Corona-Chronik, April 2022
Die Chronik der Pandemie im Spiegel der gesammelten Pressemeldungen.
Weltweit mehr als 510 Millionen bestätigte Infektionen und mehr als 6,6 Millionen Covid-19-Tote
Weltweit haben sich nachweislich 510,54 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergib eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 6,62 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge deutlich größer sein. Die höchsten Zahlen weisen die USA auf. Dort wurden über 81,2 Millionen Ansteckungsfälle registriert. Mehr als 994.306 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Dieses wurde erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen, von wo aus es sich weltweit verbreitete. Reuters
Chinas Industrieproduktion bricht ein
Chinas Industrieproduktion ist im April so stark geschrumpft wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der am Samstag veröffentlichte Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel auf 46,0 Zähler gegenüber 48,1 im Vormonat. Analysten hatten mit einem Wert von 47,0 gerechnet. Die 50-Punkte-Marke trennt auf monatlicher Basis zwischen Wachstum und Schrumpfung. Die befragten Unternehmen begründeten den Rückgang mit der Verschärfung der Corona-Beschränkungen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf Geschäftsabläufe, Lieferketten und die Nachfrage. Insbesondere führten Schwierigkeiten bei der Verschiffung und das Nachlassen der Auslandsnachfrage zu einem anhaltenden Rückgang neuer Exportaufträge. Der Einbruch war der stärkste seit Mai 2020. Reuters
Medikament Paxlovid kann Infektionsübertragung nicht verhindern
Einer von Pharmakonzern Pfizer in Auftrag gegebenen Studie zufolge kann das Covid-19-Medikament Paxlovid des Unternehmen Infektionsübertragungen nicht verhindern. Wir sind zwar enttäuscht über das Ergebnis dieser speziellen Studie, aber diese Ergebnisse haben keinen Einfluss auf die starken Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten, die wir in unserer früheren Studie zur Behandlung von Covid-19-Patienten beobachtet haben
, sagt Albert Bourla, Geschäftsführer von Pfizer. Wie das Unternehmen mitteilt, stimmen die Sicherheitsdaten der Studie stimmten mit früheren Studien überein, die gezeigt hatten, dass die Tabletten bei Covid-Patienten mit hohem Risiko für eine schwere Erkrankung eine Krankenhauseinweisung oder den Tod zu fast 90 Prozent verhindern. Reuters
Kommentar zu Hamburgs Umgang mit der Corona-Pandemie
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) klopft sich gerne selbst auf die Schulter, wenn es um die Bewertung der Arbeit seiner Regierung in der Corona-Pandemie geht. Aber es war nicht alles gut und richtig, wie Anette van Koeverden in ihrem Kommentar meint:
Nicht nachvollziehbar ist, warum Hamburg noch vor einem Monat ein sogenannter Hotspot war und Corona-Einschränkungen verlängert wurden und jetzt bei immer noch hohen Inzidenzen auf einmal alles besser ist. Auch die falschen Inzidenz-Zahlen für Ungeimpfte, die der Bürgermeister nannte, waren peinlich. Ein Riesenfehler war allerdings, Schulen und Kitas im März 2020 für Monate zu schließen. Auch alte Menschen in den Pflegeheimen von der Welt abzuschneiden, war falsch.
Koeverden fordert eine Aufarbeitung des politischen Handelns in Hamburg. NDR
Söder wirft Bundesregierung mangelndes Corona-Konzept vor
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hat kritisiert, dass der Bundesregierung für den Herbst ein Corona-Konzept fehle: Was mich am meisten wundert, ist, dass Lauterbach und auch die Bundesregierung keinen Vorschlag machen, wie man im Herbst reagieren kann. Also neue Impfanreize zu setzen, nachdem die Impfpflicht gescheitert ist
, so Söder. Die medizinische Infrastruktur müsse für den Fall steigender Infektionszahlen im Herbst ausgebaut werden. Pflege und Krankenhäuser nochmal zu stärken, wo wir wegen der Impfpflicht für Pflegekräfte jetzt eher einen Verlust an Personal haben - da gäbe es eine Menge zu tun
, sagte Söder dem TV-Sender phoenix. NDR
Druck zur Selbstinszenierung nimmt durch Corona offenbar zu
Durch die Corona-Pandemie hat der Druck zur Selbstinszenierung nach Worten der Kommunikationswissenschaftlerin Bianca Kellner-Zotz keineswegs nachgelassen. Ich dachte anfangs, mit Corona käme eine Zäsur und Familien beschäftigten sich wieder mehr mit sich selbst
, sagte sie im Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung
. Nach ihren Beobachtungen, die sie in ihrem neuen Buch Happy Family
beschreibt, sei es eher schlimmer geworden
. Ziemlich schnell hätten Eltern nach Möglichkeiten gesucht, den Lockdown zu inszenieren, erklärte die Autorin. Da wurde die Geige spielende Tochter gepostet, der Spieleabend, bei dem alle in die Kamera grinsen, oder der Online-Kindergeburtstag am Laptop.
Auch Prominente hätten im Lockdown ihre Workouts gepostet, sich stundenlang gequält und dabei ausgesehen wie frisch geduscht
.
Nutzerinnen und Nutzer orientierten sich daran, auch wenn wir uns einreden, dass wir es nicht tun
. Aber: Wir lassen uns alle davon beeinflussen
, betonte die Wissenschaftlerin. Selbst wenn man etwa wisse, dass Supermodel Heidi Klum fünf Kindermädchen hat, um ihren Alltag zu bewältigen, schlägt uns unser Unterbewusstsein ein Schnippchen, und wir denken: Heidi Klum schafft das alles und sieht dabei noch gut aus - und ich nicht. Und dann interpretieren wir das als Defizit, das uns wiederum unglücklich macht.
Wichtig sei, sich zu fragen, was einem selbst guttue. Wir können nicht mehr darauf vertrauen, was wir selbst empfinden, sondern überlegen permanent, wie unser Leben bei anderen ankommt
, so die Expertin. Es sei okay, sich Zeit für Soziale Medien zu nehmen, wenn einen dies glücklich mache. Zugleich gelte es jedoch, Stressfaktoren zu erkennen. NDR
Hamburgs Schulbehörde äußert sich zu Maskenpflicht-Wegfall
Ab Montag gilt in Hamburgs Schulen keine Maskenpflicht mehr. "Das Tragen einer Maske in der Schule ist ab dem 1. Mai eine individuelle Entscheidung jedes Einzelnen, der wir mit Respekt begegnen und die von niemandem verhindert oder erzwungen werden darf", heißt es in einem Brief der Schulbehörde an alle Schulleitungen. Zudem dürfen die Schulgebäude wieder wie vor der Pandemie betreten werden. Die Pflicht zu zwei Corona-Tests pro Woche bleibe vorerst bestehen, so die Behörde. Auch die Regelungen zum regelmäßigen Lüften der Klassenräume gälten weiter. Parallel dazu seien die mobilen Luftfilter weiter einzusetzen. NDR
Die Wiesn ist zurück
Nach zwei Jahren Corona-Pause findet das Oktoberfest in München in diesem Jahr wieder statt. Auflagen gebe es dabei nicht, sagte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Ich freue mich auf die Wiesn 2022.
Noch vor wenigen Wochen hatte Reiter gesagt, eine Wiesn sei ohne Zugangsbeschränkungen schwer vorstellbar. Inzwischen habe sich aber der rechtliche Rahmen geändert, betonte er. Das größte Volksfest der Welt findet in diesem Jahr zum 187. Mal statt und wird vom 17. September bis zum 3. Oktober gefeiert. Brauereien, Schausteller, Festwirte, aber auch Taxifahrer und Hotels erwirtschaften mit der Wiesn jährlich rund 1,2 Milliarden Euro Umsatz. NDR
Ab morgen ist Hamburg kein Hotspot mehr
Am Sonnabend fallen in Hamburg zahlreiche Maßnahmen weg. So kann man wieder ohne Maske einkaufen oder ins Kino gehen und auch Tanzveranstaltungen ohne Einschränkungen besuchen. Die bisher geltende pandemische Lage läuft aus. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) und Ärztekammerpräsident Pedram Emami haben die Hamburgerinnen und Hamburger auch nach Auslaufen der meisten Corona-Maßnahmen zur Vorsicht gemahnt. Zwar befinde man sich am Übergang zu einer neuen Phase der Pandemie-Eindämmung, sagte Leonhard auf einer Online-Pressekonferenz. Dies halte jedoch niemanden davon ab, auch weiterhin freiwillig Maßnahmen beizubehalten. Auch sie werde zunächst weiter Maske tragen, so Leonhard. Dabei gehe es nicht nur um den eigenen Schutz, sondern auch den der anderen, ergänzte Emami. NDR
Bundeswirtschaftsminister Habeck mit Corona infiziert
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist nach Angaben seines Ministeriums positiv auf Covid-19 getestet worden. Nachdem ein Schnelltest gestern Abend noch negativ ausgefallen sei, sei ein Schnelltest heute Morgen dann positiv gewesen, teilte eine Sprecherin des Ministers mit. Habeck geht es demnach gut, er zeigte zunächst keinerlei Symptome
. Habeck begab sich gemäß der rechtlichen Vorgaben in Isolation. Alle Präsenztermine würden abgesagt, fuhr die Sprecherin fort. NDR
Betrug mit Corona-Hilfen: Zweieinhalb Jahre Haft
Tausende Hamburgerinnen und Hamburger bekamen im ersten Corona-Lockdown Soforthilfe von der Stadt. Unter ihnen war auch ein 32-Jähriger, der angeblich Erste-Hilfe-Kurse anbot. Anschließend stellte sich heraus, dass er gar kein Gewerbe hatte. Das Amtsgericht verurteilte den Mann nun wegen Subventionsbetruges zu einer Gefängnisstrafe von zweieinhalb Jahren. NDR
Gesundheitsminister: Corona-Isolation soll auf fünf Tage verkürzt werden
Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte soll auf fünf Tage verkürzt werden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Sachsen-Anhalt heute Abend nach einer Videoschalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern mit. Demnach habe das Bundesgesundheitsministerium angekündigt, dass die Empfehlung des Robert Koch-Institutes (RKI) hinsichtlich der Isolations- und Quarantänedauer Anfang kommender Woche angepasst werden solle. Im Wesentlichen geht es dabei um eine Verkürzung der Isolationsdauer für nachweislich positiv Getestete auf fünf Tage
, heißt es. Sachsen-Anhalt hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Die Länder wollen ihre Isolations- und Quarantäneregelungen entsprechend überarbeiten. Die Gesundheitsminister begründen den Schritt mit einer zunehmenden Immunität in der Bevölkerung und durch mildere Krankheitsverläufe mit der Omikron-Variante. Eine Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll wohl nur noch dringend empfohlen werden. Ein formeller Beschluss wurde bei der GMK aber noch nicht gefasst.
Bisher dauern Isolation und Quarantäne in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen vorzeitig beendet werden. Bundesminister Karl Lauterbach (SPD) hatte ein zunächst vorgesehenes Ende der Isolationspflicht wieder zurückgenommen. In Bayern und Sachsen können sich Infizierte ohne Symptome schon nach fünf Tagen freitesten. Diesem Beispiel wollen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen folgen. Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen. NDR
RKI: Fallzahlen nach Ostern eingeschränkt zu bewerten
Die jüngste Entwicklung der Pandemie in Deutschland lässt sich aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) wegen Ostern schwer einschätzen. In der vorigen Kalenderwoche sei die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zwar um sieben Prozent im Wochenvergleich gesunken, heißt es im Wochenbericht von heute Abend. Beachten müsse man jedoch, dass sich Trends aufgrund der Osterfeiertage und -ferien in der Woche nur eingeschränkt bewerten lassen. In den beiden Wochen vor und nach Ostern seien vermutlich mehr Fälle nicht erfasst worden, «außerdem gebe es zeitverzögerte Nachmeldungen und -übermittlungen. Das RKI hält aber fest, dass auch die Kennzahlen zu Krankenhauseinweisungen weiter abnähmen. Insgesamt sprechen die Gesundheitsexperten weiter von einem hohen Infektionsdruck, mit mehr als 750.000 gemeldeten Fällen binnen einer Woche. NDR
SH: Schweinehalter erhalten Hilfe aus Corona-Härtefall-Topf
Die von den Corona-Folgen gebeutelten Schweinebauern in Schleswig-Holstein erhalten künftig Hilfen aus dem Härtefall-Topf des Landes. Das kündigte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) nach einem Treffen mit Vertretern des Landesbauernverbandes an. Zu diesem Zweck sei eine neue Förderrichtlinie für den Fonds erstellt worden. Derzeit habe nur den Betrieben geholfen werden können, deren Umsatzeinbrüche zu 100 Prozent Pandemie-bedingt gewesen seien. Dieser Nachweis sei aber so gut wie unmöglich, sagte Buchholz. Um nun Hilfen zu erhalten, müssen die Betriebe nachweisen, dass ihr Umsatzverlust überwiegend Corona-bedingt ist. Da sprechen wir von einer Größenordnung von 60, 70 Prozent
, sagte Buchholz. Notwendig sei aber, dass die Schweinehalter durch die Einbußen in eine existenzgefährdende Situation gekommen seien.
Viele Schweinehalter im Land sind wegen der Corona-bedingt schlechten Marktentwicklung und Handelsbeschränkungen wegen der Afrikanischen Schweinepest wirtschaftlich stark unter Druck geraten. Hinzu kommen steigende Energie- und Futterkosten. Aus Sicht der Landwirte sind auch die Corona-Maßnahmen schuld - etwa, weil die Verkäufe von Speisen in Restaurants oder von Bratwürstchen bei Fußballspiel. NDR
Zahl der Masern-Infektionen seit Anfang 2022 weltweit um 80 Prozent gestiegen
Die Zahl der Masern-Infektionen ist zu Jahresbeginn weltweit um knapp 80 Prozent gestiegen. Das teilten die UN-Kinderschutzorganisation Unicef und die Weltgesundheitsorganisation WHO heute mit. Eine Ursache für diesen extremen Anstieg seien durch die Corona-Pandemie unterbrochene Impfkampagnen. Die fehlenden Impfungen würden das Leben von Millionen von Kindern bedrohen, warnten die Organisationen. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden weltweit mehr als 17.300 Masernfälle registriert, deutlich mehr als die 9.600 Fälle in den gleichen Monaten des Vorjahres. Innerhalb von zwölf Monaten gab es bis April weltweit 21 große Masern-Ausbrüche, die meisten davon in Afrika und dem östlichen Mittelmeerraum.
Unicef zufolge verpassten zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 mehr als 23 Millionen Kinder die routinemäßigen Masern-Impfungen. In 43 Ländern wurden die wegen der Pandemie verschobenen Impfkampagnen demnach bis heute noch nicht vollständig nachgeholt. Betroffen seien 203 Millionen Menschen, die meisten davon Kinder. NDR
Hamburger Gericht gibt Eilantrag gegen Masken- und Testpflicht an Schulen statt
Eine geimpfte Gymnasiastin und ein geimpfter Grundschüler haben mit ihrem Eilantrag gegen die Masken- und Corona-Testpflicht an Schulen vor dem Verwaltungsgericht Hamburg recht bekommen. Die Regelungen seien Eingriffe in das Recht der Antragsteller auf schulische Bildung und bedürften daher einer Grundlage in einer Rechtsvorschrift, erklärte das Gericht heute. Für die Masken- und Testpflichten in Schulen enthalte die Eindämmungsverordnung jedoch keine Vollregelung.
Große Auswirkungen dürfte die Gerichtsentscheidung allerdings nicht mehr haben. Zum einen gilt sie den Angaben zufolge nur für die beiden Antragsteller. Zum anderen ist die Maskenpflicht ab der kommenden Woche in Hamburger Schulen ohnehin aufgehoben. Die Corona-Tests sollen dort jedoch noch eine Weile fortgeführt werden, jedoch nur noch zweimal und nicht mehr dreimal wöchentlich. NDR
Bis zu 80 Prozent der EU-Bürger bereits mit Corona infiziert
Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge haben sich mittlerweile bis zu 80 Prozent der Menschen in der EU mit Covid-19 angesteckt. Schätzungsweise 60 bis 80 Prozent der EU-Bevölkerung haben sich mittlerweile mit Covid infiziert
, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides heute. Laut der EU-Gesundheitsbehörde betreffen die bislang gemeldeten Fälle rund 30 Prozent der europäischen Bevölkerung. Wenn man die nicht gemeldeten Fälle hinzurechne, könnten sich bereits bis zu 350 Millionen Menschen (77 Prozent der EU-Bevölkerung) mit dem Coronavirus angesteckt haben.
Die EU-Kommission stellte heute einen Leitfaden für einen langfristigen Umgang mit der Corona-Pandemie vor. Wir beginnen eine neue Phase der Pandemie, da wir allmählich begonnen haben, mit Covid-19 zu leben. Trotzdem sollten wir extrem wachsam bleiben
, erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Es gebe nach wie vor das Risiko neuer Virusvarianten. Der Mitteilung zufolge sollen die EU-Länder vor allem die Kampagnen für Corona-Impfungen verstärken. Es gebe immer noch 90 Millionen komplett ungeimpfte Menschen in der EU, so Kyriakides. NDR
AfD Hamburg scheitert erneut wegen Hotspot-Regel vor Gericht
Die Hamburger AfD ist mit ihrem juristischen Vorgehen gegen die Corona-Hotspot-Regel - mit erweiterten Maskenpflichten und Zugangsbeschränkungen zu Clubs und Diskotheken - erneut gescheitert. Zunächst hatte das Verwaltungsgericht Mitte März den Eilantrag der Partei abgelehnt, nun wies auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) die Beschwerde gegen die Entscheidung der Vorinstanz zurück. Dabei folgte das OVG eigenen Angaben zufolge im Wesentlichen der Argumentation des Verwaltungsgerichts, das die erweiterten Schutzmaßnahmen in der Hansestadt auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes als rechtmäßig bewertet hatte.
Die Hamburgische Bürgerschaft hatte Ende März eine drohende Überlastung des Gesundheitswesens festgestellt und die Hansestadt zum Corona-Hotspot erklärt. Somit galt unter anderem eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel sowie das 2G-Plus-Zugangsmodell für Clubs und Diskotheken. Diese Regeln laufen am kommenden Sonnabend aus. NDR
Mecklenburg-Vorpommern schafft Testpflicht an Schulen ab
Die Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommerns müssen sich künftig nicht mehr drei Mal pro Woche auf das Coronavirus testen. Ab kommenden Freitag ist das laut Bildungsministerium nur noch bei Symptomen notwendig. Wer unter Corona-typischen Symptomen wie Husten, Fieber oder Schnupfen leidet, soll sich dann künftig zu Hause testen. Die Tests dafür verteilt die Schule. Mit der Lockerung entfällt von Freitag an auch die Testpflicht vor den Prüfungsklausuren zum Abitur und zur Mittleren Reife für rund 11.500 Jugendliche. Lediglich vor der ersten Abiturprüfung im Fach Deutsch am Mittwoch müssen sich noch einmal alle Abiturienten testen. NDR
Viele Nachmeldungen: Bundesweite Inzidenz steigt deutlich
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf über 900 gestiegen: Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Morgen mit 909,1 an. Am Vortag hatte er bei 790,8 gelegen, vor einer Woche bei 669,9. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden liegt bei 136.798 - nach 20.084 am Vortag und 22.483 vor einer Woche. Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Tag der Woche Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Niedersachsen, Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. NDR
Hamburger Senat berät über Zeit nach Hotspot-Regelung
Der rot-grüne Hamburger Senat wird heute über das weitere Vorgehen nach Auslaufen der Corona-Hotspot-Regel am kommenden Wochenende beraten. Es wird nicht erwartet, dass eine weitere Verlängerung der Maskenpflicht im Einzelhandel und anderen Innenräumen mit Publikumsverkehr angestrebt wird. Darüber müsste zunächst auch die Bürgerschaft beschließen. Damit könnten dann auch in Hamburg - wie in allen anderen Bundesländern bereits geschehen - ab dem 1. Mai fast alle Corona-Maßnahmen wegfallen. Gegenstand der Senatsberatungen soll auch die Masken- und Testpflicht in den Schulen sein. NDR
Abermals neuer Höchstwert – Shanghai verzeichnet 52 weitere Corona-Tote
Die chinesische Finanzmetropole Shanghai verzeichnet Regierungsangaben zufolge binnen 24 Stunden 52 neue Corona-Todesfälle gegenüber 51 am Vortag. Damit übersteigt die am Dienstag mitgeteilte Zahl den bisherigen Höchstwert vom Vortag minimal.
Die Zahl der bestätigten symptomatischen Infektionen fällt auf 1661, tags zuvor waren es 2472. Chinas größte Stadt meldet 15.319 neue asymptomatische Coronavirus-Fälle (Vortag: 16.983). Shanghai kämpft derzeit mit dem größten Virus-Ausbruch, den China seit Beginn der Pandemie verzeichnet hat. Die Stadt befindet sich seit mehr als drei Wochen im Lockdown. Reuters
Rufe nach Aus der Impfpflicht für Klinikpersonal mehren sich
Die Impfpflicht für Personal in Kliniken und Pflegeheime kann nach Ansicht des FDP-Gesundheitsexperten Andrew Ullmann bei einer sehr hohen Impfrate entfallen. Dann könne auf die Fortsetzung einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht verzichtet werden, sagte der FDP-Politiker der Augsburger Allgemeinen
. Diese Impfpflicht sei noch während der Delta-Variante eingeführt worden. Der Schutz vor einer Übertragung des Coronavirus war mit dieser Variante noch deutlich höher
, argumentierte der FDP-Politiker. Die Impfempfehlung müsse natürlich aufrechterhalten werden.
Im Gesundheitsausschuss des Bundestages findet am Mittwoch eine Anhörung von Sachverständigen zu dem Thema statt. Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, bekräftige in der Zeitung die Forderung, auf die Impfpflicht für das Personal zu verzichten. Wir fordern die sofortige Aussetzung
, sagte Gaß. Den Beschäftigten in den Krankenhäusern sei nicht zu vermitteln, warum sie bei fehlender Impfung Tätigungsverbote erhalten, während ein Großteil ihrer Covid-Patienten ungeimpft sei.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte: Eine einseitige Verpflichtung der Beschäftigten ist nicht nur unfair, sie ist meines Erachtens auch nicht verhältnismäßig.
Sie sei immer nur als erster Schritt hin zu einer allgemeinen Impfpflicht gedacht gewesen, sagte der CSU-Politiker der Augsburger Allgemeinen
. Tgs
Inzidenz steigt stark an – 136.798 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist stark auf über 900 gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Dienstagmorgen mit 909,1 an. Am Vortag hatte er bei 790,8 gelegen, vor einer Woche bei 669,9. Die Sieben-Tage-Inzidenz beziffert die Zahl der registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum.
Wie das RKI am Dienstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 136.798, nach 20.084 am Vortag und 22.483 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 24.337.394.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 304 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 134.489. AFP
Abermals neuer Höchstwert – Shanghai verzeichnet 51 weitere Corona-Tote
Die chinesische Finanzmetropole Shanghai verzeichnet Regierungsangaben zufolge binnen 24 Stunden 51 neue Corona-Todesfälle gegenüber 39 am Vortag. Die am Montag mitgeteilte Zahl übertrifft den bisherigen Höchstwert von 39 Toten am Vortag bei weitem.
Die Zahl der bestätigten symptomatischen Infektionen steigt auf 2472, tags zuvor waren es 1401. Chinas größte Stadt meldet 16.983 neue asymptomatische Coronavirus-Fälle (Vortag: 19.657). Shanghai kämpft derzeit mit dem größten Virus-Ausbruch, den China seit Beginn der Pandemie verzeichnet hat. Die Stadt befindet sich seit mehr als drei Wochen im Lockdown. Reuters
Schutz bei Omikron sinkt einige Monate nach Biontech-Booster
Der nach einer Auffrischimpfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin zunächst hohe Schutz gegen Klinikeinweisungen und Besuche in der Notaufnahme bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten. Das geht aus einer im Fachblatt The Lancet Respiratory Medicine
veröffentlichten Untersuchung aus Südkalifornien hervor.
Covid-19-Auffrischimpfungen mit Pfizer/Biontech verbessern den Schutz gegen Omikron signifikant, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar gegen Krankenhausaufenthalte nachzulassen scheint
, resümierte die Hauptautorin der Studie, die Epidemiologin Sara Y. Tartof vom Gesundheitskonsortium Kaiser Permanente, laut Mitteilung. Eine gewisse Wirksamkeit blieb jedoch auch dann noch erhalten.
Das Ergebnis der von Pfizer finanzierten Studie: Nach drei Dosen betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech-Pfizer gegen Krankenhauseinweisungen wegen Omikron 85 Prozent bei weniger als drei Monaten. Sie fiel aber auf 55 Prozent nach drei Monaten oder länger. In Bezug auf die Einweisung in die Notaufnahme lag die Wirksamkeit von drei Dosen bei weniger als drei Monaten gegen Omikron bei 77 Prozent, fiel aber nach drei Monaten oder länger auf 53 Prozent. dpa
Kliniken fordern sofortige Aussetzung der Impfpflicht für Personal
Nach dem Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus fordern die Kliniken eine sofortige Aussetzung der bestehenden Impfpflicht für ihr Personal. Den Beschäftigten sei es nicht vermittelbar, warum sie zur Impfung verpflichtet und ansonsten mit Tätigkeitsverboten belegt würden, während von ihnen betreute Patienten davon nicht erfasst würden, heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft für eine Anhörung im Bundestag. Die Kliniken hätten trotz Pflegepersonalmangels die Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht stets unterstützt - dies aber unter der Maßgabe, dass darauf zwingend die allgemeine Impfpflicht folge.
Auch der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, der Pflegeheimbetreiber vertritt, betonte, die einrichtungsbezogene und die allgemeine Impfpflicht hätten sich gegenseitig ergänzen müssen, um effektiv zu wirken. Mit der Ablehnung der allgemeinen Impfpflicht gehört deshalb nun auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf den Prüfstand
, heißt es in der Stellungnahme für eine Anhörung im Gesundheitsausschuss an diesem Mittwoch. Es sei kaum zu erklären, warum Mitarbeitende mit gesetzlichem Druck zu Impfungen verpflichtet würden, wenn Angehörige und Besucher nun weiterhin ungeimpft bleiben könnten. dpa
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther ist Corona-positiv
In der heißen Phase des Landtagswahlkampfes in Schleswig-Holstein ist Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte, war zunächst ein routinemäßiger Selbsttest am späten Sonntagnachmittag positiv ausgefallen. Ein PCR-Test am Montagmorgen habe dann ebenfalls ein positives Ergebnis gehabt. Der 48-Jährige sei in häuslicher Isolation, symptomfrei und führe die Amtsgeschäfte vorläufig von zu Hause in Eckernförde weiter.
Aufgrund zahlreicher Kontakte habe sich Günther in den vergangenen Wochen täglich teilweise mehrfach getestet, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, hieß es weiter. Ein Selbsttest am Sonntagmorgen sei noch negativ ausgefallen. In Schleswig-Holstein wird am 8. Mai der Landtag neu gewählt. Nach der jüngsten Umfrage von Infratest dimap zur Landtagswahl liegt die CDU mit 38 Prozent klar vorn. Es folgen die SPD mit 20, die Grünen mit 16 und die FDP mit 9 Prozent. dpa
Blitzzulassung vom Tisch – EMA verlangt von Valneva mehr Infos über Totimpfstoff
Der französisch-österreichische Biotechkonzern Valneva kommt im Zulassungsverfahren für seinen Covid-19-Impfstoff nicht so schnell voran wie gedacht. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) habe weitere Informationen über den Impfstoff angefordert, teilte das Unternehmen mit. Bislang hoffte der Konzern noch im April die Genehmigung für seinen sogenannten Totimpfstoff zu erhalten.
Wir sind enttäuscht, dass die EMA unsere Einreichungen bisher nicht als ausreichend angesehen hat
, sagte Valneva-Chef Thomas Lingelbach. Wir bleiben voll und ganz der Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden im Hinblick auf eine Produktzulassung verpflichtet.
Anfang des Monats hatte bereits Großbritannien den Covid-19-Impfstoff von Valneva zugelassen. Es war damit das erste europäische Land, das grünes Licht für den Totimpfstoff gegeben hat. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA genehmigte den Einsatz bei Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren.
