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So habe ich das Deutsche Jungvolk erlebt

Kapitel: 7 - Machtspiele

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  1. Vorwort
  2. Einberufung
  3. Erster Dienst-Tag
  4. Grob- und Feinschliff
  5. Nationalpolitischer Unterricht
  6. Schule und Jungvolk
  7. Machtspiele
  8. Geländespiele
  9. Hordenkeile
  10. Schatten der Vergangenheit

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So habe ich das Deutsche Jungvolk erlebt

Günter Matiba

Kapitel 7 — Machtspiele

Man hätte uns, die Umquartierten, gerne eingereiht

Meine Zugehörigkeit zum Bochumer Jungvolk dauerte nur wenige Monate. Dann wurden alle unsere Schulen im Frühsommer 1943 wegen der zunehmenden Fliegerangriffe nach Pommern evakuiert (offiziell hieß es: umquartiert).

In Pommern war ich natürlich auch zum Dienst im Deutschen Jungvolk verpflichtet. Unsere Schule blieb nach der Ankunft im damals friedlichen Mitteldeutschland nicht als Einheit bestehen, sondern die Schüler wurden auf die einheimischen Schulen verteilt, also vollkommen integriert. Solches geschah aber nicht mit dem Bochumer Jungvolk. Es blieb als selbständige Einheit bestehen, obwohl sich die pommersche Jungvolkführung uns gerne einverleibt hätte. So entstand eine gewisse Animosität, von der auch der kleinste Pimpf nicht verschont blieb. Mich verschlug es in die Kleinstadt Reetz, Neumark, Postleitzahl vier, wo ich mich trotz der Trennung von meiner Familie und den nächsten Verwandten relativ wohl fühlte, weil mich meine zweiten Pflegeeltern (bei den ersten hielt ich es nur wenige Wochen aus) wie ein eigenes Kind behandelten.

Das Reetzer Jungvolk bestand aus zwei Fähnlein. Wir Bochumer Pimpfe waren aber zahlenmäßig nicht so stark, dass wir ein eigenes Fähnlein auf die Beine stellen konnten. So bildeten wir einen Jungzug, in dem alle vier Jahrgänge zusammengefasst wurden. Aus Gründen, deren Erklärung zu weit führen würde, bestand der Jungzug samt seinem Führer aus Jungen der Albert-Leo-Schlageter-Schule in Bochum-Langendreer, die ich besucht hatte. Wir kannten uns alle, und unser Jungzugführer war eher ein prima Kerl als ein Schleifer und eine kalte Kommandiermaschiene. Er spürte keinen Druck von seinen Vorgesetzten, die ja, weil nicht mehr schulpflichtig, im Westen bleiben mussten.

Die pommerschen Jungvolkführer hatten, wie gesagt, keine Kommandogewalt über uns, außer bei den wenigen, von ganz oben befohlenen Großaufmärschen. So herrschte bei uns ein angenehmer, kameradschaftlicher Ton, und dem entsprechend versahen wir auch unseren Dienst. Unsere Dienstzeiten deckten sich mit denen der Reetzer. Wenn wir ausmarschierten, marschierten die auch los und sangen manchmal Schmählieder auf uns, die sie dann Bochumer Heiducken nannten. Da wir zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen waren, konnten wir ihnen keine Abreibung verpassen, was wir gerne getan hätten und auch dem Ehrenkodex entsprochen hätte. So schmetterten wir ihnen unsere westfälischen Heimatlieder entgegen, was die Stimmbänder hergaben und wünschten ihnen eine Bombennacht im Luftschutzkeller. In Pommern herrschte ja noch tiefster Frieden.


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  • Autor: Günter Matiba, 18. April 2009
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