Prolog; über den Autor:
Hans Dietrich Goldschmidt (* 4. November 1914 in Freiburg im Breisgau; † 20. Mai 1998 in Berlin) war ein deutscher Soziologe und Bildungsforscher. Er war der Sohn des Historikers Hans Goldschmidt, der 1902 vom Judentum zum Protestantismus konvertiert war, und dessen Ehefrau Sophie. Goldschmidt studierte von 1933 bis 1939 Maschinenbau und Betriebswissenschaft an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Die Promotion verweigerte ihm die damalige Technische Hochschule mit der Begründung, er sei Halbjude
. Goldschmidt arbeitete anschließend fünf Jahre lang bei den Demag-Motorenwerken, zunächst als Ingenieur und später trotz seiner Qualifikation als unabkömmlich
(zu seinem Schutz) im Lager. 1944 wurde er arbeitslos und konnte leicht denunziert werden. Unter den gegebenen Umständen und angesichts des nahenden Zusammenbruchs des Reichs meldete er sich freiwillig und wurde im Zwangsarbeitslager bei Burg in der Nähe von Magdeburg bis Kriegsende von den Nationalsozialisten interniert.
Seine wissenschaftliche Laufbahn als Soziologe und Bildungsforscher begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde Mitherausgeber der Göttinger Universitätszeitung
, die 1949 in Deutsche Universitätszeitung
umbenannt wurde, und promovierte 1953 am Institut für Soziologie der Universität Göttingen bei Helmuth Plessner mit einer wirtschaftssoziologischen Studie zur britischen Kontroverse um die Nationalisierung der Eisen- und Stahlindustrie. Von 1956 bis 1963 war er Professor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Berlin. Danach wirkte er bis zu seiner Emeritierung 1982 als Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.
1966 wurde Goldschmidt in den Deutschen Bildungsrat berufen, für den er unter anderem Gutachten zur Weiterentwicklung von Ingenieursschulen zu wissenschaftlich orientierten Fachhochschulen erstellte. 1978 übernahm er zusätzlich den Vorsitz in der Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Hochschuldidaktik. Neben seiner Arbeit als Bildungsforscher im engeren Sinne engagierte sich Goldschmidt für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit: Er war für die Aktion Sühnezeichen aktiv, trat für die Versöhnungsarbeit mit den von der Kriegführung Hitler-Deutschlands betroffenen Völkern ein, für die Förderung des Dialogs zwischen Christen und Juden sowie die Unterstützung der sogenannten Entwicklungsländer.
Für seine Leistungen im Bereich der bildungssoziologischen Studien, der Verbindung von Ingenieur- und Sozialwissenschaften, der Bildungsreform sowie der kulturvergleichenden Sozialisations- und internationalen Bildungsforschung verlieh die TU Berlin Goldschmidt im Februar 1998, wenige Monate vor seinem Tode, die Ehrendoktorwürde.Siehe: de.wikipedia.org
Erlebnisse, Tätigkeiten und Erfahrungen 1945 bis 1949
Kapitel 1
Im Zwangsarbeitslager 1945
Der 8. Mai war für mich Dienstag, der 10. April 1945! Als Mischling ersten Grades
war ich einer von 120 Insassen ähnlichen Minderwerts
des Zwangsarbeitslagers der Organisation TodtDie Organisation Todt war eine Organisation zur Durchführung von Schutz-, Rüstungs- und Infrastrukturmaßnahmen im Einflussbereich des Dritten Reiches. Sie griff bei ihren Bauprojekten in zunehmendem Maße auf Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge zurück. Im Jahr 1944 verfügte sie über 1.360.000 Arbeitskräfte. Ihr größtes Bauprojekt, der Atlantikwall, erstreckte sich von der Mündung der Gironde bis zum Nordkap. Im Osten wurden Verkehrswege, wie die Durchgangsstraße IV auch Straße der SS
genannt von Berlin in den Kaukasus, mit zehntausenden von Zwangsarbeitern errichtet.Klick für Wikipedia.org am Militärflugplatz nahe Burg östlich von Magdeburg. Dresden war am 13. Februar 1945 bombardiert worden, Halberstadt am 7. und besonders am 8. April 1945. Es verbreitete sich das Gerücht, die Amerikaner stünden seit Tagen vor Magdeburg. Wann würden sie den Fluss überschreiten? Nervosität ergriff den Lagerführer
, im Zivilberuf Zigarrenhändler aus Burg. Er war klug genug, sich an keinem der Insassen zu vergreifen und die Bewachung recht locker zu handhaben. Ein Mitinsasse, gleichfalls aus Burg, hat ihn später mit seiner Zeugenaussage vor der Deportation nach Sibirien bewahrt. Jetzt aber verschwanden über Nacht die Militärs, verschwand auch der Lagerführer mit seinem Schreiber. Sie ließen alles hinter sich offen. Wir fanden unsere Papiere, einschließlich Wehrpass in der Schreibstube, griffen Fourage aus der Küche und hauten ab in die Freiheit: Bloß nicht in das umkämpfte Berlin, auch nicht nach dem Westen. Wie hätten wir über die Elbe gelangen können?!