Die von Valneva verwendete Technologie wird schon seit Jahrzehnten eingesetzt, etwa bei Impfstoffen gegen Polio, Influenza sowie Hepatitis A. Basis des Valneva-Vakzins ist das Virus in seiner natürlichen Form, das chemisch inaktiviert wird und sich im Körper der Geimpften nicht vermehren kann. Der Körper reagiert beim Kontakt mit derselben Immunantwort wie beim aktiven Coronavirus und bildet Antikörper. Reuters
Bewohner von Peking müssen sich Massentests unterziehen – Hamsterkäufe aus Angst vor Lockdown
Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Corona-Infektionen in Peking müssen sich seit Montag alle 3,5 Millionen Einwohner des größten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen. Die Angst vor strengen Ausgangssperren auch in der chinesischen Hauptstadt sorgte für Hamsterkäufe und leere Regale in Supermärkten. Die Behörden warnten, dass das Virus sich schon seit einer Woche unentdeckt in der 21-Millionen-Metropole verbreitet habe, so dass mehr Fälle entdeckt werden dürften. Im Chaoyang-Distrikt liegen die ausländischen Botschaften und leben die meisten Ausländer in Peking.
Die ohnehin besonders geschützte Hauptstadt wolle Lehren aus dem Corona-Ausbruch in Shanghai und anderen Provinzen ziehen, hieß es. So gab es Kritik an einem zunächst langsamen Vorgehen in der ostchinesischen Hafenstadt, wo die Lage trotz weitgehender Ausgangssperren seit fast einem Monat immer noch nicht unter Kontrolle ist. Auch gibt es Klagen über unzureichende Lieferungen von Nahrungsmitteln und schlechte medizinische Versorgung. dpa
RKI registriert 20.084 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 790,8
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 790,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 807,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 808,8 (Vormonat: 1756,4).
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 20.084 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.17 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 20.482 registrierte Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Tag der Woche Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Auch die Osterfeiertage und das Ferienende in der vergangenen Woche in einigen Bundesländern haben einen Einfluss. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 6 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche waren es 11 Todesfälle. An Wochenenden werden gewöhnlich nur sehr wenige Todesfälle gemeldet. Die Daten werden später nachgereicht. Die Hospitalisierungsinzidenz - also Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - gab das RKI am Freitag mit 4,52 an (Donnerstag 4,24). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. Am Wochenende gibt das RKI keine Hospitalisierungsrate an.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.200.596 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 134.185. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 21.425.200 an. dpa
Shanghai blockiert Zugang zu Gebäuden mit Corona-Infizierten
neuer Höchstwert bei Covid-Toten gemeldet
In Chinas größter Stadt Schanghai werden wegen Corona-Infektionen Maschendrahtzäune um einige Wohngebäude errichtet. Bilder von Arbeitern in weißen Schutzanzügen, die Eingänge von Wohnblöcken versiegeln und ganze Straßenzüge mit hohen grünen Zäunen absperren, verbreiten sich in den sozialen Medien und lösten Fragen und Beschwerden von Anwohnern aus.
Die chinesische Metropole ist seit Anfang April weitgehend abgeriegelt, die meisten der rund 25 Millionen Einwohner dürfen ihre Wohnungen so gut wie nicht verlassen. Dabei gelingt es den Behörden kaum, die Konsequenzen für die Eingeschlossenen abzufedern: Die Stadt hat Mühe, ihre Bewohner mit frischen Lebensmitteln zu versorgen oder ärztlich betreuen zu lassen, weil das Gesundheitswesen in erster Linie für Corona-Tests und -Behandlungen gebraucht wird.
Unterdessen haben die Behörden von Shanghai mit 39 Corona-Toten innerhalb von 24 Stunden einen neuen Höchstwert verzeichnet. Die am Sonntag mitgeteilte Zahl übertrifft den bisherigen Höchstwert von zwölf Toten am Vortag bei weitem. Reuters, AFP
Gesundheitsministerium verweigert dem RKI offenbar wichtige Reformgelder
Spätestens in der Corona-Pandemie wurde der Modernisierungsbedarf beim RKI unübersehbar. Doch nun wird die geplante Finanzierung wohl ausgebremst.
Das Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) blockiert einem Medienbericht zufolge aus Finanzierungsgründen Reformen am Robert-Koch-Institut (RKI).
Nach Informationen der "Welt am Sonntag" teilte das Ministerium seiner nachgeordneten Behörde in den vergangenen Wochen informell mit, für die Umsetzung mehrerer bereits ausgearbeiteter Projektpläne zur Modernisierung der Behörde werde die Bundesregierung kein Geld oder nur einen Bruchteil der benötigten Summen zur Verfügung stellen.
Entsprechende Zusagen hatte es demnach in der vergangenen Legislaturperiode gegeben. Konkret gehe es um Projekte zur Digitalisierung und zur Überwachung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung.
In der Corona-Pandemie war sichtbar geworden, dass das Institut in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf hat. Für Kritik sorgte immer wieder die Erfassung von Daten durch die Behörde, die teilweise nur lückenhaft Daten zur Gesundheitskrise liefern konnte.
Behördenchef Lothar Wieler und sein Führungsteam hatten deshalb in den vergangenen Monaten an einer besseren Aufstellung gearbeitet. Unter anderem holten sie sich hochrangige Experten ins Haus, die für den Aufbau eines Zentrums für künstliche Intelligenz und einer Infrastruktur für eine breitflächige Befragung der Bevölkerung zum Gesundheitszustand der Deutschen sorgen sollten.
Reformpläne umsonst ausgearbeitet?
Für den Aufbau dieses sogenannten Panels etwa will das Gesundheitsministerium nach Angaben der Zeitung nun aber kein Geld zur Verfügung stellen - was bedeutet, dass daran über Monate hinweg umsonst gearbeitet wurde.
Wieler und andere Behördenchefs wurden nach Informationen der Zeitung in diesem Jahr nicht wie in früheren Jahren ins Gesundheitsministerium eingeladen, um ihren Finanzierungsbedarf vorzustellen. Weder das RKI selbst noch das Ressort von Lauterbach antworteten dem Bericht zufolge auf Fragen zu der verweigerten Finanzierung.
Im vergangenen Jahr hatte eine Kleine Anfrage im Bundestag ergeben, dass dem RKI und anderen nachgeordneten Behörden des Gesundheitsministeriums mehr als 100 IT-Experten fehlen, um sich zukunftsfähig aufzustellen.
Die Beratungen im Bundestag über den aktuellen Haushalt der Regierung laufen derzeit noch. Bis zur Verabschiedung im Juni sind Nachbesserungen möglich. AFP
Für die meisten Schüler sind Corona-Testpflichten bald passé
Nach den Osterferien ist für weitere Schüler ein Ende der Corona-Pflichttests in Sicht. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, ist die Testpflicht bereits in sechs Bundesländern abgeschafft oder endet mit Beginn der neuen Woche, in sechs Ländern läuft sie spätestens Ende der Woche mit dem Monatswechsel aus.
Nur in Berlin und Thüringen wird darüber hinaus noch weiter getestet: in Thüringen noch bis zum 6. Mai und in Berlin bis auf weiteres
, wie es aus der Bildungsverwaltung hieß. Aus Hamburg und dem Saarland sind noch keine Entscheidungen über den Umgang mit Tests ab Mai bekannt. Nach den Ferien beginnen an diesem Montag in weiteren Bundesländern wieder die Schulen.
Anfang des Monats war an den meisten Schulen - entsprechend den Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes - die Maskenpflicht abgeschafft worden. Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hatten sich allerdings zu Hotspots erklärt und durften sie damit beibehalten. In beiden Ländern läuft die Hotspot-Phase in den nächsten Tagen aber aus (MV 27.4., HH 30.4.) und damit auch die Maskenpflicht. Testpflichten an Schulen waren und sind dagegen deutschlandweit rechtlich weiterhin möglich. Die meisten Länder verzichten allerdings darauf. Angeboten werden stattdessen künftig freiwillige und auch anlassbezogene Tests etwa bei Symptomen oder wenn eine Klassenfahrt bevorsteht. dpa
Cookinseln melden erstmals Corona-Todesfall
Auf den Cookinseln im Südpazifik ist erstmals seit Pandemie-Beginn ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus festgestellt worden. Eine an Covid-19 erkrankte 63-Jährige sei auf der Insel Aitutaki des Archipels auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, teilte Premierminister Mark Brown am Sonntag mit.
Mit großem Bedauern gebe ich bekannt, dass wir soeben den ersten inländischen Todesfall registriert haben, der Covid-19 zugeschrieben wird
, erklärte Brown. Die gestorbene Frau sei dreifach gegen Covid-19 geimpft gewesen, habe aber auch mehrere schwere Vorerkrankungen
gehabt.
Die nahe Neuseeland gelegenen Cookinseln hatten sich nach Pandemie-Beginn von der Außenwelt abgeschottet und gehörten lange zu den wenigen Weltregionen, in denen kein Corona-Fall festgestellt wurde. Den ersten Infektionsfall mit dem Virus meldeten die Behörden des pazifischen Inselstaats im Dezember. Nach der Wiederöffnung der Grenzen für Reisende aus Neuseeland Anfang dieses Jahres meldeten die Cookinseln mit ihren rund 17.000 Einwohnern dann einen Omikron-Ausbruch. AFP
Zwei Drittel einstiger Klinik-Patienten leiden auch nach einem Jahr an Covid-Folgen
Nur wenige Menschen, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, erholen sich innerhalb eines Jahres vollständig von der Erkrankung. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, die in der Fachzeitschrift Lancet Respiratory Medicine Journal
veröffentlicht wurde. Die Studie untersuchte den Gesundheitszustand von Menschen, die zwischen März 2020 und April 2021 aus 39 britischen Krankenhäusern entlassen wurden, und bewertete anschließend deren Erholung fünf Monate sowie ein Jahr später.
Nur 26 Prozent der Patienten gaben an, nach fünf Monaten vollständig genesen zu sein. Ein Jahr nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stieg der Anteil demnach nur leicht auf 28,9 Prozent an. Die häufigsten beobachteten Langzeit-Covid-Symptome waren Müdigkeit, Muskelschmerzen, schlechter Schlaf und Kurzatmigkeit. Frauen erholen sich demnach weniger häufig als Männer. Auch Übergewichtige und Patienten, die beatmet werden mussten, haben bedeutend schlechtere Genesungschancen. AFP
Knapp zwei Drittel der Bevölkerung beklagen gesundheitliche Negativfolgen der Pandemie
In Deutschland nehmen 65 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren eine Verschlechterung ihrer Gesundheit infolge der Corona-Pandemie bei sich wahr. Das geht aus einer Studie der pronova Betriebskrankenkassen hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorab vorlag. Die meist genannten Probleme sind demnach Bewegungsmangel (35 Prozent), Rücken- und Nackenschmerzen (27 Prozent) sowie psychische Leiden (24 Prozent).
Der Studie zufolge verzeichneten seit dem Beginn der Corona-Pandemie zudem 16 Prozent der Menschen eine merkliche Gewichtszunahme und häufige Kopfschmerzen. 10 Prozent klagen über Kurzatmigkeit. 13 Prozent konsumieren mehr Alkohol und Nikotin. AFP
Bayern fordert Aussetzung der Pflege-Impflicht im Falle gescheiterter allgemeiner Impfpflicht
Ohne eine allgemeine Corona-Impfpflicht muss nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auch die Impfpflicht für Pflegeberufe schnellstmöglich ausgesetzt werden. Bis Mittwoch müsse die Bundesregierung endlich zu einem neuen Vorstoß für eine allgemeine Impfpflicht durchringen. Nur dann macht ein Festhalten an der einrichtungsbezogenen Impfpflicht einen Sinn
, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
Am Mittwoch wird sich der Bundestag bei einer öffentlichen Anhörung mit der Impfpflicht für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen befassen, die seit Mitte März greift. Diese ist qua Gesetz bislang nur bis zum Jahresende vorgeschrieben und würde wieder wegfallen, sollte das Infektionsschutzgesetz nicht erneut geändert werden. Kritiker monieren, dass somit die Gesundheitsämter für ungeimpfte Mitarbeiter in der Pflege ab dem 1. Juli Betretungs- bzw. Tätigkeitsverbote aussprechen müssten, diese dann aber ab Januar 2023 wieder arbeiten dürften. Laut Holetschek muss Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nun die Umsetzung einer allgemeinen Impfpflicht zur Chefsache machen.
Eine einseitige Impf-Verpflichtung der Beschäftigten in der Pflege sei nicht nur unfair, sondern auch nicht verhältnismäßig. Denn sie war immer nur als erster Schritt hin zu einer allgemeinen Impfpflicht gedacht
, sagte Holetschek. dpa
RKI registriert 39.179 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 807,0
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach einem kurzen Anstieg wieder gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 807,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 821,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 834,3 (Vormonat: 1752,0).
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 39.179 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.18 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 39.784 registrierte Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Tag der Woche Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem hat in einigen Bundesländern in der vergangenen Woche die Schule nach den Osterferien wieder begonnen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 24 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche waren es 13 Todesfälle. Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - gab das RKI am Freitag mit 4,52 an (Donnerstag 4,24). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. Am Wochenende gibt das RKI keine Hospitalisierungsrate an.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 24.180.512 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 134.179. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 21.243.000 an. dpa
MV: Ohne Maske auf den Wochenmarkt - mit Maske zum Kultur-Event
Nachdem das Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald die Hotspot-Regel für Mecklenburg-Vorpommern gekippt hat, haben Kabinettsmitglieder die Auswirkungen des Beschlusses präzisiert. So verwies das Gesundheitsministerium am Freitagabend darauf, dass die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, kulturellen Angeboten, Messen oder Beherbergung nicht aufgehoben sei. Die 3G-Erfordernis bei der Anreise Ungeimpfter im Hotel habe ebenfalls Bestand und auch die 2G-plus-Verpflichtung in Clubs und Diskotheken, erklärte Ministerin Stefanie Drese (SPD).
Im Einzelhandel, auf Wochenmärkten und im Großhandel, bei körpernahen Dienstleistungen, bei Freizeitangeboten und in der Gastronomie dagegen entfällt dem Urteil zufolge die Maskenpflicht. Auch das Abstandsgebot in öffentlich zugänglichen Innenräumen wurde demnach gekippt. Damit können Kinos und Theater wieder die volle Platzkapazität ihrer Säle nutzen. Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) hatte nach dem OVG-Urteil am Nachmittag mitgeteilt, dass von Montag an die Maskenpflicht an Schulen im Nordosten entfalle. Die Testpflicht bleibe aber zunächst unverändert. Der Beschluss des OVG ist unanfechtbar. NDR
Inzidenz steigt deutlich an – 135.079 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist deutlich gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Samstagmorgen mit 821,7 an. Am Vortag hatte er bei 733,4 gelegen, vor einer Woche bei 876,5. Die Sieben-Tage-Inzidenz beziffert die Zahl der registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum.
Die Indizenzwerte waren über die Ostertage zunächst stark zurückgegangen, was das RKI jedoch relativierte: Wegen der Feiertage und Ferien seien weniger Tests vorgenommen und weniger Infektionsfälle erfasst und übermittelt worden als zu anderen Zeiten. Dies bedeute, dass es kurzfristig zu einer erhöhten Untererfassung der Fälle im Meldesystem kommen kann
.
Wie das RKI am Samstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 135.079, nach 161.718 am Vortag und 37.568 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 24.141.333.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 234 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 134.155. AFP
WHO empfiehlt Covid-Pille Paxlovid für Risikopatienten
Das in Deutschland schon eingesetzte Covid-19-Medikament Paxlovid bekommt grünes Licht von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Paxlovid werde für Patienten empfohlen, die noch nicht schwer krank sind, aber das höchste Risiko einer Krankenhauseinweisung haben, berichtete der zuständige WHO-Expertenrat in der Fachzeitschrift British Medical Journal
(BMJ). Dazu gehören Menschen mit Vorerkrankungen, Betagte oder Ungeimpfte.
Der Rat berief sich auf Studien mit knapp 3100 Patientinnen und Patienten. Das Risiko einer Krankenhauseinlieferung sei bei den mit Paxlovid Behandelten um 85 Prozent geringer gewesen als bei der Gruppe, die ein Scheinmedikament erhalten habe, schreibt die WHO in einer Mitteilung.
Mit dieser Empfehlung kommt das Medikament auf eine WHO-Liste mit geprüften Medikamenten. Für viele Länder, die anders als die EU oder die USA keine eigene Regulierungsbehörde für Arzneimittel haben, ist dies die Grundlage für eine Zulassung ohne weitere größere Abklärungen.
Seit Ende Januar ist das Mittel in der EU bedingt zugelassen. Deutschland hat eine Million Packungen bestellt. Das Medikament sei keine Alternative zur Impfung, betonte WHO-Expertin Janet Diaz. Zur Verhinderung einer schweren Erkrankung und Minderung des Infektionsrisikos sei die Impfung das wichtigste Mittel. Auch milde Infektionen könnten zu langfristigen Gesundheitsbeeinträchtigungen führen. dpa
Kriminalstatistik: Mehr Betrugsfälle im zweiten Pandemiejahr
Die Pandemie habe sich auf die Straftaten-Entwicklung ausgewirkt: So habe es weniger Diebstähle und Einbrüche gegeben, dafür sei mehr betrogen worden, zum Beispiel im Online-Handel und bei Corona-Soforthilfen und in Testzentren, sagte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Auch gab es mehr Fälschungsdelikte, insbesondere bei dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse, wie falschen Impfpässen, Testzertifikaten und Genesenenbescheinigungen. dpa
Gericht kippt Hotspot-Regelung in Mecklenburg-Vorpommern
Das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommern hat am Freitag die Corona-Hotspot-Regelung für das Bundesland gekippt. Es gab einem einstweiligen Rechtsschutzantrag in wichtigen Punkten statt. Die außer Vollzug gesetzten Schutzmaßnahmen beträfen insbesondere das Abstandsgebot und die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske oder Atemschutzmaske, teilte eine Gerichtssprecherin in Greifswald mit. Die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) hatte die Landesregierung bereits am Gründonnerstag weitgehend aufgehoben.
Der Landtag in Schwerin hatte am 24. März das gesamte Bundesland zum Corona-Hotspot erklärt, um flächendeckend die damals geltenden Schutzmaßnahmen weiterführen zu können. Die besonders hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen und eine drohende Überlastung der Krankenhauskapazitäten hätte laut Gericht jedoch für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt einzeln festgestellt werden müssen, um diesen zum Hotspot zu erklären. Dies sei nicht erfolgt, monierten die Richter. dpa
Omikron auch bei gutem Wetter zu ansteckend
Corona-Sommer wird Lauterbach zufolge nicht so entspannt wie 2021
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer Entspannung der Corona-Lage im Sommer, sieht aber weiter keinen Anlass zur Entwarnung. Saisonal wird die Pandemie zurückgehen
, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag als zugeschalteter Redner bei der Konferenz Ludwig-Erhard-Gipfel
in Gmund am Tegernsee.
Man werde geringe Fallzahlen haben, aber keine Situation wie im vergangenen Jahr, dass der Sommer fast coronafrei
sei. Dafür sei die aktuelle Omikron-Variante auch bei gutem Wetter zu ansteckend. Der Sommer müsse für Vorbereitungen für den Herbst genutzt werden.
Lauterbach bekräftigte, dass die Zahl der Neuinfektionen derzeit unterschätzt werde. Tatsächlich gebe es wohl etwa zweimal so viele Fälle wie offiziell ausgewiesen werden. Neue Studien deuteten auch auf eine Unterschätzung bei den gemeldeten Sterbezahlen in den Industrieländern hin. Demnach könnten sie um den Faktor 1,8 oder 1,9 höher liegen. Wenn dies wirklich in dieser Dimension läge, müsste man davon ausgehen, dass in Deutschland weit über 200.000 Menschen in den vergangenen zwei Jahren an Covid-19 gestorben sein könnten.
Der Minister äußerte erneut die Erwartung, dass im Herbst mit neuen Infektionswellen zu rechnen sei. Neue Virusvarianten kämen zudem in immer knapperen Abständen. Er verwies auf eine in den USA kursierende Untervariante, die sich viel schneller ausbreite als die hierzulande vorherrschende Variante BA2. Man müsse auch mit Varianten rechnen, die so stark gegen Impfungen fit seien wie Omikron, aber so tief in das Lungengewebe eingehen wie die Delta-Variante.
Ich hoffe, dass das nicht kommt
, sagte Lauterbach. Er verteidigte es zugleich, solche unbequemen Wahrheiten
auszusprechen, auch wenn dies auf Kritik stoße. Ich werde dafür bezahlt, die Wahrheit so vorzutragen, dass sie weder übertrieben ist noch unrealistisch optimistisch.
Wenn er so etwas beschreibe, tue er dies auch, damit wir uns gut vorbereiten können
. Neue Varianten könnten inzwischen sehr schnell erkannt und auf Mutationen hin ausgeleuchtet werden. dpa
Ärzteverbände plädieren für Ende der kostenfreien Corona-Bürgertests
Mehrere ärztliche Verbände haben sich für ein Ende der kostenfreien Corona-Bürgertests ausgesprochen. Richtig wäre es, anlasslose Bürgertests zu stoppen
, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Ärzte Zeitung
. Alternativ sollten die verlässlichen PCR-Tests vollumfänglich gefördert werden.
Unterstützung kommt auch von den Amtsärzten und Labormedizinern. Tests nur nach Anlass würden die Zahl der zu übermittelnden Testergebnisse deutlich reduzieren
, sagte Elke Bruns-Philipps vom Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) der Zeitung. Die Amtsärztin forderte zudem, die Ämter von Bürokratie zu entlasten. So sollten etwa die nötigen Isolationsanordnungen für Infizierte entfallen.
Ein Sprecher des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) sagte der Zeitung: Die Weiterführung anlassloser Tests, zu denen auch die Bürgertests gehören, ist aus Sicht der fachärztlichen Laboratorien nicht mehr erforderlich.
Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, fordert hingegen, an den Bürgertests festzuhalten. Die Inzidenzen gäben ein Bild über das Infektionsgeschehen ab, sagte er der Zeitung. Deshalb plädieren wir auch weiterhin für niedrigschwellige Testangebote, zum einen, um Bürgerinnen und Bürgern Klarheit über ihren eigenen Corona-Status zu geben, zum anderen, um früh erkennen zu können, wenn sich das Infektionsgeschehen massiv ändert.
AFP
Hamburg unterstützt den Sport während Corona mit 39 Millionen Euro
Die Stadt Hamburg hat Sportvereine und Sporttreibende während der Corona-Pandemie mit insgesamt 39 Millionen Euro zusätzlich unterstützt. Allein für die Sanierung und Modernisierung von Sportanlagen wurden seit 2020 zusätzlich zu den in den Haushaltsplänen veranschlagten Mitteln knapp 23,4 Millionen Euro bereitgestellt, wie eine Große Anfrage der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen an den Senat ergab. Mehr als 15 Millionen Euro wurden als Zuschüsse oder Darlehen an Sportvereine und Veranstalter von Sportevents gezahlt. Laut Senat gingen den Hamburger Sportvereinen seit Beginn der Pandemie mehr als 26.300 Mitglieder verloren - über 5,7 Prozent. NDR
Niedersachsen: Inzidenz steigt auf 980,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auch für Niedersachsen heute eine im Vergleich zum Vortag gestiegene Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet: Nach 935,1 gestern liegt sie den Angaben zufolge aktuell bei 980,7. Binnen 24 Stunden wurden 23.632 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert - gestern waren es 24.618 gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder mit einer Corona-Infektion in Niedersachsen gestorben sind, erhöhte sich um 23 auf insgesamt 8.537 seit dem Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. NDR
Inzidenz in Schleswig-Holstein leicht gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 982,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gestiegen. Am Tag zuvor hatte die Zahl bei 981,0 gelegen. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen wird aktuell mit 6.825 angegeben, nach 10.084 am Vortag. Laut den Angaben liegen im Zusammenhang mit dem Coronavirus 553 Patienten in Kliniken. Von ihnen werden 47 auf einer Intensivstation behandelt und 23 beatmet. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion starben, liegt bei 2.403 (+8) gelegen. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche (Hospitalisierungsinzidenz) wird mit 5,05 (Vortag: 4,12) angegeben. NDR
RKI registriert 161.718 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 733,4
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 733,4 an. Am Vortag hatte der Wert bei 720,6 gelegen, am vergangenen Freitag bei 1.001,5 (Vormonat: 1.733,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 161.718 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 156.864 registrierte Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 289 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die seit Pandemie-Beginn an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 133.921.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. NDR
Schulstart nach Ostern: Mit Maske, aber ohne Formular
Bisher mussten Schülerinnen und Schüler direkt nach den Ferien eine Erklärung zum Reiseverhalten und zu ihrem Gesundheitszustand abgeben. Heute werden diese Formulare nicht mehr verlangt - zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie.
Außerdem müssen Schulen künftig keine Krankenstände und Quarantäne-Fälle mehr dokumentieren. Auch die Meldungen zu positiven Selbsttests fallen weg. In der bevorstehenden Prüfungszeit wolle man die Schulen entlasten, so die Begründung aus dem Bildungsministerium. Damit müssen Schulen nur noch melden, ob sie in Präsenz, in Wechselmodellen oder auch in Distanz unterrichten.
Schulleiter begrüßen weniger Verwaltungsarbeit
Schulleiterin Heike Walter aus Satow (Landkreis Rostock) ist die Landesvorsitzende der Schulleitungsvereinigung. Sie begrüßt, dass damit eine Menge Verwaltungsarbeit wegfällt: Seit den Februar-Ferien machen wir an Schulen fast nur noch die Verwaltung von Corona. Wenn sie täglich gut hundert Schüler erfassen, die - warum auch immer - nicht an der Schule sind, plus Lehrer - ist der Tag halb rum.
Test nur noch für Lehrer und Schüler mit Symptomen
Das Drei-Phasen-Modell, das derzeit zur Bewältigung der Corona-Lage an den Schulen im Land genutzt wird und ihnen eigenständige Entscheidungskompetenz einräumt, wurde bis Juli verlängert. Die Testpflicht mit drei Tests pro Woche gilt vorerst nur noch eine Woche. Danach plant das Bildungsministerium nur noch Tests für Schüler oder Lehrer auszugeben, die Corona-Symptome zeigen. Im Schulgebäude gilt allerdings weiterhin die Maskenpflicht. NDR
Xavier Naidoo räumt ein, sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben
Sänger Xavier Naidoo hat in einer Videobotschaft auf YouTube zugegeben, sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben. Naidoo trat in den vergangenen Jahren mit sogenannten Reichsbürgern auf, verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung und machte umstrittene Äußerungen zur Corona-Pandemie. Textzeilen brachten ihm Rassismus-Vorwürfe ein, die der Sänger selbst zurückwies. Von einer Läuterung Naidoos will der Musikwissenschaftler Thorsten Hindrich, der an der Universität Mainz zum Rechtsrock forscht, hingegen nicht sprechen: Es bleibt doch alles sehr vage. Anstatt selbst Verantwortung zu übernehmen und zu sagen: Ich hab Mist gebaut.
NDR
Verfassungsschutz-Bericht: Pandemie verstärkt Antisemitismus
In der Pandemie hat sich der Antisemitismus in Deutschland verstärkt. Teils jahrhundertealte antisemitische Verschwörungsvorstellungen erfahren durch die Pandemie einen neuerlichen Verbreitungsschub, der bis in die Mitte der Gesellschaft reicht
, heißt es in einem Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der heute in Berlin veröffentlicht wurde. Jene Verbreitung antisemitischen Denkens sei unter anderem durch Lockdowns und Kontaktbeschränkungen über soziale Medien forciert worden, heißt es in dem Lagebild Antisemitismus 2020/2021
. Beispielsweise auf Demonstrationen ließen sich Parolen, Symbole und Äußerungen identifizieren, die die Verfolgung von Juden, den Holocaust sowie die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes verharmlosten, erklärte der Verfassungsschutz. Beispiel hierfür sei die Verwendung des gelben sogenannten Judenstern-Aufnähers der NS-Zeit mit der Aufschrift Ungeimpft
. NDR
Niedersachsen bereitet vierte Impfung für alle vor
Nach dem Sommer sollen sich in Niedersachsen alle Menschen, die es möchten, ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen können. Dafür werde das Land auch weiter auf die mobilen Impfteams setzen, sagte die Vize-Chefin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, heute in der Landespressekonferenz. Zusammen mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sollen die mobilen Teams dann den Immunschutz der Menschen auffrischen. Ob ein an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff verabreicht wird, ist allerdings noch nicht klar. NDR
Geplante Lauterbach-Entführung: Fünf Hauptbeschuldigte
Zum Kern der extremistischen Chatgruppe, die die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und einen Umsturz geplant haben soll, gehören fünf Beschuldigte. Vier Männer sitzen in Untersuchungshaft, einer von ihnen kommt aus der Nähe von Oldenburg. Ihnen werden die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Verstöße gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Der 43-Jährige aus Niedersachsen soll sich um die Beschaffung der Finanzmittel gekümmert haben. Zur fünften Person mache die Generalstaatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen
keine Angaben, sagte ein Sprecher heute in Koblenz. Insgesamt werde zwar gegen zwölf deutsche Staatsangehörige ermittelt; die anderen hätten aber mit den Anschlags- und Entführungsplänen nach derzeitigen Erkenntnissen nichts zu tun.
