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Zweiter Weltkrieg, 1939 bis 1945

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Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung, 1939 bis 1945
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Erinnerungen Kapitel 8

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  1. Wir Mädchen von der 11. Brigade
  2. Schulzeit im Kriegsjahr 1943
  3. Meine LBA-Zeit in Rößel
  4. Die Russen kommen …
  5. Zwangsarbeit in Sibirien
  6. Medizinische Versorgung im Lager 1083
  7. Politunterricht in Potanino
  8. Wenn die Lagermusi spielt
  9. Unvergessliche Weihnachten
  10. Schuldenträume
  11. Rückkehr in ein geteiltes Deutschland
  12. Mein neues Zuhause 1948
Propagandaplakat ca. 1942Propagandaplakat der Sowjetunion um 1942 mit dem Titel: Papa, schlag' den Deutschen tot!.
Das Plakat spiegelt die Tragödie des Krieges zwischen den beiden Völkern wieder.


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Erinnerungen an Sibirien
Kapitel 8
Wenn am Sonntagabend die Lagermusi spielt…

In unserem Lager 1083 hatte sich im Laufe der Zeit eine Kulturbrigade gebildet. Bei so vielen Leuten, die wir im Lager waren, fanden sich genügend zu einer Theatergruppe und Musikkapelle zusammen. Mit selbstgebastelten Instrumenten, einer Geige und einem Akkordeon. Mit aus dem Gedächtnis aufgeschriebenen Noten von Operetten und anderen Liedern haben sie dann für uns ein wenig Abwechslung in den Alltag gebracht.

Die erforderlichen Kostüme für die Theaterstücke und Tanzaufführungen haben die Mädels selbst genäht. Dazu haben sie mit Malariatabletten gelbe und mit Tinte blaue Mullstücke gefärbt. Man musste schon ein wenig Phantasie haben.

Am Anfang, also 1945, mussten wir in den Klub zu Filmvorträgen. Man zeigte uns russische Soldatenfilme vom Krieg. Wir verstanden kein Wort. Mit der Zeit aber freuten wir uns auf die Lieder, die so ganz anders klangen als unsere Soldatenlieder mit dem Tschingderassabum und Jovifallerallala.

Im Sommer wurde die Plaschattka, ein aus Brettern gezimmerter Tanzboden, gerne angenommen. Es spielte die Lagerkapelle und wir versuchten unsere ersten Tanzschritte. Jeder so wie er es konnte.

Die elfte Brigade fertigmachen zur Arbeit! Die Kolonnenführerin holte uns wieder einmal an unserem freien Tag raus. Mit Gesang marschierten wir in den SawodSawod = Fabrik, Werk, oder Betriebsstätte und unser Obermeister war stolz auf seine Mädle. Die große Lokomotive der russischen Breitspurbahn war gerade an einer Strelka, einer Weiche entgleist und hatte etliche Bohlen zersplittert, die wir, die Spezialisti, nun auswechseln mussten. Der Untergrund war lehmig, die Bohlen lang und länger. Wir gruben nun lange Rillen, um die Bohlen unter der Weiche herauszubekommen, und um neue wieder durchzuschieben und anzunageln. Es war eine sehr schwere Arbeit. Zusätzlich fühlten wir uns erdrückt von dem Ungetüm von Lok der russischen Breitspur.

Wie es zustande kam, dass eine Landserblaskapelle unserem Lager einen Besuch abstattete, das weiß ich nicht. Sie waren in einem nahen Kohlenschacht stationiert. Es wurde nicht nur getanzt, nein, es wurde feste geflirtet und sich sogar verliebt! Einige der Mädels hatten ja schon ihre Freunde im Lager. Der Gegenbesuch unserer Kulturgruppe im Schachtlager fand alsbald statt und nun ging es los! Die Mädels aus 1083 sahen ihre Soldaten wieder. Wer weiß, was da alles beredet und versprochen wurde? Einige Mädels von der 11. Brigade wurden Postillon d'Amour. Ein Landser kam querfeldein, keine Ahnung, wie viele Kilometer es waren, und brachte kleine Briefchen von seinen Kameraden an ihre Mädels an die Kleinbahnlinie, an der die 11. Brigade, also wir, arbeiteten. In den Schuhen und wer weiß wo noch verschwanden sie dann. Oh, wer kommt denn da so kraftvoll von der Ziegelei über die Schienen? Es war Dieter C. von der ANTIFA! Er verlangte die versteckten Briefchen, denn für seine Liebste war bestimmt auch einer dabei. Wir haben keine Briefe, was willst du überhaupt von uns? Der Landser hat sich nur mit uns unterhalten! Unverrichteter Dinge zog er wieder ab. Aber als wir nach Feierabend wieder ins Lager wollten, ließ uns der Posten an der Wache nicht durch. Nun standen wir da und lasen die an beiden Seiten der Lagerstraße aufgestellten Parolentafeln, die ständig mit anderen Sprüchen bemalt wurden. Über allem aber ragte der große Bogen mit der Inschrift:

RUHM UND EHRE DEM GROSSEN STALIN

Einzeln wurden wir gefilzt und siehe da, drei Briefe kamen zum Vorschein. Da hatte der Dieter C. ganze Arbeit geleistet.


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  • Autorin: Hilde Heimerl, im Oktober 2016
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