Ursel, meine Lebensgefährtin[1], und ich trafen uns in Burg. Unsere Fahrräder waren schon dort. Wir fuhren gen Süden entlang der Elbe über Leitzkau, wurden Zeugen eines Tieffliegerangriffs und erreichten gegen Abend die anhaltinische Kleinstadt Zerbst, die zur Festung erklärt worden war. Am Ortseingang: Halt!
Ein Volkssturmmann und ein Goldfasan
Wegen ihrer goldbraunen Uniformierung wurden Politische Leiter im Volksmund als Goldfasan
bezeichnet.Siehe Lexikon der alten Wörter und Begriffe der Partei: Alle Männer werden jetzt gebraucht! Ihre Papiere!
– Bitte, hier ist der Wehrpass mit dem Vermerk
– n.z.v.
Was heißt das?
. – Nicht zu verwenden
– Fahren Sie weiter!
Wir fragen uns bis heute: Waren die beiden wirklich so papiergläubig, oder war es angesichts des heraufziehenden Chaos für sie wie für uns das Einfachste, uns fahren zu lassen? So taten wir. Am 16. April ist die Altstadt von Zerbst zu 80 Prozent Bomben und Feuer zum Opfer gefallen.
Oberhalb der Mündung der Saale in die Elbe konnten wir übersetzen; dort war das andere Ufer noch deutsch
. In Stockdunkelheit erreichten wir das unversehrte Städtchen Aken, das sich hinter einer Straßensperre aus Baumstämmen (!) gegen Panzer verbarrikadiert hatte. Ursel fuhr auf die Barrikade auf. Die Vordergabel war verbogen. Hilfsbereite Männer wiesen uns den Weg zum Lagergenossen Bruchorst, der hier schon vor uns sein Zuhause erreicht hatte. Er nahm uns für die nächsten Tage herrlichsten Frühlings in dem reizvollen Ort auf. Ja, es gebe einen Schmied, die Gabel zu richten. Der saß in der Sonne auf dem Eckstein seiner Toreinfahrt. Die Gabel schweißen?
Nein, das könne er nicht, die Amerikaner kämen! Er war wie gelähmt, in gewisser Weise symbolisch für das Verhalten vieler Menschen in den nächsten Wochen hinsichtlich all dessen, was über die unmittelbaren persönlichen Tagesbedürfnisse hinausging.
Als weitere fünf Tage ereignislos vergangen waren, wurde die Mutter unseres Freundes unruhig. Ob wir die Wanzen eingeschleppt hätten? Welche Sorgen zu dieser Zeit! Sie irrte, doch wir machten uns auf, die feindlichen Linien zu kreuzen, mit weißen Taschentüchern gingen wir auf amerikanische Panzer zu. Wir wurden in ein nahegelegenes Gehöft eingewiesen. Im Parterre: US-Soldaten, im ersten Stock: Eigentümer und Flüchtlinge, sie feierten mit uns bei ungezählten Eierkuchen ihre Befreiung - vom Krieg. Doch auch von der NS-Herrschaft? Jedenfalls gab es anschließend entgegen manchen Befürchtungen keine nennenswerte Partisanenaktivität einer Werwolf
Die Organisation Werwolf war eine nationalsozialistische Organisation zum Aufbau einer Untergrundbewegung am Ende des Zweiten Weltkrieges, die im September 1944 von Heinrich Himmler als Minister und Reichsführer SS gegründet wurde. Aufrufe zur Bildung der Werwolf-Gruppen fanden in der Bevölkerung und unter Angehörigen der Wehrmacht nur ein geringes Echo. Nach Hitlers Tod untersagte Karl Dönitz am 5. Mai 1945 weitere Werwolf-Aktionen als illegale Kampftätigkeit.Siehe Lexikon der alten Wörter und Begriffe-Organisation.