Die Generalstaatsanwaltschaft sprach bei den Beschuldigten von einem bunten Sammelsurium an Wirrheiten
. Zu dem Spektrum gehörten Verschwörer, Corona-Leugner, Gegner der Corona-Politik und sogenannte Reichsbürger; viele seien am rechten Rand zu verorten. NDR
Infektiologe Rupp: Infektionsdynamik weiterhin hoch
Die Inzidenzen sind im Sinkflug. Doch sind die Zahlen noch aussagekräftig? Und müssen Regeln angepasst werden? NDR Schleswig-Holstein hat mit Experten gesprochen. So betont der Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am UKSH Lübeck, Jan Rupp, dass der abrupte Abfall nicht das aktuelle Infektionsgeschehen abbilde. Man müsse auch die Test- und Meldeeigenschaften über Ostern im Blick haben. "Das heißt, wir haben es mit abnehmenden Fallzahlen zu tun, aber die Infektionsdynamik ist weiterhin hoch und je nach Altersgruppe und Kontaktfreudigkeit damit auch die Wahrscheinlichkeit, mit dem Virus in Kontakt zu kommen." Man sei zwar im Übergang zur endemischen Phase, müsse sich aber frühzeitig auf den kommenden Herbst vorbereiten. Er würde allen über 60 Jahren dringend empfehlen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, sofern noch nicht geschehen - im besten Fall mit einem dann angepassten Impfstoff. NDR
Inzidenz steigt wieder an – 186.325 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder über 700 gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Donnerstagmorgen mit 720,6 an. Am Vortag hatte er bei 688,3 gelegen, vor einer Woche bei 1015,7. Die Sieben-Tage-Inzidenz beziffert die Zahl der registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum.
Die in den vergangenen Tagen noch stark zurückgegangenen Indizenzwerte wurden durch einen Hinweis des RKI relativiert. Das Institut wies darauf hin, dass wegen der Osterfeiertage und Ferien weniger Tests vorgenommen und weniger Infektionsfälle erfasst und übermittelt werden als zu anderen Zeiten. Dies bedeute, dass es kurzfristig zu einer erhöhten Untererfassung der Fälle im Meldesystem kommen kann
.
Wie das RKI am Donnerstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 186.325, nach 198.583 am Vortag und 165.368 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 23.844.536.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 324 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 133.632. AFP
Lösungssuche in Heiligendamm: Das Rätsel Long Covid
Wer nach einer Corona-Infektion endlich den negativen Test in der Hand hält, kann sich freuen. Raus aus der Quarantäne und rein in den normalen Alltag. Viele Genesene aber leiden noch Wochen und Monate nach überstandener Infektion unter den Langzeitfolgen. Das Gros sogar nach einem milden Verlauf.
Die Wahrscheinlichkeit, Long Covid zu entwickeln, hängt nicht davon ab, wie schwer die ursprüngliche Erkrankung war
, sagt Dr. Jördis Frommhold. Die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm hatte es selbst zu Jahresbeginn erwischt. Sie war trotz Dreifach-Impfung drei Wochen lang richtig krank
. Es lohne sich, weiter vorsichtig zu bleiben, so Frommhold. Ohne Impfung wäre die Erkrankung sicher schlimmer gewesen, sagt sie. Auch wisse im Moment noch niemand, ob bei einer Infektion mit der vermeintlich harmloseren Omikron-Variante nicht auch Spätfolgen drohen - wie Long Covid. Dafür ist es noch zu früh, es liegen noch keine Daten vor.
Mehr als 90 Prozent ihrer Patienten in der Klinik in Heiligendamm leiden an den Spätfolgen einer Corona-Infektion, erklärt Dr. Frommhold. Das sind Menschen im jungen Alter, zwischen 20 und 50 Jahren, die in der Blüte ihres Lebens stehen und die äußerlich völlig unversehrt aussehen.
200 verschiedene Symptome sind möglich
Insgesamt gibt es etwa 200 verschiedene Long-Covid-Symptome, die einzeln oder in Kombination auftreten können und den Betroffenen das Leben schwer machen, erklärt Frommhold: Erschöpfung, Müdigkeit und Kurzatmigkeit, Schmerzen in Muskeln und Gelenken bis hin zu psychischen Problemen wie Ängsten und Depressionen. Andere Patienten litten unter starkem Haarausfall, könnten nicht richtig riechen und schmecken. Long Covid festzustellen, sei auch nach zwei Jahren Pandemie immer noch schwierig, so Frommhold. Wir wissen, dass wir es mit einer Autoimmunkrankheit zu tun haben. Das bedeutet, dass sich in der Akutphase nützliche Antikörper bilden, um das Virus sozusagen zu beherrschen. Aber es gibt auch immer das Risiko, dass sich fehlgeleitete Antikörper bilden. Diese sind praktisch im Blut unterwegs und können jegliche Organstruktur angreifen und zu entzündlichen Prozessen führen.
Im Moment nur Vermutungen
Bis es dazu kommt, kann etwas Zeit vergehen. Das erklärt laut Dr. Frommhold auch, warum die Long-Covid-Symptome mit einem gewissen Abstand zur ursprünglichen Corona-Infektion auftreten. Und es erklärt auch, warum es so vielfältige Symptome sein können und nicht nur ein oder zwei sehr markante. Weil eben theoretisch alle Organsysteme angreifbar sind
, so Dr. Frommhold. Eine andere Überlegung ist, dass minimale Anteile des Virus im Körper verbleiben - also zum Beispiel in Zellen der Blutgefäße oder in Zellen der Lunge - und dass diese minimalen Viruspartikel eine chronische Entzündungssituation anfeuern.
Studien zu den beiden Hypothesen laufen, das sei auch wichtig, sagt Dr. Frommhold. Im Moment können wir es nur als Vermutung angehen und da wir keine wirkliche Ursache haben, ist auch keine medikamentöse Therapie für Long Covid existent.
Für mehr Akzeptanz werben
Wenn sie im Sommer 2020 von Long Covid gesprochen habe, so Dr. Frommhold, sei sie ungläubig mit großen Augen angeguckt worden. Das habe sich zum Glück geändert. Trotzdem ist es immer noch so, dass die Akzeptanz in der Gesellschaft für diese Erkrankung absolut fehlt.
Viele ihrer Patienten müssten sich häufig mit Vorurteilen auseinandersetzen. Sie würden doch gesund und gut aussehen und nicht krank sein. Das ist sehr kränkend für diese Patienten, weil sie eigentlich nur in ihr normales Leben zurück wollen. Sie wollen arbeiten und können es einfach nicht.
Dr. Frommhold möchte deutschlandweit mehr Akzeptanz für die Krankheit wecken. Sie engagiert sich, gibt Interviews, tritt in Fernsehsendungen auf.
Lange Wartelisten für Patienten
Dr. Frommhold ist Präsidentin des neu gegründeten Ärzte- und Ärztinnenverbandes Long Covid und sie hat ihr erstes Buch geschrieben über die Volkskrankheit Long Covid.
Sie freut sich, den Menschen etwas an die Hand geben zu können - Stichwort Hilfe zur Selbsthilfe. Wichtig sei, dass niemand beim Thema Long Covid allein gelassen wird. Long Covid gehe, so Dr. Frommhold, auch nicht einfach wieder weg. Das zeigt eindrücklich die lange Warteliste der Klinik in Heiligendamm. Patienten müssen sich mitunter ein Jahr lang gedulden, um dort eine Reha machen zu können. NDR
Vierte Corona-Impfung: Für wen ist der Doppel-Booster sinnvoll?
Eine vierte Corona-Impfung kann für ältere Menschen, Immungeschwächte und medizinisches Personal sinnvoll sein. Vor allem, weil Omikron so ansteckend ist. Für Jüngere bringt eine vierte Impfdosis jedoch kaum zusätzlichen Schutz.
Die Omikron-Variante überträgt sich schneller als die Delta-Variante, weil es sich vermutlich vor allem in den oberen Atemwegen vermehrt, statt in der tiefen Lunge. Eine infizierte Person stößt beim Ein- und Ausatmen also sehr viele Viren aus und kann deshalb auch leichter andere Menschen anstecken. Seit Jahresbeginn ist die Omikron-Untervariante BA.2 auf dem Vormarsch in Deutschland -mittlerweile geht laut Robert Koch-Institut (RKI) fast die Hälfte der Neuinfektionen auf das Konto von BA.2. Diese Variante führt dazu, dass sich das Virus noch leichter in die Zellen der oberen Atemwege eindringen kann, um sich dort zu vermehren. Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem mit Omikron BA.2 infizierten Haushaltsmitglied anzustecken ist doppelt so hoch wie bei BA.1.
Vierte Impfung nur für bestimmte Gruppen
Bisher war eine dritte Impfung, das sogenannte Boostern, der beste Schutz vor der vorherrschenden Omikron-Variante und einem schweren Covid-19-Krankheitsverlauf. Auch wenn der Schutz mit der Zeit etwas nachlässt, besteht drei bis sechs Monate nach der dritten Impfung noch immer eine Schutzwirkung von rund 87 Prozent. Ältere oder immungeschwächte Menschen benötigen allerdings oft eine vierte Impfung, um auf diese Schutzwirkung zu kommen. Für junge und gesunde Erwachsene bringt eine vierte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff laut einer israelischen Studie nur wenig zusätzlichen Schutz vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante: Die Teilnehmenden, die Biontech erhielten, hatten ein um 30 Prozent geringeres Infektionsrisiko als Geimpfte mit drei Dosen. Probanden mit einer vierten Impfung von Moderna hatten ein um 18 Prozent geringeres Infektionsrisiko.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun eine vierte Impfung für bestimmte Personengruppen. Die Stiko-Empfehlung gilt generell für über 70-Jährige, für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Menschen mit Immunschwächekrankheiten ab fünf Jahren. Ebenso greift sie für die Beschäftigen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen insbesondere mit direktem Patientenkontakt. Bei den gesundheitlich gefährdeten Menschen soll die erneute Auffrischungsimpfung frühestens drei Monate nach der ersten Boosterimpfung verabreicht werden, bei Beschäftigten im Gesundheitswesen frühestens nach einem halben Jahr.
Impfung schützt besser als Infektion
Zwar entwickeln Ungeimpfte, die sich jetzt infizieren, auch eine gewisse Immunität. Diese ist aber nicht so stark wie die dreifache Impfung. Um einen vergleichbaren Schutz zu erreichen, müssten sie sich mehrere Male infizieren. Und genauso, wie die ursprünglichen Impfstoffe nur relativ schlecht gegen Omikron schützen, bringt eine Infektion mit dem aktuell grassierenden Erreger keine ausreichende Immunisierung gegenüber den früheren Varianten wie Delta, die ja noch immer im Umlauf sind, oder neuen Varianten.
Masken und Abstand bleiben sinnvoll
Wer sich und andere schützen will, sollte beim Kontakt mit anderen Menschen weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen und die bekannten Abstandsregeln einhalten - auch wenn das nicht mehr grundsätzlich und überall vorgeschrieben wird. Denn sie verringern die Infektionswahrscheinlichkeit bei allen Virusvarianten. NDR
Inzidenz steigt leicht an – 198.583 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist nach deutlichem Rückgang in den vergangenen Tagen wieder leicht gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert am Mittwochmorgen mit 688,3 an. Am Vortag hatte er bei 669,9 gelegen, vor einer Woche bei 1044,7. Die Sieben-Tage-Inzidenz beziffert die Zahl der registrierten Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in diesem Zeitraum.
Die in den vergangenen Tagen noch stark zurückgegangenen Indizenzwerte wurden durch einen Hinweis des RKI relativiert. Das Institut wies darauf hin, dass wegen der Osterfeiertage und Ferien weniger Tests vorgenommen und weniger Infektionsfälle erfasst und übermittelt werden als zu anderen Zeiten. Dies bedeute, dass es kurzfristig zu einer erhöhten Untererfassung der Fälle im Meldesystem kommen kann
.
Wie das RKI am Mittwochmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 198.583, nach 22.483 am Vortag und 176.303 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der erfassten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 23.658.211.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 348 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 133.308. Die Zahl der von einer Infektion mit dem Coronavirus Genesenen in Deutschland seit Beginn der Pandemie bezifferte das RKI mit rund 20.609.400. AFP
Shanghai meldet sieben weitere Corona-Todesfälle
Die chinesische Finanzmetropole Shanghai meldet sieben weitere Corona-Todesfälle. Gestern hatte die Stadt den Tod von drei Corona-Infizierten bekannt gegeben. Es war das erste Mal, dass die Stadt während des aktuellen Omikron-Ausbruchs Todesfälle gemeldet hatte. Die Stadt registrierte einen Rückgang der Neuinfektionen auf 17.332 von 19.831 am Vortag. Shanghai hatte am 1. April für das gesamte Stadtgebiet einen harten Lockdown verhängt, was zu Unmut in der Bevölkerung führt. Reuters
Kein Fleisch, kein Reis, keine Nudeln
Der Unmut über den Corona-Lockdown in Shanghai wächst
Seit zwei Wochen befinden sich 25 Millionen Menschen im drastischen Lockdown. Nun soll er leicht gelockert werden. Dennoch hält China am Null-Covid-Kurs fest.
Für wenige Tage hatte Jared T. Nelson einen Trick, um sich trotz des Lockdowns in Shanghai etwas zu essen zu beschaffen. Der US-amerikanische Rechtsanwalt berichtet auf Twitter, dass er um fünf Uhr morgens aufgestanden ist und sein Smartphone einschaltete, weil es dann ein kleines Zeitfenster gab, um sich im Internet bei einem Lieferservice Lebensmittel zu bestellen.
Inzwischen haben noch ein paar andere der 25 Millionen Einwohner Shanghais dieses Zeitfenster gefunden – oder den Lieferdiensten sind die Lebensmittel ausgegangen. Auf jeden Fall gibt es schon länger nichts mehr zu bestellen, zu keiner Uhrzeit.
Doch das stimmt auch nicht ganz, berichtet Jared T. Nelson und beschreibt einen weiteren Bestellversuch. Wie üblich gab es kein Fleisch, kein Fisch, keine Nudeln, kein Reis – aber es gab Geburtstagskuchen.
Nur zwei Stunden später stand der Schokoladenkuchen auf seinem Tisch, schreibt Nelson. Doch eigentlich wollten wir in dem Moment nur Fleisch und frisches Obst essen.
Von Kuchen also abgesehen spitzt sich die Versorgungslage in Shanghai weiter zu. In den sozialen Medien sammeln sich Videos von Menschen, die Absperrungen durchbrechen, weil sie hungrig sind und Lebensmittel brauchen. Oder die ihre ganze Verzweiflung aus den Fenstern rufen. Oder sich verbal oder gewaltsam gegen den Abtransport in eine der zentralen Quarantäne- und Isolationsstellen wehren, wo Tausende Menschen auf engstem Raum untergebracht werden.
Wohl auch um möglichen Unruhen in der Bevölkerung entgegenzuwirken, hat die Stadtregierung am Montag leichte Lockerungen des seit zwei Wochen andauernden Lockdowns bekanntgegeben.
Shanghai meldet Rekordwert an Corona-Infizierten
Shanghais Wohnkomplexe werden nun in drei Kategorien eingeordnet. Wo es in den vergangenen zwei Wochen keine Fälle gab, wird die Ausgangssperre aufgehoben. Dazu zählen im Moment rund 40 Prozent aller Wohnkomplexe. Wo seit einer Woche kein neuer Fall entdeckt wurde, können sich die Bewohner innerhalb der Wohnanlage aufhalten.
Wo jedoch neue Fälle aufgetaucht sind, müssen die Bewohner in ihren Wohnungen bleiben. Dazu zählten am Montag 7624 Wohnkomplexe oder Nachbarschaften. Und es dürften weitere hinzukommen, denn trotz des strengen Lockdowns steigt die Zahl der täglich Neuinfizierten weiter an. Am Sonntag gab es in Shanghai mit 26.000 Fällen an einem Tag erneut einen Höchststand, insgesamt sind bereits 250.000 Infizierte entdeckt worden.
Wie der deutsche Virologe Christian Drosten zu Beginn des Jahres befürchtet hatte, stellt die hochansteckende Omikron-Variante die chinesische Null-Covid-Strategie vor eine riesige Herausforderung. Während Australien, Neuseeland, Taiwan ähnliche Strategien längst oder allmählich lockern, gelingt das der Volksrepublik China bisher nicht. Zum einen, weil offenbar die Impfrate in der Bevölkerung geringer ist und die chinesischen Impfstoffe eine geringere Wirksamkeit haben. Zum anderen, weil die eigene Strategie so stark politisiert worden ist.
China setzt weiterhin auf Null-Covid-Strategie
Obwohl das Virus in Wuhan seinen Ursprung genommen hat, wurde es in der chinesischen Propaganda bald als ein Virus des Westens bezeichnet. Denn China, das bevölkerungsreichste Land der Welt, hatte die weiteren Virusvarianten mit vergleichsweise wenigen Infizierten und wenigen Toten erfolgreich bekämpft. Das galt in China als Beweis für die Überlegenheit des sozialistischen Systems.
Noch am Freitag, inmitten des Shanghaier Lockdowns, sagte Partei- und Staatschef Xi Jinping bei einer Ehrung von chinesischen Winterolympioniken: Ausländische Sportler haben uns gesagt, wenn es eine Goldmedaille für Epidemie-Bekämpfung gäbe, würde China sie bekommen.
Die staatlich kontrollierte Volkszeitung
schrieb, die Null-Covid-Strategie sei weiterhin die beste Wahl, und das Land solle niemals abgestumpft, niemals müde im Kampf
gegen die Pandemie werden.
Das fördert nur die behördliche Virus-Paranoia. Aus dem Ausland ankommende Waren werden schon länger desinfiziert, nicht nur in Shanghai werden auch Haustiere auf das Virus getestet. Videos zeigen, wie streunende oder verlassene Haustiere von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes erschlagen werden, offenbar weil sie das Virus übertragen könnten. Auch im Rest des Landes wächst die Furcht vor harten Lockdowns.Viele beginnen, Lebensmittel zu horten, im Internet werden Tipps ausgetauscht, wie sich Gemüse länger hält. Die 15 Millionen Einwohner von Guangzhou könnten als nächstes von einem Lockdown betroffen sein, am Montag wurden laut South China Morning Post
27 Omikron-Fälle entdeckt. Zu viele. Denn das könnte eine Lehre sein, die China aus dem Chaos von Shanghai zieht: Die Lockdowns müssen noch früher kommen. Tgs, Benedikt Voigt
Intensivmediziner: Keiner weiß, wie sich Corona entwickelt
Der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, hält die weitere Entwicklung des Coronavirus für ungewiss. Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen
, sagte Kluge, der auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist, der Funke Mediengruppe. Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Oster-Wochenende mit Warnungen vor einer möglichen Killervariante
des Coronavirus Kritik auf sich gezogen. Kluge meinte dazu: Eine Corona-Variante als
So gebe es andere Infektionen, bei denen die Sterblichkeit deutlich höher liege als dies bei Covid-19 bisher der Fall gewesen sei. NDRKillervariante
zu bezeichnen, ist unpassend.
RKI registriert 22.483 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 669,9
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 669,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 808,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1087,2 (Vormonat: 1735,0).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 22.483 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 162.790 registrierte Ansteckungen - allerdings war jener Montag kein Feiertag.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 7 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 289 Todesfälle - wobei zu beachten ist, dass jener Montag ein normaler Werktag war. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23 459.628 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Donnerstag mit 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen, an Wochenenden und Feiertagen wird diese sogenannte Hospitalisierungsinzidenz nicht aktualisiert. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 20 347.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.960. dpa
Brasilien will Notstand nach mehr als zwei Jahren beenden
Die brasilianische Regierung will in den kommenden Tagen nach zwei Jahren Corona-Pandemie den Gesundheitsnotstand offiziell beenden. Dank einer Verbesserung der Infektionszahlen, der Impfquote und der Kapazitäten des Gesundheitssystems haben wir die Voraussetzungen, um heute das Ende des öffentlichen Gesundheitsnotstands zu verkünden
, sagte Gesundheitsminister Marcelo Queiroga. In den nächsten Tagen
werde ein normativer Akt erlassen
, um den seit Februar 2020 gültigen Notstand zu beenden.
Der Notstand hatte die Verwendung von Impfstoffen mit Notzulassung und den Ankauf von Medikamenten ohne öffentliche Ausschreibung ermöglicht. Der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro hatte trotz der Ausrufung des Notstands versucht, strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu vermeiden. Er hatte wiederholt das Virus verharmlost, Zweifel an Impfungen gestreut und die Einnahme von Medikamenten ohne wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit wie Hydroxychloroquin empfohlen.
Der Umgang mit der Pandemie hatte Bolsonaro, der um die Wiederwahl im Oktober kämpft, viel Kritik eingebracht. Brasilien hat in den vergangenen beiden Jahren fast 662.000 Corona-Tote verzeichnet - nur übertroffen von den USA. Zuletzt waren allerdings die Fallzahlen wieder drastisch gesunken. Mehr als drei Viertel der 213 Millionen Einwohner des Landes sind gegen das Virus geimpft. AFP
Shanghai meldet erste Tote in jüngstem Ausbruch
Shanghai hat die ersten drei Toten durch das Coronavirus in dem jüngsten Ausbruch in der ostchinesischen Hafenstadt gemeldet. Wie die Stadtregierung am Montag mitteilte, handelte es sich um drei ältere Patienten, die auch anderweitig krank gewesen seien. Ihr Alter wurde mit 89 bis 91 Jahre angegeben.
Zuletzt hatte die Provinz Jilin in Nordostchina Mitte März zwei Covid-Tote gemeldet, die als die ersten in China seit mehr als einem Jahr galten. Allerdings gibt es Unklarheiten, welche Todesursachen gerade bei älteren oder chronisch Kranken angeben werden und welche Fälle dann tatsächlich in der Covid-Statistik auftauchen.
In Shanghai läuft seit Ende März ein weitgehender Lockdown. Die Metropole steht im Mittelpunkt der gegenwärtig laufenden größten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Die meisten der 26 Millionen Einwohner dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen. Es gibt Klagen über schlechte medizinische Versorgung und unzureichende Nahrungsmittellieferungen.
Im Zuge des Lockdowns werden alle Bewohner immer wieder getestet. Wer infiziert ist, muss in eine Quarantäne-Einrichtung. In Shanghai wurden unter anderem Messehallen mit Zehntausenden Betten dafür eingerichtet. Wie lange der Lockdown noch dauern soll, ist unklar.
Die Behörden berichteten, dass am Sonntag in Shanghai wieder mehr als 2400 bestätigte neue Infektionen und mehr als 19.800 asymptomatische Fälle entdeckt worden seien. Die Hafenstadt zählt den Großteil der landesweit in China gezählten Neuinfektionen. dpa
Corona-Anmeldepflicht für Reisen nach Zypern fällt weg
Zypern-Urlauber müssen von diesem Montag an vor ihrer Einreise kein Formular zur Corona-Nachverfolgung mehr auszufüllen. Das teilte die Regierung der EU-Inselrepublik mit. Für die Einreise reiche nunmehr eine für die EU gültige, vollständige Impfung. Ungeimpfte müssen weiterhin negative PCR-Tests vorzeigen, die nicht älter als 72 Stunden alt sein dürfen. Akzeptiert wird auch ein Schnelltest, der nicht länger als 24 Stunden zurückliegen darf. dpa
China meldet unerwartet starkes Wachstum im ersten Quartal
China hat im ersten Quartal ein unerwartet starkes Wachstum von 4,8 Prozent erreicht. Die Angaben des Statistikamtes vom Montag in Peking liegen über den Vorhersagen der Experten, die nur mit etwas mehr als vier Prozent für die zweitgrößte Volkswirtschaft gerechnet hatten.
Chinas Regierung hatte 5,5 Prozent Wachstum für das ganze Jahr vorgegeben. Die Planung hatte aber das Ausmaß der jüngsten Corona-Welle in China und der folgenden Lockdowns sowie die Auswirkungen des Ukraine-Krieges nicht berücksichtigt. So äußerten Experten Zweifel, ob das Ziel auch erreicht werden kann.
Der Anstieg in den ersten drei Monaten des Jahres war auch stärker als im schwachen vierten Quartal des Vorjahres, als nur 4,0 Prozent erreicht worden waren. Wegen des Rückgangs der wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Lockdowns dürfte sich die Konjunktur im März auch abgeschwächt haben, was im zweiten Quartal andauern könnte.
China erlebt gerade die größte Corona-Welle seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. Da das bevölkerungsreichste Land eine Null-Covid-Politik verfolgt, herrschen in Shanghai und anderen Metropolen weitgehende Ausgangssperren. Zig Millionen Menschen können ihre Wohnungen nicht verlassen. Viele Firmen müssen den Betrieb einstellen. Auch der Frachtverkehr ist eingeschränkt.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft hatte im Vorjahr ein starkes Wachstum von 8,1 Prozent hingelegt, auch wenn der Schwung im vierten Quartal deutlich nachgelassen hatte. Der starke Zuwachs 2021 erklärte sich aber auch durch die niedrige Vergleichsbasis 2020, als die Pandemie die Wirtschaft in China stark abgebremst hatte. dpa
RKI: Inzidenz sinkt auf 808,8 - 20.482 Corona-Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 808,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 834,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1080,0 (Vormonat: 1706,3).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 20.482 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 30.789 registrierte Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden elf Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 13 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.437.145 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Donnerstag mit 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen, an Wochenenden und Feiertagen wird diese sogenannte Hospitalisierungsinzidenz nicht aktualisiert. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Ostermontag mit 20.085.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.953. dpa
Infektionszahlen in Shanghai sinken trotz hartem Lockdown nur leicht
Auch nach mehreren Wochen rigider Ausgangssperren meldet Chinas größte Stadt Shanghai keinen Rückgang der Zahl der Corona-Infizierten. Wie die nationale Gesundheitskommission am Sonntag bekannt gab, wurden innerhalb der vergangenen 24 Stunden für das Stadtgebiet 24.820 Infektionen registriert. Ein Großteil der Fälle war laut den offiziellen Daten asymptomatisch.
Shanghai steht im Mittelpunkt der größten Corona-Welle, die das bevölkerungsreichste Land der Erde seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren erlebt hat. Seit mehreren Wochen darf ein Großteil der rund 26 Millionen Einwohner ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Doch die rigiden Ausgangssperren haben bisher nicht dazu geführt, das Virus einzudämmen. Vor anderthalb Wochen meldeten die Behörden der Stadt erstmals mehr als 20.000 Infektionen pro Tag, seither hält sich das Infektionsgeschehen in etwa konstant.
Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgen Chinas Behörden weiterhin eine rigide Null-Covid-Strategie, die bereits auf kleine Infektionsausbrüche mit Ausgangssperren, Massentests und aggressiver Kontaktverfolgung reagiert. Derzeit sind etliche Städte des Landes teilweise oder vollständig im Lockdown. Die hochinfektiöse Omikron-Variante bringt Chinas rigide Maßnahmen jedoch an ihre Grenzen. dpa
Lauterbach warnt vor Killervariante
noch in diesem Jahr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor einer möglichen Killervariante
des Coronavirus noch in diesem Jahr. Es entwickeln sich gerade diverse Omikron-Subvarianten, die für mich Anlass zur Besorgnis sind
, sagte der Politiker der Bild am Sonntag
. Es sei durchaus möglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist
.
Für diese Aussage wurde Lauterbach umgehend vom Virologen Jonas Schmidt-Chanasitauf Twitter kritisiert. Und der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel schrieb dort. Er müsste doch eigentlich aus seinen Fehlern und Fehleinschätzungen gelernt haben.
Mit Impfstoff-Bestellungen im großen Stil will er drohende Wellen im Herbst bekämpfen. Unser Ziel ist, möglichst genug Impfstoff für jeden Bürger zu haben, egal welche Variante kommt. Dann haben wir sowohl für eine Omikron- als auch für eine Delta-Variante ein Gegenmittel.
Dann sei man auf alles vorbereitet.
Er plädierte für möglichst schnelle Änderungen am Infektionsschutzgesetz, um im Herbst wieder eine Maskenpflicht in Innenräumen durchsetzen zu können. Im Herbst wird sich die Lage wieder ändern, dann steigen die Fälle, dann gibt es wahrscheinlich neue Mutationen oder die Fallzahl mit Omikron-Infektionen steigt stark. Deshalb müssen wir bis dahin das Infektionsschutzgesetz noch mal überarbeiten.
