Thema: Kinderlandverschickung und Kinderkuren
der 1950er Jahre
Als Verschickungskinder
bezeichnet umgangssprachlich Kinder und Jugendliche, die zur Durchführung von Maßnahmen der Gesundheitshilfe außerhalb des Elternhauses in Heimen untergebracht waren, sogenannte Kinderkuren
. Systematik und Infrastruktur basierten großteils noch auf der Kinderlandverschickung (KLV), die schon während der Weimarer Republik und besonders während der Herrschaft der Nationalsozialisten bestanden hatte.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte sie als sogenannte erweiterte KLV
der Evakuierung von Stadtkindern vor alliierten Luftangriffen und nicht mehr der Erholung der Kinder gedient.
In den Verschickungsheimen hielt sich lange Zeit ein strenger, vereinzelt noch von der NS-Ideologie geprägter Umgang mit den Kindern, wie er unter anderem von Johanna Haarer in ihrem Buch Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind
propagiert wurde. Dabei kam es auch zur Anwendung psychischer und körperlicher Gewalt. Zur Verschleierung der Umstände mussten viele Kinder vorgegebene Texte von einer Tafel auf Postkarten abschreiben, die dann an die Eltern nach Hause geschickt wurden.
Ehemalige Verschickungskinder berichten in 25 Zeitzeugenberichte.