Mit einbrechender Dunkelheit erreichten wir Porst bei Rothen, sammelten uns hoch willkommene, fortgeworfene deutsche Militärausstattung – Mantel, Kochgeschirr, Verpflegung – von der Straße und fanden Aufnahme im Dorfgasthaus. Im Saal
lagen teils Fahrradteile, die hier zur Sicherung vor Bombenschäden ausgelagert waren, teils Stroh, auf dem Nächte zuvor durchziehende KZ-Häftlinge genächtigt hatten. Jetzt legte sich Ursel todmüde zum Schlafen. In der Küche die Wirtsleute bei Kerzenlicht, mit ihnen ein Tscheche und ein Pole, die es beide fertiggebracht hatten, dem Häftlingszug zu entrinnen. Ich hatte bis dahin geahnt, besser, gegen inneres Widerstreben gewusst, dass die aus Deutschland nach Osten deportierten Juden nicht überleben werden. TheresienstadtLesen Sie auch den Zeitzeugenbericht von Ilse Krause: Laura und - viel schlimmer - AuschwitzDas Konzentrationslager Auschwitz, kurz auch KZ Auschwitz, Auschwitz oder zeitgenössisch K.L. Auschwitz genannt, war ein deutscher Lagerkomplex zur Zeit des Nationalsozialismus aus drei sukzessive ausgebauten Konzentrationslagern.[Klick … für Wikipedia.org] waren mir schreckliche, aber noch unanschauliche Begriffe. In dieser Nacht schilderten die beiden Fremden, was sie durchlitten hatten. Ich hörte erstmals vom Stammlager des Todes Auschwitz I und den Vergasungen in Birkenau.
Tags darauf kamen wir nach Bernburg an der Saale. Die Brücke war gesprengt, eine provisorische Fähre brachte uns ans andere Ufer. Eine einheimische Frau beriet mit uns unseren weiteren Weg Richtung Göttingen zu den Eltern meiner Frau. Meine Geschichte berührte sie so, dass sie sich nicht abhalten ließ, uns eine Dose Kraftschokolade zu holen und mit auf den Weg zu geben. Wir sind in jener Zeit Menschen begegnet, die, als sie in persönlicher Begegnung die ungeschminkte Wahrheit über die KZs zur Kenntnis nehmen mussten, erschüttert waren und sich betroffen fühlten. Mehr als bald danach Presse und Filme dies vermochten. Die meisten Menschen waren, zumal während der folgenden Hungerjahre, ganz mit ihrem täglichen Auskommen beschäftigt.
Weiter führte der Weg Richtung Harz. Es mag befremdlich klingen, die Fahrt in der Blütenpracht des Frühlings, zeitweilig inmitten von uns zugewandten Fremdarbeitern, die heimradelten nach Frankreich, Belgien, Niederlande, wurde zu einer der schönsten unseres Lebens. Wir blieben unbehelligt, waren gesund und frei, frei, frei! Unterwegs halfen wir in Halberstadt einem weiteren Lagergenossen seine durchgeblasene
Wohnung notdürftig herzurichten und ernährten uns aus geplünderten Beständen von Mehl, Apfelkraut und Tubenkäse des Heeres-Proviantamts. Weiter ging's ohne Zeitdruck! Niemand erwartete uns, ein neuer Anfang lag vor uns. Noch wussten wir nicht, was wir tun würden; doch für uns, für alle die uns nahestanden, ja für das Land konnte alles nur besser werden, und wir wollten dazu das Unsere beitragen. Doch wie schwer, um nicht zu sagen, wie langwierig und in vieler Hinsicht ganz unbefriedigend jener Neubau deutscher Staatlichkeit werden würde, von dem wir hofften, er würde ein Aufbruch sein, ahnten wir in jenen Tagen nichts. In unserer Hochstimmung waren wir herzlich naiv!
