse, ist die Kindererziehung nach den NS-Ratgebern von Dr. Johanna Haarer. Zumindest ein Ratgeber von Dr. Haarer wurde hunderttausendfach als Buch bis in die 1980er Jahre verkauft, „Die Mutter und ihr erstes Kind“, nur grob von der menschenverachtenden Sprache und Symbolen der Nationalsozialisten befreit. Die 1934 erschienene NS-Variante des Haarer-Ratgebers „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ verschwanden im deutschen Giftschrank. NS-bezogene Kindeserziehung, damals Aufzucht genannt, basierte auf Nichbeachtung, Lieblosigkeit und Bestrafung des Nachwuchses. Das erzeugte Verhaltensweisen, die in Nazi-Deutschland als Tugend eingestuft wurden, denn der Staat brauchte Soldaten. Der Einfluss von Dr. Haarer ist weitreichend und wirkt bis heute nach.

Haarers Ratschläge trugen die herrschende Ideologie in die Kinderstuben, wurden von den Nationalsozialisten gefördert und in den sogenannten Reichsmütterschulungen gelehrt – beispielsweise in der Reichsmütterschule Wedding und anderen Mütterschulen. Bis April 1943 hatten bereits drei Millionen Frauen an solchen Schulungen der NS-Frauenschaft teilgenommen. Auch in Kindergärten und Heimen war Haarers Ratgeber Grundlage der Erziehung.

Die Journalistin Anne Kratzer schrieb über Haarers Buch 2018 in der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘:

‚Das Kind wird gefüttert, gebadet und trockengelegt, im Übrigen aber vollkommen in Ruhe gelassen‘, riet damals Johanna Haarer. Sie schilderte detailreich körperliche Aspekte, ignorierte aber alles Psychische – und warnte geradezu vor ‚äffischer‘ Zuneigung: ‚Die Überschüttung des Kindes mit Zärtlichkeiten, etwa gar von Dritten, kann verderblich sein und muss auf die Dauer verweichlichen. Eine gewisse Sparsamkeit in diesen Dingen ist der deutschen Mutter und dem deutschen Kinde sicherlich angemessen.‘ […] statt in einer ‚läppisch-verballhornten Kindersprache‘ solle die Mutter ausschließlich in ‚vernünftigem Deutsch‘ mit ihm sprechen, und wenn es schreie, solle man es schreien lassen. Das kräftige die Lungen und härte ab.

– Anne Kratzer: Zeit Online

Vier Kinder solle eine Mutter bekommen und bei der Wahl des Ehemannes auf „das gesunde Erbgut“ achten.

Johanna Haarer [Die Deutsche Mutter und ihr erstes Kind]

So fanden sie zueinander, die Idiologie Hitlers, seiner Gefolgsleute und Dr. Johanna Haarer:

Er (der Staat, d.V.) hat seine Erziehungsarbeit so einzuteilen, dass die jungen Körper schon in ihrer frühesten Kindheit zweckentsprechend behandelt werden und die notwendige Stählung für das Leben erhalten.

– Adolf Hitler: Mein Kampf

Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muß weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muß das alles sein. Schmerzen muß sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein.

Adolf Hitler: Rauschning (1988)

Interessant wird es, wenn sendungsbewusste Alt-Nazis und Narzissten ihre Kinder erziehen. Hier folgen Erlebnisberichte aus dem Blickwinkel des aufgezogenen Kindes. Sie gehören zu einer größeren Sammlung.

Noch eines ist erwähnenswert: Die Mischung aus NS- und Narzissmus-Erziehung führte beim Autor zu einer selbstschützenden dissoziativen Amnesie. So eine nachhaltige Gedanken- und Wahrnehmungssperre kann durch ein Ereignis aufgehoben werden. Bei diesem Kind gab sie im medizinischen Greisenalter psychisch verträglich nach und nach kleine Erinnerungsdatenpakte frei. Einige sind hier nachzulesen. Die selbstschützende biologische Firewall archivierte Emotionen und Eloquenz zum Zeitpunkt der Ereignisse. Der jeweilige Erzählduktus der Berichte enthält Kindersprache. Diese ist hier nicht als literarisches Stilmittel eingefügt. Sie zeigt Authentizität.


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  • Autor: Wolfram Stratmann, im November 2025
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