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Kriegstagebuch des Führers der Unterseeboote Mittelmeer
(K.T.B des F.d.U.-Mittelmeer vom 1.8. bis 7.9.1944)
Kriegstagebuch des Führers der Unterseeboote Mittelmeer
(K.T.B des F.d.U.-Mittelmeer vom 1.8. bis 7.9.1944)
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Uhrzeit - Ort,
Wetter - Vorkommnisse
- Bei der vorher erwähnten Besprechung in der Werft Toulon wurde folgendes festgelegt: Die Reparatur der 3 Boote, U 230, U 466 und U 967 solle so durchgeführt werden, dass die Boote zunächst ohne Schnorchel einsatzbereit gemacht wurden. Wenn nach Herstellung dieser vorgesehenen Einsatzbereitschaft eine Feindlandung noch nicht erfolgt sei, sollte mit dem Einbau des Schnorchels begonnen und der Einbau so gesteuert werden, das die Boote in kürzester Frist (vorgesehen war zunächst 2 Stunden, diese Zeit wurde später auf 6 Stunden festgesetzt) auslaufen konnten. F.d.U. hatte die Absicht, die 3 Boote im Falle Feindlandung an der Landungsstelle einzusetzen.
- Am 12.8. wurde die Abkommandierung des F.d.U., Kpt.z.See Hartmann, zum K.d.K.-Verband befohlen. Kpt.z.See Hartmann setzte sich am gleichen Tage in Marsch nach Deutschland nachdem er vorher die Geschäfte des F.d.U. Mittelmeer an Korv.Kpt. Schewe übergeben hatte. Einige Tage vorher war der Verbands-Ing. des F.d.U. Mittelmeer, Kptlt. (Ing) Ehrhardt, zum B.d.U. kommandiert worden.
- Die ersten sicheren Anzeichen für eine Feindlandung ergaben sich aus der Sichtung. von 2 großen Geleitzügen westlich Korsika mit Kurs West. Schwere Einheiten des Feindes wurden erkannt. Wenn bisher die Frage offen stand, ob der Gegner an der italienischen Rivieraküste oder an der südfranzösischen Küste landen würde, so konnte aus den gesteigerten Angriffen feindlicher Luftstreitkräfte auf Toulon sowie auf die Küstenbatterien und Fu.KB's im Raum Marseille-Nizza auf eine Feindlandung in diesem Raum geschlossen werden.
- Am Tage vor der Landung übergab Korv.Kpt. Jahn in Aix die Geschäfte des Flottillenchefs der 29. U-Flottille an Korv.Kpt. Schewe. Dieser wies dabei darauf hin, gemäss den Befehlen des B.d.U. soviel wie nur irgend möglich überzähliges U-Bootspersonal aus Toulon herauszuziehen und in die Heimat in Marsch zu setzen. Es sollte nur das zur Besetzung der Boote U 230, U 466 und U 967 benötigte befahrene Personal zurückbehalten werden. Auf die Notwendigkeit, überzähliges U-Bootspersonal in die Heimat in Marsch zu setzen, ist Korv.Kpt. Jahn, der nach der Besprechung und Uebergabe der Dienstgeschäfte des Flottillenchefs von Aix nach Toulon zurückgefahren, um den Stützpunkt Toulon und Costebelle an Kptlt. Röther zu übergeben, später von Korv.Kpt. Schewe mehrfach telefonisch hingewiesen worden, auch noch, als sich die Lage in Toulon durch das Vordringen des Feindes immer mehr zuspitzte. Die Schwierigkeiten der Rückbeförderung von Personal lagen in den Verkehrsverhältnissen, die so schlecht waren, dass eine Bahnverbindung geraume Zeit vor der Landung zwischen Toulon und Avignon nicht mehr und nördlich Avignon bis Lyon nur stellenweise möglich war. Am 18.8. hatte der B.d.U. durch FT 1034/18/28 auf Führungswelle die Abgabe einer Meldung über die Zahl des noch in Toulon befindlichen U-Bootspersonal befohlen,
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