Am 30. April überraschten wir in Göttingen meine Mutter und Ursels Eltern, die uns bis auf weiteres aufnahmen. Am 16. Juni heirateten wir. Die Tapete an der Wand hinter dem Standesbeamten zeigte zwei blasse Vierecke. Die Bilder von Hitler und Göring waren abgenommen. Sie hatten dort wie die Schrift an der Wand
[2] gehangen, die einst König Belsazar sein nahes Ende prophezeit hatte. Aber hier hatte sie bis vor wenigen Wochen kaum jemand so verstehen wollen. Der Standesbeamte war im Dritten Reich angewiesen, eine braune Kurzpredigt zu halten. Nun nutzte er daraus noch Versatzstücke, um uns zu ermahnen, uns am Wiederaufbau tatkräftig zu beteiligen. Zu Hause tauchten bald jene Parteigenossen (PG's), einstige Vorgesetzte auf, die von uns Persilscheine
Der Begriff Persilschein erfuhr insbesondere während der Entnazifizierungsphase einen Bedeutungswandel.Mutmaßliche nationalsozialistische Straftäter konnten durch Aussagen von Opfern oder ehemaligen Gegnern entlastet werden und erhielten somit einen positiven bzw. guten Leumund und genügten auf dem Meldebogen der Alliierten den Anforderungen des Entnazifizierungsgesetzes.Siehe Lexikon der alten Wörter und Begriffe erbaten, weil sie uns persönlich doch keinen Schaden zugefügt hätten. Sie waren an die falsche Adresse geraten.
In seiner Rat- und Tatenlosigkeit hielt mich das unzerstörte Göttingen nicht lange. Ende Mai hatte ich mich zu einer Erkundungsreise wieder aufs Rad geschwungen. Als Ingenieur, so meinte ich, könnte ich Arbeit beim beginnenden Wiederaufbau finden. Weit gefehlt! Im Ruhrgebiet waren die Belegschaften, die Herren Direktoren hatten sich meist davongemacht, mit Aufräumungs- und Reparaturarbeiten beschäftigt - bloß keine Neueinstellungen! So auch hier Lähmung nicht unähnlich der des Schmieds in Aken. Die Deutschen lagen am Boden. Die Besatzungsmächte hatten das Sagen.
In Darmstadt befand sich das zweite Werk der DEMAG-Motorenwerke, bei denen ich bis Oktober 1944 angestellt gewesen war. Also hin! Am Tor ein großer Aufruf, Kleidung für die armen ehemaligen KZ- und ähnliche Häftlinge zu spenden, unterschrieben vom bisherigen Betriebsführer
, dem Parteigenossen Vogt, offenbar nun Direktor. Wie bitte? Nach schweren Luftangriffen 1943 auf Berlin war im dortigen Werk angeschlagen worden: Wer beim jüngsten Angriff Kleiderschaden erlitten habe, könne bei der Direktion kostenlos eine Hose erhalten.
Ein Kollege, Mischling wie ich, war ausgebombt worden; doch er traute sich nicht, um eine Hose nachzusuchen. So ging ich für ihn zu Betriebsführer Vogt und bekam selbstverständlich einen abschlägigen Bescheid! Jetzt, am Spätnachmittag des 1. Juni 1945, machte ich am Werkstor sofort kehrt und fuhr zur Wohnung des Herrn Vogt. Er öffnete selbst die Tür, ganz biederer Bürger in Gartenkleidung: Oh, welch freudige Überraschung
, mich wohlbehalten zu sehen. Kommen Sie doch herein!
Ich dankte, ich sei nur gekommen, um mir eine Hose von den einst annoncierten zu holen. Seinerseits nun hochroter Kopf! Ich beharrte darauf, seine Wohnung nicht zu betreten; dann wollte er mir den Weg nach Mörfelden zeigen, wo ich zu übernachten gedachte. So gingen wir zusammen nebenher, ich das Fahrrad schiebend, er mit der Gießkanne in der Hand, eigentlich auf dem Weg zum Garten, weit über eine Stunde. Ich hatte mir erstmals anzuhören, was sich später mit geringen Variationen vielfach wiederholte: Er sei nicht wirklich Nationalsozialist gewesen, sondern Stahlhelmer. Er habe als Ingenieur und Direktor nur seine nationale Pflicht getan. Er habe niemand schaden wollen. Die Gräuel, von denen man jetzt allenthalben höre, seien ihm unbekannt gewesen. Er habe sich allerdings von sich aus nie mit den Zuständen in KZs befasst. Und so weiter, und so weiter … Nur ein Mitläufer oder mehr?