Es könne dann durchaus wieder nötig und rechtlich erreichbar sein, dass wir das Maskentragen in Innenräumen wieder zur Pflicht machen.
Verantwortlich für eine solche Entwicklung ist für Lauterbach auch die Ablehnung der Impfpflicht: Das Scheitern der Impfpflicht war eine bittere Enttäuschung
, betonte der Minister. Nach einem guten Sommer kann uns die große Impflücke einen harten Herbst bescheren. Dann erwarten viele Wissenschaftler die nächsten Wellen.
Berichte, dass bald elf Millionen Dosen Impfstoff vernichtet werden müssen, wies Lauterbach zurück: Das stimmt nicht. Je nachdem, wie viele Menschen eine vierte Impfung wollen, verfallen nur höchstens vier Millionen Dosen.
Reuters/dpa, AFP
RKI registriert 39.784 Neuinfektionen - Inzidenz bei 834,3
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 834,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 876,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1097,9 (Vormonat: 1651,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 39.784 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 55.471 registrierte Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 13 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 36 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.416.663 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 19.880.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.942. dpa
Zwei chinesische Omikron-Impfstoffe für klinische Prüfung genehmigt
Zwei chinesische Impfstoffkandidaten sind in Hongkong für klinische Studien zugelassen worden. Wie das Pekinger Pharmaunternehmen Sinovac Biotech mitteilte, handelt es sich dabei um einen auf inaktivierten Viren basierenden Totimpfstoff, der speziell zum Schutz gegen die Omikron-Variante entwickelt wurde. Auch ein inaktiviertes Vakzin der China National Biotec Group - ebenfalls gezielt gegen Omikron entwickelt - wurde in Hongkong für klinische Studien genehmigt, wie das Unternehmen mitteilte. dpa
Weitere Lockerungen in Österreich
Österreich hat die Corona-Schutzmaßnahmen weiter gelockert: Seit Samstag gibt es keine allgemeine Maskenpflicht für Innenräume mehr. Auch in Seilbahnen oder Ausflugsschiffen sind die Vorschriften weggefallen. Mund- und Nasenschutz wird dort aber noch empfohlen. FFP2-Masken müssen weiter in Lebensmittelgeschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln, Ämtern, Banken, Krankenhäuser und Pflegeheimen getragen werden.
Zudem kann jeder ohne Geimpft- oder Genesenennachweis wieder in Clubs, Bars und zu Großveranstaltungen gehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz an Corona-Neuinfektionen lag zuletzt bei unter 900 Fällen pro 100.000 Einwohner. dpa
Fast ein Drittel fühlt sich weniger fit als vor der Pandemie
Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland fühlt sich einer Krankenkassenumfrage zufolge weniger fit als vor der Corona-Pandemie. Nur knapp ein Fünftel bezeichnet sich als fitter, wie aus der Studie Fitness 2022
der Krankenkasse pronova BKK hervorgeht. Dafür seien 1000 Menschen ab 18 Jahren im Januar 2022 repräsentativ befragt worden.
Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie schätzen sich demnach 19 Prozent der Menschen als fitter ein, 51 Prozent als in etwa gleich fit wie vor der Pandemie und 30 Prozent als weniger fit. Einen relativ hohen Fitnesslevel bescheinigen sich der Studie zufolge aktuell vor allem Männer - nämlich 31 Prozent von ihnen. Bei den Frauen sind es 15 Prozent und damit nur rund halb so viele wie bei den Männern.
Insgesamt - also Frauen und Männer zusammengerechnet - gaben 23 Prozent ihre Fitness als hoch oder sehr hoch an, 52 Prozent als mittelmäßig und 25 Prozent als gering oder gar nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund kommt die pronova BKK in einer der dpa vorliegenden Mitteilung zu dem Schluss, dass es gerade einmal mittelmäßig um die körperliche Fitness der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger
stehe.
Andere Studien der pronova BKK hätten gezeigt, dass vor allem Frauen unter der Pandemie gelitten und sich zwischen Homeschooling und Homeoffice aufgerieben gefühlt hätten. Da blieb ihnen kaum Zeit, an ein Sportprogramm zu denken
, wird Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK, in der Mitteilung zitiert.
Wie die Krankenkasse ausführte, haben jene, die sich derzeit für sportlich halten, nach eigenen Angaben die Pandemie für sich genutzt: Fast vier von zehn der Fitten hätten ihre Leistungsfähigkeit in den vergangenen zwei Jahren auf das heutige Niveau gesteigert. Umgekehrt gelte: Wer schon vorher sportlich nicht besonders aktiv gewesen sei, habe durch die geschlossenen Fitnesscenter einen zusätzlichen Grund gefunden, dem inneren Schweinehund nachzugeben, erklärte Herold. dpa
Mysteriöse Hepatitisfälle bei Kindern - Corona-Zusammenhang möglich
In Großbritannien sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei Kindern Dutzende Fälle akuter Hepatitis unklarer Herkunft aufgetreten. Die Hepatitisviren A, B, C, E und D seien nach Laboruntersuchungen ausgeschlossen worden, berichtete die WHO am Freitag in Genf. In mehreren Fällen seien bei den kleinen Patienten eine Corona-Infektion oder Adenoviren oder beides nachgewiesen worden. Ob dies der Auslöser sei, sei aber bislang unklar.
Die WHO rief alle Länder auf, wachsam zu sein, um mögliche Fälle zu erkennen. Aus Spanien seien drei weitere Fälle gemeldet worden, darunter ein 13-jähriges Kind. Aus Irland seien einige wenige Verdachtsfälle gemeldet worden, die noch nicht alle bestätigt waren. Die Fälle würden umfassend untersucht, etwa um festzustellen, ob die Minderjährigen vorher in bestimmte Länder gereist oder möglichen Vergiftungen ausgesetzt waren.
Aus Schottland seien am 5. April zehn Fälle akuter Hepatitis bei bis dahin gesunden Kindern zwischen elf Monaten und fünf Jahren gemeldet worden, berichtete die WHO. Eines der Kinder habe im Januar erste Symptome gehabt, die anderen im März. Symptome seien Magen-Darm-Probleme oder Gelbsucht. Die akute Hepatitis mit stark erhöhten Leberenzymen sei bei der Einlieferung ins Krankenhaus entdeckt worden. Nur drei Tage später, am 8. April, seien es insgesamt schon 74 Fälle in Großbritannien gewesen, alle bei Kindern unter zehn Jahren. Sechs Kinder hätten Lebertransplantationen gebraucht. dpa
Chinesische Millionen-Stadt Xian verhängt Teil-Lockdown
Die chinesische Stadt Xian kündigt einen Teil-Lockdown für seine 13 Millionen Einwohner an. Von Samstag bis Dienstag sollen diese möglichst in ihren Wohnkomplexen bleiben und von zu Hause arbeiten, teilen die Behörden mit. Zudem bleiben während dieser Zeit Gaststätten sowie verschiedene Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen geschlossen. Taxis sollen die Stadt nicht verlassen. China kämpft seit März mit der Omikron-Welle. Reuters
RKI registriert 37.568 Neuinfektionen - Inzidenz bei 876,5
Erstmals seit Ende Januar liegt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 1000. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 876,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1001,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1141,8 (Vormonat: 1607,1).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 37.568 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 150.675 registrierte Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 29 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 309 Todesfälle - allerdings war jener Freitag im Gegensatz zu dieser Woche kein Feiertag. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.376.879 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 19.802.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.929. dpa
AfD will Hotspot-Regel in Hamburg weiter kippen lassen
Die AfD Hamburg will die Niederlage vor dem Verwaltungsgericht nicht hinnehmen und wegen der umstrittenen Corona-Hotspot-Regel nun vor das Oberverwaltungsgericht ziehen. Es werde noch heute eine Beschwerde gegen die Ablehnung des Eilantrags am Oberverwaltungsgericht eingereicht, teilte die AfD mit. Die Partei war mit ihrem Eilantrag gegen die Hotspot-Regelung mit erweiterten Maskenpflichten und Zugangsbeschränkungen zu Clubs und Diskotheken am vergangenen Mittwoch vor Gericht gescheitert. Die fünfte Kammer entschied, dass die Hansestadt auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes - nach entsprechender Feststellung der Bürgerschaft - erweiterte Schutzmaßnahmen habe treffen dürfen. Das Verwaltungsgericht ist sich nicht einmal einig, wie weit man die Hotspot-Regeln einer gerichtlichen Prüfung unterziehen kann
, sagte AfD-Vize Krzysztof Walczak. Dieses Chaos zeige, wie kritikwürdig die regierungsnahe Rechtsprechung des Hamburger Verwaltungsgerichts sei. NDR
Wissenschaftlerin warnt vor weltweit sinkender Lebenserwartung
Soumya Swaminathan, leitende Wissenschaftlerin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), warnt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor einer weltweit sinkenden Lebenserwartung. In armen Ländern wird der Effekt stärker ausgeprägt sein, weil die Pandemie die Armut verstärkt hat und damit auch Hunger und Mangelernährung
, sagte sie der Welt
. Zudem stünden alle Länder bei der Tuberkulose- und der Krebsvorsorge heute schlechter da
. Die Welt könne nicht einfach beschließen, dass die Pandemie mit Omikron vorbei ist
, mahnte die aus Indien stammende Kinder- und Jugendärztin. Auch mögliche neue Varianten müsse man im Blick haben. Wenn diese Variante dem Immunsystem entgehen kann, haben wir ein Problem.
Swaminathan ist dafür, dass weiter Masken als Schutzmaßnahme genutzt werden, vor allem in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen oder im öffentlichen Verkehr. Das Virus lasse sich mit einem solchen einfachen Mittel
stoppen: Warum also sollten wir es sich verbreiten lassen?
NDR
Lauterbach ruft zum Maske-Tragen in Innenräumen auf
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat zum Beginn der Osterfeiertage zum Tragen von Masken in Innenräumen aufgerufen. Eine nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahl führe zu vielen Todesfällen noch kurz vor der Sommerentspannung, schrieb er heute auf Twitter. Ich appelliere an alle zum freiwilligen Maskentragen im Innenraum. Ein kleines Opfer. Gerade an Ostern sollten wir weder uns selbst noch andere gefährden.
NDR
Mietwagenpreise laut Spiegel
wegen Corona-Pandemie drastisch gestiegen
Die Preise für Mietwagen in Europa sind laut einem Bericht des Spiegel
drastisch gestiegen. Hauptursachen seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie Probleme mit Lieferketten in der Automobilindustrie. Für Anmietungen über Ostern verlangten die Autoverleiher teilweise mehr als doppelt so viel wie Ostern 2019, dem letzten Jahr vor Ausbruch der Pandemie, hieß es unter Berufung auf eine Auswertung des Vergleichsportals billiger-mietwagen.de. Am geringsten war der Aufschlag demnach in Island mit einem Plus von 35 Prozent, am größten in Kroatien mit plus 180 Prozent. In Spanien stiegen die Preise laut Spiegel
um durchschnittlich 155 Prozent, in Portugal um 158 Prozent. Verglichen mit Ostern 2021, als der Tourismus vielerorts wegen der Pandemie zum Erliegen kam, seien die prozentualen Preisaufschläge teilweise noch größer.
Grund ist dem Bericht zufolge eine strukturelle Mietwagenknappheit. Zu Pandemiebeginn hätten die Verleiher massenhaft Fahrzeuge verkauft, die sie nicht mehr vermieten konnten. Jetzt steige die Nachfrage wieder deutlich an, doch die Anbieter bekämen nicht genügend neue Autos, weil es den Herstellern an Halbleitern und anderen Bauteilen mangele. An dieser Lage dürfte sich dem Bericht zufolge auch über die Sommerferien hinaus nichts ändern. NDR
Corona: Viele Ausnahmen bei Quarantäne-Regeln in Hamburg
Auch nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie gibt es in Hamburg noch Verwirrung bei Fragen zur Quarantäne-Pflicht. Besonders der Impfstatus von Kindern sorgt dabei für Missverständnisse. Die grundsätzliche Regel lautet, dass enge Kontaktpersonen von Infizierten zehn Tage in Quarantäne müssen - etwa wenn sie im selben Haushalt leben. Das gilt allerdings nicht für dreifach Geimpfte und auch nicht für eine ganze Reihe anderer Ausnahmefälle: Etwa frisch Genesene müssen sich nicht absondern und auch wer zwei Dosen Johnson & Johnson bekommen hat, gilt als geboostert.
Ausnahme für zwei Mal geimpfte Kinder unter 16 Jahren
Eine Ausnahme gibt es auch für Kinder unter 16 Jahren. Weil es bislang keine Booster-Empfehlung für sie gibt, können sie höchstens zwei Impfungen bekommen. Wenn sie die haben, entfällt die Quarantäne-Pflicht, heißt es aus der Sozialbehörde. Die Kinder können also weiter zur Schule gehen, auch wenn ein Elternteil mit einer Covid-Infektion zu Hause ist.
Anordnung von Quarantäne dennoch möglich
Im Einzelfall können Gesundheitsämter Quarantänen allerdings anordnen. So eine Anordnung schlägt im Zweifel immer die allgemeine Regel.
Ab Mai müssen Kontaktpersonen voraussichtlich generell nicht mehr in Quarantäne. NDR
Hamburg: FDP-Landeschef sieht von Klage gegen Corona-Hotspot ab
Trotz anderslautender Ankündigung wird der FDP-Landesvorsitzende Michael Kruse nun doch nicht gegen die Corona-Hotspot-Regelung in Hamburg klagen. Ein von ihm beauftragter Anwalt habe die Aussichten einer Klage zum jetzigen Zeitpunkt als nicht sehr aussichtsreich
beurteilt, teilte Kruse am Abend mit. Wegen der Klage-Ankündigung war Kritik an Kruse laut geworden. Landesvorstand Carl Coste bezeichnete sie als nicht abgestimmte PR-Aktion, die "für eine Rechtsstaatspartei unwürdig" sei. Am Mittwoch war die AfD mit ihrem Eilantrag gegen die Hamburger Corona-Hotspot-Regelung gescheitert, die seit dem 1. April eine Fortführung der Maskenpflicht und besondere Zugangsbeschränkungen für Clubs und Diskotheken ermöglicht.
Der Hamburger Senat hatte am Dienstag angekündigt, dass die Hotspot-Regelung zum 1. Mai auslaufen sollen, sofern sich das Infektionsgeschehen nicht dramatisch ändere. NDR
RKI: Auch zu Ostern verantwortungsvoll gegen Corona
Mit Blick auf die Oster-Feiertage mahnt das Robert Koch-Institut (RKI) trotz klar überschrittenem Gipfel der aktuellen Corona-Welle zu Vorsicht und konsequentem Einhalten der Schutzmaßnahmen. Zwar sei im Wochenvergleich die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz um 24 Prozent gesunken, schreibt das RKI im aktuellen Wochenbericht, der sich vor allem auf Daten aus der vergangenen Woche bezieht. Der Infektionsdruck bleibe aber mit mehr als einer Million innerhalb einer Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen weiterhin sehr hoch
.
Bereits im vorherigen Wochenbericht hatte das RKI festgehalten, dass der Höhepunkt der Welle klar überschritten sei. Laut RKI gingen die Inzidenzen in allen Altersgruppen zuletzt deutlich zurück. NDR
Weniger als 300 Covid-19-Patienten auf norddeutschen Intensivstationen
Erstmals seit fünf Monaten ist die Zahl der Covid-19-Erkrankten, die in Norddeutschland auf einer Intensivstation liegen, unter die Marke von 300 gesunken. Aktuell sind es 297 Erwachsene. Zuletzt lag dieser Wert am 15. November 2021 so niedrig. Der Höchstwerte bei den Intensivpatienten im Norden stammt mit insgesamt 614 Frauen und Männern aus dem April 2021. NDR
MV: Hotels und Gaststätten hoffen auf kurzentschlossene Gäste
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Mecklenburg-Vorpommern hofft wegen des guten Wetters noch auf kurzfristige Buchungen für die Osterferien. Aktuell gehe man von einer Auslastung der Betriebe im Land zwischen 45 und 65 Prozent aus, sagte der Dehoga-Präsident Lars Schwarz in Schwerin. Die Buchungslage sei natürlich nicht überall gleich, besonders beliebte Quartiere seien in der Regel ausgebucht. Schwarz betonte, wie wichtig Ostern und auch die gesamte Saison besonders in der Gastronomie und im Speziellen für Betriebe im Inland sei. Nach zwei Jahren Pandemie gehe es ums Überleben. In diesem Zusammenhang ist es aus Sicht des Dehoga-Landespräsidenten wichtig, dass die Corona-Regeln nun deutlich gäste- und urlauberfreundlicher seien. Ab Montag fällt in Mecklenburg-Vorpommern die 3G-Regel für die Gastronomie. NDR
Hamburg: Linke schlägt Corona-Bonus für pflegende Angehörige vor
Für Menschen, die zu Hause ihre schwerkranken Angehörigen pflegen, hat die Corona-Pandemie weitere Belastungen gebracht. Viele verzichten auf die Unterstützung von Pflegediensten und Physiotherapeuten - aus Angst vor einer Ansteckung. In Hamburg fordern die Linken deshalb einen Corona-Bonus in Höhe von 550 Euro für alle pflegende Angehörige. Die SPD in Hamburg lehnt die Idee ab, sie will das Geld (insgesamt 32 Millionen Euro) lieber in Kurzzeit-Pflegeplätze stecken, um so die Familien zu entlasten. Heute will die Linke ihren Antrag zum Corona-Bonus in die Hamburgische Bürgerschaft einbringen. NDR
Inzidenz leicht gesunken auf 1044,7 - RKI registriert 176.303 Corona-Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1044,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1087,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1322,2 (Vormonat: 1526,8).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 176.303 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 214.985 registrierte Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig.
Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 361 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 340 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 23.017.079 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Sterbefälle im März bundesweit sechs Prozent über dem Durchschnitt
Im März sind in Deutschland sechs Prozent mehr Menschen gestorben als im Mittel der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Das geht aus einer Hochrechnung hervor, die das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichte. Demnach wurden im vergangenen Monat bundesweit 92 622 Todesfälle verzeichnet. Nachdem die Sterbefallzahlen im Februar auf den mittleren Wert der Vorjahre gesunken waren, lagen sie im März damit wieder tendenziell darüber
, hieß es. Eine Ursache könnten die weiterhin auftretenden Corona-Todesfälle sein.
Ein Vergleich der Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut gemeldeten Covid-19-Todesfälle ist dem Statistikamt zufolge nur bis einschließlich der elften Kalenderwoche 2022 (14. bis 20. März) möglich. Den Angaben zufolge wurde bislang 1 264 Corona-Todesfälle in dieser Woche gemeldet. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 11. Kalenderwoche um 1 250 Fälle oder 6 Prozent über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. dpa
Sicherheitsbedenken
wegen Covid-19 – USA ziehen zahlreiches diplomatisches Personal aus Shanghai ab
Die USA haben wegen der Corona-Maßnahmen in Shanghai den Abzug aller nicht notwendiger Konsulatsmitarbeiter dort angeordnet. Ein Sprecher der US-Botschaft in China erklärte am Dienstag, das US-Außenministerium habe die Ausreise der Mitarbeiter aufgrund des anhaltenden Covid-19-Ausbruchs
angeordnet. US-Diplomaten hätten zudem chinesischen Vertretern gegenüber Bedenken über die Sicherheit und das Wohlergehen von US-Bürgern
angesprochen.
Vergangene Woche hatte das Außenministerium den Mitarbeitern und ihren Familien bereits die freiwillige Ausreise genehmigt. China kämpft mit der schlimmsten Infektionswelle seit Beginn der Pandemie. Am Dienstag meldete die Regierung mehr als 23.000 Neuinfektionen allein in Shanghai.
Die Metropole ist seit mehr als zwei Wochen abgeriegelt. Etwa 25 Millionen Menschen wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben. In der Millionenstadt führte die Regierung zudem eine höchst umstrittene Politik der Trennung von Corona-positiven Kindern von Eltern, die negativ getestet wurden, ein. Nach heftiger Kritik wurde diese Vorschrift jedoch wieder gelockert. AFP
Dreifach-Geimpfte sind bei Omikron weniger ansteckend
Corona-Geimpfte sind bei einer Durchbruchsinfektion nicht nur vor schwerer Erkrankung gut geschützt, sie sind auch weniger ansteckend als Ungeimpfte. Anders als bei der Delta-Variante sind bei der Omikron-Variante allerdings drei Impfdosen nötig, um die Menge infektiöser Viruspartikel wirksam zu senken. Das berichten Schweizer Forscher um Isabella Eckerle und Benjamin Meyer von der Universität Genf im Fachmagazin Nature Medicine
.
Die Studie bezieht sich dabei auf die Omikron-Subvariante BA.1, nicht auf die mittlerweile in Deutschland dominierende Subvariante BA.2. Unsere Ergebnisse unterstreichen die positive Wirkung von Impfungen über den individuellen Schutz vor schweren Erkrankungen hinaus
, schreiben die Forscherinnen und Forscher. Zuerst hatte der Spiegel
über die Studie berichtet.
Die Wissenschaftler hatten zwischen April 2020 und Februar 2022 bei insgesamt 565 Corona-infizierten Menschen innerhalb der ersten fünf Tage nach Symptombeginn Abstriche von der Nasenschleimhaut genommen. dpa
Bosch stoppt wegen Lockdowns Produktion in chinesischen Werken
Der Autozulieferer Bosch hat wegen der Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Produktion an zwei Standorten in China ausgesetzt. Dies betreffe die Fertigung von Thermotechnik in Shanghai und die von Autoteilen in Changchun in der nordöstlichen Provinz Jilin. Zwei weitere Autoteilewerke arbeiteten im geschlossenen Kreislauf
, in dem die Arbeiter isoliert von der übrigen Gesellschaft schlafen, leben und arbeiten, um eine Übertragung des Virus zu verhindern. Reuters
Krankenhäuser fordern Verlängerung von Corona-Rettungsschirm
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat eine Verlängerung des staatlichen Rettungsschirms für die Kliniken wegen der Corona-Pandemie gefordert. Wir befinden uns weiterhin in einer angespannten Situation, denn wir haben mit hohen Personalausfällen zu kämpfen
, sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß der Rheinischen Post
. Das Auslaufen wesentlicher Teile des Rettungsschirms Krankenhaus
am 18. April sei ein fatales Signal, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.
Angesichts der Lage könne in den Krankenhäusern kein Normalbetrieb herrschen
, sagte Gaß. Trotzdem ist immer die Versorgung der Menschen im Krankenhaus gewährleistet, wie auch in den vergangenen zwei Jahren der Pandemie.
Dies sei vor allem dem besonderen Engagement der Mitarbeitenden
zu verdanken, die auch in Zeiten der hohen Personalausfälle die Versorgung sicherstellen
.
Die Bundesregierung hatte die sogenannte Freihaltepauschale für bereit gehaltene Behandlungskapazitäten im März bis zum 18. April verlängert. Die Versorgungspauschale als Zuschlag für die Behandlung von Covid-Patienten wurde bis zum 30. Juni fortgeführt. AFP
Inzidenz steigt wieder leicht auf 1087,2 – RKI registriert 162.790 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach deutlichem Rückgang in den vergangenen Tagen wieder leicht gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1087,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1080,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1394,0 (Vormonat: 1496,0).
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 162.790 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 180.397 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden weitere 289 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 316 Todesfälle.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - die Hospitalisierungsinzidenz - gab das RKI am Montag mit 6,27 an (Freitag: 6,51). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 22.840.776 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.017. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 18.893.100 an. dpa
Zahlreiche Coronafälle unter Polit-Prominenz nach Dinner in Washington
Nach einer hochrangig besetzten Abendveranstaltung in Washington breiten sich Corona-Fälle unter der Polit-Prominenz in der US-Hauptstadt aus. Nach dem traditionellen Dinner des Gridiron-Clubs, einer prestigereichen Journalisten-Vereinigung, wurden mehrere Kabinettsmitglieder, Kongressabgeordnete und Regierungsmitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Mehrere US-Medien berichteten unter Berufung auf die Veranstalter, mindestens 67 der rund 630 Gäste hätten sich seit dem festlichen Abendessen vor einer Woche mit dem Virus infiziert.
Einzelne von ihnen hatten ihre positiven Testergebnisse in den vergangenen Tagen öffentlich gemacht - darunter Justizminister Merrick Garland, Handelsministerin Gina Raimondo, Landwirtschaftsminister Tom Vilsack, mehrere Kongressmitglieder und sowie der Kommunikationsdirektor von Vizepräsidentin Kamala Harris.
Der Gridiron-Club ist ein relativ kleiner Journalistenverein, dem zumeist die Washingtoner Bürochefs verschiedener Medien angehören. Mitglied kann man nur auf Einladung werden. Zu dem jährlichen Dinner werden hochrangige Gäste aus Regierung und Parlament eingeladen.
US-Präsident Joe Biden hatte an der Veranstaltung nicht teilgenommen, der 79-Jährige kam dem Virus aber an anderer Stelle nachweislich sehr nahe. So hatte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, am Donnerstag bekanntgegeben, ein Corona-Test sei bei ihr positiv ausgefallen. Am Vortag hatte die 82-Jährige anlässlich der Unterzeichnung eines Gesetzes im Weißen Haus zeitweise ohne Maske unmittelbar neben Biden gestanden. Die Regierungszentrale erklärte nach Pelosis Bekanntmachung, mehrere routinemäßige Covid-Tests seien seither beim Präsidenten negativ ausgefallen. dpa
Luca-App setzt Kontakt-Erfassung aus
Die Luca-App zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erfasst bis auf weiteres keine Kontaktdaten mehr. Das teilte der Betreiber der App, die Berliner Culture4Life GmbH, am Montag mit. Da die Verträge der Bundesländer zur Nutzung (…) des Luca-Systems Ende März ausgelaufen sind, wird die Kontaktdatenerfassung ausgesetzt
, heißt es in einer E-Mail, die an Restaurant-Betreiber und andere Vertragspartner versendet wurde. Wenn Gäste die Luca-QR-Codes scannen, würden dabei keine Kontaktdaten mehr aufgenommen. Eine Neuausrichtung der Luca-App hatte Culture4Life bereits im Februar angekündigt. dpa
Bundesregierung sichert sich Kapazitäten zur Produktion von 80 Millionen Impfdosen
Die Bundesregierung hat sich bei den beiden Pharmaunternehmen Curevac und GSK Kapazitäten zur Produktion von bis zu 80 Millionen Impfdosen gegen Corona gesichert. Es sei ein Vertrag zur Pandemievorsorge abgeschlossen worden, teilten die beiden Firmen am Montag gemeinsam mit. Demnach reservierte die Bundesregierung bis 2029 Produktionskapazitäten, um in der aktuellen oder einer künftigen Pandemie einen schnellen Zugang zu von CureVac und GSK entwickelten mRNA-Impfstoffen zu haben.
Durch die ständige Bereithaltung der Produktionskapazität soll das Risiko potenzieller Lieferengpässe in einer Pandemiesituation vermindert werden. Dafür wird der Bund nach einer zweijährigen so genannten Qualifizierungsphase eine jährliche Bereitschaftsgebühr zahlen.
Die Covid-19-Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren unser gesamtes gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben sowie die globalen Gesundheitssysteme und medizinischen Versorgungsinfrastrukturen auf eine harte Probe gestellt
, erklärte Curevac-Vorsitzender Franz-Werner Haas. Dies habe gezeigt, wie wichtig
der Zugang zu innovativen Technologieplattformen wie der mRNA-Technologie sei.
Curevac aus Tübingen und der britische Pharmakonzern GSK (GlaxoSmithKline) kooperieren seit 2020 bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten auf Basis der mRNA-Technologie. AFP
Shanghai benennt drei Risikokategorien und lockert Lockdown teilweise
In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai soll der Lockdown trotz eines weiteren Anstiegs der Corona-Fallzahlen in einigen Bereichen ab Montag gelockert werden. Die Wohngebiete wurden in drei Risikokategorien unterteilt, um Einwohnern in den Gebieten, in denen innerhalb von zwei Wochen keine positiven Fälle auftraten, wieder die Möglichkeit zu angemessenen Aktivitäten
in ihren Vierteln zu geben.
Die Stadt wurde demnach in 7624 Bereiche aufgeteilt, die immer noch abgeriegelt sind, eine Gruppe von 2460 Abschnitten, die Kontrollen unterliegen, nachdem eine Woche lang keine neuen Infektionen auftraten und 7565 Präventionsgebiete, die nach zwei Wochen ohne einen positiven Fall wieder geöffnet werden sollen.
