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Weimarer Republik und NS-Diktatur

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So habe ich das Deutsche Jungvolk erlebt

Kapitel: 8 - Geländespiele

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  1. Vorwort
  2. Einberufung
  3. Erster Dienst-Tag
  4. Grob- und Feinschliff
  5. Nationalpolitischer Unterricht
  6. Schule und Jungvolk
  7. Machtspiele
  8. Geländespiele
  9. Hordenkeile
  10. Schatten der Vergangenheit

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So habe ich das Deutsche Jungvolk erlebt

Günter Matiba

Kapitel 8 — Geländespiele

Wer hat denn nun gewonnen?

Sobald wir uns im Gelände außer Sichtweite der Häuser befanden, befahl unser Jungzugführer ohne Tritt Marsch! Wir übten dann Lieder ein oder machten ein kleines, gemütliches Geländespielchen.

Die Reetzer dagegen mussten sich ordentlich anstrengen mit Dauerläufen und Geländespielen, die militärisch hart durchgeführt wurden. Fähnlein gegen Fähnlein und Mann gegen Mann. Wer niedergerungen wurde, zählte als tot und durfte nicht mehr in den Kampf eingreifen. Entschieden war das Spiel, wenn von einem Fähnlein alle tot waren. Wir Bochumer saßen dann in respektvoller Entfernung auf einem Hügel und schauten gelassen zu.

Einmal sorgte ein besonderes Geländespiel eine ganze Woche lang für Aufregung in dem kleinen Ort aus folgendem Grund: Ein Fähnlein war zum Angreifer, das andere zum Verteidiger bestimmt worden. Die Angreifer sollten aber erst dann zum Sieger erklärt werden, wenn sie die Fahne der Verteidiger erobert hatten. Die Verteidiger erhielten 15 Minuten Zeit, Verteidigungslinien aufzubauen, die Fahne zu verstecken und zu sichern.

Dann ging es richtig zur Sache, zuerst ein Hagel aus Knüppeln, Steinen und Erdklumpen, anschließend Nahkampf. Die Verteidiger hatten ihre Fahne in der Spitze der höchsten Fichte im Wald versteckt und einige Bewacher im Baum postiert. Doch noch während der Kampf unentschieden hin und her wogte, schlich sich einer der Angreifer unbemerkt an die Fichte, kletterte flink wie ein Eichhörnchen an den nicht so gelenkigen Bewachern vorbei nach oben, schwenkte triumphierend die Fahne und warf sie nach unten. Sie segelte auf eine Überlandleitung, produzierte einen grellen Blitz und einen Spannungseinbruch im Ort. Letztendlich landete sie in einem Pulk von kämpfenden Verteidigern, die sie an sich rissen. Die Angreifer stellten den Kampf ein und erklärten sich - wie üblich mit Jubelgeheul - zum Sieger, weil sie ja die Fahne erobert hätten. Die Verteidiger protestierten dagegen und erklärten sich für unbesiegt, weil sie ihre Fahne zurückerobert und noch viele lebendige Kämpfer hätten. Die beiden Fähnleinführer konnten sich auch nicht einigen und wurden von ihren Jungen zum entscheidenden Zweikampf aufgefordert. Doch sie weigerten sich und ließen abrücken.

In der Stadt hatte sich der Vorfall herumgesprochen, allein schon wegen des Spannungseinbruchs. Bis zum nächsten Diensttermin ging es in den Diskussionen nur darum, ob der Zweikampf durchgeführt werden muss, damit es zu einer Entscheidung kommt. Die meisten waren für den Zweikampf, aber - auch zum Unwillen von Mitgliedern der örtlichen Partei- und SA-Führung - verzichteten die Fähnleinführer unter vorgeschobenen Gründen darauf. Verstehen kann man sie, denn der Verlierer hätte den Makel immer mit sich herumgetragen und den Respekt seiner Leute verloren.


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  • Autor: Günter Matiba, 18. April 2009
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