[1] Nach der Ergänzung des Reichsbürgergesetzes
Das Reichsbürgergesetz (RBG) vom 15. September 1935 (RGBl. I S. 1146) teilte die deutsche Bevölkerung in Reichsbürger, Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes
, einerseits und in einfache
Staatsangehörige, Angehörige rassefremden Volkstums
, andererseits.[Siehe Wikipedia.de] und des Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre
(Blutschutzgesetz)Im engen Zusammenhang mit dem Reichsbürgergesetz steht das gleichzeitig erlassene Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre
(Blutschutzgesetz), das hinfort Eheschließungen von Juden und Deutschblütigen
sowie außerehelichen Geschlechtsverkehr zwischen ihnen als Rasseverrat
bezeichnete und unter Strafe stellte.[Siehe Wikipedia.de] vom 15. September 1935, der sogenannten Nürnberger Gesetze
, war eine Heirat ausgeschlossen, da ich den Nürnberger Gesetzen zufolge als Halbjude
eingestuft wurde. Es war danach verboten und strafbar eine Lebensgemeinschaft mit Nichtjuden zu bilden.
Wir heirateten erst nach Aufhebung dieser unseligen Gesetze, nach Kriegsende am 16. Juni 1945 in Göttingen.
Anm. Nürnberger Gesetze 1935: Mit den so genannten Nürnberger Gesetzen (genauer: durch das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. September 1935) wurden sämtliche Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes
verboten, ebenso wie außereheliche geschlechtliche Beziehungen, deren Definition später von Hans GlobkeHans Josef Maria Globke (* 10.9.1898 - † 13.2.1973) war ein deutscher Verwaltungsjurist im preußischen und im Reichsinnenministerium, Mitverfasser und Kommentator der Nürnberger Rassegesetze und verantwortlicher Ministerialbeamter für die judenfeindliche Namensänderungsverordnung in der Zeit des Nationalsozialismus sowie von 1953 bis 1963 Chef des Bundeskanzleramts unter Bundeskanzler Konrad Adenauer.Siehe Wikipedia.org immer weiter ausgeweitet wurde. Das sogenannte Ehegesundheitsgesetz§4 des Ehegesundheitsgesetzes
(Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volkes vom 18. Oktober 1935) verlangte Ehetauglichkeitszeugnisse für Brautleute und schloss Menschen mit bestimmten Krankheiten von der Ehe aus. Beide stammten aus der Feder von Globke, später Staatssekretär unter Adenauer, und Wilhelm StuckartWilhelm Stuckart (* 16.11.1902 - † 15.11.1953) war ein deutscher Verwaltungsjurist, Politiker (NSDAP) und SS-Obergruppenführer. Er wurde im Wilhelmstraßen-Prozess als Kriegsverbrecher verurteilt.Seit Sommer 1933 oblag Stuckart die Anwendung und Umsetzung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums und er war faktisch oft letzte Instanz bei der Entlassung von Lehrern und HochschullehrernSiehe Wikipedia.org, zuletzt Ruhebeamter der Bundesrepublik nach der Einstufung B3 als Ministerialrat.Quelle: Wikipedia.org
Anm. Redaktion: Nach den Doktrinen der Nazis waren Juden nicht die Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft, sondern Angehörige einer niederen Rasse
. Aus diesem Rassenwahn
heraus konnte sich die Volksgemeinschaft der Deutschen als Herrenrasse
definieren, was letztendlich zum Holocaust, zum Völkermord an den Juden Europas führte. Der Begriff Rasse
findet bei Menschen keine Anwendung, da alle Menschen dieser Erde gleicher Art sind. Das heißt, sie können miteinander fortpflanzungsfähige Nachkommen haben.
[2] Mene, Mene, Thekel, Upharsin. Und dies ist die Deutung der Worte: Mene, Gott hat dein Königtum gezählt und es preisgegeben. Thekel, du bist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden. Pheres, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben worden.
(Daniel 5, 26-28)