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Verschickungskinder

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Kinderlandverschickung

Kinderlandverschickung (KLV)

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Verschickungskinder

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Johanna Haarer - Das Buch

Das Buch Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind wurde ein Bestseller. Allein bis Kriegsende waren 690.000 Exemplare verkauft. Die Journalistin Anne Kratzer schrieb darüber 2018 in der Wochenzeitung Die Zeit:

Das Kind wird gefüttert, gebadet und trockengelegt, im Übrigen aber vollkommen in Ruhe gelassen, riet damals Johanna Haarer. Sie schilderte detailreich körperliche Aspekte, ignorierte aber alles Psychische – und warnte geradezu vor äffischer Zuneigung: Die Überschüttung des Kindes mit Zärtlichkeiten, etwa gar von Dritten, kann verderblich sein und muss auf die Dauer verweichlichen. Eine gewisse Sparsamkeit in diesen Dingen ist der deutschen Mutter und dem deutschen Kinde sicherlich angemessen. […] statt in einer läppisch-verballhornten Kindersprache solle die Mutter ausschließlich in vernünftigem Deutsch mit ihm sprechen, und wenn es schreie, solle man es schreien lassen. Das kräftige die Lungen und härte ab.

Sigrid Chamberlain, die Haarers Erziehungsratgeber einer ausführlichen sozial- und politikwissenschaftlichen Analyse unterzogen und ihr ein ganzes Buch gewidmet hat, fasst die Ratschläge Haarers in einem Interview bei Barbara Tambour wie folgt zusammen:

Das Kind soll tags wie nachts in einem stillen Raum für sich sein. Die Trennung von Familie und Kind beginnt gleich nach der Geburt: Sobald der Säugling gewaschen, gewickelt und angezogen ist, soll er für 24 Stunden allein bleiben. Erst danach soll er der Mutter zum Stillen gebracht werden. Von der ersten Minute des Lebens an wurde also alles getan, um die Beziehungsunfähigkeit zu fördern. Alles war verboten, was Beziehung förderte. Denn das Hauptziel bestand darin, die Beziehung zwischen der Mutter oder den Eltern und dem Kind gar nicht erst entstehen zu lassen. Diesem Zweck dienen auch Haarers Forderungen, keine Zeit gemeinsam zu verbringen außer beim Füttern, Windelwechseln, Anziehen, Baden. Dafür aber waren genaue Zeitspannen vorgegeben. Das Füttern mit der Flasche sollte keinesfalls länger dauern als zehn Minuten, das Stillen nicht länger als zwanzig Minuten. Wenn das Kind bummelt oder trödelt, soll das Füttern oder Stillen abgebrochen werden. Essen gibt es erst wieder bei der nächsten planmäßigen Mahlzeit. Hat das Kind bis dahin Hunger, geschieht es ihm erstens recht und zweitens lernt es dann, dass es sich beim nächsten Mal mehr beeilen muss.

Erwachsene, so Haarer, hätten sich ruhig über die Fehler und Schwächen der Kinder lustig machen und sie verspotten dürfen, ergänzt Chamberlain und erwähnt Zeitzeugen, die berichteten, wie sie beschämt und bloßgestellt wurden, nicht nur von den Eltern, sondern auch von Erzieherinnen. Zu den Folgen einer solchen Erziehung gehören unter vielem Anderen die Schwierigkeit, liebevoll, einfühlsam und warmherzig mit den eigenen Kindern umzugehen, aber beispielsweise auch, die eigene Wohnung schön und gemütlich einzurichten, so Chamberlain. Hinzu komme eine große Sehnsucht nach Anerkennung und Zugehörigkeit.

Noch lange nach dem Krieg wurden viele Kinder von ihrer Mutter nie in den Arm genommen. Körperlichkeit beschränkte sich auf die Reinlichkeitserziehung, ansonsten war für Haarer Hautberührung […] unerwünscht.

Haarers Ratschläge gaben sich einen modernen und wissenschaftlichen Anstrich und fanden regen Anklang, doch sie seien falsch, und das sei, so Kratzer, schon damals bekannt gewesen. Dessen ungeachtet und weil sie die herrschende Ideologie in die Kinderstuben trugen, wurden sie von den Nationalsozialisten gefördert und in den sogenannten Reichsmütterschulungen gelehrt – beispielsweise in der Reichsmütterschule Wedding. Bis April 1943 hätten bereits drei Millionen Frauen an solchen Schulungen der NS-Frauenschaft teilgenommen. Auch in Kindergärten und Heimen war Haarers Ratgeber Grundlage der Erziehung.

Als geradezu perfide bezeichnet Kratzer den Rat Haarers an die Mütter, die Bedürfnisse ihrer Babys gezielt zu ignorieren, weil besonders diese Empfehlung die transgenerationale Weitergabe befördere: Wenn eine ganze Generation systematisch dazu erzogen worden ist, keine Bindungen zu anderen aufzubauen, wie kann sie es dann ihren Kindern oder Enkelkindern beibringen? Kinder, die verführbar sind, nicht denken und nicht fühlen, seien, so der Bindungsforscher Karl Heinz Brisch, praktisch für eine Kriegernation.

Nach 1945 wurde das Buch – vom gröbsten Nazijargon bereinigt, mit etwas verändertem Titel und in anderen Verlagen – bis 1987 wieder veröffentlicht, jedoch ohne dass in den Nachkriegsausgaben ein Hinweis auf Titel und Jahr der Erstveröffentlichung erfolgte. Insgesamt erzielte das Buch eine Auflagenstärke in Millionenhöhe.

Quelle: Wikipedia.org

Thema: Kinderlandverschickung und Kinderkuren der 1950er Jahre

Als Verschickungskinder bezeichnet umgangssprachlich Kinder und Jugendliche, die zur Durchführung von Maßnahmen der Gesundheitshilfe außerhalb des Elternhauses in Heimen untergebracht waren, sogenannte Kinderkuren. Systematik und Infrastruktur basierten großteils noch auf der Kinderlandverschickung (KLV), die schon während der Weimarer Republik und besonders während der Herrschaft der Nationalsozialisten bestanden hatte.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte sie als sogenannte erweiterte KLV der Evakuierung von Stadtkindern vor alliierten Luftangriffen und nicht mehr der Erholung der Kinder gedient.
In den Verschickungsheimen hielt sich lange Zeit ein strenger, vereinzelt noch von der NS-Ideologie geprägter Umgang mit den Kindern, wie er unter anderem von Johanna Haarer in ihrem Buch Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind propagiert wurde. Dabei kam es auch zur Anwendung psychischer und körperlicher Gewalt. Zur Verschleierung der Umstände mussten viele Kinder vorgegebene Texte von einer Tafel auf Postkarten abschreiben, die dann an die Eltern nach Hause geschickt wurden.

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