Diejenigen, die in den Präventionsgebieten leben, könnten sich zwar in ihren Vierteln bewegen, müssten sich aber an Isolations- und Abstandsregeln halten und könnten bei Neuinfektionen wieder abgeschottet werden, erklärte der stellvertretende Generalsekretär der Stadtregierung, Gu Honghui. Shanghai werde das neue System dynamisch anpassen, sagte Gu und versprach größere Anstrengungen, um die Auswirkungen der Beschränkungen auf die mit 26 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Stadt Chinas zu minimieren. Reuters
Bundesweit mehr als 600 Betrugsverfahren gegen Corona-Testzentren
Bundesweit haben Behörden einem Medienbericht zufolge mindestens 642 Verfahren wegen Abrechnungsbetrugs bei Corona-Testzentren eingeleitet. Das ergab eine bundesweite Umfrage des Handelsblatts
unter Staatsanwaltschaften und Landeskriminalämtern. Vielfach stehen die Ermittlungen demnach noch ganz am Anfang, weshalb sich auch der Gesamtschaden durch Testbetrug noch nicht beziffern lässt. Doch allein in fünf Verfahren in Bochum, Offenburg, Freiburg und Mannheim beträgt der mutmaßliche Schaden dem Bericht zufolge 49,5 Millionen Euro.
Mehr als die Hälfte der Fälle kommen aus Berlin, wo das Landeskriminalamt (LKA) 347 Verfahren einleitete. In Baden-Württemberg ist die Fallzahl laut LKA dreistellig. Das Stuttgarter Gesundheitsministerium zeigte sich demnach besorgt, dass halbseidene Betreiber bis hinein ins kriminelle Milieu
Teststellen betrieben und rechnet mit einer hohen Dunkelziffer in Großstädten. Bayerns Justizministerium teilte mit, im Freistaat seien 60 Ermittlungen wegen mutmaßlichem Testbetrug eingeleitet worden.
Für die Prüfungen der Abrechnungen von Testzentren sind die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) der Länder zuständig. Die KV Niedersachsen teilte dem Handelsblatt
mit: Die allermeisten Anbieter von Teststellen erfüllen ihre Aufgabe ordnungsgemäß.
Bei manchen Auffälligkeiten handle es sich auch um schlichte Eingabefehler. Auch Hinweise aus der Bevölkerung führten dem Bericht zufolge zu Verfahren. Mehrere Behörden berichteten, dass Menschen per Mail negative Ergebnisse erhalten hätten, noch während sie in der Schlange vor der Teststation warteten. AFP
Bayern kündigt Milde bei Verstößen gegen Pflege-Impfpflicht an
Nach dem Scheitern der allgemeinen Corona-Impfpflicht will die bayerische Staatsregierung Verstöße gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht nur bedingt bestrafen. Wir werden in Bayern in Bezug auf Sanktionen großzügig verfahren und prüfen, den bundesrechtlichen Bußgeldrahmen nicht auszuschöpfen, sondern nur deutlich reduziert anzuwenden
, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek der Augsburger Allgemeinen
. Der Freistaat werde dazu alle Spielräume ausnutzen, die das Gesetz hergebe, erläuterte der Minister.
Demnach sei eine strenge Umsetzung der sogenannten Pflege-Impfpflicht für Mitarbeitende im Gesundheits- und Sozialbereich denjenigen gegenüber unfair, die seit zwei Jahren an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen
. Seit dem 15. März gilt die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht in Krankenhäusern und in der Pflege. epd
Mehr Magersucht seit Corona - auch Jüngere betroffen
Die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen ist Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen. Dadurch, dass die Zahlen so zugenommen haben, fehlen Therapieplätze
, sagt der Vorsitzende Andreas Schnebel vom Bundesfachverband Essstörungen. Auch in den stationären Einrichtungen wird es eng.
Und er sieht noch eine andere besorgniserregende Entwicklung: Die Patientinnen werden jünger.
Magersucht betrifft vor allem Mädchen in der Pubertät. In der Münchner Beratungsstelle, die Schnebel leitet, tauchen seinen Angaben nach seit einigen Jahren aber auch immer jüngere Mädchen auf, teilweise schon 8- oder 9-Jährige. Das hängt damit zusammen, dass heute alles früher anfängt, wie die Pubertät und der Zugang zu sozialen Medien
, sagt der Fachmann.
Verschiedene Studien stützten diese Vermutungen, sagt Silja Vocks, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Osnabrück. Die früher einsetzende Pubertät könne dazu führen, dass die körperliche Reife möglicherweise nicht kompatibel mit der psychischen Reife sei. Gleichzeitig seien Kinder und Jugendliche immer früher in den sozialen Medien unterwegs, wo sie permanent mit geschönten Bildern konfrontiert würden. Je fragiler das Körperbild, desto offener ist man für diesen Einfluss.
dpa
Queen fühlte sich während Covid-Erkrankung sehr erschöpft
Die britische Königin Elizabeth II. hat sich während ihrer Covid-Erkrankung im Februar offenbar schlechter gefühlt als damals vom Palast dargestellt. Das macht einen sehr müde und erschöpft, stimmt's?
, sagte die Queen in einem am Sonntag veröffentlichten Video eines Gesprächs mit einem ehemaligen Covid-Patienten einer nach ihr benannten Station eines Londoner Krankenhauses. Im Februar hatte der Palast dagegen angegeben, die Königin leide lediglich unter milden erkältungsartigen Symptomen
.
Die Queen hatte zuletzt wiederholt gesundheitliche Probleme. Im Oktober vergangenen Jahres musste sie eine Nacht im Krankenhaus verbringen, die genaue Ursache dafür wurde nie mitgeteilt. Seitdem musste sie eine Reihe von Veranstaltungen absagen und trat nur noch selten in der Öffentlichkeit auf. Die Queen wird am 21. April 96 Jahre alt. Zuletzt nahm sie am vergangenen Dienstag am Gedenkgottesdienst für ihren vor einem Jahr verstorbenen Ehemann Prinz Philip teil. AFP
Deutlich mehr Existenzgründungen – KfW sieht Corona-Knick wettgemacht
Viele Menschen in Deutschland haben ihre in der Corona-Krise auf Eis gelegten Pläne für eine berufliche Selbstständigkeit im vergangenen Jahr umgesetzt. Nach Daten der staatlichen Förderbank KfW realisierten 607.000 Menschen ihre Ideen zur Existenzgründung. Das waren 70.000 oder 13 Prozent mehr als im Krisenjahr 2020. Damit habe das Gründungsgeschehen den Corona-Knick hinter sich gelassen und in etwa das Vorkrisen-Niveau des Jahres 2019 erreicht, berichtete KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
Gründerinnen und Gründer wagten im vergangenen Jahr häufiger den Sprung in die Selbstständigkeit, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Der Anteil der sogenannten Chancengründungen stieg der KfW zufolge auf 82 Prozent (2020: 80 Prozent). Der Anteil von Notgründungen sank auf den Tiefstand von 15 Prozent. Als Notgründer werden diejenigen bezeichnet, die sich mangels besserer Erwerbsalternativen selbstständig machen. dpa
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1080 – RKI registriert 30.789 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen geht weiter zurück. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert pro 100.000 Einwohner und Woche am frühen Montagmorgen mit 1080,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1097,9 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1424,6 (Vormonat: 1439,0).
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 30.789 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 41.129 Ansteckungen. Alle Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von Montag 3.10 Uhr wieder.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden weitere 13 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 23 Todesfälle.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 22.677.986 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 131.728. dpa
Impfpflicht im Bundestag durchgefallen - Deutschland steht im Herbst wieder blank da
Die Ampel hat sich massiv verkalkuliert. Die politische Niederlage wiegt schwer. Es fehlt ein Plan, wie die Impflücke geschlossen werden kann.br>
Die Idee, bei schwierigen ethischen Fragen im Bundestag den Fraktionszwang aufzuheben und verschiedene Lösungen in den Wettstreit treten zu lassen – sie ist eigentlich gut.
Im Falle der Impfpflicht war die offene Abstimmung zusätzlich mit Erwartungen aufgeladen: Sie sollte die erhitzte Debatte im Land befrieden und eine breite Akzeptanz für die Entscheidung schaffen. Ein hehres Ziel. Doch diesem Anspruch ist der Bundestag nicht gerecht geworden. Von der herbeigesehnten Sternstunde
war das Parlament weit entfernt.
Da warfen sich Union und Teile der Ampel unter der Reichstagskuppel gegenseitig schäbiges
Verhalten und billiges machtpolitisches Kalkül
vor. Es wurde gestritten um die Abstimmungsreihenfolge der Anträge – Verfahrensfragen sind schließlich Machtfragen. Am Ende ist die Impfpflicht auch deshalb gescheitert, weil parteipolitischer Streit die Auseinandersetzung in der Sache überlagerte.
Verantwortlich fühlen dürfen sich sowohl die Ampel als auch die Union. Ein Momentum für die Impfpflicht hätte es im vergangenen Herbst gegeben. Damals war während der Delta-Welle die Lage so düster, dass die Luftwaffe Corona-Patienten innerhalb Deutschlands verlegen musste. Reihenweise Politiker, die zuvor die Impfpflicht ausgeschlossen hatten, machten eine Kehrtwende. Auch in der Bevölkerung gab es eine deutliche Mehrheit.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Kanzler Olaf Scholz hätten nach dem Amtsantritt im Dezember sofort versuchen können, eine Mehrheit für eine Impfpflicht zu finden. Doch weil es in der FDP von Anfang an vehemente Gegner gab, versuchte die Ampel gar nicht erst, einen gemeinsamen Entwurf vorzulegen.
Man entschied sich für das langwierige, offene Verfahren mit Gruppenanträgen und Orientierungsdebatte, das eine Impfpflicht auch ohne eigenen Ampel-Mehrheit hätte möglich machen sollen. Eine Fehlkalkulation, wie sich nun zeigt.
Während der monatelangen Debatte änderte sich die Lage, Omikron tauchte auf, die Impfpflicht erschien plötzlich weniger dringlich. In den vergangenen Wochen wurde immer deutlicher, dass es für die Impfpflicht ab 18 keine Mehrheit gibt.
Es erhöhte nicht das Vertrauen in den politischen Prozess, dass nun zwei Tage vor der wichtigen Abstimmung im Schnellverfahren ein Kompromiss gestrickt wurde: die Impfpflicht ab 60.
Die Union wiederum hat sich zwar bemüht zu begründen, warum sie sich dem nicht anschließen wollte. Vor allem ging es ihr darum, die Impfpflicht nicht sofort zu beschließen, sondern nur die Voraussetzungen zu schaffen, dass sie bei Bedarf schnell eingeführt werden kann. Aber auch das politische Kalkül war unübersehbar. Unionspolitiker haben stets betont: Wenn die Ampel keine eigene Mehrheit hat, werden wir ihr nicht aus der Patsche helfen. Die Union verweigerte sich sogar der Aufhebung des Fraktionszwangs. Friedrich Merz als Oppositionsführer wollte offenbar Kanzler Olaf Scholz seine Grenzen aufzuzeigen. Es ging darum, die Ampel vorzuführen.
Innere Zerrissenheit war zum politischen Stillstand geworden
Tatsächlich ist das nun ein Tag der herben Niederlagen. Für Kanzler Scholz, der zwar leise, aber stetig seine Unterstützung für die Impfpflicht bekundet hatte. Für Lauterbach, der sich stets vehement für die Impfpflicht ab 18 stark gemacht hatte – nur um sie jetzt ganz scheitern zu sehen. Und für die Ampel, die vorgeführt bekommt, dass ihre innere Zerrissenheit zu politischem Stillstand führen kann.
Schwerer als die politische Niederlage wiegt aber, dass Deutschland für den Herbst wieder blank da steht. Es gibt nun keinen Plan, wie die Impflücke geschlossen werden kann – was aber dringend nötig wäre. Niemand garantiert, dass die nächste Corona-Variante nicht wieder schwerere Verläufe mit sich bringt. Sollte man nicht zumindest versuchen, über eine bloße Beratungspflicht die Impfquote noch zu erhöhen?
Die Suche nach einer Lösung darf jedenfalls hier nicht enden. Die Union hat angekündigt, weiter gesprächsbereit zu sein. Die Ampel sollte sie beim Wort nehmen. Tgs, ein Kommentar von Maria Fiedler
Coronavirus breitet sich trotz Lockdown immer stärker in Shanghai aus
In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai breitet sich das Coronavirus immer weiter aus. Am Sonntag meldeten die Behörden knapp 25.000 lokal übertragene Infektionen. Im Vergleich zu amerikanischen oder europäischen Großstädten sind die Zahlen zwar weiterhin gering, in China mit der umstrittenen Null-Covid-Strategie der Regierung ist es aber der größte Ausbruch seit Wuhan 2019, von wo aus die Pandemie ihren Lauf nahm. Gut 1000 Fälle mit Symptomen zählten die Behörden, hinzu kamen knapp 24.000 asymptomatische Fälle.
Shanghai ist wegen des Ausbruchs in einem scharfen Lockdown, der die Wirtschaft bremst. Auch am Wochenende waren die Straßen in der Metropole, in der 26 Millionen Menschen wohnen, erneut wie leergefegt. Nur mit Sondergenehmigung dürfen Einwohner ihre Wohnungen verlassen. Viele Supermärkte sind geschlossen, und Tausende Kuriere können nicht arbeiten. Immer mehr Bürger äußern deswegen Sorgen zur Lebensmittelversorgung, teilweise auch zum Zugang zu medizinischen Gütern. In Videos, die im Internet kursieren, sind Anwohner zu sehen, die lautstark mit Sicherheitsleuten streiten, weil sie Lebensmittel brauchen.
Wie aus Chatgruppen in sozialen Medien hervorgeht, wird auch in anderen Städten der Volksrepublik befürchtet, dass es zu rigiden Lockdowns kommen könnte. In der 18-Millionen-Einwohner-Stadt Guangzhou planen die Behörden Massentests, nachdem einige Fälle gemeldet wurden. Reuters
Bund hat 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager
Der Bund hatte laut einem Bericht der Welt am Sonntag
zum Stichtag 4. April insgesamt 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager. Das Blatt berief sich auf eine Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach nahm die Zahl der Impfdosen im zentralen Lager des Bundes seit dem 21. März, als dort 70 Millionen Dosen eingelagert waren, noch einmal um zehn Prozent zu.
Die Zahl für den 21. März geht demnach aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die der WamS
vorliegt. Dabei habe es sich um 27,4 Millionen Dosen des Herstellers Biontech gehandelt, 40,2 Millionen des Unternehmens Moderna, 1,3 Millionen Dosen von Johnson & Johnson sowie 700.000 von Novavax.
Insgesamt seien in Deutschland bisher rund 172 Millionen Dosen Corona-Vakzine verimpft worden. Zuletzt war das Impftempo allerdings stark gesunken, auf 237.000 Impfungen in der vergangenen Woche. Bei diesem Tempo würden laut WamS
rechnerisch bis Ende September nur etwa sechs Millionen Dosen benötigt. Von den eingelagerten Dosen würden der Antwort der Regierung auf die Anfrage der Union zufolge laut WamS
bis Ende Juni mindestens elf Millionen Dosen ihr Verfallsdatum erreichen, im dritten Quartal weitere 57 Millionen. AFP
Saudi-Arabien lässt eine Million Pilger zur Mekka-Wallfahrt zu
Nach strikten Corona-Beschränkungen in den vergangenen Jahren will Saudi-Arabien nun wieder deutlich mehr Pilger an der Mekka-Wallfahrt teilnehmen lassen. Einer Regierungsmitteilung zufolge sind in diesem Sommer eine Million Gläubige zugelassen.
Zu der im Juli beginnenden Wallfahrt dürfen auch wieder Muslime aus dem Ausland anreisen. Alle Teilnehmer müssen geimpft und unter 65 Jahre alt sein. Ausländer müssen zudem einen negativen PCR-Test vorlegen.
Der Haddsch, die jährliche große Wallfahrt in die Geburtsstadt des Propheten Mohammed, ist eine der fünf Säulen des Islam. Vor der Corona-Pandemie kamen dazu regelmäßig rund zwei Millionen Pilger nach Mekka. Für Saudi-Arabien stellt dies auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. KNA
In Tschechien entfällt Maskenpflicht in Bus und Bahn
Tschechien hebt die wegen der Corona-Pandemie eingeführte FFP2-Maskenpflicht in Bus und Bahn zum Gründonnerstag auf. Die Lage in den Krankenhäusern verbessere sich stetig, und die Zahl der positiven Fälle gehe zurück, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Rechtzeitig vor der Oster-Reisesaison hatte die liberalkonservative Regierung bereits alle Corona-Einreiseregeln auslaufen lassen. In Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gilt die Maskenpflicht vorerst weiter. Binnen sieben Tagen gab es nach jüngsten Zahlen 295 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. dpa
Mehrheit bedauert laut Umfrage Scheitern der Impfpflicht
Eine Mehrheit der Deutschen hätte sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey eine Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gewünscht. 57 Prozent der Befragten sprechen sich laut einem Vorabbericht der Augsburger Allgemeinen
gegen die Entscheidung des Bundestags aus, 46 Prozent hielten dies für eindeutig falsch
. 38 Prozent der Umfrageteilnehmer begrüßen es, dass es vorerst keine Impfpflicht ab 60 geben wird. Reuters
Lauterbach verliert nach Scheitern der Impfpflicht massiv an Rückhalt
Nach dem Scheitern der Impfpflicht und dem Hin und Her um die Isolations-Pflicht für Corona-Infizierte hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stark an Zuspruch in der Bevölkerung verloren. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild am Sonntag
sind 55 Prozent der Menschen in Deutschland mit Lauterbachs Arbeit unzufrieden. Nur 36 Prozent sind zufrieden.
Beim Antritt der Ampel-Regierung im Dezember hatten demnach noch 53 Prozent erwartet, dass Lauterbach ein guter Minister wird. 26 Prozent dachten, er würde seinen Minister-Job schlecht machen. AFP
Millionen Impfdosen drohen zu verfallen
Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Bericht der Welt am Sonntag
bestätigt, wonach Deutschland zur Bekämpfung der Corona-Pandemie derzeit 77 Millionen Impfstoff-Dosen auf Lager hat. Da zuletzt allerdings nur noch einige Zehntausend Dosen pro Tag verabreicht wurden, werden die Impfstoffe bald verfallen. Bis Ende Juni würden mehr als zehn Millionen Dosen ihr Verfallsdatum erreichen, erklärte das Gesundheitsministerium. Im dritten Quartal seien es weitere 50 Millionen. NDR
RKI registriert 55 471 Corona-Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1097,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1141,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1457,9 (Vormonat: 1388,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 55 471 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.18 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 74 053 Ansteckungen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 36 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 42 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 22 647 197 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 6,51 an (Donnerstag: 6,50). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. dpa
Volle Hotels zu Ostern auf Mallorca
Mallorca erwartet zu Ostern zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor gut zwei Jahren wieder volle Hotels. Die Auslastung werde in der Zeit zwischen dem 8. und 18. April unter Berücksichtigung der Last-Minute-Buchungen bei über 85 Prozent liegen, teilte der Hotelierverband der spanischen Urlaubsinsel (Fehm) mit. Damit liege man ungeachtet des Ukraine-Konflikts nur drei Prozentpunkte unter dem Niveau der letzten Osterwoche ohne Corona im Jahr 2019, sagte Fehm-Präsidentin María Frontera.
Bei den höherklassigen Unterkünften und den Luxus-Hotels werde die Auslastung trotz gestiegener Zimmerpreise im Vergleich zu 2019 sogar über dem Niveau von vor drei Jahren liegen. Man kann praktisch von einer totalen Reaktivierung sprechen
, stellte Frontera fest. Diese gute Entwicklung sei in erster Linie der gestiegenen Nachfrage aus dem Ausland zu verdanken - allen voran der Besucher aus Deutschland, aber auch aus England und Skandinavien.
Die hohe Auslastungsquote zu Ostern ist umso bemerkenswerter, als in April immerhin schon 85 Prozent aller Hotels auf Mallorca Gäste empfangen. Das seien fünfmal so viele wie zum gleichen Zeitpunkt des vorigen Jahres (17 Prozent), betonte Frontera. Auf Mallorca beginnt die Hochsaison am 2. Mai. Bis auf drei Hotels, die dann noch eine komplette Renovierung durchführen, werden im Mai nach Fehm-Angaben sogar alle Insel-Unterkünfte geöffnet sein.
Die Erholung ist für die Wirtschaft der Balearen immens wichtig. Vor der Pandemie hatte der Tourismus direkt und indirekt für gut 41 Prozent des Volkseinkommens der Mittelmeerinseln gesorgt. Dieser Anteil war 2020 auf 14,2 Prozent gefallen, 2021 gab es eine leichte Erholung auf 27,7. Im Rahmen einer "Qualitätsoffensive" will die linke Regionalregierung die Einnahmen des Sektors in den kommenden Jahren weiter steigern - dabei aber auch mehr die Umwelt schonen. Das sei unter Umständen auch mit weniger Touristen als in den Rekordjahren 2018 und 2019 möglich, als jeweils rund 16,5 Millionen Besucher gezählt wurden. dpa
Weltweit 495 Millionen Coronainfizierte und 6,5 Millionen Tote
Weltweit haben sich mehr als 494,84 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 6.567.840 Millionen Menschen sind nach Reuters-Berechnungen an oder mit dem Virus gestorben. Seit dem Auftreten der ersten Fälle in China im Dezember 2019 wurden in mehr als 210 Ländern und Gebieten Corona-Infektionen gemeldet. Reuters
Bundesfamilienministerin Spiegel rät zu Corona-Test vor Osterfest
Mit Blick auf das anstehende Osterfest hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel dazu aufgerufen, sich wegen der Corona-Pandemie weiter vorsichtig zu verhalten. Ich rate dazu, dass sich alle vorher mit einem Schnelltest testen
, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wir haben jeden Tag 300 Corona-Tote. Das ist eine Zahl, die mich sehr besorgt. Daher sollten wir weiter Maske tragen in allen Situationen, in denen wir sie bisher getragen haben
, sagte Spiegel. Das sei auch eine Frage der Solidarität gegenüber der älteren Generation und den Jüngsten. dpa
60 Prozent der Kliniken müssen wegen Corona Operationen verschieben
Ein Großteil der deutschen Krankenhäuser ist nach Angaben des Verbandes leitender Krankenhausärzte wegen coronabedingter Personalausfälle und vieler Corona-Patienten überlastet. In 60 Prozent der Häuser müssen planbare Eingriffe verschoben werden
, sagte Verbandspräsident Michael Weber der Neuen Osnabrücker Zeitung
vom Samstag. In sechs von zehn Kliniken würden Personaluntergrenzen beim Pflegepersonal unterschritten und in drei von zehn Kliniken müssten Patienten in andere Kliniken verlegt werden. Betroffen seien auch große Kliniken.
Der Verband hatte laut NOZ
deutschlandweit seine Mitglieder befragt. In der Umfrage gaben demnach 20 Prozent der leitenden Krankenhausärzte überdies an, dass die Notfallversorgung gefährdet sei. Gut zehn Prozent der Betten auf Allgemein- und Intensivstationen sind demnach weiter von Patienten mit einer Corona-Infektion belegt.
Angesichts der angespannten Situation
kritisierte der Verband die Corona-Politik von Bund und Ländern. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und der zunehmende politische Streit gefährdet die Versorgungslage
, sagte Weber der NOZ
. Aus Sicht der Kliniken seien an vielen Orten die Hotspot-Kriterien erfüllt, sodass Eindämmungsmaßnahmen verhängt werden müssten.
Die Corona-Lage führe aber auch zu finanziellen Einbußen der Krankenhäuser: In dieser Situation können die Kliniken weiter deutlich weniger Patienten behandeln. Die dadurch entstehenden Einnahmeverluste müssen durch eine Verlängerung des Rettungsschirms ausgeglichen werden
, forderte Weber von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). AFP
Viele Hotels und Gaststätten behalten Maskenpflicht bei
Fast jeder zweite Hotel- und Gaststättenbetrieb hält auch nach dem Ende der staatlichen Vorgabe an der Maskenpflicht für seine Mitarbeiter fest. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Samstag berichtete. Bei der Maskenpflicht für Gäste bleibt demnach jeder sechste Betrieb, jeder zehnte wendet die 3G-Regel weiterhin an.
Viele Gastronomen und Hoteliers begrüßen das Ende der Maskenpflicht und den Wegfall von Zugangsregelungen
, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes, Ingrid Hartges, dem RND. Viele Mitarbeiter sind zudem sehr froh darüber, nicht mehr kontrollieren zu müssen.
Dennoch gebe es auch Betriebe, die die Maskenpflicht und die 3G-Regel vorerst beibehalten: Laut unserer aktuellen Dehoga-Umfrage halten 16,2 Prozent der Betriebe an der Maskenpflicht für Gäste fest
, sagte Hartges. Die 3G-Regelung wenden noch 12,1 Prozent der Betriebe an.
Die Reaktionen der Gäste seien gemischt. Viele Gäste sind erleichtert, keine Maske mehr tragen zu müssen
, berichtete Hartges. Andere trügen ihre Maske freiwillig weiter. Wichtig ist hier gegenseitige Toleranz. Jeder hat seine Gründe, die es zu akzeptieren gilt.
AFP
Kinder- und Jugendärzte rechnen für Herbst mit neuen Corona-Einschränkungen
Nach dem Scheitern der Impfpflicht im Bundestag rechnet der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte für den Herbst auch an Schulen mit neuen Pandemie-bedingten Einschränkungen. Es ist zu erwarten, dass spätestens im Herbst eine nächste Corona-Welle einsetzt und erneut zu zahlreichen Erkrankungen führt
, sagte Verbandssprecher Jakob Maske dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Leidtragende dürften dann wieder Kinder und Jugendliche sein.
Zwar werde die neue Corona-Welle wohl voraussichtlich vor allem die ungeimpften Erwachsenen betreffen. Leider werden aber die Maßnahmen, die dann zum Schutz getroffen werden, wieder vor allem Kinder und Jugendliche treffen
, sagte Maske weiter. Diese müssen dann wieder fürchten, dass Kitas und Schulen geschlossen werden.
Sie würden sich erneut regelmäßig Tests unterziehen müssen und sie werden wieder Maske tragen müssen
.
Maske nannte das Scheitern der Impfpflicht ein politisches Armutszeugnis, ein Politikversagen mit Ansage
. Die Vorgänge im Bundestag um die Abstimmung am Donnerstag zeigten, dass die politischen Entscheidungen in diesem Fall nicht von medizinischer Expertise geleitet sind, sondern eher von parteipolitischem Gerangel
. AFP
Söder positiv auf Corona getestet
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte er am Samstag selbst auf Twitter mit. Eine für die kommenden Tage geplante Reise in die Golf-Region musste er deshalb kurzfristig absagen.
Jetzt hat es mich nach zwei Jahren doch noch erwischt
, schrieb Söder. Im Vorfeld seiner Reise sei am Samstag ein PCR-Test positiv gewesen. Obwohl ich die ganze Woche täglich zweimal Schnelltests gemacht hatte - immer negativ. Den letzten sogar noch heute Morgen.
Der Wert des PCR-Tests ist übrigens so, dass eine Ansteckung bisher äußerst unwahrscheinlich war
, schrieb er. Trotzdem heißt es jetzt in die Isolation. Die Auslandsreise ist damit leider abgesagt.
dpa
RKI registriert 150.675 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1141,8
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat den tiefsten Stand seit Ende Januar erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1141,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1181,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1531,5 (Vormonat: 1319,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 150.675 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 196.456 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. dpa
Scholz bedauert Scheitern der Corona-Impfpflicht
Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht bedauert, sieht aber keine Basis für einen erneuten Anlauf. Er sei natürlich enttäuscht, dass es keine Mehrheit gegeben habe, sagte der SPD-Politiker nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten am Donnerstagabend in Berlin. Er sei auch unverändert überzeugt, dass die Pflicht richtig wäre. Die Aussage des Parlaments sei aber sehr klar gewesen. Es gibt im Bundestag keine Gesetzgebungsmehrheit für eine Impfpflicht. Das ist die Realität, die wir jetzt als Ausgangspunkt für unser Handeln nehmen müssen.
Scholz sagte: Wir werden alles dafür tun, dass wir trotzdem noch mehr Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen, sich impfen zu lassen.
Ziel sei eine bessere Impfquote, wenn der Herbst beginne. Dafür gelte es nun, sich auf die Handlungsmöglichkeiten zu konzentrieren, die es im Übrigen gebe. Es gebe eine Reihe von Ansätzen, die diskutiert worden und Teil der Vorschläge gewesen seien. Dabei gehe es darum, an die Leute heranzukommen. Hier müsse man schauen, ob wir von diesem Teil noch ein bisschen was für die Zukunft nutzen können
. dpa
Experten befürchten ohne Impfpflicht im Herbst neue Beschränkungen
Mediziner befürchten nach dem Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht nun wieder eine Zuspitzung der Pandemie im Herbst - bis hin zu neuen Lockdowns. Fakt ist, dass wir im Herbst wieder mit steigenden Infektionszahlen rechnen müssen
, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der Augsburger Allgemeinen
. Darauf muss sich die Politik bereits heute vorbereiten, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.
