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1933

Weimarer Republik und NS-Diktatur

Schulzeit

Einschulung, Ausbildung und Tanzstunde

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»Kindheit in Ostpreußen«
Kapitel 1 — Teil 11

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  1. Erste Lebensjahre in Theuernitz
  2. Umzug nach Bergfriede
  3. Einschulung in Bergfriede
  4. Ferien in Alt Jablonken
  5. Umschulung nach Osterode
  6. Schule in Deutsch-Eylau
  7. Schulkatastrophe 1931
  8. Paul von Hindenburg
  9. Politischer Wandel
  10. Lehrzeit in Osterode
  11. Tanzkurs, Musterung, Gesellenprüfung
  12. Beim Reichsarbeitsdienst
  1. 🔻 Kap. 2: Meine Kriegsmarinezeit
Ursula FischerFamilie Fischer 1938, rechts Ursula Bismarckturm in OsterodeBismarckturm in Osterode/Ostpreußen

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Kindheit und Jugend in Ostpreußen
Kapitel 1 — Teil 11
Tanzkurs, Musterung und Gesellenprüfung

Im Jahre 1938 fand im Ballsaal des Lokals Elisenhof ein Tanzkursus des Tanzlehrers Weinberger statt und Mutter machte mich darauf aufmerksam. Ich war vor allem Mädchen gegenüber ziemlich schüchtern und gehemmt. Daher hatte Mutter mich dort angemeldet, ich sollte etwas freier werden und tanzen lernen. Auf dem Rückweg trafen wir in der Friedrichsstraße auf Frau Frieda Fischer und ihre Tochter Ursula, die ebenfalls angemeldet worden war. Der Tanzkursus fand in den ersten Monaten des Jahres 1938 statt und schloss mit dem Abschlussball, zu dem jeder Teilnehmer eine Teilnehmerin als Tanzpartnerin einladen sollte. Ich hatte mich für Ursula Fischer entschieden, wobei beide Mütter sich kennenlernten. Von weiterer Freundschaft war damals nicht die Rede, jedoch grüßten wir uns, wenn mal eine Begegnung stattfand.

Tanzschule Weinberger
Abschlussball der Tanzschule Weinberger, erste Reihe von links: Ursula Fischer, Walter Kitsch ua.

Ich war damals auch mit der Club-Kameradin Erna Jerzembek befreundet, jedenfalls haben wir uns ab und zu getroffen und sind in Grünortspitze spazieren gegangen oder haben am Bismarckturm getanzt. Es war meine erste Freundin, wie ich glaubte, jedoch war Erna eine dunkelhaarige Schönheit, bereits mit dem Bäckersohn Krause aus der Wilhelmstraße befreundet, wie ich später erfuhr. Erna genoss es, mit zwei Männern gleichzeitig befreundet zu sein, was jedoch auf längere Zeit nicht ging. Inzwischen hatte ich schon ein Gesuch um Aufnahme in die Kriegsmarine gestellt und wurde gemustert und in MarienburgStadt Marienburg, ab 1945 Malbork geprüft. Beides fiel positiv aus und im Spätsommer musste ich zum Reichsarbeitsdienst.

Meine Gesellenprüfung fand Anfang September 1938 statt und zwar theoretisch im Büro der Firma Messer, praktisch bei dem Schlossermeister Puls in der Werkstatt und ich hatte mich darauf gut vorbereitet. Den Abschluss der Berufsschule hatte ich mit Gut bestanden. Im Vorraum warteten wir auf das Hereinrufen durch die Prüfungskommission, deren Leiter Schlossermeister Klein den abwesenden Obermeister der Innung Bahlo vertrat. Ich wurde gleich als Zweiter hereingerufen, durfte mich setzen und nun begann das Befragen, wobei ich immer die richtige Antwort wusste. Elektro- und Radiotechnik waren meine Hobbyfächer und gerade hierin wurde ich, oder sollte ich aufs Glatteis geführt werden. Die Fragen nach der Formel für Elektrizität, also U = R mal I und Umwandlung in R = U durch I und so weiter brachten mir viele Pluspunkte. Fragen zum Auto waren schnell beantwortet, zumal Herr Klein kein Kraftfahrzeughandwerker sondern Maschinenbaumeister war.

Aber auch Fragen über Dampftechnik und Funktion der Dampfmaschinen und Turbinen habe ich offensichtlich richtig beantwortet. Zuletzt nach circa einer halben Stunde sollte ich eine Rechenaufgabe schriftlich lösen, was mir auch gelang, auch spezifische Gewichte einzelner Metalle sagte ich auf, die ich vorher auswendig gelernt hatte. Man hatte mir das angeraten, weil Klein dafür bekannt war, solche Fragen bei den Prüfungen zu stellen. Ich durfte dann draußen im Vorraum wieder Platz nehmen und warten, bis alle geprüft waren.

Außer mir waren noch Woelke Prüfling, der nach mir dran war, dann kam Poburski, den wir immer Pongo nannten, weil er so gerne die Schriftenreihe Rolf Torring las, in der Pongo als Neger und Freund vorkommt und tolle Abenteuer unternimmt. Diese Schriftenreihe habe ich übrigens auch gerne gelesen und wenn das Lied: Fest und unerschütterlich stehen unsere Eichen … irgendwo gesungen wurde, erinnerte es mich immer an die Geschichte mit dem Geisterschiff. Ich hatte lange vorher mal in Bergfriede dieses Buch gelesen und zwar während des Gesangsunterrichts, als das Lied von den Eichen gesungen wurde und ich unter der Bank das spannende Buch las, dabei die Lippenbewegung textentsprechend machte, damit ich nicht auffiel. Ich muss dann immer an den Kapitän denken, der durch seinen Kopf an dem Mast festgenagelt war.

Als Gesellenstück hatte ich eine Parallelreißnadel angefertigt und poliert. Sie hinterließ bei den Prüfern einen guten Eindruck. Sie wurde mir am Schluss der Prüfung ausgehändigt, indem mir bekanntgegeben wurde, dass ich mit Auszeichnung, also sehr gut, bestanden hatte. Der Gesellenbrief und ein Weltatlas mit Widmung wurden mir ausgehändigt und der Chef gratulierte mir, ich wäre der Erste, der so gut bestanden hätte. Natürlich war ich froh und wollte nun schnell nach Hause, damit auch die Eltern, die daheim die Daumen drückten, entlastet wurden.

Hugo wollte uns zu sich einladen, seine Eltern hatten in der Franz Selte Straße eine Gastwirtschaft. Ich fuhr aber lieber mit dem Fahrrad nach Hause, auch dort war die Freude über meine bestandene Prüfung groß.


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  • Autor: Walter Kennhöfer, aus meinen Lebenserinnerungen, aufgeschrieben 1987
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