Der Generalsekretär der Deutschen Immunologischen Gesellschaft, Carsten Watzl, erklärte in der Zeitung: Das Schlimmste, was passieren konnte, war gar keine Einigung.
Überlegungen für einen neuen Anlauf für eine Impfpflicht kämen zu spät. Eine Impfpflicht, die erst im Herbst beschlossen würde, hätte kaum einen akuten Effekt auf die dann anstehende Welle, und man müsste wieder mit anderen Maßnahmen gegensteuern.
Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, konstatierte im selben Blatt: Deutschland wird schlecht aufgestellt sein für den nächsten Herbst.
Wenn sich nicht noch viele Menschen impfen ließen, werden wir im nächsten Herbst und Winter wieder über Lockdown und Kontaktbegrenzungen reden und streiten
. Allerdings sind die Impfungen zum Erliegen gekommen. Im Wochendurchschnitt sind es täglich gut 36.000 - zu Beginn der Kampagne waren es teils über eine Million gewesen. dpa
Ärzte fordern nach Scheitern der Impfpflicht neue Impfkampagne
Nachdem der Bundestag eine Corona-Impfpflicht abgelehnt hat, fordert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mehr Einsatz zur Erhöhung der Impfquote. Wir erwarten, dass die Bundesregierung jetzt alle Anstrengungen unternimmt, eine echte Medienkampagne zu initiieren und damit gleichzeitig die Impfaufklärung und Beratung verstärkt
, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. Das Ziel einer höheren Impfquote dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.
Johna bezeichnete es als frustrierend
, dass mit der Entscheidung des Bundestags gegen eine Impfpflicht das Problem auf die Schultern derjenigen verlagert werde, die in der Patientenversorgung arbeiteten. Am Ende seien es wieder Ärztinnen, Ärzte und Pflegende, die mit den zusätzlichen Belastungen durch eine erhöhte Krankheitslast zurechtkommen müssten. AFP
Lauterbach fordert Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes
Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert nach dem Scheitern einer Corona-Impfpflicht im Bundestag eine Anpassung des Infektionsschutzgesetzes zum Herbst. Denn dann sei mit einer Verschärfung der Pandemie zu rechnen, sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Eine sofortige Novelle sei nicht möglich. Denn Verschärfungen halte Justizminister Marco Buschmann (FDP) derzeit nicht für nötig. Lauterbach erklärt, das Scheitern der von SPD und Grünen angestrebten Impfpflicht auch an Widerständen in der FDP habe nicht zu einer Krise der Ampel-Koalition geführt. Reuters
Bund finanziert Impfzentren bis Jahresende mit
Der Bund hat den Ländern zugesagt, Impfzentren und mobile Impfteams auch über den 31. Mai hinaus bis Jahresende mit einem Anteil von 50 Prozent mitzufinanzieren. Hierfür hat der Bund in diesem Jahr bisher monatlich knapp 100 Millionen Euro erstattet
, heißt es in dem Beschluss des Bund-Länder-Gipfels. Begründet wird dies auch mit der nötigen Impfung ukrainischer Kriegsflüchtlinge gegen Covid und Infektionskrankheiten wie Masern oder Röteln. Reuters
Europäische Unternehmen besorgt über Corona-Lockdowns in China
Europäische Unternehmen in China haben sich besorgt über die Einschränkungen durch Ausgangssperren und andere strikte Maßnahmen im Kampf gegen die neue Corona-Welle in der Volksrepublik geäußert. China erlebt gerade die schlimmste Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren. Die Gesundheitskommission berichtete am Freitag mit mehr als 24.000 neuen Infektionen einen Höchststand.
Die große Mehrheit der Infizierten ist asymptomatisch. Doch muss in China jeder Infizierte in Quarantäne. Da die Kapazitäten nicht ausreichen, wurden in Shanghai Messehallen mit Feldbetten eingerichtet. Seit Anfang März wurden in Shanghai mehr als 130.000 Infektionen gezählt.
EU-Kammerpräsident Jörg Wuttke warnte vor den Auswirkungen auf globale Lieferketten, die Weltwirtschaft und die bereits hohe Inflation. Je weniger China produziert, umso weniger Auswahl gibt es und umso mehr gehen die Preise hoch
, warnte Wuttke. In einem Umfeld, das in einigen Teilen bereits inflationär ist, muss das ein Problem werden.
Er verwies auf die Frachtprobleme und Einschränkungen in Häfen, die ein Flaschenhals
seien. dpa
RKI registriert 175.263 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 1181,2
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 1181,2 an. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1586,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 175.263 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 252.530 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 334 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 304 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 6,50 an (Mittwoch: 6,62). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. dpa
Auch sechs Monate nach Corona-Ansteckung noch erhöhtes Lungenembolie-Risiko
Corona-Infizierte haben einer Studie zufolge bis zu ein halbes Jahr nach der Ansteckung ein erhöhtes Risiko für die Bildung schwerer Blutgerinnsel. Der am Donnerstag in der Fachzeitschrift BMJ
veröffentlichten Studie zufolge hatten die Infizierten auch sechs Monate nach der Infektion noch ein 33-fach erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie, bei der ein Blutgerinnsel Arterien in der Lunge blockiert.
Auch die Gefahr einer tiefen Venenthrombose - ein Blutgerinnsel, das normalerweise in den Beinen entsteht - war bis zu drei Monate nach der Infektion mit dem Coronavirus um das fünffache erhöht. Menschen mit einer schweren Covid-Erkrankung oder Vorerkrankungen waren besonders gefährdet. Aber auch bei Personen mit leichten Erkrankungen, die keinen Krankenhausaufenthalt erforderten, war die Gefahr einer Lungenembolie und einer tiefen Venenthrombose höher.
Dass eine Corona-Infektion das Risiko von Blutgerinnseln erhöht, war bereits bekannt. Neu ist hingegen die Erkenntnis, wie lange das Risiko anhält.
Die Forscher hatten für die Studie die Daten von einer Million Menschen in Schweden herangezogen, die zwischen Februar 2020 und Mai 2021 positiv auf das Virus getestet wurden. Diese wurden mit vier Millionen Menschen verglichen, die nicht positiv waren.
Die Forscher stellten fest, dass in früheren Infektionswellen das Risiko der Blutgerinnsel höher war als mit Fortschreiten der Pandemie. Sie erklärten dies mit der steigenden Impfrate und besseren Behandlungsmethoden. AFP
Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht Impfpflicht für Personal kaum haltbar
Nach dem Scheitern einer allgemeinen Impflicht ist auch die seit Mitte März geltende Impfpflicht für Personal in Einrichtungen im Gesundheitswesen und in der Pflege aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) kaum mehr haltbar. Dass die Gesundheitsämter jetzt noch Arbeitsverbote für ungeimpfte Personen im Gesundheitswesen aussprechen, halte ich für nicht vorstellbar
, sagt DKG-Vorstandschef Gerald Gaß der Rheinischen Post
.
Für uns war die allgemeine Impfpflicht immer eine nachfolgende Notwendigkeit, um die einrichtungsbezogene Impfpflicht aufrechtzuerhalten.
Er bedauerte das Scheitern der Impfpflicht. Bund und Länder müssten sich jetzt auf den Herbst vorbereiten. Dann sei wieder mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Reuters
Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Hessen kritisieren Scheitern einer gesetzlichen Impfpflicht
Die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht wäre wichtig und richtig gewesen
, schreiben sie in einer gemeinsamen Erklärung. Wie die Debatte im Vorfeld geführt und nun im Bundestag entschieden wurde, ist dem Ernst der Lage nicht angemessen.
AFP
Diakonie-Präsident spricht von Politikversagen
Die Diakonie hat sich enttäuscht von der Entscheidung des Bundestags gegen eine Corona-Impfpflicht für ältere Menschen gezeigt. Nach der quälend langen politischen Diskussion konnte sich der Deutsche Bundestag nicht einmal zu der Minimallösung einer Impfpflicht ab 60 Jahren durchringen
, erklärte der Präsident des Wohlfahrtverbandes, Ulrich Lilie, am Donnerstag in Berlin. Damit sei eine Chance verpasst worden. Lilie sprach sogar von Politikversagen
. epd
Enttäuschter Arbeitgeberpräsident ruft allgemein zum Impfen auf
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat enttäuscht auf das Scheitern einer Corona-Impfpflicht im Bundestag reagiert. Das ist kein guter Tag für die Pandemiebekämpfung
, erklärte er am Donnerstag. Impfen bleibe ein zentraler Baustein im Kampf gegen die Pandemie
.
Wer geimpft sei, schütze nicht nur sich und seine Mitbürgerinnen und Mitbürger, durch Impfungen ließen sich auch einschneidende Beschränkungen von wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Leben
vermeiden, fuhr der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände fort. AFP
Auch Anträge von Kubicki-Gruppe sowie der AfD fallen durch
Bei den Abstimmungen im Bundestag über eine Corona-Impfpflicht haben auch die Gegner einer allgemeinen Impfpflicht um den FDP-Politiker und stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Kubicki keine Mehrheit erhalten. Der Antrag, den überwiegend Abgeordnete aus der FDP-Fraktion unterstützt hatten, erhielt 85 von 687 abgegebenen Stimmen. 590 Abgeordnete lehnten den Verzicht auf eine Impfpflicht gegen Covid-19 ab.
Die Abgeordneten-Gruppe um Kubicki hatte argumentiert, eine Impfpflicht sei ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Zugleich sprach sie sich aber für Impfkampagnen aus, um die Impfquote zu erhöhen.
Auch die AfD-Fraktion hatte einen Antrag gegen eine Impfpflicht vorgelegt, der im Unterschied zur Kubicki-Gruppe die Abschaffung der seit Mitte März geltenden Impfpflicht im Gesundheitswesen fordert. Auch dieser Vorschlag fand keine Mehrheit. epd
Jetzt steht fest: Deutschland wird keine Impfpflicht bekommen
In der abschließenden Beratung über eine mögliche Corona-Impfpflicht ist auch der Antrag von CDU und CSU im Bundestag abgelehnt worden. Eine Mehrheit von 497 Abgeordneten stimmte gegen das sogenannte Impfvorsorgegesetz, 172 votierten dafür. Der Vorschlag der Union sah vor, nicht jetzt, sondern je nach Infektionslage im Herbst über eine Impfpflicht zu entscheiden.
Damit steht nun fest, dass es eine Ausweitung der Corona-Impfpflicht, die es bislang nur in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gibt, nicht geben wird. Zwei weitere Anträge, über die der Bundestag noch abstimmt, sprechen sich gegen die Ausweitung der Corona-Impfpflicht aus. Einer davon ist von der AfD. Sie will auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht wieder abschaffen. epd
Auch der Kompromiss zur Corona-Impfpflicht droht zu scheitern
Im Kampf gegen die Pandemie streitet der Bundestag seit Monaten über die drastische Maßnahme. Nun kommt es zum Finale. Vier Gruppen stehen sich gegenüber.
Nach monatelangem Ringen fällt der Bundestag an diesem Donnerstag (9.00 Uhr) die Entscheidung über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland.
Für die Debatte sind rund 70 Minuten vorgesehen, anschließend wird namentlich - also weitgehend ohne die sonst üblichen Fraktionsvorgaben - über die einzelnen Vorlagen abgestimmt. Vor der Abstimmung zeichnen sich keine klaren Mehrheitsverhältnisse ab.
Als einziger ausgearbeiteter Gesetzentwurf liegt ein Kompromissvorschlag für eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahre vor. Darauf hatten sich zwei Gruppen von Abgeordneten aus SPD, FDP und Grünen verständigt. Zwei Anträge wenden sich gegen eine Impfpflicht, die Union fordert in einem Antrag zuerst den Aufbau eines Impfregisters.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich zunächst für eine Impfpflicht für alle Erwachsenen stark gemacht. Eine so große Lösung ist aber nicht mehr realistisch.
Um doch noch ein mehrheitsfähiges Modell zu erreichen, weichten die Befürworter einer Impfpflicht ab 18 ihren Vorschlag auf und einigten sich mit einer Abgeordnetengruppe, die für eine mögliche Impfpflicht ab 50 eintrat, auf eine gemeinsame Initiative.
Zentrale Punkte des Entwurfs:
- Pflichten: Für alle ab 60 Jahre soll eine Pflicht kommen, bis zum 15. Oktober über einen Impf- oder Genesenen-Nachweis zu verfügen. Für alle von 18 bis 59 Jahre, die nicht geimpft sind, kommt zunächst eine Beratungspflicht - sie müssen bis dahin "eine individuelle ärztliche Beratung" nachweisen. Über die Pflichten, Beratungs- und Impfangebote sollen die Krankenkassen bis 15. Mai die Bürger informieren.
- Ausnahmen: Von den Pflichten ausgenommen sind Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, und Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel.
- Kontrollen: Die Nachweise muss man Behörden ab 15. Oktober zusammen mit einem Lichtbildausweis vorlegen können. Zum Durchsetzen sollen im Notfall nur Zwangsgelder zulässig sein, keine Ersatzhaft. Unabhängig von Kontrollen müssen Nachweise bis 15. Oktober der Krankenkasse vorgelegt werden, die Kassen sollen dies zum 1. September anfordern.
- Zusätzliche Stufen: Der Bundestag soll im Licht des aktuellen Infektionsgeschehens beschließen können, dass die Nachweispflicht noch ausgesetzt wird. Ab dem 1. September kann das Parlament zudem beschließen, dass die Impfpflicht auch für 18- bis 59-Jährige kommt. Die gesamten Regelungen sollen bis 31. Dezember 2023 gelten.
- Register: Bis Ende 2023 soll ein Register eingerichtet werden, das erhaltene Impfungen gegen bestimmte übertragbare Krankheiten oder eine vorliegende Immunität erfasst.
Außer dem Gesetzentwurf liegen dem Bundestag drei Anträge vor:
- Die Union fordert ein Impfregister und spricht sich für einen gestuften Impfmechanismus
aus, den Bundestag und Bundesrat bei verschärfter Pandemielage in Kraft setzen könnten. Er könnte dann auch eine Impfpflicht vorsehen, aber nur für gefährdete Gruppen. Für die konkrete Einführung dieses Pakets wäre ein erneuter Bundestagsbeschluss nötig.
- Eine Abgeordnetengruppe um FDP-Vize Wolfgang Kubicki fordert, die Impfbereitschaft ohne allgemeine Impfpflicht zu erhöhen.
- Die AfD fordert, von der Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht Abstand zu nehmen und die schon seit März greifende Impfpflicht für Personal in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen aufzuheben.
FDP-Fraktionschef will gegen Kompromiss stimmen
Vor der Abstimmung über die Vorschläge zur allgemeinen Corona-Impfpflicht hat sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) optimistisch geäußert. Er glaube, dass der Kompromissvorschlag aus den Ampel-Fraktionen eine Mehrheit bekomme, sagte er am Mittwochabend in der ARD. Sollte die von ihm unterstützte Impfpflicht scheitern, denke er aber natürlich nicht
über einen Rücktritt nach.
Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann wiederum, einer der Architekten des Kompromissvorschlags, gab sich weniger zuversichtlich. Dieser Kompromiss sollte inhaltlich mehrheitsfähig sein, ich kann nur nicht sagen, ob er es auch politisch ist
, sagte er der Passauer Neuen Presse
. Wenn sich keiner der Vorschläge für eine Impfpflicht durchsetzen sollte, wäre das mit Blick auf die pandemische Dynamik ein schlechtes Signal
, betonte Ullmann.
Ullmanns eigener Fraktionsvorsitzender Christian Dürr (FDP) will dem neuen Antrag indessen nicht zustimmen. Er hätte für die ursprünglich von Ullmann vorgeschlagene Beratungspflicht gestimmt, sagte Dürr dem Handelsblatt
. Da dieser Vorschlag zurückgezogen wurde, könne er keinem der vorliegenden Anträge zustimmen
. Dabei handele es sich aber nicht um eine Richtungsweisung für seine Partei, betonte er.
Impfvorsorgemechanismus
als Alternativvorschlag
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt bekräftigte das Nein der Unions-Fraktion. Die Fragen der Umsetzung, der Kontrolle und der Anwendbarkeit bleiben nach wie vor unbeantwortet
, sagte er der Augsburger Allgemeinen
über den Kompromissvorschlag von Mitgliedern der Ampel. Er rief die eigenen Abgeordneten zur Geschlossenheit auf und appellierte an die Ampel, bei unserem ausgewogenen Vorschlag eines Impfvorsorgegesetzes mitzumachen
.
Auch CDU-Generalsekretär Mario Czaja betonte die Einheit der Union. Die Fraktion steht geschlossen hinter unserem Antrag
, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Dem Kompromissvorschlag aus der Ampel räumt er demnach kaum Chancen ein. Bislang sehe ich für keinen Antrag im Parlament eine Mehrheit.
Da die Union stattdessen einen Impfvorsorgemechanismus
vorschlage, um im Herbst auf eine mögliche neue Virusvariante vorbereitet zu sein, halte er dies jedoch derzeit für kein Problem.
Entscheiden muss der Bundestag voraussichtlich zuerst noch über die Reihenfolge bei der Abstimmung. SPD und FDP hatten signalisiert, dass zuerst über die Anträge entschieden werden soll und zum Schluss über den Entwurf für die Impfpflicht. Dies könnte die Chancen erhöhen, dass manche Abgeordnete letztlich für ihn stimmen, nachdem eigentlich bevorzugte Initiativen zuvor keine Mehrheit bekommen haben. Da es in der Union - so wie in allen anderen Fraktionen - auch Befürworter und Gegner einer Impfpflicht gibt, wird interessant sein, ob wirklich alle 197 Abgeordneten dafür stimmen.
Union warnt Ampel vor Winkelzug
Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Tino Sorge, warf den Ampel-Parteien deshalb in der Rheinischen Post
vor, aus taktischen Gründen die Reihenfolge der Abstimmungen auf den Kopf zu stellen. Wir rufen die Ampel dazu auf, an der langjährigen Tradition festzuhalten, dass im Plenum zuerst über die tiefgreifendste Vorlage abgestimmt wird. Alles andere wäre ein Skandal.
Die Unionsführung fürchtet, dass eigene Abgeordnete der Impfpflicht ab 60 zur Mehrheit verhelfen könnten, wenn ihr eigener Antrag erst gescheitert ist. Daher wollen sie eine Abstimmung über ihren Antrag vor dem der Impfpflichtbefürworter unbedingt verhindern. Ein solcher Winkelzug würde langanhaltend Schaden anrichten
, mahnte Sorge.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen kritisierte wiederum das Beharren der Union auf der Fraktionsdisziplin. Statt Parteitaktik ist Prävention der beste Weg aus der Pandemie. Parteitaktik ist ein Virus für das Vertrauen in die Politik
, sagte Dahmen der Rheinischen Post
.
Auch die SPD-Chefin Saskia Esken hat die Haltung führender Unions-Politiker vor der Abstimmung scharf kritisiert. Die Fundamentalopposition, die der Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Friedrich Merz, und sein Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei im Zusammenhang mit der Impfpflicht betreiben, ist plumpe Parteipolitik
, sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Mittwoch. Sie reagierte damit auf einen Brief, in dem Frei die Mitglieder der eigenen Fraktion aufgefordert hatte, alle Anträge zur Einführung einer Impfpflicht im Bundestag abzulehnen und nur dem Antrag der Union zuzustimmen, auch wenn dieser keine Mehrheit finde.
Impfkampagne nahezu zum Erliegen gekommen
Nötig für ein Gesetz wäre die Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Der Bundestag hat 736 Mitglieder - würden alle an der Abstimmung teilnehmen und entweder mit Ja oder Nein stimmen, läge die Mehrheit also bei 369 Stimmen.
Seit Beginn der Pandemie war eine allgemeine Impfpflicht lange über Parteigrenzen hinweg ausgeschlossen worden. Angesichts schleppender Impfungen sprachen sich Ende vergangenen Jahres Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten dann doch dafür aus. Wenn der Bundestag die Impfpflicht beschließt, müsste der Bundesrat zustimmen.
In Deutschland haben mittlerweile mindestens 63,2 Millionen Menschen oder 76 Prozent aller Einwohner den Grundschutz mit der nötigen zweiten Spritze, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Quote bei den Einmalgeimpften liegt bei 76,6 Prozent. Die Impf-Kampagne ist aber nahezu zum Erliegen gekommen.
Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben. dpa, AFP
Holetschek attackiert Lauterbach
Nach der Kehrtwende von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei den künftigen Corona-Isolationsregeln hat Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) den SPD-Politiker scharf attackiert. In einem Schreiben an die derzeitige Vorsitzende der Länder-Gesundheitsministerkonferenz (GMK) wirft er Lauterbach namens aller B-Länder ein Kommunikationsdesaster
vor, das den Bemühungen einer sachlichen, faktenbasierten und zeitgemäßen Pandemiebekämpfung zuwiderläuft
. Dies desavouiere nicht nur das Robert Koch-Institut, sondern auch die GMK, heißt es in dem Schreiben an Petra Grimm-Benne (SPD/Sachsen-Anhalt), das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Holetschek schlägt vor, die GMK solle sich beim nächsten Termin am Montag ohne Anwesenheit des Bundesgesundheitsministers über das weitere Vorgehen und die grundsätzliche Zusammenarbeit austauschen
.
Lauterbach hatte überraschend in einer ZDF-Talkshow verkündet, die am Montag bekanntgegebene Umstellung der Isolation von Corona-Infizierten auf Freiwilligkeit direkt wieder einzukassieren. Nun sollen die Gesundheitsämter eine Isolation doch auch weiterhin anordnen, nur Quarantäne für Kontaktpersonen Infizierter nicht mehr. dpa
RKI registriert 201.729 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 1251,3
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 1251,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1322,2 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1625,1 (Vormonat: 1259,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 201.729 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 274.901 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. dpa
kassiertFreiwilligkeit bei Covid-Isolation wieder - [Bund: 1322,2 / HH: 1480,9 - 130.708 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Lauterbach kassiert
Freiwilligkeit bei Covid-Isolation wieder
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich nach scharfer Kritik nun doch gegen eine Freiwilligkeit bei der Isolation von Corona-Infizierten ausgesprochen. Die Beendigung der Anordnung der Isolation nach Coronainfektion durch die Gesundheitsämter zugunsten von Freiwilligkeit wäre falsch und wird nicht kommen
, schrieb er am Dienstagabend auf Twitter. Hier habe ich einen Fehler gemacht. Das entlastet zwar die Gesundheitsämter. Aber das Signal ist falsch und schädlich.
Er erklärte weiter: Corona ist keine Erkältung. Daher muss es weiter eine Isolation nach Infektion geben. Angeordnet und kontrolliert durch die Gesundheitsämter.
Für Mittwoch kündigte er weitere Informationen an. Er betonte: Der Fehler lag bei mir und hat nichts mit der FDP oder Lockerung zu tun. Es ging um Entlastung der Gesundheitsämter
.
Zuvor hatte Lauterbach in der ZDF-Talkshow Markus Lanz
die Kehrtwende angekündigt. Die Regelung werde er wieder einkassieren
, sagte er. Zwar hätten die Gesundheitsämter die Freiwilligkeit gefordert - Lauterbach sehe nun jedoch ein, dass es ein verheerendes Signal
wäre, wenn ein Infizierter selbst entscheidet, ob er zuhause bleibt oder nicht
.
Daher sollten die Gesundheitsämter auch nach dem 1. Mai weiter Isolationsbescheide ausstellen - obwohl das nicht kontrolliert werden kann
und die Gesundheitsämter ohne den bürokratischen Aufwand mehr Zeit hätten, was anderes zu machen
, wie Lauterbach betonte.
Bei den Menschen sei jedoch angekommen, er halte Corona jetzt für harmlos
. Dies schadet mehr
, als an den in der Praxis obsoleten Isolationsbescheiden festzuhalten, erklärte der Minister. Bei der Quarantäne von Kontaktpersonen solle die Freiwilligkeit hingegen erhalten bleiben.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Montag darauf geeinigt, dass sich Corona-Infizierte ab dem 1. Mai nicht mehr verpflichtend in Isolation begeben. Die neuen Quarantäne- und Isolationsregeln sollen dann auf Freiwilligkeit
beruhen. An der Neuregelung hatte es scharfe Kritik von der Opposition und Sozialverbänden gegeben. AFP
Merz kritisiert Lauterbach wegen Aufhebung der Isolationspflicht
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen dessen Zurückrudern bei der geplanten Aufhebung der Corona-Isolationspflicht kritisiert. Bis Dienstagabend sei man davon ausgegangen, dass die Pflicht aufgehoben werde, sagte Merz am Mittwoch im Deutschlandfunk. Das hat der Bundesgesundheitsminister gestern Nacht in einer Talkshow zurückgenommen.
Daran sei zu sehen, wie kurzatmig
regiert werde. Beschlüssen hätten nicht einmal 48 Stunden Geltung. dpa
Patientenschützer begrüßen Lauterbachs Kehrtwende bei Isolationspflicht
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz begrüßt die Kehrtwende von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei der Isolationspflicht nach einer Corona-Infektion. Infizierte stecken andere Menschen mit dem Virus an und gefährden gerade Immungeschwächte, die mitten unter uns leben
, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.
Deshalb sei es gut, dass Lauterbach seinen Fehler eingesehen hat und die Pflicht zur Isolation von Infizierten aufrecht erhalten will
.
Brysch verwies auf den Unterschied zwischen Isolation und Quarantäne: Die Isolationspflicht eines infizierten Menschen ist etwas anderes als die Quarantäne einer Kontaktperson.
Letztere sei praktisch schon eingestellt worden. Es sei aber wichtig, Angehörigen von vulnerablen Menschen bei einer Warnmeldung der Corona-App die Möglichkeit eines PCR-Tests einzuräumen, betonte der Stiftungsvorstand. AFP
Schützen Gurgeln und FFP2-Maske vor Omikron-Ansteckung?
Für die Vermehrung des Coronavirus spielt die Schleimhaut in Mund und Rachen eine entscheidende Rolle - besonders bei der hochansteckenden Subvariante Omikron BA.2. Neben dem Tragen von FFP2-Masken wird jetzt das Gurgeln empfohlen. Da sich Coronaviren gerade zu Beginn der Erkrankung im Rachenraum vermehren, lassen sie sich in dieser Phase durch Gurgeln mit Salzwasser, Tee oder Mundspüllösung von der Schleimhaut spülen. Wichtig ist, mindestens 30 Sekunden zu gurgeln und die Flüssigkeit bis in den Rachen vordringen zu lassen. NDR, Corona-Live-Ticker
Keine große Steigerung der Corona-Impfquote bei Kindern und Jugendlichen erwartet
Kinder- und Jugendärzte erwarten keine große Steigerung der Corona-Impfquote bei Kindern und Jugendlichen mehr. Wer seine Kinder impfen lassen wollte, hat das bereits getan
, sagte Jakob Maske, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland
(Mittwoch). Über den Sommer wird das Impfinteresse sehr gering bleiben.
Die faktische Durchseuchung in Schulen und Kindertagesstätten und die größtenteils milden Verläufe durch die Omikron-Variante hätten dazu geführt, dass das Interesse weiter nachgelassen habe. epd
Kommunen fordern Notfallplan für gefährliche Virus-Varianten
Der Deutsche Städtetag fordert angesichts der geplanten Änderungen bei den Isolationsregeln für Corona-Infizierte einen Notfallplan. Mit dem Ende der Corona-Isolation folge der Bund dem eingeschlagenen Weg, mit Corona zu leben, genau wie mit anderen Infektionskrankheiten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, der Düsseldorfer Rheinischen Post
. Wir brauchen aber einen Notfallplan, der greift, sobald eine gefährliche Virus-Variante auftritt
, mahnte Dedy.
Wenn der Bund meine, Corona sei kein Problem mehr, dann solle er auch die inzwischen unnötige Meldepflicht und die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter abschaffen, sagte Dedy. Diese bindet Personal, das viel besser für die Registrierung, die Wohnraumvermittlung und die Bewilligung von Sozialleistungen für Flüchtlinge eingesetzt werden kann.
epd
Jeder fünfte Schüler in Brandenburg trägt freiwillig Maske im Unterricht
Nach der Aufhebung der Maskenpflicht trägt nach einer Umfrage des Bildungsministeriums in den Brandenburger Schulen etwa jeder fünfte Schüler freiwillig eine Maske. Eine Stichpunktabfrage habe ergeben, dass über alle Schulformen und Jahrgänge hinweg der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die einen Mund-Nasenschutz tragen, bei etwa 20 Prozent liege, sagte Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld auf Anfrage.
Diese Frage werde von der Schülerschaft aber sehr individuell entschieden, berichtete Grönefeld. An den weiterführenden Schulen ist der Anteil höher, da viele Schülerinnen und Schüler ihren Schulabschluss nicht durch eine Corona-Infektion gefährden möchten
, sagte sie. Insbesondere in den Jahrgangsstufen 12 und 13 liegt die Quote bei 50 Prozent oder mehr.
Der Anteil der Lehrkräfte, die freiwillig eine Maske tragen, liege höher. Anfeindungen zwischen Maskenbefürwortern und -gegnern seien nicht bekannt.
Der Präsident des Brandenburger Pädagogenverbandes, Hartmut Stäker, hatte die Aufhebung der Maskenpflicht in den Schulen kurz vor den Ferien am Montag scharf kritisiert. Die Ratschläge von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), Abstand zu halten und zu lüften, könnten die Unsicherheiten nicht verringern, meinte Stäker. Bis zu 30 Personen mindestens sechs Stunden in einem Raum können sich so nicht schützen.
dpa
China meldet erstmals seit Pandemiebeginn mehr als 20.000 Infektionen - 80 Prozent der Fälle in Shanghai gefunden
China hat am Mittwoch mehr als 20.000 Corona-Infektionen gemeldet - ein neuer Höchststand seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Die Nationale Gesundheitskommission erklärte, es gebe 20.472 Corona-Ansteckungen, aber keine neuen Todesfälle
. Die meisten Fälle seien zudem asymptomatisch. Schwerpunkt ist die Wirtschaftsmetropole Shanghai, auf die nach Angaben der Stadtverwaltung vom Mittwoch mehr als 80 Prozent der landesweiten Fälle entfielen.
Die 25-Millionen-Metropole war vergangene Woche schrittweise abgeriegelt worden. Dies hatte in der Stadt zu Panikkäufen geführt, Einwohner beschwerten sich über den Mangel an frischen Lebensmitteln. Berichte über die Trennung positiv getesteter Babys von ihren Eltern löste unter Familien Angst und Schrecken aus. Der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete unterdessen, dass die Stadt am Mittwoch eine neue Runde von Tests für die gesamte Bevölkerung einleiten wird.
China gehört zu den letzten Ländern weltweit, die an der sogenannten Zero-Covid-Strategie festhalten. Die Lockdowns haben jedoch einen Preis: Analysten haben ihre Wirtschaftswachstumsprognosen für China nach unten korrigiert, da wegen der Maßnahmen Fabriken geschlossen wurden und Millionen Verbraucher ihre Häuser nicht verlassen können. AFP
RKI registriert 214.985 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 1322,2
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 1322,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1394,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1663,0 (Vormonat: 1231,1).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 214.985 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 268.477 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 340 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 348 Todesfälle.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 6,52 an (Montag: 6,61). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 130.708. dpa
Kritik an Wegfall von Isolationspflicht von Corona-Infizierten
Das zum 1. Mai geplante Ende der Isolations- und Quarantänepflicht für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen stößt auf Widerspruch von Experten und Patientenschützer. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sieht dadurch große Gefahren für besonders gefährdete Menschen. Für die Hochrisikogruppe wird es immer gefährlicher. Diese Menschen leben mitten unter uns
, sagte Brysch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Gleich den Corona-Leugnern wird die Infektion verharmlost
, kritisierte der Patientenschützer.
Der Epidemiologe Hajo Zeeb forderte eine Beibehaltung der Pflicht zur Isolation von Infizierten. Wenn eine Person Symptome aufweist, dann sollte sie zu Hause die Corona-Infektion aussitzen, anstatt noch mehr Menschen anzustecken
, sagte Zeeb dem RND. Gerade bei der Omikron-Variante bestehe die Gefahr einer sehr schnellen Weitergabe des Virus. Eine Isolationspflicht von fünf Tagen sollte daher unbedingt eingehalten werden. Dagegen hält Zeeb eine Quarantäne für Kontaktpersonen nicht mehr für notwendig.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am Montag darauf verständigt, dass Corona-Infizierte und Kontaktpersonen allgemein ab 1. Mai in der Regel nur noch freiwillig und für kürzere Zeit in Isolierung oder Quarantäne müssen. Tgs
Stiko-Chef Mertens begrüßt Scheitern der Impfpflicht ab 18
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat das vorläufige Aus für eine allgemeine Impfpflicht begrüßt. Wir wissen heute, dass bei der Omikron-Virusvariante weder einer der verfügbaren Impfstoffe noch eine durchgemachte Infektion sehr gut vor einer Ansteckung - wohl aber vor schwerer Erkrankung - schützen
, sagte Mertens der Schwäbischen Zeitung
. Der Schutz vor weiterer Ansteckung wäre aber das wichtigste Argument
für eine solche Impfpflicht, das sei aber nicht gegeben, erklärte der Virologe.
Zugleich sagte Mertens, dass er eine Impfpflicht für die vulnerablen Gruppen befürwortet. Es gibt zwei Gründe, warum man impft: Erstens, um einzelne Personen vor einer Erkrankung zu schützen. Zweitens, um durch eine möglichst hohe Impfquote zu verhindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet
, sagte er. Wenn das Gesundheitssystem ab Herbst besser vor Überlastung durch viele Corona-Patienten geschützt werden solle, müssten vor allem die Menschen mit einem hohen Risiko für schwere Verläufe geschützt werden - also vulnerable Gruppen wie etwa über 50- oder über 60-Jährige
. AFP
Mecklenburg-Vorpommern streicht vor Ostern 3G-Regel in Gastronomie
Mecklenburg-Vorpommern verzichtet in der Corona-Pandemie ab dem 14. April auf die 3G-Regel in Gaststätten. Ungeimpfte Urlauber müssen jedoch weiterhin einen negativen Corona-Test bei der Anreise vorlegen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach einer Kabinettssitzung sagte. Mit Blick auf das bevorstehende Osterfest hatte das Gastgewerbe in dem Urlaubsland Druck gemacht, auf 3G (geimpft, genesen, getestet) zu verzichten.
Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg hatten sich zuletzt als einzige Bundesländer zu Corona-Hotspots erklärt, um Schutzmaßnahmen verlängern zu können. In allen anderen Bundesländern gibt es seit dem Wochenende zum Beispiel keine flächendeckende Maskenpflicht mehr im Einzelhandel. dpa
Zahl der Corona-Tests rückläufig – doch weiter hohe Positivrate
Die Zahl der PCR-Tests auf Sars-CoV-2 ist nach Angaben eines Laborverbands in der vergangenen Woche deutlich zurückgegangen. Rund 1,86 Millionen solcher Untersuchungen seien durchgeführt worden, also rund 350.000 weniger als in der Woche zuvor, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mit. Seit 7. März war die Marke von zwei Millionen wöchentlichen Tests stets klar überschritten worden.
Das Infektionsgeschehen bewege sich aber weiter auf hohem Niveau, schreibt der Verband. Die Rate positiver Tests bleibe mit rund 53 Prozent hoch. Dies deute unverändert darauf hin, dass eine bedeutende Zahl von Infizierten nicht getestet werde und daher auch nicht in die Corona-Statistiken eingehe.
Anzeichen der Entlastung sieht der Verband unterdessen bei der Auslastung der rund 180 Labore, die an der Erhebung teilnehmen: Diese habe mit durchschnittlich 66 Prozent deutlich unter dem Vorwochenwert von 79 Prozent gelegen. dpa
Zahl betroffener Firmen wächst
Mittelstand durch Omikron-Personalausfälle stark belastet
Personalausfälle infolge der Omikron-Welle setzen zu Beginn des Frühjahrs vielen mittelständischen Firmen in Deutschland zu. Bei einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW im März gaben 54 Prozent der Mittelständler an, generell von den Auswirkungen der Pandemie beziehungsweise den Corona-Beschränkungen betroffen zu sein. Das ist ein Zuwachs von 5 Prozentpunkten oder hochgerechnet etwa 190.000 Unternehmen mehr im Vergleich zur vorangegangenen Befragung im September 2021, wie die KfW am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl der betroffenen Firmen liege damit bei 2,05 Millionen.
Nach eigenen Angaben verbuchten 27 Prozent der Unternehmen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Vor allem Unternehmen des Baugewerbes und des verarbeitenden Gewerbes, in denen Homeoffice nicht oder kaum umgesetzt werden kann, spüren den Angaben zufolge die Folgen der Corona-Pandemie wieder deutlich stärker als im Herbst. dpa
Klinik-Fallzahlen sanken im zweiten Pandemiejahr stark
Im vergangenen Jahr sind die Fallzahlen in den deutschen Krankenhäusern einer Studie zufolge ähnlich stark zurückgegangen wie im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie. Bei den somatischen Fällen war 2021 ein Rückgang von 14 Prozent gegenüber 2019 festzustellen, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) mitteilte. 2020 hatte das Minus bei den Patientenzahlen 13 Prozent betragen.
Ein erster, ganz aktueller Blick auf die Omikron-Welle zeigt, dass sich die Fallzahl-Einbrüche auch in diesem Jahr fortsetzen
, erklärte WIdO-Geschäftsführer Jürgen Klauber. So seien im Januar und Februar 2022 gegenüber 2019 Rückgänge von 22 Prozent bei den somatischen und von 14 Prozent bei den psychiatrischen Fällen zu verzeichnen gewesen. Hauptgrund für die aktuellen Einbrüche seien die hohen Corona-Infektionszahlen in der Bevölkerung, die zu deutlichen Personalengpässen in den Krankenhäusern und in der Folge zur Absage von Behandlungen und Operationen führten.
Die Analyse der Krankenhausdaten von insgesamt rund 230.000 AOK-versicherten Covid-19-Erkrankten zeigt im bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie eine Sterblichkeit der stationär behandelten Patientinnen und Patienten von 19 Prozent. Bei den Beatmeten liegt sie sogar bei 51 Prozent. Besonders hoch ist die Sterblichkeit in der Altersgruppe der über 80-Jährigen mit 76 Prozent. epd
Shanghai-Lockdown hat Laut Handel spürbare Folgen für Deutschland
Die ökonomischen Folgen des verlängerten Corona-Lockdowns in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai werden dem Einzelhandel zufolge auch die deutschen Verbraucher zu spüren bekommen. Wir rechnen im Einzelhandel mit spürbaren Auswirkungen des Lockdowns in Shanghai
, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, der Nachrichtenagentur Reuters. Insgesamt werden die Auswirkungen in Deutschland erst mit erheblicher Verzögerung sichtbar werden.
Ähnliche Entwicklungen hätten bereits in den vergangenen beiden Jahren zu Störungen der Lieferkette und Lieferschwierigkeiten insbesondere bei Unterhaltungselektronik und Spielwaren geführt. Darunter könnte in der Folge wie bereits in der Vergangenheit die Produktvielfalt leiden
, sagte Genth. Es wird dann schlicht weniger Auswahl innerhalb einiger Warengruppen geben, generelle Knappheiten über ganze Sortimente hinweg sind aber nicht zu erwarten.
China ist seit 2016 der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Reuters
Weniger als Hälfte von Bidens Wunschvolumen
Verhandler im US-Kongress einigen sich auf Corona-Paket
Unterhändler von Demokraten und Republikanern im US-Senat haben sich nach eigenen Angaben auf die Bewilligung zusätzlicher Milliarden für den Kampf gegen das Coronavirus geeinigt. Der demokratische Mehrheitsführer in der Kongresskammer, Chuck Schumer, und der republikanische Senator Mitt Romney teilten am Montag (Ortszeit) in Washington mit, beide Seiten hätten sich auf ein Paket im Umfang von 10 Milliarden US-Dollar (9,1 Milliarden Euro) verständigt. Die Mittel sind demnach für den Kauf von weiteren Impfstoffdosen und Covid-19-Medikamenten vorgesehen, ebenso wie für die Forschung und die Aufrechterhaltung von Testkapazitäten.
Das Weiße Haus begrüßte den parteiübergreifenden Plan. Sprecherin Jen Psaki rief den Kongress auf, das Paket nun schnell auf den Weg zu bringen. Die Zeit dränge. Sie betonte zugleich, die Regierung habe 22,5 Milliarden US-Dollar für die Bekämpfung der Pandemie im In- und Ausland angefordert. Man werde nun weiter mit Kongressmitgliedern an einer Lösung für den globalen Kampf gegen das Virus arbeiten. Der Senat und das Repräsentantenhaus müssen dem Kompromiss noch zustimmen. dpa
Shanghai verlängert Lockdown
Größte chinesische Mobilisierung von medizinischem Personal seit Ausbruch der Pandemie
Die chinesische Hafenmetropole Shanghai hat den Corona-Lockdown für seine 26 Millionen Einwohner auf unbestimmte Zeit verlängert. Unter Hinweis auf den rasanten Anstieg der Infektionen sprach der Vize-Parteichef Gu Honghui von einem Wettrennen gegen die Zeit. Die Lage ist sehr akut.
dpa
Divi-Chef Karagiannidis begrüßt 2G-Beschluss des FC St. Pauli
Der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, hat den Entschluss des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli zum festhalten der 2G-Regel begrüßt. Danke
, schrieb der Kölner Lungenfacharzt, der auch Mitglied des Expertenrats der Bundesregierung ist, auf Twitter. Der FC St. Pauli hatte am Montag mitgeteilt, bei den restlichen Heimspielen dieser Spielzeit weiterhin die 2G-Regel anwenden zu wollen. Damit erhalten ausschließlich Zuschauer Zutritt ins Millerntor-Stadion, die mindestens doppelt geimpft bzw. genesen und geimpft sind. Die Entscheidung wurde laut dem Hamburger Fußballclub in Rücksprache mit der organisierten Fanszene getroffen. Tsp
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter 1400 – RKI registriert 180.397 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1394,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1424,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1703,3 (Vormonat: 1220,8).
Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 180.397 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 237.352 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag vollständig Daten melden. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden weitere 316 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 307 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - die Hospitalisierungsinzidenz - gab das RKI am Montag mit 6,61 an (Sonntag: 6,97). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 21.894.074 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 130.368. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Dienstag mit 17.407.700 an. dpa
Offenbar immer mehr Post-Covid-Behandlungen
In Reha-Maßnahmen werden offenbar mehr Menschen wegen der Folgen einer Covid-Erkrankung behandelt. Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Roßbach, sagte dem Tagesspiegel
, im ersten Halbjahr 2021 habe es 4.000 Fälle von Long Covid gegeben. Ersten Hochrechnungen zufolge würden es im gesamten Jahr 10.000 Fälle. Seit vergangenem Herbst bieten acht Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung spezielle Post-Covid-Programme an. Manche Patienten leiden nach einer Infektion unter Langzeitfolgen wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten oder Lungen- beziehungsweise Herzproblemen. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagt nach dem weitgehenden Wegfall bundesweiter Schutzmaßnahmen einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen voraus. Montgomery erklärte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
, bei der Entscheidung der Bundesregierung gegen die Maskenpflicht habe sich die FDP durchgesetzt. Wörtlich sprach der Vorsitzende von einer Entscheidung gegen die Vernunft. NDR, Tgs
Wissenschaftler Brockmann: Masken in Innenräumen sind weiter sinnvoll
Noch bewegen sich die Corona-Infektionszahlen in Deutschland auf einem hohen Niveau, aber das Robert Koch-Institut hat jüngst vermeldet, dass der Scheitelpunkt der Omikron-Welle erreicht sein könnte. An diesem Wochenende sind nun in weiten Teilen Deutschlands viele Schutzmaßnahmen gegen das Virus aufgehoben worden – so ist es im geänderten Infektionsschutzgesetz geregelt. Im NDR Info Interview mahnte der Wissenschaftler Dirk Brockmann trotzdem zur Vorsicht: Es sei unklar, ob und wie das Infektionsgeschehen beeinflusst wird, wenn nun viele Menschen in Innenräumen – etwa in Restaurants oder Geschäften – keine Masken mehr tragen. Aus seiner Sicht bietet das Tragen von Masken in Innenräumen weiter einen sehr effektiven Schutz. Dass Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg die Hotspot-Regelung nutzen und an den bisher bestehenden Regelungen zunächst weiter festhalten, hält Brockmann für "absolut richtig". Gerade bei den aktuell noch hohen Fallzahlen sei Vorsicht eine gute Strategie
. Dass die Politik im Zusammenhang mit dem Wegfall vieler Maßnahmen an die Eigenverantwortung der Menschen appelliere, greift Brockmann zufolge zu kurz. Er betonte, dass jeder auch eine Verantwortung für die Mitmenschen trage. NDR/The World
Umfrage: Mehrheit will im Supermarkt zunächst weiter Maske tragen
Trotz des Auslaufens der Maskenpflicht will eine Mehrheit der Menschen in Deutschland im Supermarkt zunächst weiterhin einen Mund-Nase-Schutz tragen. Bei einer Umfrage für die "Bild am Sonntag" gaben 63 Prozent der Befragten an, auch zukünftig eine Maske tragen zu wollen, 29 Prozent möchten das nicht. Acht Prozent der Befragten wollten sich nicht festlegen. Befragt wurden 1.001 Menschen vom Institut Insa. An diesem Wochenende lief die Übergangsfrist für die breit angelegten Corona-Schutzmaßnahmen im Infektionsschutzgesetz aus. Damit endete in fast allen Bundesländern die Maskenpflicht etwa im Einzelhandel und der Gastronomie. Ausnahmen bilden Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, dort greift die Hotspot-Regelung. Ansonsten gilt bundesweit die Maskenpflicht nur noch im Nahverkehr und in medizinischen Einrichtungen. NDR/The World
Hamburg lockert heute Maskenpflicht an Schulen
Hamburgs Schülerinnen und Schüler müssen heute im Unterricht an ihren Schreibtischen keine Corona-Maske mehr tragen. Gleiches gilt nach Angaben der Schulbehörde für Lehrkräfte und schulisches Personal, wenn sie in den Klassen einen festen Arbeitsplatz eingenommen haben. In allen anderen Bereichen, etwa in den Fluren oder beim Herumlaufen im Klassenraum gelte weiterhin die Maskenpflicht. Ebenfalls in Kraft bleibt die Pflicht, sich drei Mal pro Woche testen zu lassen und die Klassenräume alle 20 Minuten zu lüften. Zudem blieben die mobilen Luftfilter-Geräte in Betrieb.
Basis der Neuregelung ist der jüngste Beschluss der Bürgerschaft zum Umgang mit der Corona-Pandemie, wonach die gesamte Hansestadt seit Sonnabend ein Corona-Hotspot ist. Damit besteht bis Ende April unter anderem eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen, also auch in den Schulen. Ohne den Beschluss gäbe es wie in den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein und den meisten anderen Bundesländern fast gar keine Maskenpflicht mehr. NDR
Inzidenz sinkt weiter – RKI meldet 41.129 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter rückläufig. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen mitteilte, liegt der Wert nun bei 1424,6. Am Vortag hatte er 1457,9 betragen, vor einer Woche lag er bei 1700,6. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die absolute Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Montag bei 41.129 - nach 74.053 am Vortag und 67.501 Neuinfektionen vor einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 21.668.677.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 23 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 130.052. AFP
Corona Studie: Organschäden selbst bei mildem Verlauf
Einer Studie zufolge hat sogar ein milder Corona-Verlauf große Auswirkungen auf die Organe. So werden Herz, Lunge und mehr geschädigt. Auch bei einem milden Corona-Verlauf kann es zu Organschäden kommen. Das hat eine neue Studie herausgefunden. Was die Folgeschäden einer Corona-Infektion sein können.
Laut einer Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) können selbst milde Verläufe einer Coronavirus-Infektion Organe schädigen. Die Studie wurde am Mittwoch in der Fachzeitschrift European Heart Journal
veröffentlicht.
In Rahmen der Forschungsarbeiten wurden 443 Genesene rund zehn Monate nach ihrer Erkrankung untersucht. Das Ergebnis: Auffälligkeiten an der Lunge, an den Atemwegen sowie an Herz und Nieren. Den Expertinnen und Experten zufolge führen diese mittelfristigen Organschäden wiederum zu Thrombosen in den Beinvenen.
Im Gegensatz zu zuvor nicht infizierten Personen wurde bei den Probanden ein um etwa drei Prozent reduziertes Lungenvolumen festgestellt. Außerdem wurde bei den Betroffenen ein leicht erhöhter Atemwegswiderstand dokumentiert.
Die Herzuntersuchungen ergaben eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft um ein bis zwei Prozent. Der Spiegel eines speziellen Markerproteins im Blut, das Auskunft über die Belastung des Herzens gibt, stieg bei den genesenen Personen um 41 Prozent.
Den Ergebnissen zufolge ging auch die Nierenfunktion um zwei Prozent zurück. Bei Ultraschalltests wurde zudem festgestellt, dass bei den Genesenen zwei- bis dreifach häufiger Zeichen einer zurückliegenden Beinvenenthrombose auftraten.
Die Erkenntnis, dass selbst ein milder Krankheitsverlauf mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen kann, hat höchste Bedeutsamkeit gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Omikron-Variante, die mehrheitlich mit milderen Symptomen einherzugehen scheint
, so die Forscherinnen und Forscher.
Laut eigener Aussage litten die Studienteilnehmer während ihrer Infektion unter keinen oder höchstens milden bis mittelmäßigen Symptomen. 93 Prozent wurde ambulant behandelt, auf der Intensivstation lag allerdings niemand.
Zur Beurteilung des Gesundheitszustands der an Corona erkrankten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wurde eine Vergleichsgruppe in die Forschungsarbeiten eingebunden. Diese setzte sich aus Personen im Alter von 45 bis 74 Jahren zusammen. Es handelte sich um rund 1300 Menschen mit ähnlichen demografischen und sozialen Hintergründen, die nicht an Corona erkrankt waren.
Alle Untersuchten stammten aus dem Teilnehmerkreis der großen Gesundheitsstudie namens Hamburg City Health Study
(HCHS), bei der 45.000 Menschen langfristig beobachtet werden. afp/day
Omikron: Spätfolgen auch bei mildem Krankheitsverlauf möglich
Durch die vielen Mutationen ist Omikron besonders ansteckend, der Krankheitsverlauf aber oft mild. Doch auch nach leichten Erkrankungen kann es zu Schäden an Gehirn und Organen kommen. Das zeigen Studien zu den früheren Coronavirusvarianten.
Omikron, das kleine o
des griechischen Alphabets - es steht für die in Südafrika entdeckte Corona-Variante B.1.1.529, ein Virus, dessen Erbgut sich an 50 Stellen vom ursprünglichen Sars-CoV-2-Virus unterscheidet. Allein 32 dieser Veränderungen betreffen das sogenannte Spike-Protein, das dem Virus den Eintritt in die Zellen verschafft und das als Zielstruktur für alle bisher zugelassenen Impfstoffe dient. In Deutschland ist Omikron seit Anfang des Jahres die vorherrschende Coronavirus-Variante.
Mutation verursacht weniger Schäden in der Lunge
Omikron ist zwar ansteckender als der Vorgänger Delta, aber es verursacht auch seltener schwere Verläufe. In England wurde untersucht, wie viele Menschen mit einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus mussten: Es sind 30 Prozent weniger als bei Delta.
Das liegt auch an einer Mutation des Virus auf dem sogenannten Spikeprotein: In den unteren Atemwegen, also in den feinen Ästen der Lunge und in den Lungenbläschen, die den Sauerstoff aus der Atemluft in das Blut transportieren, kann Omikron nicht mehr so gut in die Zellen eindringen wie Delta.
Deshalb kann das Virus in den tiefen Teilen der Lunge weniger Schäden verursachen. Eine Lungenentzündung und damit ein schwerer Verlauf wird deshalb unwahrscheinlicher.
Weniger Intensivpatienten durch Omikron
Sogar Ungeimpfte haben deshalb mit Omikron ein um 25 Prozent geringeres Risiko im Krankenhaus zu landen als mit Delta. Bei Zweifach-Geimpften ist das Risiko um 34 Prozent reduziert und bei Geboosterten um 63 Prozent im Vergleich zu einer Delta-Infektion. Für die Kliniken bedeutet das: Schwerkranke Covid-Patienten, die dreifach geimpft sind, sind fast gar nicht auf den Intensivstationen zu finden. Aber aufgrund der hohen Zahl an Neuinfektionen steigt die Belegung der Normalstationen zurzeit in vielen Regionen wieder an.
Da sich gleichzeitig viele Pflegende mit Omikron infizieren und krank ausfallen, ist die Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet. Eine Folge: Planbare Operationen müssen unter Umständen abgesagt werden.
Infektionsrisiko: Booster-Impfung macht den Unterschied
Impfungen schützen auch vor der Omikron-Variante, allerdings nicht mehr so gut wie vor Delta. Zwei Impfungen reichen nicht mehr, um eine Ansteckung zu verhindern, das zeigt eine dänische Studie. Bei der Infektionswahrscheinlichkeit gibt es keinen Unterschied zwischen Ungeimpften und doppelt Geimpften. Beide können sich gleichermaßen leicht anstecken.
Erst die Booster-Impfung macht einen Unterschied: Sie halbiert das Ansteckungsrisiko. Denn nach einer Booster-Impfung produziert der Körper eine riesige Menge an unterschiedlichen Antikörpern. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass davon wenigstens einige wirksam sind und einen Teil der eingedrungenen Viren unschädlich machen können, um so eine Infektion zu verhindern.
Milde Krankheitsverläufe sollten nicht unterschätzt werden
Die gute Nachricht ist, dass Impfungen auch bei Omikron sehr gut vor schweren Verläufen schützen. Denn die werden nicht nur durch Antikörper verhindert, sondern durch T-Zellen. Und die reagieren nicht so empfindlich auf Mutationen. Eine Infektion mit einem milden Verlauf ist aber auch dann noch möglich. Medizinerinnen und Mediziner sprechen von einem milden Verlauf, wenn Betroffene im Ruhezustand keine Atemnot haben. Wird Sauerstoff benötigt, handelt es sich um einen moderaten Verlauf.
Das heißt, auch ein milder Verlauf kann für Erkrankte äußerst unangenehm sein, mit hohem Fieber, Schüttelfrost und starken Kopf- und Gliederschmerzen einhergehen. Deshalb ist es wichtig, sich vor einer Infektion zu schützen. Booster-Impfung, Kontakteinschränkung und Maske tragen sind dabei die effektivsten Maßnahmen. Dabei am besten eine FFP2-Maske tragen, denn eine Studie belegt: Wenn sie gut sitzt, reduziert sie die Ansteckungsgefahr auf nahezu Null - auch bei Omikron.
Herz und Gehirn: Spätfolgen drohen auch bei mildem Verlauf
Auch wenn eine Infektion mit Omikron mild verlaufen ist, kann es zu Spätfolgen kommen: Viele Menschen leiden nach der Genesung zum Beispiel an Atemlosigkeit, Erschöpfung und Herzproblemen. Für frühere Varianten des Coronavirus konnten Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in einer Studie nachweisen, dass noch zehn Monate nach einer milden Infektion Veränderungen an Herz, Lunge und Niere zu sehen waren. Außerdem gab es Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine Beinvenenthrombose.
Und auch das Gehirn könnte betroffen sein: Eine aktuelle Studie aus England deutet darauf hin, dass schon eine milde Covid-Infektion das Hirn angreift: Bei den untersuchten Menschen, die an der Alpha-Variante des Coronavirus erkrankt waren, zeigten sich charakteristische Veränderungen in der grauen Substanz des Gehirns, außerdem nahm die Größe des Gehirns ab. Ob diese Schäden dauerhaft sind, konnte in der Studie nicht festgestellt werden, dazu sind weitere Untersuchungen nötig.
Theorien zur Entstehung von Omikron
Wie eine Virusmutante mit derart vielen Veränderungen entstehen konnte, gibt der Wissenschaft noch Rätsel auf. Eine Theorie geht davon aus, dass sich das Virus in einem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, zum Beispiel einem Aids-Kranken, über Wochen immer weiter verändert und von dort aus verbreitet haben könnte.
Eine andere vermutet, dass sich das Virus in einer kleinen, abgeschlossenen Gemeinschaft, irgendwo im südlichen Afrika, über Wochen entwickelt haben könnte. Dabei hätte sich das Virus in jedem Infizierten ein bisschen verändert und sei an den nächsten weitergegeben worden, sodass über die Zeit immer mehr Mutationen entstehen konnten.
Omikron ist viel ansteckender als Delta
Die Studie aus Dänemark zeigt: Bei Omikron-Infizierten stecken sich 31 Prozent der anderen im selben Haushalt lebenden Personen an, bei Infizierten mit der Delta-Variante dagegen nur 21 Prozent.
Eine andere Studie zeigt: Schnelltests schlagen bei Omikron häufig erst spät an. Vor allem in den ersten beiden Tagen ist das Ergebnis der Schnelltests unzuverlässig, obwohl Betroffene dann schon infektiös sein können.
Das Virus hat sich stark verändert
Warum ist Omikron so viel ansteckender? Das liegt daran, dass das Virus sich stark verändert hat. Das führt dazu, dass Omikron sich nach dem Eindringen in den Körper in den oberen Atemwegen (Nase, Rachen, Luftröhre, dicken Zweige der Bronchien) 70 Mal schneller vermehren kann als die Delta-Virusvariante.
Denn eine der Mutationen führt dazu, dass das Virus leichter in die Zellen der oberen Atemwege eindringen kann, um sich dort zu vermehren. Nachdem das Virus einmal eingedrungen ist, sind also schnell sehr viele Viren da. Und die werden mit der Ein- und Ausatmung bewegt. Eine infizierte Person stößt also viele Viren aus und kann deshalb auch leichter andere anstecken.
Impfstoff-Hersteller arbeiten an Anpassung
Weil die aktuell verfügbaren Impfstoffe nicht mehr so gut vor der neuen Omikron-Variante schützen, arbeiten Hersteller wie Biontech, Moderna oder Astrazeneca bereits an einer Anpassung ihrer Vakzine. Experten gehen davon aus, dass diese Impfstoffe bis spätestens Juni zur Verfügung stehen werden. NDR
China meldet höchste Corona-Neuinfektionszahl seit über zwei Jahren
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in China auf einen Höchstwert gestiegen. Am Sonntag meldete die nationale Gesundheitskommission 13146 lokale Infektionen. Der Großteil der Fälle (11691) verläuft der offiziellen Statistik zufolge asymptomatisch.
Die Regierung bekräftigte unterdessen ihr Festhalten an der Null Covid
-Strategie. Bei einem Inspektionsbesuch in Shanghai am Samstag betonte Chinas Vize-Premierministerin Sun Chunlan das unerschütterliche Einhalten
der epidemiologischen Strategie, die auch bei kleineren Infektionssträngen rasche Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne vorsieht.
Nach wie vor befindet sich mit Shanghai die größte Stadt des Landes in einem flächendeckenden Lockdown. Nahezu sämtliche der über 26 Millionen Einwohner dürfen derzeit ihre Wohnungen nur für Covid-19-Tests verlassen. Zur Isolation von Infizierten wurden im ganzen Stadtgebiet Sportstadien und Messehallen mit jeweils tausenden Betten eingerichtet. dpa
Lehrerverbände befürchten Masken-Konflikte an Schulen
Lehrerverbände befürchten nach dem Wegfall der Maskenpflicht in den Schulen Konflikte. In der Tat droht jetzt die Gefahr, dass einerseits Kinder, die Maske tragen, von Mitschülern als Weicheier und überängstlich gehänselt werden oder auch umgekehrt Druck auf Nicht-Maskenträger ausgeübt wird
, sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, der Nachrichtenagentur dpa.
Er sprach sich für eine Selbstverpflichtung von Lehrkräften und Schülern aus, in jeder Klasse bis einschließlich der Woche nach den Osterferien weiter Masken im Unterricht und auf dem Schulgelände zu tragen. dpa
Dobrindt hält Ende fast aller Corona-Schutzmaßnahmen für verfrüht
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hält den weitgehenden Wegfall der staatlichen Corona-Auflagen wie 2G, 3G oder Maskenpflicht an diesem Sonntag für falsch. In einer Zeit mit sehr hohen Infektionszahlen ist es verfrüht, fast alle Schutzmaßnahmen zu beenden
, sagte der Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er hätte sich ein Festhalten an der Maskenpflicht zum Beispiel beim Einkaufen gewünscht.
Dobrindt appellierte an die Bürger, sich weiter mit einer Maske gegen das Corona-Virus zu schützen - und zwar nicht nur dort, wo es weiter vorgeschrieben ist wie in Bussen und Bahnen. Masken tragen bleibt sinnvoll. Auch außerhalb des öffentlichen Personenverkehrs ist es ratsam, weiter zum Eigenschutz Masken zu tragen.
Der CSU-Landesgruppenchef kritisierte die Linie der Ampel-Koalition in der Corona-Politik: Die Ampel-Regierung hat mit dem neuen Infektionsschutzgesetz den Instrumentenkasten der Länder abgeschafft und gleichzeitig maximale Rechtsunsicherheit geschaffen.
dpa
Inzidenz sinkt weiter – gut 74.000 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 1457,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1531,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1723,8 (Vormonat: 1174,1). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 74.053 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 111.224 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 49 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 21 627 548 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. dpa
Krankenhaus-Chef Gaß warnt vor nächster Welle ohne Impfpflicht
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, warnt vor einer nächsten Welle, sollte die Verabschiedung einer allgemeinen Impfpflicht in der kommenden Woche scheitern. Nur eine möglichst hohe Impfquote werde die Gefahr einer Kliniküberlastung bannen, sagte Gaß den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ohne eine hohe Impfquote laufen wir Gefahr, dass sich in diesem Herbst das vergangene Jahr wiederholt und wir in die nächste Welle geraten.
dpa
In Hamburg greift heute die Hotspot-Regelung
Hamburg ist seit heute offiziell Corona-Hotspot und unterliegt damit strengeren Beschränkungen als die meisten anderen Bundesländer. Nach der neuen, auf Basis eines Bürgerschafts-Beschlusses vom Mittwoch erlassenen Eindämmungsverordnung, besteht unter anderem die FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen bis Ende April fort. Dazu zählen etwa der Einzelhandel, der öffentliche Personennahverkehr und Veranstaltungen. In der Gastronomie darf die FFP2-Maske am Platz abgenommen werden. Bei Einkäufen des täglichen Bedarfs reicht eine medizinische Maske. Für Clubs und Diskotheken gilt der Verordnung zufolge das 2G-Plus-Zugangsmodell. Demnach darf ohne einen tagesaktuellen Corona-Test nur in die Läden rein, wer geboostert ist oder einen Basisschutz plus eine Genesung nachweisen kann. Ungeimpfte Menschen haben keinen Zutritt. Besucher von Kliniken und Pflegeeinrichtungen benötigen neben einer FFP2-Maske einen negativen Corona-Test.
Eigentlich sind laut dem geänderten Infektionsschutzgesetz ab morgen Maskenpflichten in Deutschland nur noch begrenzt möglich, etwa in Kliniken oder Pflegeheimen, Bussen und Bahnen. Während Mecklenburg-Vorpommern die Hotspot-Regelung ab morgen ebenfalls nutzen will, haben Niedersachsen und Schleswig-Holstein angekündigt, dies nicht zu tun. In Bremen fordert Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) ebenfalls eine Hotspot-Regelung. NDR
Zahlreiche Corona-Schutzauflagen beendet
In weiten Teilen Deutschlands findet das Leben ab Sonntag wieder ohne die meisten alltäglichen Corona-Schutzauflagen statt. Nach dem geänderten bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind in fast allen Ländern nur noch wenige allgemeine Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie möglich. Dies sind Maskenpflichten etwa in Praxen, Kliniken, Pflegeheimen, Bussen und Bahnen sowie Tests beispielsweise in Schulen. Bundesweit besteht weiter Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen. Zusätzliche Auflagen gelten jetzt nur noch in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Die beiden Länder machen als vorerst einzige von der so genannten Hotspot-Regel Gebrauch. Diese ermöglicht weitergehende Vorgaben, wenn das Landesparlament eine regional drohende kritische Lage für die Kliniken feststellt. In den anderen Ländern sind die meisten bisherigen Auflagen wie breit angelegte Maskenpflichten in Innenräumen oder Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene in der Nacht zu Sonntag ausgelaufen. In Berlin endeten sie bereits mit dem vergangenen Donnerstag. dpa
Studie zeigt höheres Diabetesrisiko nach Corona-Infektion
Laut einer vom medizinischen Fachmagazin The Lancet
veröffentlichten Studie soll eine Corona-Infektion das Risiko für eine Diabetes-Erkrankung um etwa 40 Prozent erhöhen. Bei der Studie wurden 180.000 Menschen untersucht, die an Corona erkrankt waren und danach noch mindestens einen Monat lebten. Die Daten wurden mit einer Probandengruppe verglichen, die nicht an Corona erkrankt waren.
Die Studie stellt weiterhin heraus, dass bei den Corona-Patienten meist Diabetes vom Typ-2 erkannt wurde. Das Risiko steige dementsprechend auch mit der Schwere des Verlaufes der Corona-Infektion. Tsp
Chefin von Marburger Bund für Maskenpflicht in Innenräumen
Die Chefin der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, dringt in der Corona-Pandemie auf die Beibehaltung der Maskenpflicht in Innenräumen. Dass jetzt - bei diesem Infektionsgeschehen - in vielen Geschäften keine Maskenpflicht mehr gilt, halte ich aus medizinischer Sicht für falsch
, sagte Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Gerade in Supermärkten und Restaurants sind Masken weiterhin von großer Bedeutung, um Infektionen einzudämmen.
Sie könne nur an die Länder appellieren, die Maskenpflicht in möglichst vielen Bereichen beizubehalten. Die FFP2-Masken hätten sich neben der Impfung als sehr probates Mittel zur Pandemiebekämpfung herausgestellt. dpa
DGB warnt vor Lockerung bei Corona-Quarantäne
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die erwogene Lockerung der Quarantäne-Regelungen bei einer Corona-Infektion heftig kritisiert. Mit diesem Vorschlag würde die Bundesregierung die Bekämpfung des Infektionsgeschehens faktisch aus der Hand geben
, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Das Bundesgesundheitsministerium und das Robert Koch-Institut (RKI) hatten vorgeschlagen, dass die Absonderungen für Infizierte und für Kontaktpersonen von Infizierten auf fünf Tage verkürzt und nicht mehr streng gehandhabt werden. Empfohlen werden soll, freiwillig Kontakte zu reduzieren und - beginnend nach fünf Tagen - wiederholt Tests oder Selbsttests zu machen. Die Länder können bis zu diesem Montag Stellung zu dem Vorschlag nehmen.
Piel sagte, die Koalition dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen und den Infektionsschutz damit zur Privatsache machen. Zusammen mit dem Ende der Maskenpflicht wäre das Ergebnis verheerend: Personen mit besonderem Risiko einer schweren Erkrankung könnten sich beim Einkauf im Supermarkt dann nicht einmal darauf verlassen, dass sich keine nachweislich Corona-Infizierten im Laden befinden
, sagte Piel. dpa
Kubicki: Deutschland bei Wegfall der Corona-Beschränkungen spät dran
Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat den Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen in Deutschland an diesem Sonntag als wichtigen und erfreulichen Schritt in Richtung Normalität
begrüßt. Wir vollziehen das nach, was auch in den europäischen Nachbarländern zum Teil schon seit längerem umsetzt wird
, sagte der Bundestagsvizepräsident der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Omikron hat den Blick auf die Pandemie deutlich verändert. Deutschland ist keine Insel. Wir sind in dieser Frage ziemlich spät dran.
Nach dem Infektionsschutzgesetz sind von diesem Sonntag an Maskenpflichten oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln in Geschäften, Schulen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen prinzipiell nicht mehr möglich. Es gibt aber eine Ausnahmemöglichkeit, wenn Landesparlamente für eine Region eine besonders kritische Corona-Lage feststellen. Von dieser so genannten Hotspot-Regel machen vorerst nur Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern Gebrauch. Weiter möglich sind Maskenpflichten auch in Kliniken oder Pflegeheimen, Bussen und Bahnen.
Mit Blick auf Busse und Bahnen sagte Kubicki: Selbstverständlich wird die Maskenpflicht auch dort irgendwann fallen müssen. Aber das steht gerade noch nicht zur Debatte.
Man werde sich zunächst ganz genau anschauen, wie die Befreiung von der Maskenpflicht im öffentlichen Nah- und Fernverkehr in anderen europäischen Ländern wirke. Wenn dies keine Bedeutung mehr für das Pandemiegeschehen hat, sollten wir zügig die Beschränkungen auch bei uns aufheben.
dpa
RKI registriert 196 456 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 1531,5
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 1531,5 an. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1758,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 196.456 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 252.026 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 292 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 278 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 7,33 an (Donnerstag: 7,21). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. dpa
Streng, aber nicht schlecht– Justizminister Buschmann verteidigt neuen Corona-Rechtsrahmen - [Bund: 1586,4 / HH: 1525,1 - 129.695 ]Aktuelle Inzidenzwerte und Zahl der an Corona Verstorbenen in Deutschland
Streng, aber nicht schlecht
– Justizminister Buschmann verteidigt neuen Corona-Rechtsrahmen
Vor dem Wegfall der meisten flächendeckenden Corona-Auflagen in Deutschland hat Bundesjustizminister Marco Buschmann das geänderte Infektionsschutzgesetz erneut gegen Kritik verteidigt. Das Gesetz ist streng, aber es ist nicht schlecht
, sagte der FDP-Politiker in der ARD.
Das Gesetz sei sehr klar und handwerklich gut gemacht
, so Buschmann. Wenn es um die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger gehe, sei ein strenges Gesetz ein gutes Gesetz, argumentierte er mit Blick auf die Kritik am neuen Rechtsrahmen. Einigen gefalle nicht, dass die Voraussetzungen für die Hotspot-Regelung genauso präzise gefasst sind und eben, wenn missbräuchlich von der Regelung Gebrauch gemacht würde, Gerichte dann auch ein Stoppschild aufstellen würden
, so Buschmann. dpa
Ende fast aller Corona-Auflagen - Deutschland begibt sich ins volle Risiko
Ab heute gilt nur noch ein Minimalschutz gegen Corona. Obwohl wir die Pandemie nicht im Griff haben. Wohin soll das führen?
Und jetzt kommt der Basisschutz
. Basis, Grundlage – wofür? Grundlage dafür, dass wir, also die Gesellschaft, die Corona-Pandemie im Griff haben? Haben wir nicht. Und nicht wenige sagen: Bekommen wir so auch nicht. Zu den nicht Wenigen gehören übrigens nicht wenige Bundesländer. Durchsetzen können sie sich nicht. Was – obwohl wir den 1. April schreiben – kein Scherz ist. Vielmehr kann das bitter ernst werden. Denn die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt hoch, und es ist kein Trost, dass viele Patient:innen verhältnismäßig milde Verläufe zeigen. Viele allerdings auch nicht. Die bundesdeutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI, dem Robert-Koch-Institut, über all die vergangenen Tage mehr als 26.0000 Neuinfektionen. Als ob das nicht reichte für Vorsicht.
Man muss aber nicht allein den Zahlen folgen, um zu wissen: Die Politik begibt sich ins Risiko, voran die Bundespolitik, und hier vor allem – die FDP. Maßgeblich auf deren Betreiben gibt es jetzt nämlich diesen Basisschutz
.
Basisschutz wird ein anderes Wort für Minimalschutz, auch wenn die FDP den als Freiheit des Einzelnen definiert. Denn, noch einmal: Die Corona-Zahlen bleiben hoch – doch die meisten Maßnahmen laufen aus. Mehrere Bundesländer wollten dagegen die Einschränkungen ja beibehalten. Sie wollten eine Fristverlängerung bis Ende April. Abgelehnt. Dafür müsste das neue Infektionsschutzgesetz wieder geändert werden, mit einer Mehrheit im Bundestag. Und die gibt es nicht, wegen – genau, wegen der Rücksichtnahme auf die Position der FDP.
Die Länder sollen entscheiden
Heißt: Ab Sonntag etwa gilt die Maskenpflicht nur noch in wenigen Einrichtungen, wie in Kliniken oder Pflegeheimen, in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bundesweite 2G- oder 3G-Regeln entfallen. Nun verweist der Bund auf Hotspot-Regeln, die die Länder selbst einführen könnten.
Für Hotspots müsste das jeweilige Landesparlament eine besonders kritische Corona- Lage feststellen; also wenn Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden müssen, die Notfallversorgung gefährdet ist, planbare Eingriffe verschoben werden müssen oder Pflegeuntergrenzen unterschritten werden.
Die Landesregierungen in Bayern, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein haben daraufhin beschlossen, die Maskenpflicht in Geschäften, Schulen oder 2G- und 3G-Zutrittsregeln auslaufen zu lassen – weil die rechtlichen Vorgaben des Bundes vor Gerichten kaum Bestand hätten.
Kann gut sein: So gibt es in dem Gesetz keine Kriterien dafür, wann eine Überlastung der Krankenhäuser droht. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst beispielsweise hält es da für ausgeschlossen, sein ganzes Bundesland rechtssicher als Corona-Hotspot auszuweisen.
In der Praxis sieht das dann so aus (Copyright: der Checkpoint
des Tagesspiegel): Auf dem Weg in die Kneipe oder zum Club muss auch im leeren Bus noch Maske getragen werden (Basisschutz
), in den jetzt auch 3G
-nachweislosen Aerosolschwitzbuden nicht (Freiheit
).
Im Zeichen der Ampel
Was wiederum die Neufassung des bundesweit gültigen Infektionsschutzgesetzes bestimmt, das damit im Zeichen der Ampelregierung – SPD, Grüne, FDP – erstmals seinem Namen gerecht wird: Es schützt Infektionen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP hat nun schon die Länder gewarnt, bei vorschneller Anwendung der Hotspot-Regeln drohten ihnen Niederlagen vor Gericht. Nur argwöhnen umgekehrt die Länder, das sei vom Bund gewollt – siehe die Unklarheiten im Infektionsschutzgesetz. Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg versuchen es trotzdem. Sie wollen Hotspot-Regeln bis Ende April. Ach ja, wer klagt dagegen neben der AfD? Genau, die FDP.
Anfangs war der Grund ihres Widerstands immerhin der Schutz der Verfassung. Im dritten Corona-Jahr steht fest: Der ist ausreichend. Für den Schutz der Gesundheit gilt das nicht. Das kann bitter enden, auch für die FDP. Tgs, ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff
Studien: Hybride Immunität
bietet stärksten Schutz gegen Corona
Größte Immunität nach Impfung und Infektion
Menschen, die sowohl vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind als auch infiziert waren, haben Studien zufolge den stärksten Schutz gegen das Coronavirus. Diese hybride Immunität
sorge bis zu 20 Monate für einen hohen Schutz gegen eine erneute Infektion, heißt es in einer in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases
veröffentlichten Studie. Sie basiert auf Daten aus Schweden, bezieht sich allerdings noch nicht auf die Omikron-Variante.
Der 20-monatige sehr gute Schutz
durch Impfung und Infektion sei weitaus besser, als wir es für das ursprüngliche Zwei-Dosen-Impfschema erwarten würden
, sagte Paul Hunter, Medizinprofessor an der University of East Anglia, der nicht an der Studie beteiligt war.
Bei einer weiteren in der Fachzeitschrift veröffentlichten Studie aus Brasilien stellten Forscher fest, dass Impfstoffe nachweislich einen signifikanten zusätzlichen Schutz für Personen mit einer früheren Covid-19-Infektion bieten
. Analysiert wurden die Gesundheitsdaten von mehr als 200.000 Menschen in den Jahren 2020 und 2021 in Brasilien, das die zweithöchste Covid-19-Todesrate der Welt aufweist.
Allerdings gab Hunter zu bedenken, dass beide Studien auf Datengrundlagen basierten, die vor dem Auftauchen der Omikron-Variante entnommen wurden. AFP
Ein Aprilscherz?
Wurmmittel Ivermectin erweist sich in Studie als unwirksam bei Covid-19
Dass der Arzneistoff Ivermectin nicht gegen Covid-19 hilft, hat nun eine große Studie aus Brasilien bestätigt. Die im renommierten New England Journal of Medicine
veröffentlichte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass das Wurmmittel etwa das Risiko für eine erforderliche Behandlung im Krankenhaus nach einer Coronavirus-Infektion im Vergleich zum Placebo nicht senkt.
Eine gewisse Popularität erlangte Ivermectin, das beim Menschen etwa gegen bestimmte Fadenwürmer und Krätzemilben eingesetzt werden kann, zuletzt vor allem unter Impfgegnern. Sie sahen in dem Medikament ein Wundermittel in der Pandemie. In einigen Ländern wurde zeitweise von einem Run auf Apotheken berichtet. Angefeuert wurde der Hype von unseriösen Internetseiten, die auf vermeintlich vielversprechende Ergebnisse vor allem kleinerer Studien verwiesen - deren Qualität und allgemeine Aussagekraft Experten zufolge teils fragwürdig war.
In der Untersuchung erwies sich Ivermectin als klinisch unwirksam - sowohl in Bezug auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung als auch auf die Dauer eines Klinikaufenthalts oder die Genesung nach einer Infektion. Kein Effekt des Medikamentes!
, twitterte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, mit Blick auf die Studie. Der Infektionsimmunologe Leif Erik Sander von der Berliner Charité reagierte auf das Ergebnis ebenfalls auf Twitter: Damit sollte dieses Thema mal abgehakt sein.
dpa
Thailand lockert Einreiseregeln erneut minimal
Die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen werden in Thailand weiter gelockert. Urlauber müssen ab sofort vor der Abreise in ihren Heimatländern keinen PCR-Test mehr machen.
Die anderen Regeln bleiben aber vorläufig bestehen. Im Vergleich zu anderen Ländern in Südostasien sind diese recht kompliziert und mühsam. Die Reisebranche fordert schon länger, die Einreisebedingungen deutlich zu erleichtern, um mehr Touristen anzulocken und den Nachbarländern nicht das Feld zu überlassen. Dies könnte ab 1. Juni der Fall sein.
Derzeit müssen Reisende einen PCR-Test nach der Ankunft machen und dann in einem im Voraus gebuchten Hotel auf das Ergebnis warten. Zudem sollen Feriengäste am fünften Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln. Weitere Voraussetzungen sind eine Krankenversicherung über 20.000 US-Dollar (18.000 Euro) sowie die Online-Beantragung des so genannten Thailand Pass
. dpa
Divi-Chef Karagiannidis plädiert für Impfpflicht ab 50
In der Debatte um eine Pflicht zur Corona-Schutzimpfung hat sich der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, für einen Kompromiss ausgesprochen. Der Lungenarzt plädierte in der Rheinischen Post
dafür, dass es zumindest eine Corona-Impfpflicht für alle Menschen ab 50 Jahren geben sollte
. Hierzu verwies er auf den Herbst und Winter und eine mögliche weitere Welle. dpa
Weitere 16 Millionen im Lockdown – Shanghai verschärft Beschränkungen
In Shanghai ist die zweite Stufe des Lockdowns für weitere 16 Millionen Einwohner der ostchinesischen Hafenstadt in Kraft getreten. Nach dem Osten und Süden gilt seit Freitagmorgen auch im Westen der insgesamt 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole eine Ausgangssperre. Bis Montag dürfen die Menschen dort ihre Wohnungen nur für Covid-19-Tests verlassen. Damit endet die erste Stufe des seit Montag geltenden Lockdowns östlich des Huangpu-Flusses.
Shanghai und die nordostchinesische Provinz Jilin sind gegenwärtig am schwersten von der Omikron-Welle betroffen. In der Hafenstadt wurden am Donnerstag 358 Neuinfektionen gemeldet, während weitere 4144 Fälle ohne Symptome gezählt wurden, wie die Pekinger Gesundheitskommission am Freitag bekanntgab. Landesweit gab es 1787 neue Ansteckungen und 5442 asymptomatische Infektionen, die in China gesondert aufgeführt werden.
Zwar sind die Zahlen im internationalen Vergleich niedrig, doch verfolgt die Regierung eine Null-Covid-Strategie, die mit der BA.2-Variante auf eine harte Probe gestellt wird. Bisher hatten die Behörden kleinere Ausbrüche erfolgreich mit Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne bekämpft. dpa
Union will trotz fehlender Fraktionsvorgaben offenbar geschlossen für eigenen Impfpflichtantrag stimmen
Vor der Abstimmung über eine allgemeine Impfpflicht sieht der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger keinen Kompromiss mit den Ampelfraktionen. Die Unionsfraktion werde wie geplant ihren Antrag einbringen und keinen anderen Vorschlag unterstützen, sagte der CSU-Politiker der Augsburger Allgemeinen
. Unser Antrag ist bereits ein durchdachter, vernünftiger Kompromiss für die Bevölkerung
, sagte er. Wir werden deshalb geschlossen dabei bleiben.
In der kommenden Woche ist im Bundestag eine Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben geplant. Es liegen mehrere Vorschläge vor. Die Impfpflicht ab 18 Jahren scheint dabei jedoch keine Chancen zu haben, Befürworter sind nun auf den Kompromiss einer Pflicht ab 50 Jahren umgeschwenkt.
CDU und CSU machen als Fraktion einen eigenen Vorschlag: Ein Impfregister soll aufgebaut werden, damit klar wird, wer überhaupt geimpft ist und wer gezielt angesprochen werden müsste. Einen Impfpflichtbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt lehnt die Union ab und spricht sich stattdessen für einen gestuften Impfmechanismus
aus, den Bundestag und -rat bei verschärfter Pandemielage in Kraft setzen könnten. Dieser könnte dann zwar theoretisch auch eine Impfpflicht vorsehen, aber nur für bestimmte besonders gefährdete Bevölkerungs- und Berufsgruppen. dpa
Italien beendet Corona-Notstand – Neuerungen auch im Tourismus
In Italien treten an diesem Freitag mit dem Ende des Corona-Notstandes weitreichende Lockerungen in Kraft. Eine wichtige Neuerung gibt es pünktlich vor der Urlaubssaison für Reisende: In Hotels müssen Gäste ab dem 1. April keinen Impf-, Genesungs- oder Negativtest-Nachweis, der in Italien "Green Pass" heißt, mehr vorzeigen. Auch für den Außenbereich von Bars und Restaurants sowie innen in Geschäften ist das Dokument nicht mehr nötig. Lediglich in den Innenräumen der Gastronomie gilt für Touristen die 3G-Regel, man muss also nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen oder negativ auf das Virus getestet sein.
Für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr lockerte die Regierung die Regeln von 2G auf 3G. Ab dem 1. Mai entfällt sie in den Verkehrsmitteln ganz. Das heißt, dass dann keiner der drei Corona-Nachweise mehr nötig ist. In allen Innenräumen gilt weiter die Maskenpflicht.
Nicht von den Lockerungen betroffen ist die Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 Jahre. Diese gilt noch bis Mitte Juni. Die strenge 2G-Regel am Arbeitsplatz ändert sich zu 3G. Ungeimpfte können also wieder mit einem negativen Test zum Beispiel ins Büro. dpa
Letzte Corona-Maßnahmen fallen in der Schweiz
In der Schweiz sind mit dem 1. April die letzten landesweiten Covid-Maßnahmen aufgehoben worden. Die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gesundheitseinrichtungen fiel am Freitag. Die Swiss-Covid-App zur Kontaktverfolgung wurde deaktiviert. Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, müssen sich nun nicht mehr isolieren. Die Behörden riefen die Menschen aber dazu auf, bei Symptomen trotzdem zu Hause zu bleiben.
Die Regierung begründete die Schritte diese Woche mit der hohen Immunität in der Bevölkerung und der stabilen Lage auf den Intensivstationen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Hälfte der 26 Kantone bei unter 1000 Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Bereits Mitte Februar wurden die meisten Beschränkungen aufgehoben. Seit damals sind in Geschäften, Restaurants und Kulturbetrieben keine Corona-Nachweise und Masken mehr nötig.
Doch auch künftig will die Regierung bis zum Frühling 2023 erhöhte Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit
aufrechterhalten: Bestehende Strukturen für Tests, Impfungen und Infektionsnachverfolgung sollen - wenn nötig - schnell aktiviert werden können. Außerdem können die Kantone eigenständig schärfere Maßnahmen verordnen. In Bern und Genf müssen beispielsweise auch weiterhin Masken in Krankenhäusern und Pflegeheimen getragen werden. dpa
Inzidenz sinkt weiter – 252.530 Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte, liegt der Wert nun bei 1586,4. Am Donnerstag hatte er bei 1625,1 gelegen, vor einer Woche betrug er 1756,4. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 252.530 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 296.498 Ansteckungen.Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg und Brandenburg nicht. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 304 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 288 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag mit 7,21 an (Mittwoch: ebenfalls 7,21). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 21.357.039 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 129.695. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 16.754.000 an.
In seinem aktuellen Wochenbericht erklärt das RKI, dass der Höhepunkt der aktuellen Corona-Welle wahrscheinlich erreicht
sei. Der Infektionsdruck
und die absolute Zahl der täglichen Corona-Toten sei allerdings weiterhin sehr hoch. Der Anteil des leichter übertragbaren Subtyps BA.2 der Coronavirus-Variante Omikron bei den Infektionen in Deutschland wuchs laut RKI auf mehr als 80 Prozent. AFP, dpa